Hotel Tigaki Beach

Wir möchten dieses Hotel trotz einzelner Kritikpunkte unbedingt weiterempfehlen, denn wir haben uns sehr wohl gefühlt. Es handelt sich nicht um eine pompöse Luxusanlage, sondern vielmehr um ein gemütliches, familiäres Hotel, das ohne viel Schnickschnack auskommt und sicherlich hier und da noch weiter verbessert respektive erneuert werden könnte. Das nur durch eine Straße vom Sandstrand getrennte, durchweg saubere Tigaki Beach ist in zwei Komplexe, dem im Winter 2014 renovierten Haupthaus und den 2010 errichteten Nebengebäuden, aufgeteilt. Zu buchen ist ausschließlich eine All inclusive-Verpflegung, weswegen erfreulicherweise auf das Tragen des leidigen Plastikbändchens verzichtet wird. Als Pluspunkte des Tigaki Beach sind unbedingt die renovierten Zimmer im Haupthaus, die schöne Gartenanlage und die Lage des Hotels zu nennen. Die Fährfahrt ab Kardamena zur Vulkaninsel Nisyros lohnt sich gerade freitags und sonntags, wenn man noch einen Besuch des Bergdörfchens Nikia mitnehmen kann (28 EUR pro Person, im Büro am Kreisel gebucht). Wer zu Seekrankheit neigt, packt sich an stürmischeren Seetagen am besten ein paar Tabletten ein. ;-) Weiterhin empfehlen wir eine Tour mit dem Auto (spaßige Straßen!) zur Halbinsel Kefalos im Westen der Insel und dort die holprige Weiterfahrt zum Kloster Agios Ioannis Prodromos - traumhafte Ausblicke auf dem Weg dorthin und zum Schluss gemütlich 'ne Cola am Kloster unter dem riesigen Baum trinken. Danach zu den Überresten der Basilika Agios Stefanos zurückfahren und zur kleinen Insel Kastri rüberschwimmen! Der Paradise Beach kann unseres Erachtens zumindest in der Hochsaison vernachlässigt werden - extrem überfüllt, da hat man es "zu Hause" an der Nordküste einfach schöner. Mastichari hat tolle Dünen! Zia sollte man noch vor dem Massenansturm zum Sonnenuntergang besuchen und eine hausgemachte Limonade in The Watermill of Zia probieren. Viel Spaß!

Wir bezogen ein erst im Winter 2014 ansprechend renoviertes und geschmackvoll eingerichtetes Zimmer im Haupthaus - Vorsicht, hier dient die schicke Badezimmertüre aus Milchglas nur als Sichtschutz. ;-) Das Zimmer verfügte über einen großen Balkon - auch hier wurde wieder für bunt blühende Bepflanzung im Blumenkasten gesorgt. Äußerst hilfreich: das Fliegengitter, das man anstelle der Balkontüre hervorziehen konnte. Der an der Wand hängende Fernseher ist klein, verfügt aber über mehrere deutsche Programme. Im Zimmer befindet sich - neben großzügigem Stauraum für alles Mitgebrachte - ein kleiner Kühlschrank. Die Klimaanlage läuft, wenn man das möchte, auch nachts, zumindest während unseres Aufenthaltes im August (26 Grad des Nachts...). Einen Safe kann man an der Rezeption für 18 EUR/Woche mieten. Geputzt wurde zuverlässig; täglich gab es zudem neue Handtücher. Strandhandtücher mitbringen - oder eben vor Ort kaufen.

Im Vorfeld sind uns die vielen eher negativen Bemerkungen zum Hotelessen aufgefallen - wir können diese nicht bestätigen. Wie eingangs erwähnt handelt es sich hier gerade nicht um einen 5-Sterne-Bunker an der türkischen Riviera - dafür gibt es aber alles, was man morgens, mittags und abends so braucht, und sehr wohl täglich wechselnde Gerichte. Souvláki, Dholmádes und gefüllte Auberginen, Tsatzíki, Gyros, Moussaká und so viel Griechisches mehr gehörten selbstverständlich auch zum Speiseplan. Wir waren große Fans der Baklavá-Desserts - zum Reinlegen! Zwei Kritikpunkte, was die Speisen anbelangt: Aufgrund des Anbietens in Buffetform - also in Warmhalteschalen - waren viele Speisen natürlich nicht mehr so knusprig, wie sie hätten sein sollen - schade drum. Außerdem wäre es schön, wenn es Obst nicht nur zu den Hauptspeisen, sondern auch nachmittags an der Poolbar angeboten werden würde. - In jedem Fall kann man hier immer etwas finden und das auch den ganzen Tag über. Die gut gelaunten und fleißigen Angestellten im Restaurant waren ständig in Bewegung, haben schmutzige Teller abgeräumt und das Buffet aufgefüllt, wenn etwas zu Neige ging, und man hat stets freie Tische vorgefunden. Die hoteleigenen Cocktails scheitern an den ultrasüßen künstlichen Säften (macht nichts: in der King Size Beach Bar und in "The Bar" der More Meni Residence in Tigaki sowie in der Sitar Bar in Kos-Stadt kann man hervorragend Cocktails trinken); das Bier ist dafür eiskalt und der Ouzo schmeckt. Trotz der Rundumsorglos-Verpflegung sollte man sich einen Ruck geben und die Tavernen rundum erkunden - es lohnt sich und alle Beteiligten freuen sich.

