Hotel Riu Tequila

Das Hotel ist in eine sehr schöne gepflegte Anlage mit üppiger Vegetation und einigen interessanten Tieren (sog. Nasenbären, Vogelarten) eingebettet. Bereits das Foyer macht mit seiner einladenden Atmosphäre (großes Atrium bzw. Brunnen ohne Dach mittig angeordnet) Lust auf mehr. Da das Hotel nicht neu ist, sind kleinere Gebrauchsspuren im Zimmer selbstverständlich. All inclusive bedeutet hier auch wirklich alles inklusive, d. h. alle Getränke und alles Essen ohne Ausnahme. Die Freundlichkeit der Bediensteten ist wie immer eine Frage des ihnen Begegnens: Wer böse schaut wird kaum ein Lächeln erringen. Darüber hinaus gilt: Wer nicht Amerikaner ist, hat eigentlich schon gewonnen. Während unserer Reisezeit (Ende Dezember, Anfang Januar) waren hauptsächlich US-Amerikaner, Kanadier und Engländer im Hotel. Das war uns auch zuvor so angekündigt worden. Die meist party- und alkoholverliebten jungen amerikanischen Gäste gingen oft in die sports bar, die rund um die Uhr geöffnet war. Dort störten sie aber keinen, weil die Zimmer weit weg waren und eine Tür zur Bar existierte. Wer Sylvester nicht mit amerikanischem Stil feiern möchte (Tröten, Hüte...), dem raten wir, an diesem Abend nicht im Hotel zu bleiben! Schließlich ist das Hotel sehr familienfreundlich. Das bedeutet auch, daß sehr viele Kinder dort sind. In den direkt daneben befindlichen Hotels sind weit weniger Kindern gewesen. Störend waren die Kiddies für uns aber zu keinem Zeitpunkt. Das telefonieren mit dem Handy ist unglaublich teuer (der Verbindungsaufbau 5 Euro, dann weitere 4 Euro pro 30 Sekunden, Kurzmitteilung 2 Euro). Am besten vor Ort eine Prepaidkarte erwerben. Sonnenmilch, Mückenspray und Reiseapotheke nicht vergessen! Insbesondere immodium oder ähnliche Präparate könnten benötigt werden (Montezumas Rache).

Das Doppelzimmer war ausreichend groß (die Betten jeweils 1, 4 m breit). Die Minibar enthielt vier Spirituosen, wurde zweimal pro Woche aufgefüllt und war inklusive. Außerdem gab es Zimmersafe, Klimaanlage, Föhn, Kühlschrank, Balkon. Fernsehen kann man eher vergessen, der Empfang ist meistens schlecht. Aber wer will schon im Urlaub fernsehen? Kleines Manko: Die Zimmer sind hellhörig. Aber nicht mehr oder weniger als in anderen (nicht-deutschen) Bauweisen. Letztlich ist man stets auf die Rücksichtnahme anderer Gäste angewiesen. Denn den laut gröhlenden betrunkenen, die Tür schlagenden Gast hört man auch in an sich nicht so hellhörigen Zimmern. Im Übrigen ist man meist so müde, daß man doch gut schlafen kann.

Wie üblich für RIU-Anlagen gibt es neben dem eigentlichen Hauptrestaurant (Buffet) andere Restaurants, in denen man á la carte essen kann und für die man am Vormittag an der Rezeption einen Tisch reservieren kann. Wenn man das Essen beschreiben soll, finde ich rein subjektive Bewertungen schwierig, weil sich hier in besonderem Maße die Geschmacksfrage stellt. Deshalb nur so viel: Das Angebot ist sehr vielfältig (zB morgens: verlorene Eier, Spiegeleier, Rühreier, Speck, Gemüse, sämtliche Salate, mehrere Brotsorten, Marmelade, sieben verschiedene ständig frisch gepresste Säfte, große Müsliauswahl, Toaster, Kaffee- und Espressomaschinen; abends: immer Schwein, Rind und Fisch, teilweise Sushi, Ente, Paella, und typisch Mexikanisches), so daß ein jeder irgendetwas finden können sollte. Auch wichtig ist, daß die Speisen immer frisch und sauber waren. Der (offene) Wein war mit Sicherheit eher mäßig. Am Sylvesterabend waren sowohl die einzelnen Tische als auch die Buffetauslagen sehr nett dekoriert. Das Essenangebot an diesem Abend war noch größer als sonst.

Der Service im Hotel war prima. Mit der Zimmerreinigung waren wir sehr zufrieden. Außerdem haben die Reinigungskräfte niedliche Tiere aus Handtüchern gebastelt. Die Rezeption war immer gut besetzt und es gab keine Sprache, die nicht gesprochen wurde, so daß jeder leicht Hilfe bekommen konnte.

Das Hotel liegt nicht direkt am Strand. Von der Hotellobby aus geht man über die Straße und dann etwa 400m durch einen schönen Laubengang bis zum Strand. Alternativ bietet das Hotel einen Strandshuttleservice mit einer Art Golfwagen an, der immer, wenn er voll ist fährt und gleich wieder kehrt macht. Wer sich eine Partymeile erhofft, der wird enttäuscht sein. Hier gibt es nur die Hotels (mehrere RIU und ein Iberostar). Will man mehr, muss man ein Taxi in die Stadt nehmen (zB Playa del Carmen oder besser gleich Cancun). Es gibt zahlreiche Ausflugmöglichkeiten. Die Ziele kann man vor Ort bei der Reiseleitung erfragen. Meist wird man direkt am Hotel abgeholt. Aus eigener Erfahrung kann ich vor allem das Schwimmen mit Delphinen (Park Nazuc, Nähe Cancun; zwar teuer, aber super!) sowie den Katamaranausflug empfehlen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die Animation im Hotel war eher zurückhaltend. Kinder wurden gut betreut, Erwachsene eher dezent angeregt. In den benachbarten Hotels, insbesondere im Yucatan war dies anders (aber nicht unangenehm). Die Aktivitäten reichten von Salsa-, Merengue- oder Bachatatanzkurs, Dartspielen, Volleyball, Schiessen, Bingo, Boule, Fußball bis zu Kanufahren, Surfen und Schnorcheln. Gegen Bezahlung war es darüber hinaus möglich Para-Sailing zu machen, Jet-Ski zu fahren und sich zum Schnorcheln zu einem Riff fahren zu lassen. Die Liegen am Strand waren trotz kurzzeitiger Hotelauslastung nicht zu wenig. Positiv: Die Hotelangestellten achteten tatsächlich darauf, daß Liegen an Strand und Pool nicht unnötig reserviert wurden und entfernten in einigen Fällen die entsprechenden Handtücher. Ein eigenes Fitnessstudio hat das Hotel nicht. Man darf aber das Studio bzw. den Raum vom Yucatan-Hotel benutzen. Wasser- und Strandqualität waren absolut in Ordnung. Gleich am Strand befindet sich eine "Massagehütte", wo man sich im Schatten bei Meeresrauschen wunderbar massieren lassen kann (nicht ganz billig). Der Pool war sauber und vor allem die im Wasser befindliche Bar sehr angenehm. Noch ein Wort zur Abendunterhaltung. Der Ablauf ist meist so, daß zunächst die Kinder zu ihrem Recht kommen (Clubsong, Clubtanz), dann werden die Gewinner der jeweiligen Tagesspielchen auf die Bühne gerufen und dann folgt die fast ohne Ausnahme unterirdische (!!!) Show. Aber immerhin kann man bei einem kühlen Cocktail herzhaft darüber lachen, so daß dies keinen allzu großen Niederschlag in der Bewertung finden soll.