- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Ich kannte das Hotel aus einem Winterurlaub 2008, also aus der Zeit vor dem Erweiterungsbau und war damals sehr begeistert, deshalb hatte ich es wieder gebucht. Nach den jetzigen, teils schlechten Erfahrungen werde ich mir wohl eine andere Unterkunft suchen. Bei den abgegebenen Bewertungen sollte man beachten, ob sie VOR der Neueröffnung des 2.Hoteltraktes im Dez.2009, oder DANACH geschrieben wurden, das Hotel hat sich extrem verändert! Mit der Erweiterung wurden meines Wissens etwa 90 Betten dazugefügt, insgesamt kann das Hotel jetzt bis zu 250 Gäste aufnehmen. Im Keller und Erdgeschoss wurden Neubau und Altbau verbunden. Die Restaurantplätze in Zirbenstube, alter Gaststube und Wintergarten existieren noch, dazu kam ein "Designer-Restaurant" und eine "Designer-Bar", auch die großen Durchgänge vor den Restaurants wurden völlig umgestaltet. "Gewonnen" hat man einen breiten Gang mit Kaminecke, Bibliotheksecke und Rezeptionsbereich, d.h. es ist alles offen und dadurch ungemütlich geworden, da ständiger Durchgangsverkehr an den Sitzbereichen vorbeizieht und viel Unruhe bringt. Ich kam mir teils vor, wie in einer Einkaufspassage oder dem Wartebereich eines Flughafens. Durch das neue Design ist die ursprüngliche alpenländische Gemütlichkeit völlig verlorengegangen. Die Räumlichkeiten könnten in Berlin, London oder NewYork stehen, es ist halt der typische kubistische und puristische, Feng.Shui-angehauchte Desingner-Stil geworden. Kombiniert wurden dunkles und sehr astreiches helles Holz mit Braun- und Lila-Tönen, dazu "älplerische Elemente" in Form von Baumstammscheiben und Holzstangen an der Decke . Sehr bequeme Sessel und Sitzbänke, aber die ganze Mischung erinnerte mich teils doch an "frühes IKEA". Der Weg aus dem hinteren Teil des neuen Restaurants zum Buffet ist ziemlich weit. Besonders gestört haben mich -wie bereits im Titel erwähnt- die teils unmöglichen Gäste! Das Hotel kann mittlerweile über diverse Pauschalreiseveranstalter, darunter ein Bus- und Gruppenreisenanbieter, und auch mit sehr kurzen Aufenthalten von 2-4 Tagen gebucht werden. Wenn man länger bleibt, hat man ständig wechselnde Tischnachbarn bei mir waren es 4 Wechsel in 8 Tagen!) und sieht immer neue Gesichter. Von den Nationalitäten waren vornehmlich Deutsche und Österreicher da, ca.20% Osteuropäer (Tschechen, Polen, Russen? mit enormer Lautstärke und unmöglichen Tischmanieren) und ein paar nette Holländer. Die meisten Gäste waren Paare ab 30 bis zum gehobenen Alter, einige Singles oder Freunde, wenige Kleinkinder, viele größere Gruppen und einige etwa 20-jährige Snowboarder, die zum Essen und abends an der Bar mit Wollmützen, Pistenbekleidung oder auch Satin-Bermudas mit Badeschlappen!!! erschienen und extrem laut waren. Auch meinten einige Gäste, in einem 4*-Hotel zur Skijause mit Saunamantel und Badeschlappen erscheinen zu müssen oder nahmen das Essen gleich mit in den Wellness-Bereich. Kommentar des Chefs Herrn Hörl: er habe sich auch erst daran gewöhnen müssen... ??? Grüssen unter den Gästen ist eher selten geworden (irgenwann hört man selbst auch auf zu grüssen, wenn es noch nicht mal erwidert wird), was die unpersönliche Atmosphäre des Hotels noch verstärkte. Mit dieser Einstellung wird das Haus m.E. einige Stammgäste verlieren, welche bisher die gemütliche und familiäre Atmosphäre schätzten. Ein gewisses Problem ist in den letzten Jahren die unberechenbare Schneelage im Skigebiet. Ende Januar 2008 hat es bis zur Mittelstation geregnet und auch dieses Jahr war nicht viel Schnee. Man fährt dann halt auf betonartigen Kunstscheepisten, die nach 2 Stunden völlig verharscht sind. Die Schneehöhenangaben auf der Saalbacher Webside sind erstunken und erlogen. Im Januar waren 85 cm am Berg und 30 cm im Tal angegeben. Realistisch waren es 20-30 cm am Berg (aber nur auf den mit Kunstschnee präparierten Pisten) und 10 cm im Tal. Daß die Abfahrt von Schönleiten Mitte ins Tal wegen Schneemangels geschlossen war, wird auf der Webside gnädig verschwiegen. Man sollte unbedingt die Webcams auf der Webside ansehen und auf die Wiesenfarbe neben den Pisten achten, dann kriegt man einen realistischeren Eindruck.
