Hotel The Villa Paradiso

Das Haus liegt abseits in einer dunklen Nebenstraße, und somit eigentlich relativ ruhig. Wir hatten bei unserer Buchung wegen diverser Bewertungshinweise in anderen Foren auf laute Nachbarschaft um ein ruhig gelegenes Zimmer gebeten, wurden dann aber schon reichlich früh von durchdringender Jaul-Musik von einem Etablissement gegenüber geweckt, die ein wenig an das monotone Geleiere eines Schlagenbeschwörers erinnert. Frühstück wird im Villa Paradieso bis 12 h angeboten – und relativiert sich damit, denn an wirkliches Ausschlafen in diesem Haus tatsächlich nicht zu denken. Wir hatten per mail vor der Reservierung angefragt, ob es möglich sei, die in Kambodscha bekanntermaßen betonharten Matratzen mit einem mattress topper zu versehen. Dies wurde uns bestätigt. Auf dem Weg nach PP meldeten wir uns dann noch einmal tel., um dem Hotel unsere genaue Ankunftszeit mitzuteilen. Trotzdem, das relativ kleine Zimmer, das hier als SUITE verkauft wurde, war bei unserer Ankunft nicht vorbereitet. Weder war der Topper im Bett vorhanden, noch das Zimmer bei einer Außentemperatur von nahezu 40 Grad wenigstens etwas gekühlt. Wir betraten nach fast 40 Std. ohne Schlaf einen Raum, der noch immer auf gut 37 Grad aufgeheizt war!!! Unser Fazit vorweg: Wir sind viel in Asien unterwegs, aber in diesem Haus war das Preis-Leistungs-Verhältnis bei weitem das Schlechteste! Im Hotelgewerbe bezeichnet man als Suite lt. Wikipedia eine Folge von mindestens zwei Aufenthaltsräumen, die untereinander verbunden, bzw. nur durch Türen getrennt sind – und mit höherem Ausstattungsstandard. Was uns hier als SUITE angeboten wurde, wird in anderen Häusern als ganz normales Zimmer für 50-70 Euro angeboten. Wir bezahlten hier für 1 (!) Nacht sage und schreibe 154 US-Dollar. Wir würden weder diese Herberge noch einmal wählen, noch können wir Sie empfehlen. Diese sog. Suite – über etliche Treppenstufen zugänglich, im 1. Stock gelegen/Lift nicht vorhanden - ist recht spartanisch ausgestattet und das Wenige wenig wertig. Die kleine Holz-Sitzgruppe hart und unbequem, und nichts, worauf man länger sitzen möchte – ganz besonders nicht, wenn man schon eher zur älteren Generation zählt. UND zum Badbereich/ Toilette/Badewanne/2 Waschbecken vollkommen offen. Keine Tür! Ein absolutes Novum für uns – und das als Suite. Wir waren ziemlich sprachlos über das, was sich uns da bot. Indiskutabel. Paradiesisch? Das Trinkwasser wird in ganz Asien und besonders in dieser Preiskategorie schon aus gesundheitlichen Gründen üblicherweise in 4-6 originalverpackten Flaschen Wasser den Gästen zur Verfügung gestellt. HIER wird es täglich „frisch“ (?) in eine Thermoskanne gefüllt, die im Schrank abgestellt wird. Paradiesische Hygiene-Zustände, besonders dann auch beim Zähne putzen.... Man sollte das Wasser ggf. vorher abkochen - oder sich besser original verpacktes Wasser zukaufen. Das Mobiliar ist antik oder vielmehr alt, die „safety box“ so klein, daß kaum Brieftasche und kleine Utensilien Platz finden, auf keinen Fall jedoch unsere Kamera oder ein tablet PC! Auch dies war uns bisher in Asien in dieser Sterne-Kategorie nicht begegnet. Das Haus ist weit entfernt von 4 Sternen und von einem akzeptablen Business-Hotel, wird seinem überteuerten Preis keinesfalls gerecht, und erinnert in vielem mehr an Unterkünfte zu früheren backpacker-Zeiten. Dazu paßt auch, daß die Klimaanlage es auch nach 8 Std. Dauerbetrieb nicht schaffte, den Raum auf unter 27 Grad zu kühlen (demzufolge gab es