- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Die im Jahre 1903 von dem legendären indischen Industriellen Tata eröffnete Nobelherberge gilt noch heute als Synonym luxuriöser Gastlichkeit und ist als berühmtestes Hotel Indiens nicht nur Ziel für Geschäftsreisende und anspruchsvolle Touristen aus aller Welt, sondern auch für Prominente und Stars aller möglichen Disziplinen. Das palastartige und nach dem Brand von 2008 wieder vollständig renovierte historische Gebäude mit der markanten roten Kuppel, von Weltenbummlern nur das "Taj" genannt, bildet zusammen mit dem schlanken "Tower" und dem direkt am Meer liegenden "Gateway of India" das Wahrzeichen der Stadt und ist als solches vor allem an Sonntagen auch Ziel der einheimischen Bevölkerung - und wenn es für diese auch nur darum geht, sich die Nasen an den glanzvollen Schaufenstern der Ladengalerie zu reiben. Alles in diesem Hotel fällt edel und geschmackvoll aus, die Salons, Bars und Lounges mit ihrem altmodisch-plüschigen Mobiliar, den indischen Truhen und Gemälden zeugen wie auch das wundervolle Treppenhaus im Palastteil oder so manche verschwiegene Ecke von großer Eleganz und höchstem Stilbewußtsein. Ja, es macht einfach riesigen Spaß, in diesem historischen Grand Hotel zu wohnen! Wer mehr davon sehen und auch hinter die Kulissen blicken möchte, kann als Hotelgast jeden Nachmittag um 17.00 Uhr ab Rezeption Palastflügel an einer kostenlosen "Heritage Tour" teilnehmen. Und noch ein Tipp: Gäste, die direkt auf der Webseite des "Taj" buchen - und sei es auch nur die günstigste Kategorie im "Tower" - haben beim Check-In und bei entsprechender Verfügbarkeit durchaus gute Chancen, auf eine Unterkunft im unvergleichlichen Palastflügel upgegraded zu werden. Besser geht´s dann wirklich nicht mehr ... Eine weitere Bewertung habe ich zu dem Airport Hotel "The Leela Mumbai" eingestellt.
Das "Taj" besitzt in seinem traditionellen Palastflügel und dem im Jahre 1973 hinzugekommenen 20-stöckigen "Tower" insgesamt 560 Zimmer und Suiten. Ich hatte die einfachste Kategorie im Turm gebucht und war vermutlich wegen meiner Direktbuchung auf ein Zimmer im 3. Stock des Palace Wing upgegraded worden und genoß vom Balkon aus eine tolle Aussicht auf Innenhof und Kuppel. Meine Unterkunft war etwa 35 qm groß, im Kolonialstil äußerst elegant und geschmackvoll eingerichtet und besaß einen beigen, leicht fleckigen Teppich mit Ornamentmuster, ein phantastisches Kingsize-Bett mit 4 Kissenpaaren, gepolsterter Kopfwand und 2 Nachttischchen mit Leselampen, Telefon und Wecker, Schreibtisch mit Tischlampe, Steckdosenleiste, Schreibmappe, Telefon und Bürostuhl, Sitzecke mit Polstersessel, Tischchen und Stehlampe, Schränkchen mit Kühlschrank, Minibar, Warmwasserkocher und Kaffee-,Teebeuteln, sehr großen Flatscreen (u.a. mit Deutsche Welle), regulierbare, effiziente und leise Klimaanlage und zusätzlichen Deckenventilator sowie Garderobe mit sehr geräumigem Kleiderschrank, viel Stauraum, Bügelbrett und -eisen, Bademänteln und großem Elsafe. Das anschließende Bad mit Marmorboden und -fliesen ebenfalls mit luxuriöser Ausstattung, es verfügte über eine große Wanne mit integriertem Regenwasser-Duschkopf und normaler Handbrause, kleineren Art-Déco-Waschtisch mit Ablagefläche, Spiegel, Kosmetikspiegel, Seifen und diversen Shampoos sowie leistungsstarken Haarföhn und hochwertigste Hand-und Badetücher. Alles also in Top-Qualität, wenn es etwas zu meckern gab, dann allenfalls über die Hauspantoffel, diese hatten bestenfalls Kindergröße und waren für Erwachsene nicht benutzbar,
Das Hotel bietet verschiedene Restaurants, u.a. für indische und chinesische Küche sowie im obersten Stockwerk des "Tower" mit dem "Souk" ein arabisches Lokal mit spektakulärer Aussicht. Ich aß mehrmals im All-day-Dining- Restaurant "Shamian", hier wird zwischen 6.30 und 10.30 Uhr ein phantastisch sortiertes Frühstücksbuffet aufgelegt und das bei wirklich niemandem einen Wunsch offen lassen dürfte. Neben westlichen, indischen, arabischen und asiatischen Kalt-und Warmgerichten bereitet ein Live-Koch zusätzliche Mahlzeiten nach Wunsch zu, z.B. Eiergerichte mit unterschiedlichsten - und auch ungewöhnlichsten - Beilagen. Der Service geriet, bis auf winzige Unaufmerksamkeiten, sehr vorausschauend und zuvorkommend. Eine tolle Location für einen Drink ist auch die "Sea Lounge" mit Blick zum "Gateway", wohnzimmerhaft intim die urgemütliche "Palace Lounge" für Tee und Gebäck am Nachmittag oder die traumhaft schöne Pool Lounge. Alle Restaurants sind erlesen eingerichtet und machen einfach nur Freude. Interessante Gastronomie gibt es jedoch auch außerhalb des "Taj", nach gut zehn Gehminuten hat man etwa die beiden auch von Touristen stark frequentierten Bistro-Lokale "Mondegar" und "Cafe Leopold" erreicht, beides urige Kneipen für ein kühles "Kingfisher"-Bier und relativ günstiges, unprätentiöses Essen, die extrem laute Musikbeschallung mit Oldies aus den 60ern und 70ern muß man allerdings, vor allem am Abend, schon aushalten können.