An der Rezeption verständigte man sich, wie auch in allen anderen Bereichen des Hotels, problemlos auf Deutsch oder Englisch. Hatten wir Fragen, wurden diese immer beantwortet. Die Servicemitarbeiter waren in aller Regel sehr freundlich und immer flink bei der Sache, insbesondere im Restaurant. Überrascht hat uns die Anwesenheit - offensichtlich? - aller Familienmitglieder des Hotelinhabers, die in wechselnder Formation die Gäste beim Betreten und Verlassen des Restaurantbereichs begrüßten - sehr sympathisch.

Das Hotel befindet sich mitten im überschaubaren Örtchen Tigaki zwischen zahlreichen Restaurants, Bars, kleinen Supermärkten und Geschäften. Hier können auch bei verschiedenen Anbietern Ausflüge in die Umgebung gebucht werden; Räder, Autos & Co. können sowohl im Hotel selbst als auch im Ort gemietet werden (Hotel-Fahrrad: 5 EUR/Tag; Auto der zweiten Kategorie bei Autovermietung um die Ecke 50 EUR/Tag). Den schönen Sandstrand von Tigaki erreicht man über die asphaltiere Zufahrt zum Hotel innerhalb von drei Minuten. Zwei Liegen inklusive Schirm kosten am Strandabschnitt direkt vor dem Hotel, der von einem hoteleigenen Mitarbeiter betreut wird, 5 EUR. Auch jetzt in der Hauptsaison liegt man nicht auf seinem Nebenmann und hat ausreichend Platz, um seine Liege nach Belieben umzustellen. Wendet man sich nach links (Richtung Marmari) und läuft ein Stück, wird der Strand breiter und leerer, aber auch steiniger. An windigen Tagen gibt's hier an der Nordküste prima Wellen (und 'ne ordentliche Portion Seegras, das vom Hotelinhaber selbst mit dem Traktor fortgeschafft wird). Das Wasser ist einfach nur herrlich - glasklar! Weiterer Vorteil, ist man Gast des Hotels: hinter der stillgelegten Beach Bar (es findet sich zur Zeit kein Pächter) befinden sich zwar alte, aber saubere Toiletten - Mangelware an Kos' Stränden. Eine Bushaltestelle gibt's direkt vor dem Hotel; für 2,10 EUR kommt man innerhalb von weniger als 20 Minuten nach Kos-Stadt.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Im wirklich schön bepflanzten Garten des Hotels befinden sich die zwei Pools mitsamt Kinderplanschbecken. Hier kann man seine Bahnen ziehen, vorausgesetzt, man erwischt einen Moment, in dem sich nicht gerade drei motivierte Väter mit Kindern, Gummitieren und Wurfgeschossen hineinstürzen - dann ist da nämlich nicht mehr so viel Platz zum ernsthaften Schwimmen. Am Pool am Hauptgebäude herrscht, auch wenn die Animation gerade Pause macht, musikalische Dauerbeschallung; uns persönlich gefiel das nicht, weswegen wir uns stets an den hinteren Pool zurückzogen. Abgesehen davon sei positiv hervorgehoben, dass wir auch nachmittags noch freie Liegen vorfanden - prima ist auch, dass man sich unter Bäume und Palmen legen kann (da gibt's den zuverlässigeren Schatten ;-)). Es gibt eine nicht aufdringliche, rein deutschsprachige (wieso? Neben den deutschen Gästen gibt es schließlich zahlreiche aus Frankreich, England, Polen, den Niederlanden...) Animation für alle Altersklassen. Samstags griechischer Abend. Tischtennisplatte und Tennisplatz vorhanden; die Animation bietet auch Fitnesskurse an.