- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Rosmari ist ein kleines Hotel mit 18 Zimmern, die äußerst spartanisch eingerichtet, aber sauber gehalten sind. Es gibt außer dem Fußboden praktisch keine Ablagemöglichkeit. Der einzige Schrank hat nur Hängemöglichkeiten (mit wenigen Bügeln) und unten zwei klemmende Schubladen. Die beiden kleinen Nachttischchen mussten wir mit allem Möglichen beladen. Auch im kleinen Bad war nur eine winzige Konsole vor dem Spiegel und eine Handtuchstange. Das Waschbecken hatte ein Loch(!), der Wasserhahn wackelte bedenklich. Fast ein Wunder, dass das heiße Wasser funktionierte. In 12 Tagen gab es zwei Handtuchwechsel. Die Gäste waren zu dieser Jahreszeit (Sept./Okt. zwischen den Ferien in Deutschland) überwiegend ruhige Paare, höchstens 6 Zimmer gleichzeitig belegt. Dennoch herrschte abends im hellhörigen Haus Dauerlärm vom Fernseher im Empfangsraum, von einzelnen Gesprächen und vom lauten Geschimpfe der Wirtsfamilie untereinander. Das Frühstück (von 8 bis 10 Uhr) war ebenso eingeschränkt. In der ersten halben Stunde waren die eine Sorte Käse (immer dieselbe) und Wurst noch kühl, ebenso die aufgeschnittene Melone. Es gab einen Kiloeimer Quark und Feigenmarmelade, Teebeutel, Nescafé (wenn er nicht vergessen worden war) und heißes Wasser. Das Brot war immerhin frisch. Wer noch nie Ziegenfleisch gegessen hat, sollte es auf Rhodos unbedingt versuchen: Es gibt mehrere Tavernen, die es - manchmal nur nach Vorbestellung - anbieten. Ziegenfleisch, als Stifado, als Kotelett oder in anderen Gerichten gibt es z.B. im Restaurant Panorama (s.o.), im Restaurant Smaragd in Psinthos (unser Favorit), in der Taverna Paspallas in Apollona. Wer die ruhigeren (aber dafür oft nicht sandigen) Strände bevorzugt, dem empfehlen wir Gennadi Beach und den Strand an der Westküste südlich Monólithos. Schön ist der Strand an der Südspitze vor Prasonisi, allerdings von Wassersportlern überfüllt.
Zur Ausstattung siehe im allgemein Teil. Was uns am meisten störte, war die Geräuschkulisse. Abends die Geräusche aus dem Haus selbst, bis spät in die Nacht hinein viele Mopeds und Motorräder auf der Straße, deren Motoren großzügig hochgedreht wurden, und die ganze Nacht hindurch mindestens tausend Hunde, die das ganze Tal mit ihrem Kläffen füllten. Dagegen gewöhnten wir uns an die krähenden Hähne und die Lautsprecherdurchsagen von der Schule in der Nachbarschaft relativ schnell.
Außer dem bescheidenen Frühstück und dem selbst gekochten Abendessen gelegentlich gibt es keinerlei Verpflegung. Einige kalte Getränke werden auf Wunsch ausgegeben (Cola, Limonade, Bier, eine Sorte Wein, Wasser).
Die Besitzerin Tsambika (der Name kommt auf Rhodos immer wieder vor) spricht recht gut englisch und ist freundlich und hilfsbereit. Angeblich kocht sie einmal in der Woche für alle Gäste selbst (wahrscheinlich, wenn mehr Gäste da sind). Wenn man Wünsche hat, z.B. ein kühles Getränk aus dem verschlossenen Kühlschrank, muss man sie jedesmal herbeirufen; sie ist immer irgendwo im Haus unterwegs, aber nie an der Rezeption. Das erträgt sie ohne Murren. Andererseits führt dieses System dazu, dass man sich selbst etwas einschränkt. Wir hätten gerne mehrmals eine auf der Weininsel Rhodos (Embonas!) gekaufte Flasche Wein im Kühlschrank kalt gestellt. Leider musste man dazu Tsambika gleich zweimal nerven, beim Kühlstellen und beim Zurückholen der Flasche.
Wenn man einen Mietwagen oder ein Mietmotorrad hat und Rhodos erkunden will, ist die Lage sehr gut. Nach Rhodos-Stadt sind es etwa 30 km, ebenso zum Flughafen, bis zum Süden der Insel etwas weiter. Der nächste Strand ist 3 km entfernt (zu Fuß nicht empfehlenswert)! Den Ort Archangelos selbst haben wir unter den vielen netten Orten auf Rhodos als einen der unangenehmsten und lautesten empfunden, auch die Tavernen halten keinen Vergleich zu zahlreichen besseren auf der Insel aus. Aber wer flexibel ist, braucht den Ort vom Hotel aus, das am Ortsrand liegt, ja nur nach Norden oder Süden zu verlassen. Empfehlenswert ist ein Gang auf die Burgruine, von der man einen weiten Ausblick über die Stadt und über die Insel hat. In der näheren Umgebung lohnt vor allem der Aufstieg zur Panagia Tsambika wegen des tollen Rundumblicks von dort. Außerdem empfehlenswert: Restaurant Panorama (3 km, direkt rechts an der Hauptstraße Richtung Norden) und Taverna Maria (an der Stichstraße nach Tsambika Beach).
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Gibt's nicht. Der Fernseher an der Rezeption scheint in erster Line der Familie zur Verfügung zu stehen. Das Bild ist grausam.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im September 2012 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Cornelius |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 1 |