Hotel Segles

Eine schöne Unterkunft. Die Frage ist nur: was will man hier! Wer individuell mit dem Auto in der Gegend herumfahren und den Südosten der Insel erkunden will, ist im Segles bestimmt gut aufgehoben, wenngleich es preiswertere Möglichkeiten in zeizvollerer Lage gibt. Wir haben das Hotel über TUI last minute gebucht und konnten uns über nichts beschweren. Dass das durchaus ansehnliche Frühstück nur schleppend ab 8 Uhr servierfertig ist und man nach Beendigung der Mahlzeit keinen Parkplatz mehr an den Stränden und Buchten mit weniger als 1,5 km Abstand zum Meer findet, mag wohl auch in anderen Fällen Gültigkeit haben. 3x haben wir deshalb darauf verzichtet, bekamen auf Nachfrage allerdings kein Lunchpaket oder eine ähnliche nette Ersatzmahlzeit angeboten. Überhaupt staunten wir über die Grillfotos , die im Internet präsentiert werden, denn während unserer Aufenthaltswoche im Juni/Juli erlebten wir trotz ausgebuchten Hotels keinen Grillabend o.Ä. im Innenhof. Ein weiteres Problem stellt die Parkplatzsituation im Ort Campos da. Man braucht ungefähr 4 Tage, um sich im Enbahnstraßengewirr der Gässchen zurechtzufinden, wann man wo kein Ticket ziehen muss, und wie man in der unmittelbaren Umgebung des Hotels seine "Kostenfreie Straße" aus allen Himmelsrichtungen wiederfindet. Dann geht es ganz gut, aber der Urlaub ist halb rum. Die Freundlichkeit der Besitzerin hielt sich in Grenzen, sie sprach aber sehr gut deutsch und war auf Nachfrage auch hilfsbereit. Wir konnten vom gebuchten Standartzimmer (das übrigens entgegen der Auskunft von TUI keinen Balkon besitzt) für 10 Euro Aufschlag pro Tag in ein sehr schönes Zimmer umziehen. Dieses war zwar aufgrund seiner erhöhten Lage furchtbar heiß (Klimanalage anlassen!), aber auch schön ruhig und man hatte den ungewohnten Blick vom Balkon auf die niedriger gelegenen Dächer, auf denen sich eine Katzenfamilie tummelte und auf einen riesigen Taubenschlag, der wohl auch mit zum Hotel gehörte. Trotzdem fehlte uns während der gesamten Zeit die Meeresbrise und wir würden im Sommer wohl nicht noch einmal ein Stadthotel wählen. Als Tipp für den Abend empfehlen wir die Restaurants am Hafen von Cala Figuera und Colonia St. Jordi. Tagsüber waren wir ziemlich entsetzt über die Menschenmassen in den kleinen Buchten, die man vor 20 Jahren noch über versteckte Schleichwege anfuhr, und die heute auf breiten Ausfahrtsstraßen mit Kreiseln und Schildern für jedermann leicht zu erreichen sind. Der Es Trenc von Ses Covetes aus bietet noch die beste Alternative. Allerdings mit gut gefüllter Kühltasche und dem dicken Portemonnaie für Park- und Strandliegengebühren.

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