Ich kenne nur die Einzelzimmer "Sommerstein" im Altbau. Die sind recht klein, der Schrankraum und die Badezimmergröße aber ausreichend, die meisten haben schöne Balkone (für Raucher wichtig, denn alle Zimmer sind Nichtraucher-Zimmer mit Rauchmeldern!) mit Tisch und Stuhl. Matratze war in Ordnung, es gibt einen Fernseher und Fön. Vorteil der Einzelzimmer ist die relative Ruhe, sie liegen am Ende des Zimmerganges hinter einer Brandtür, so daß man keinen Lärm vom Hauptflur oder Aufzug abbekommt. Ein gewisses Problem für mich war der Körperschall zuschlagender Türen, der durchs ganze Haus zu hören und zu spüren ist. Ich bin jeden Morgen um 6:20 daran aufgewacht, da kam wohl der Bäcker zum Liefern und im Erdgeschoss fielen dann mehrfach schwere Türen zu, die mich mit Körperschall weckten. Auch von Straße und dahinter verlaufender Bahnstrecke oder den Schneeräumgeräten des Gondelbahn-Parkplatzes kriegt man einiges mit, bei offenen Fenstern könnte ich nicht schlafen. WLAN funkioniert nicht in allen Einzelzimmern, man kann aber ein LAN-Kabel an der Rezeption leihen. Im Erdgeschoss ist WLAN überall zu empfangen.
Das Essen ist nach wie vor wirklich köstlich und (dank Designer-Geschirr) abends sehr, sehr ansprechend angerichtet! Beim Frühstücksbuffet blieben für mich keine Wünsche offen: diverse Brot- und Brötchensorten, Croissants, Toast, Honig, Marmeladen, Cereals, Jogurt, frischer Obstsalat, diverse hochwertige Säfte und sogar frischgepresster Orangensaft (aus einer urkomischen, automatischen Pressmaschine!), Käse und Wurst (hier hätte die Auswahl mehr wechseln können, das war jeden Tag das Selbe), LiveCookig mit allen erdenklichen Eiergerichten, frisches Obst, verschiedene tolle Teesorten mit Tasseaufguss... perfekt! Die Skijause von 15-17 Uhr finde ich ganz besonders schön, dann wird die Zeit zum Abendessen nicht so lang. Es gibt eine Suppe, Wurst u.Käse, leckeren, frischgeriebenen Meerettich, Peperoni+saure Gurken, ein warmes Fleischgericht (Leberkäs, Kassler, Spare Ribs, Chicken Wings...) sowie sehr guten hausgemachten Kuchen. Das Abendessen hat 3-4 servierte Gänge, dazu Salatbuffet (leider räglich die gleiche Auswahl, hier wäre etwas Abwechslung schön) und Käsebuffet, teils auch Vorspeisenbuffet. Man kann zwischen 3 Hauptgerichten (meist Wild/Rind +Geflügel +Fisch) wählen, wenn man sich nicht entscheiden konnte, brachte der nette Oberkellner auch kleine Portionen von zwei Gerichten- sehr nett! Die Qualität dwer Zutaten war sehr gut, alles sehr frisch, zartes Fleisch und köstlicher Fisch, der aber leider mit zu prominenter Sosse überdeckt wurde. Tolle Desserts, auch schön fürs Auge!