auch reichlich Stechmücken in der überhitzten „Suite“) ,und zum „Ausgleich“ floß das Duschwasser nur kalt bis lauwarm. Erst am nächsten Morgen stellten wir zufällig fest, daß unbedingt rechtzeitig vor dem Duschen ein roter Knopf im Bad gedrückt werden muß. Hingewiesen hatte uns darauf beim check-in niemand. Positiv: Auf unsere Reklamation hin wurde die air condition am nächsten Tag ausgetauscht. Ein kleiner Abfalleimer im Bad fehlte. Ebenso Kosmetiktücher. In einem der beiden Waschbecken floß das Wasser nur im Zeitlupentempo ab. Das sollte dem Putz-Trio beim Säubern des Zimmers eigentlich aufgefallen sein. Die ehemals vermutlich weißen Handtücher und Waschlappen waren isabellenfarbig, extrem schmutzig grau verwaschen, und rochen wie sie aussahen - unangenehm. Solche alte, verlebte Handtücher wurden uns in einem vorgeblichen 4-Sterne-Haus noch nirgendwo auf der Welt geboten. Eklig! Für viel Geld wird dem Gast hier trotzdem noch einiges an Zugeständnissen abverlangt. Sobald man den Raum verläßt, unterbricht die sowieso schon mangelhafte Kühlung der air cond. Fernsehen ist vom Bett aus wegen der eingeschränkten Sicht nicht möglich. Auch wenn es in Kambodscha nicht eben einfach ist, eine gepflegte Unterkunft mit gutem Service zu finden: Reisende 50+ sollten sich für diesen Übernachtungspreis ggf. nach einer komfortableren & seriöseren Unterkunft in PP umsehen. Das Frühstück a la carte ist eher einfach. Es ist ein kleiner Pool mit Liegen und Schirmen vorhanden, der von reichlich Grün umgeben ist. Die beschriebenen Körperpflegeprodukte aus „ätherischen Ölen“ sind unhandlich und lassen sich in den schweren Minibehältern beim Duschen nicht handhaben, rutschen leicht aus der Hand. Zudem ist deren Öffnung so groß, daß ein Portionieren kaum möglich ist. Wir empfehlen hier, besser gleich eigene Kosmetika mitzubringen. Die Badewanne der Suite ist übrigens lt. Information, die im Zimmer auslag, NICHT als Badewanne zu nutzen bzw. darf nicht mit Wasser gefüllt worden. Es besteht zudem große Rutsch- und Stolpergefahr, wenn man über den hohen Rand in und aus der Wanne auf die Treppenstufen steigt. Am nächsten Abend erfuhren wir dann von einem auffällig selbstbewußten Chef des Hauses zu unserer Überraschung, daß er den Konsum der Minibar extra berechnen wollte, obwohl dieser Konsum lt. unserem schriftlich vorliegenden Vertrag - direkt mit dem Hotel geschlossen – inkludiert war! Wenn das so vereinbart sei, sollten wir ihm das bitte zeigen, meinte er recht überheblich. Nach kurzer Diskussion, in deren Verlauf wir unseren Vertrag vorlegten, wollte er dann für den weiteren Aufenthalt ab sofort nur die soft drinks ohne Berechnung akzeptieren. So etwas nennen wir Betrug! (Sehr informativ für eine Einschätzung sind hier auch die jeweiligen Kommentare dieses Hausbesitzers auf die einzelnen Bewertungen von unzufriedenen Gästen...) Unser Tuk Tuk-Fahrer warnte uns vor diesem Haus und dieser security. Diese "security" Mitarbeiter machen angeblich gemeinsame Sache mit den vor dem Hotel wartenden Tuk Tuk-Fahrern, und treiben so die eh schon hohen Preise noch höher. Nach der ersten, sehr kurzen Nacht stand gegen 8 Uhr 30 das Reinigungsteam laut polternd in der Tür – obwohl das Do-NOT-DISTURB-Schild an der Außentür hing und wir von innen abgeschlossen hatten. Wie meinte doch dazu beim Frühstück die Chefin: Das war Murphys Gesetz. („Whatever can go wrong will go wrong).“ Damit hat man in diesem Haus wohl Erfahrung.

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