Hotel Roc Barlovento

Das Barlovento hat eine sehr schöne, sauber und relativ weitläufige Anlage, direkt am Strand. Es besteht aus max. langgestreckten Gebäuden, hat ca. 200 Zimmer, bietet 2 Pools und einen direkt angrenzenden wunderschönen Strand mit Palmen und richtigen Karibikflair. Das rette die 3. Sonne. Das Hotel bietet All In, laut Katalog mehrere Bars und zwei Spezialitätenrestaurants. Während der Kubanische Ferien wohnen fast ausschließlich Kubaner der Oberschicht dort. Ausserhalb der Ferien Kanadier und Briten, wenige Schweizer und Deutscher, hauptsächlich älteren Semesters. Insgesamt muss man sagen, dass Kuba sich für einen reinen Badeurlaub nicht eignet - da bekommt anderswo ein deutlich besseres Preis- / Leistungsverhältnis. Zum Kennenlernen von Land& Leute ist das Hotel aber überdimensioniert- da lebt man in Pensionen günstiger und freundlicher. Wir haben uns gut erholt, waren insgesamt aber ein wenig enttäuscht. Kuba eher als Rundreise buchen, oder besser noch als Backpacker - Strandurlaub woanders. Viel mit Kreditkarte zahlen, Taxis vor Besteigen nach einem FUNKTIONIERENDEN Taxameter fragen (Varadero Fehlanzeige). Immer vor dem Kaufen ankündigen, dass man den Kassenbon haben möchte - das verhindert, dass man zusätzlich zu den höheren Preise noch vom Verkäufer offensichtlich ver... wird. Gehörschutz hat echt universelle Vorteile. Cienfuegos ist schön, Trinidad ist verträumt- lohnt sich. Besser ausserhalb der lokalen Ferienzeiten reisen. Bei Tagestouren auf das enthaltene Mittagessen verzichten. Auf die Reiseleiter ist Verlass... Nicht mit romatischen Vorstellungen vom karibischen Flair dort aufschlagen.

Die Zimmer sind gross und gut gereinigt. Die Möbel sind in spätestens 2 Jahren schrottreif - jetzt schon deutlich gezeichnet. Die Klimaanlage ist okay. Der Kühlschrank tut seinen Dienst. Der Safe ist kostenpflichtig und wird mit derselben Karte geöffnet wie das Zimmer. D. h. wirklich Sicherheit bietet der auch nicht. Der Warmwasserdruck war nicht so rasant, ging aber...

Der Gastrobereich war ziemlich übel. Während der Ferien war das Restaurant ständig überfüllt, das Buffet geräubert, was nicht nur an der Menge der hauptsächlich einheimischen Gäste lag, sondern auch an der Mentalität die Teller vollzuladen, und die Portion dann nahezu unberührt wegschmeissen zu lassen: Besonders bitter in einem Land, wo Essensrationen gerade wieder gekürzt wurden. Nach der Abreise der Einheimischen war die Quantität logisch besser, plötzlich wardie Hygiene des Geschirrs aber zu 80% nicht aktzeptabel. Die Auswahl war sehr begrenzt, und übelst eintönig. Insgesamt essbar, aber zunehmen tut man nicht. Cocktails werden alle mit dem selben Grundgesöff gemacht, dann Rum dazu, und dann schauen wir mal, was noch so da ist: Minze für eine Mojito eigentlich nie. Ausserhalb gibt es den Mojito für 1,5 CU rasant gut. Die sogenannten Spezialtitätenrestaurants waren auch nicht viel besser, dieselben Speisen wie im Buffetrestaurant etwas besser angerichtet. Das mexikanische Restaurant bietet auch dieselben Speisen (wie immer Fisch oder Schwein) - aber zusätzlich Tacos essen. Neben den Sombreros das einzig mexikanische.