Das Restaurant-Personal war durchgehend sehr, sehr freundlich und bemüht, beim Essen wurde schnell serviert und abgeräumt. Auch individuelle Wünsche wurden sofort erfüllt. Man wird eher zu oft als zu selten gefragt, ob man noch etwas möchte. An der Rezeption war man sehr freundlich und bemüht, es kam aber doch teils zu Wartezeiten. Ich fand es befremdlich, beim CheckInn 10 min auf die mit einem anderen Gast beschäftigte Rezeptionistin zu warten, bzw. auch andere Gäste warten zu sehen, während zwei weitere Rezeptionistinnen aus dem durch große Glasfenster abgetrennten Bereich hinter der Rezeptionstheke freundlich lächelten, aber nicht bedienten. Hier sollte man vielleicht etwas flexibler sein. Auch bekam ich am Abreisetag die Rechung eines völlig anderen Gastes präsentiert, was die Check-Out verzögerte. Der Zimmerservice war gut und fast "unsichtbar", oft war mein Zimmer schon fertig, wenn ich vom Frühstück kam. Austausch der Saunahandtücher klappte perfekt, auch der Aschenbecher auf dem Balkon wurde nie vergessen, alles war sauber und gepflegt. Nur am Abreisetag gings schief, als ich vom Frühstück kam, hatte das Zimmermädchen bereits angefangen, das Zimmer für den nächsten Gast zu richten, meine persönlichen Sachen, die ich zum Verstauen im Skisack in Plastiktüten aufs Bett gelegt hatte, lagen neben dem Abfall anderer Gäste auf dem Flur und wären entsorgt worden, ich konnte weder das Bad aufsuchen, noch mich umziehen... mit der jungen Frau war eine Verständigung weder auf Deutsch, noch auf Englisch möglich. Meine Beschwerde an der Rezeption wurde aber sehr ernsthaft und nett behandelt.
Lage ist super, insbesondere zum Skifahren, etwa 80 m vom Skikeller-Ausgang bis zur Gondel. Auch die Verkehrsanbindung mit öff. Verkehrmitteln ist sehr gut. Ich reise aus Norddeutschland immer mit dem Flugzeug an. Vom Airport Salzburg verkehrt 1-2-stündlich ein Postbus nach Saalfelden (65 km, Fahrzeit ca. 1 h 10 min, 9,60 €), von dort kann man mit dem Skibus direkt zur Asitz-Talstation neben dem Hotel fahren oder ein Taxi nehmen, sind nur 8 km. Alternativ gibt es 5-6 mal am Tag einen Taxi-Sammeltransfer bis zum Hotel (70 € hin u. zurück), dem man per Internet vorbestellen muss.
Beliebte Aktivitäten
- Sport
Es gibt 2 Wellness-Bereiche, der ursprüngliche im Keller und neu im 5.Stock des Neubaus. Die Wellness-Anlage im Keller wurde erweitert, der ehemalige Fitnessraum ist jetzt im 5.Stock, stattdessen wurden zu den bereits bestehenden zwei Saunen und dem Dampfbad noch 2 neue Saunen (Bio-Sauna und Finnische Sauna) mit 3 Duschen eingebaut. Auch wurde ein großer neuer Ruheraum angebaut. Dazu gibt es einen großen Whirlpool und ein Aussenschwimmbecken mit etwa 30 Grad. Es ist toll, nachts im Schneetreiben dort zu schwimmen! Schön finde ich, daß es einen Getränkeautomaten mit 2 Sorten Saft und Mineralwasser (alles ohne Kosten) gibt. Optisch ist alles sehr ansprechend gestaltet, etwas sauberer könnte es allerdings sein. Einen Bademantel und eine praktische Henkel-Strohtasche (in die auch Lesefutter und Shampoo passt) mit zwei Handtüchern bekommt man gestellt, die Handtücher kann man täglich tauschen. Nicht durchschaubar war mir allerdings, wo Textil- und wo Nacktbereich sind. Letzlich mischte sich alles, die Osteuropäer gingen in Badebekleidung in die Saunen und den Aussenpool, die anderen Nackt, die Snowboarder mit knielangen Bermudas. Mich hat das nicht so gestört (nackt), ich hatte aber den Eindruck, daß die Badekleidungsgäste irritiert waren? Im 5.Stock des Neubaus ist ein weiterer kleiner Wellnessbereich entstanden. Hier gibt es zwei Saunen mit großem Fenster zu den Leoganger Steinbergen, eine 2-Mann-Infrarotkabine und Duschen, 2 Ruheräume (einer mit Hängeliege und Wasserbetten) sowie eine große Dachterasse mit Sitzmöglichkeiten und schönem Ausblick. Ansonsten viele Therapieräume für Massagen und Beauty-Anwendungen. Im 5.Stock sind nur wenige Gäste (Kinder dürfen dort nicht hinein), dort war es angenehm ruhig und leer. Im Kellerbereich herrschte teils wirklich störender Trubel, insbesondere wenn Gruppen kamen war es sehr laut und unruhig (das ist auch in allen Ruheräumen zu hören!), das hat mich wirklich gestört! Handy-Telefonate im Ruheraum oder in den Whirlpool hüpfende Kleinkinder sind halt nicht so das, was ich unter "Wellness" verstehe.... womit wir wieder bei den 1*-Gästen von oben wären...
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1 Woche im Januar 2010 |
Reisegrund: | Winter |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Claudia |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 9 |