- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Wir waren im November 2011 zu dritt Gast des Hotels. Insgesamt handelt es sich um ein solides Hotel. Die Gästestruktur ist überwiegend amerikanisch und bedingt durch AI wird bereits tagsüber am Pool kräftig gesoffen. Und es ist laut. Das Hotel ist typisch amerikanisch gewollt pompös gestaltet mit Kronleuchtern uvm. Billig wirkt diese Fassade trotzdem. Wer schon mal auf einem amerikanischen Kreuzfahrtschiff war, weiß, was ich meine. Total nervig ist die Tatsache, dass jeder Hotelgast wie ein markiertes Reh permanent ein goldenes Bändchen tragen muss. Das gesamte Hotel ist AI, da kann man auch am Eingang eine Tür aufstellen, die sich nur mit der Zimmerkarte öffnen lässt. Wir waren jeden Tag tauchen und mussten das Bändchen dazu entfernen, um den Anzug nicht zu beschädigen. Es gab bei jeder Ankunft im Hotel Diskussionen, aber ein mal drin hatten wir ohne Bändchen keine Nachteile. Es geht mir gegen den Strich, so ein Band zu tragen und mich für jeden sichtbar als Gast eines bestimmten Hotels markieren zu lassen. Positiv ist das in der Lobby kostenlose W-Lan. Fazit: Das Hotel gehört in der Ecke zu den besseren, aber man merkt die amerikanische Oberflächlichkeit an allen Ecken und Enden. Mehr Schein als Sein könnte das Motto sein. Verglichen mit den ebenfalls zu Tui gehörenden Robinson Clubs fällt das Hotel in jeder erdenklichen Hinsicht weit ab. Dafür ist es aber auch deutlich billiger, so das ich das Preis-Leistungsverhältnis als angemessen bezeichnen würde.
Die Zimmer waren geräumig und stets sauber. Nur die Putzfrau hat trotz mehrfacher schriftlicher Hinweise auf englisch und spanisch erst nach 4 Tagen begriffen, dass die Klimaanlage ausgeschaltet bleiben soll. Wenn man leicht angeschwitzt vom Strand kommt, sind gefühlte 12 Grad doch sehr erkältungsfördernd, was dann auch eintrat. Der Wasserdruck war so gering, dass es ca. 20 Minuten gedauert hat, um die Badewanne zu befüllen. Bei mir zu Hause geht das in 90 Sekunden. Dennoch waren die Zimmer unterm Strich wirklich gut und man macht dort ja auch keinen Urlaub, um im Zimmer zu sitzen. Positiv ist auch, dass man pro Person und nicht pro Zimmer bezahlt. Wenn ich ein Doppelzimmer alleine buche, zahle ich auch nur die Hälfte. So hatten wir alle aufpreisfreie Einzelzimmer.
Das Essen war ok, nicht mehr und nicht weniger. Die Auswahl ist zwar groß, jedoch wiederholt sich alles recht schnell und das Essen ist von der Qualität her bestenfalls durchschnitt. Man merkt vor allem hier, dass die Zielgruppe amerikanisch ist. Das Essen war insgesamt zu fettig und auch wenn wir zwischendurch alle 5 Spezialitätenrestaurants durch hatten, waren wir froh, nach zwei Wochen wieder etwas anderes essen zu dürfen. Die Fruchtsäfte schmeckten nach Chemie und nicht nach Frucht.
Der Service lässt keine Wünsche offen. Ich habe noch kein Hotel erlebt, in dem die Angestellten so gerne ihrer Arbeit nachgehen und einem das Gefühl geben, wirklich willkommen zu sein. Diese Nettigkeit und Offenheit habe ich als sehr angenehm empfunden.
Das Hotel liegt direkt am Strand. Playacar ist ein eigenes Hotelareal, zu dem Einheimische keinen Zugang haben. Wer Kontakt zur Bevölkerung sucht, ist hier falsch, wer unter sich bleiben will, ist richtig. Mit dem Taxi ist man jedoch in 5 Minuten für 70 Peso in der Stadt, so dass man ohne Probleme auch am gesellschaftlichen Leben teilnehmen kann. Das Tauchen dort, vor allem in den Cenoten, ist aller erste Sahne.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Die Animation ist bisweilen laut und aufdringlich. Manch einem mag das gefallen, Ruhe findet man so jedoch nicht. Leider war die Beschallung auch am Strand in einiger Entfernung noch zu hören. Der Strand selbst ist eigentlich sehr schön. Palmen und feiner Sand sorgen für Wohlbefinden. Bei genauerem Hinsehen stören jedoch herumliegende Getränkedosen und Flaschen das Bild. Da es unter Amerikanern immer mal wieder echte Schwergewichte gibt, verging auch kaum eine Stunde, in der am Strand keine Liege unter dem Gewicht eines Gastes verbunden mit einem lauten Krachen das Zeitliche segnete. Der Kommentar einer Frau, die diesem Ereignis beiwohnte, sprach Bände: "He did another one.". Die Geräte im Fitnessstudio wurden offensichtlich kurz nach dem 2. Weltkrieg angeschafft. Immerhin hätte man trainieren können, ohne zu schwitzen. Die Klimaanlage sorgte für ca. 16 Grad. Bei 32 Grad draußen zu viel des Guten.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Freunde |
Dauer: | 2 Wochen im November 2011 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Thomas |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 2 |