Das Zimmermädchen ist bemüht und freundlich. Soweit sie konnte, erfüllte sie auch Sonderwünsche. Das Personal an den Bars ist karibisch entspannt, akzeptiert man das, so ist auch gelgentlich eine Scherz drin und man wird dann auch irgendwann bedient. Mit englisch ist es nicht so weit her. Das Personal im Gastrobereich und auch das Animationsteam ist bis auf Ausnahmen mies. Gut ist die Bankfiliale im Hotel, wo man günstiger als an der Rezeption tauschen kann - apropos Rezeption. Das Personal dort ist katastrophal - da wird man auch mal in die Irre geschickt, um nicht zu nerven. ÜBelst ist der Abreisetag- da muss man sein Zimmer lang vor Abreise räumen, aber es wird nur ein Zimmer - unabhängig von der Anzahl der abreisende Gäste - ohne dass ausreichend Handtücher bereitgestellt werden. Auch wird der Zugang nicht koordiniert. Will man sein Zimmer länger behalten, kostet das 25CUC extra (bei einer Zimmerauslastung von 30%). Dies kann wie alles andere auch (Telefon, Internet, Safe nicht auf die Zimmerrechnung gebucht werden, sondern muss direkt gelöhnt werden. Beschwerden wurden einem nachgetragen. Gelegentlich war ein positiver Service am Strand, dass die Liegen aufgebaut und gesäubert wurden.

Die Lage des Barlovento zum Strand ist super - direkt angrenzend zu einem Traumstrand. Müll wird sowohl von Touris als auch von Einheimischen einfach liegen gelassen - die Reinigungskolonnen gehen mit karibischer Gelassenheit vor. Darauf sollte man eingestellt sein. Varadero hat nichts mit Kuba zu tun. Die sozialistische Grundstruktur wird längst vom Turbokaptialismus überdeckt - problematisch ist die Einheitsstruktur, die keine Möglichkeit zum Ausweichen bietet. Untereinander ist man sich vielleicht nicht immer grün, aber wenn man Touris abziehen kann, dann ist man sich einig. Da hält der ÜBerlandbus für Einheimische überall, am Hotel der Touris fährt man aber vorbei bis zur Endhaltestelle, wo ein wieder illegales Taxis warten, die die Touris weiterbringen- natürlich gegen ordentliche CUC. Ausflüge werden jede Menge organisiert, überall hin. Havanna ist ein Muss, wir haben einen Tag geführt gemacht, dann privat übernachtet und den nächsten Tag auf eigne Faust Havanna erkundet. Ansonsten ist die 2- Tägige Rambotour echt empfehlenswert. Bei letzterer Tour sich die ansonsten echt überdurchschnittliche Touriabzocke in Grenzen. Problematisch sind die Führer - diese spreche zwar meist Deutsch, wurden aber aufgrund des rasanten Wachstums nicht sauber ausgebildet. So erwischt man nur mit Glück einen, der mehr weiss, als im Reiseführer steht und das auch erzählt. Ansonsten: Aussteigen, Foto machen, einsteigen. Varadero ist eine Enklave, ausser Clubs zum Tanzen hat es nichts zu bieten.Zu guter Letzt ist die kleine Schnorcheltour ganz okay.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Wozu pools, wenn man einen solchen Strand hat? Leider ist der Reinigungszustand nicht immer so gut, wie er sein sollte... aber okay. Der Hauptpool ist ganz nett, aber die Musik ist tierisch laut. Die Lautstärke nimmt am Abend noch zu - wer vor 00:00 Uhr ins Bett will, sollte sich direkt ein Zimmer nach hinten besorgen. Bis auf einen männlichen Vollblutanimateur, ohne den nicht mal Volleyball zu Stande käme, sind die Animateure Fehlanzeigen: Eine fühlt sich nur dann toll, wenn sie die Abendanimation moderieren kann, und eine andere ist knatschig, wenn man die angekündigten Animationen einfordert. Der Internetzugang ist eher Fassade - die Bandbreite ist so gering, dass ein Log- On bei GMX 12 minuten dauert; vor dem Hintergrund, dass eine 30min Karte 6 CUC kostet.