Alle Mitarbeiter in Hotels der Taj-Gruppe sind bekanntermaßen bestens geschult und agieren äußerst servicebewußt, im "Taj Mahal Mumbai" wird an Gästeorientierung noch eine Schippe draufgelegt und es gab wirklich nichts, was ich in den 3 Tagen meines Aufenthaltes hätte bemängeln können. Seit langem sind die Mitarbeiter an internationale Gäste gewöhnt, man kennt deren Gewohnheiten und begegnet ihnen mit für Indien untypisch großer Effizienz und Freundlichkeit. An Dienstleistungen wird ohnehin alles vorgehalten, was sich auch der anspruchsvollste Gast vorstellen könnte, nicht zuletzt steigen hier seit jeher viele Berühmtheiten der Welt ab.
Mit einem Wort: Optimal! Im teilweise noch recht kolonial anmutenden Stadtteil Colaba gelegen, liegt das "Taj" direkt an der Arabischen See, um das Hotel herum und im unmittelbaren Umfeld geht es wegen der großen Besucherströme fast 24 Stunden täglich turbulent und sehr laut zu. Ab dem gegenüber dem Hotel liegenden "Gateway of India" starten täglich ab etwa 9.00 Uhr einfache Ausflugsschiffe zur Insel Elephanta oder zu einer ca. 35-minütigen Hafenrundfahrt (Preis 1 €, wegen des tollen Lichts unbedingt für den Vormittag einplanen!) Alle sonstigen (kolonialen) Sehenswürdigkeiten der Stadt sind per Taxi (ca. 1-2 € für eine Stadtfahrt mit Taxameter) leicht zu erreichen, wenn einen der heftige indische Straßenverkehr nicht stört, ist das Zentrum auch zu Fuß durchaus machbar. Der Internationale Airport ist 35km entfernt, mit dem Local taxi - wird bei Bedarf vom Türsteher des "Taj" angehalten - bezahlt man für die 75-90 minütige Fahrt um die 500 INR (ca. 7 €) zuz. 80 INR für die abkürzende Meeresbrücke "Sealink". Das Hoteltaxi kostet ein Vielfaches, rechnen Sie mit etwa INR 5000.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Der Innenhof mit seinem großen Pool ist der bevorzugte Platz für die "Relaxer", auch wenn das Wasser trotz sonniger Tagestemperaturen in den Wintermonaten eher etwas kühl ist (ca. 18-19 Grad). An den Nachmittagen wird es hier meist recht voll, dann sind die etwas eng an eng stehenden Liegen wie auch die beiden Rasenflächen schnell und dicht belegt, Badetücher erhält man vom Poolboy, kleine Gerichte und Getränke kann man in der Pool Lounge bestellen. Anzumerken ist, daß man von dem direkt an der Rückseite des Hotels vorbeifließenden Straßenverkehr - und dem indientypischen, ständigen Gehupe - auch im Hotelgarten konfrontiert ist. Interessant vielleicht auch - denn Fotos zeigen das nicht -, daß der gesamte Innenhof und übrigens auch die Zimmerbalkone von einem Netz überzogen sind, um die vielen Krähen abzuhalten. Weitere sportliche Möglichkeiten ergeben sich in einem gut ausgestatteten Fitness-Center.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im Dezember 2015 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Eberhard |
Alter: | 66-70 |
Bewertungen: | 547 |