Hotel Thalassa Mahdia

Das Thalassa Beach ist ein erstaunlich erfreulich gestaltetes Hotel. Sehr schöne Pastellfarben und Materialien, kaum etwas, was das Auge beleidigt. Selbst die Bilder, angelehnt an Matisse und Botero, haben etwas Freundliches, angenehm Unaufdringliches. Das war über alle Erwartungen gut und besser, als in anderen Hotels, mit der bekannt anonymen oder pseudoprächtigen Ausstattung. Die Zimmer waren ebenfalls angenehm, groß genug, wir hatten einen wunderbarem Blick auf die Bucht von Mahdia und sauber war es auch. Leider wirklich ziemlich laut, wenn man das Pech hat, italienische senile Bettflüchter über sich zu haben. Aber dafür erfreuten die vorwiegend italienischen Gäste am Abend immer wieder mit kulturvoller Garderobe und klassischen Tanzkünsten. Für uns zunehmend lästig, die sich ständig wiederholende, seichte Beschallung mit synthetischem Panflötengedudel. Mahdia ist immer einen Besuch wert, ebenso Sousse mit einer gut erhaltenen, funktionierenden Medina. Freitags ist Markt in Mahdia und in der Rue Mohamed Abdessalem gibt es das "Dar Sghir", ein altes Wohnhaus, das der Besitzer zum Museum gemacht hat, in dem er Besucher herumführt und die traditionelle Lebensweise auch auf deutsch erklärt. Für Unternehmungslustige empfehlen wir die Hammams in Mahdia zu besuchen. Ein sehr authentisches Erlebnis, bei dem sich für Frauen auch endlich mal Kontakte zu tunesischen Frauen ergeben. Warum auch immer, die aus orientalischen Gegenden bekannte Anmache durch Händler hielt sich sehr in Grenzen. Wir konnten ganz selbstverständlich am Alltagsleben teilnehmen und begegneten immer Freundlichkeit und Entgegenkommen ( Ausnahme die Animateure, nachdem sie gemerkt hatten, dass wir resistent sind ).

Siehe oben. Man kann die Betten ohne Probleme auseinanderscheiben, wenn man ein bischen Abstand haben möchte. Die Heizung hat glücklicherweise gut und nicht nur stundenweise funktioniert, allerdings mit ziemlich heftigem Rauschen.

Wir haben auf jeden Fall nicht abgenommen. Nachdem wir verstanden hatten, dass öfters nachgesalzen werden muss, haben wir die Reichhaltigkeit des Abendbüffets genossen, besonders die sündhaft gute Pattisserie. Das Frühstück war für Wurstliebhaber nach zwei Wochen ein wenig langweilig, aber Wurst soll ja sehr ungesund sein. Die sonnabendliche Lifemusik hätte man sich sparen können, langweilig und laut - Geschmackssache.

Das Personal war, obwohl wegen der ungwöhnlichen Kälte von Infekten geplagt, immer sehr freundlich, auskunfts- und hilfsbereit. Und bereit zum Scherzen, sich zu unterhalten und Tipps zu geben. Da es vor allem italienische Gäste gibt, wird nicht perfekt deutsch gesprochen, aber das Radebrechen macht ja auch Spaß. Wir sind auch ohne Trinkgeld gut behandelt worden, mit vielleicht noch besser. Aber angesichts des niedrigen Einkommens der Tunesier und der manchmal beschämend niedrigen Preise, sollte man es sich gut überlegen, am Trinkgeld zu sparen.

Für unsere Urlaubsbedürfnisse eine sehr gute Wahl. Das Hotel liegt in der Mitte der Hotelanlagen. Es gibt wirklich nur wenige Hotels, die flach gebaut sind und im März ist der Strand relativ ruhig. Man erreicht Mahdia, den fast noch urigen, unbebauten Dünenstrand neben den Hotels und den Bahnhof gut zu Fuß. Taxis gibt es immer, zu Spottpreisen (3 Dinar nach Mahdia), die Züge nach Sousse fahren häufig. Für Leute, die sich selbst unterhalten können, die aktiv sein wollen, das Land kennen lernen und nicht nur am Pool liegen, eine gute Adresse. Eine nach meinen Erfahrungen seltene Qualität bei günstigen Pauschalreisen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Schwer zu beurteilen, aber es ist ja wohl die individuelle Meinung gefragt. Der eigentlich feinsandige Strand war leider voller Algen, also braun, und wurde vor dem Hotel kaum geräumt, im Unterschied zu anderen Hotels. Im schlecht besuchten Wellnessbereich gab es stolze Preise, auch teurer als in anderen Hotels. Der kleine Swimmingpool mit warmem Meerwasser hatte je zwei Stunden geöffnet, mittags und abends, während der Essenszeiten - schade. Wenn die Sonne mal schien, waren sofort Liegen in windgeschützter Lage reserviert. Im Nachbarhotel gab es immerhin Hinweisschilder, die diese Unsitte verboten. Am störendsten waren die Animateure. Ist es denn wirklich so, dass die Mehrheit der Urlauber von früh bis spät auf alberne und plumpe Art "unterhalten" werden will? Brauchen nicht alle in unserer stressigen Zeit auch mal Ruhe? Das erinnerte sehr an Hofnarren im Mittelalter, als man sich ganz ungeniert z.B. über körperliche Gebrechen lustig machen konnte. Abstoßend und primitiv, auch verächtlich und zynisch - oder auch Geschmackssache? Ich hatte eher das Gefühl, viele Urlauber machen gute Miene zum bösen Spiel.