- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Aus der schönen Hotelanlage könnte man sehr viel machen. Es gibt einige Zimmer im Hauptgebäude, einen Speisesaal in einer Art Halle, einen Pool und auf dem restlichen Areal verstreut die Blockhütten. Die Blockhütten sind innen mit Plastikpaneelen verkleidet, die Betten sind aus Einzelteilen zusammengestellt (Kopfende wird dazugestellt, nicht verschraubt) und der Schrank in unserem Zimmer hat fürchterlich gestunken. Aber es war sauber, auf der kleinen Terrasse standen ein kleiner Tisch und zwei Gartenstühle bereit. Die Unterkunft wird nur mit Halbpension verkauft und es gibt eine Bar mit Sitzmöglichkeiten, Fernseher, offenem Kaminfeuer und Internet gegen Gebühr. Die Gäste waren zwischen 20 und knapp 60, viele Wanderer, aber auch Pauschalausflugsbucher und Individualisten dabei. Wer sich nur untergebracht und schlicht verpflegt wissen will, ist dort richtig, wobei der Preis dafür eigentlich auch zu hoch ist. Für einen längeren Aufenthalt wäre uns der Standard des Essens eindeutig zu niedrig, aber wir hatten keine Lust, wegen einer Woche mit der Reiseleiterin und einer Umbuchung herumzutun. Ausgerüstet mit einer satten Portion Zynismus und Hartnäckigkeit haben wir das Beste daraus gemacht - die Insel, die Natur, das selbstorganisierte Picknick am Strand und die Ausflüge mit dem Mietwagen haben das alles trotzdem zu einem gelungenen Urlaub werden lassen. Aber weiterempfehlen würden wir den Soller Garden eindeutig nicht.
Die Blockhütten waren sauber, aber stark streng riechend, die Möbel teils gerade mal zweckmäßig (siehe das nicht verschraubte Bett) teils modrig (Kleiderschrank), so dass der Aufenthalt nur bei offenem Fenster möglich war. Gott sei Dank waren Wetter und die lärmarme Umgebung entsprechend. Dazu eine kleine Terrasse mit zwei Stühlen und einem Tisch. Mitreisende von uns mussten eine Nacht in einem der Zimmer im Hauptgebäude verbringen, die waren wohl noch schlimmer.
Die Gastronomie ist insgesamt unter aller Sau. Morgens die billigste künstliche Wurst, dazu den billigsten geschmacklosen Käse, abends eine undefinierbare Suppe, ein zugegeben ordentliches Salatbuffet (verhindert eine komplett bodenlose Bewertung) und Hauptspeisen unterschiedlicher Qualität. Auch hier dominiert das Streben nach billig, fast schon minderwertiges Fleisch mit Sehnen, Flachsen und Fett, manchmal alles andere als frisch, und was nicht gegessen wird, landet am nächsten Tag nochmal auf dem Buffet, bis alles aufgegessen ist. Die Abwechslung lässt zu wünschen übrig, die Qualität der Zubereitung auch. Die Desserts waren mal so mal so, vom Kuchen mit verbranntem Boden über leckeren Pudding bis hin zu undefinierbarem Dosenobst war alles dabei. Der Küchenstil lässt sich weder mit landestypisch noch mit deutsch beschreiben, dazu war es einfach zu schlecht und zu sehr auf billig getrimmt. Die Atmosphäre in der Speisehalle war schlicht und dadurch auch wieder gemütlich, manche Deutsche haben sich über die kleinen Tische beschwert, an denen man teilweise zu viert sitzen musste. Die Getränkepreise waren ok, 2. 50 für einen halben Liter Bier. Zumindest kann sich keiner beschweren, die Portionen seien zu klein - bis auf die Sichtkontrolle beim Fleisch gibt es keine Einschränkungen und man kann so oft gehen und nehmen wie man will (wenn man will).
Die Sauberkeit ist 1a, der Empfang und der Service an der Rezeption zweckmäßig und im Restaurant okay, wenn da nicht der Chef selbst wäre, das kleine Männchen, das morgens und abends über das Buffet wacht, Fleischstücke nur selbst aussucht und aushändigt und ziemlich barsch wird, wenn eine Nudel über dem Tellerrand hängt. Dieser Typ ist wahrlich weder Gastronom noch Hotellier, sondern wacht mit Argusaugen über die Eindringlinge in sein Reich, und wehe man hat 45 Minuten vor Ende der Frühstückszeit noch den Wunsch, dass das Wurst- oder Käsetablett noch einmal bestückt werden möge, dann zeigt er den FLunsch (machts aber dann doch). Ein idealer deutscher Herbergsvater der alten Schule.
Das Hotel liegt 5 Gehminuten von der Bucht entfernt, relativ ruhig abseits der Hauptstraße und Port de Soller ist ein wunderschöner Ort entlang der Bucht. An der Marina gibt es Restaurants und Cafes, vorher schon Einkaufsmöglichkeiten. Die Abfahrtsstellen von Linienbussen und Straßenbahn ist in zehn Minuten zu erreichen, die Fahrzeit nach Palma mit dem Bus beträgt ca. 45 Minuten. Mit dem Mietwagen ab Flughafen kann man 30-45 Minuten einkalkulieren, Parken kann man auf der Straße in max. 100m Entfernung.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im März 2008 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Bernd |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 13 |