- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Foto vom Pool und früher erlebte herzliche ( = "türkische") Gastfreundschaft in der Bucht von Gazi Magosa/Famagusta hatten mich verleitet, das Haus ein paar Kilometer außerhalb von Girne (Kyrenia) zu buchen, obwohl es "nur drei Sterne" hat. Dachte, da geht es familär und gemütlich zu. Lage direkt am Meer hörte sich auch gut an. Zimmeranzahl kann ich nicht nennen. Traf auf ganz viele Holländer (50+), einige jüngere Belgier und ein paar Deutsche (ganz jung und 60+). Die gesamte Anlage wirkte auf mich heruntergekommen und lieblos geführt. Die HP, die ich gebucht hatte, um nicht jeden Abend auf Restaurant-Suche zu gehen, war mehr als mäßig (siehe unten). Um nicht das harte Wort "eine Zumutung" zu verwenden... Wer sich trotz LINKSVERKEHR einen Mietwagen nehmen möchte, sollte das z. B. bei FTI tun. Zwei Gäste aus meinem Hotel hatten gleich am zweiten Tag einen Unfall und sind von den FTI-Reiseleitern VOLKAN und GÜL, die beide perfekt Deutsch sprechen, wirklich vorbildlich betreut worden. Ich weiß nicht, wie das bei "Billig-Anbietern" ausgesehen hätte... Ansonsten: Bus-Touren buchen. Oder eine tolle Jeep-Safari mitmachen, bei der es über Straßen, die jedes andere Auto ruinieren, in die Berge hinter Girne geht. Ein einmaliges Erlebnis für jeden, der ein wenig Englisch kann. Infos gibt es unter: www.cyprusactive.com, Mail: info@cyprusactive.com. FTI bietet die Touren übrigens auch an. Mal im Hotel nachfragen!
Lag auf Wunsch ebenerdig und hatte schönen Ausblick auf die Pool-Palmen (Pool war eine Etage tiefer) und das Meer. Beim Eintritt Kleiderschrank rechts (Bügel NUR SCHROTT), links die Toilette, in der es immer unangenehm roch, obwohl in der Klo-Schüssel stets sauberes Wasser stand. Überm Waschbecken-Spiegel nur eine Glühbirne - Freunde, das ist einfach lieblos! Hinterm Klo ein Doppelbett - gegenüber dem Fußende Frisiertisch mit Fön. Dann ging es eine kleine Stufe runter in einen Bereich mit zwei Sesseln und niedrigem Tischchen. An der anderen Wand ein Tisch, an dem man auch schreiben konnte. Keine Decke drauf, weiße Platte z. T. unappetitlich gelb verfärbt. Es folgte eine kleine Terrasse mit Tisch und zwei Stühlen, deren Glas-Schiebetür IMMER zu öffnen war, egal, ob sie "geöffnet" oder "geschlossen" war. (Tipp: Eine GEBRAUCHSANWEISUNG im Zimmer hätte sicher die Ruinierung des Mechanismus verhindern können.) Keinerlei Hinweise aufs Programm des Fernsehers oder wichtige Telefonnummern (z. B. Rezeption). Geputzt wurde ordentlich - aber NUR, wenn man den Schlüssel bis mittags an der Rezeption abgab. Ansonsten nimmt die Rezeption an, man "wolle ungestört sein". Die Schilder "Do not disturb" bzw. "Make up my room" für die Türklinke sind hier offensichtlich noch nicht angekommen... Vieles in diesem Urlaub erinnerte mich an sehr schlichte türkische Unterkünfte VOR 30 JAHREN. Aber da war ich auch noch jung und viel "leidensfähiger". Und wir schreiben mittlerweile 2013... Nein, die lange Reise nehme ich aus "Solidarität" mit dem "vergessenen Teil" der Insel nicht noch einmal auf mich. Dann lieber wieder türkisches Festland, wo Hotel-Manager mich auf mein "nettes Türkisch" ansprechen und mir ab und an einer sogar eine Flasche Wein oder einen Obst-Teller auf mein Zimmer schickt. Ja - auch das gibt es in meiner "2. Heimat"...
Frühstück: Eher karg. Eine Sorte Wurst, Gurken, Tomaten, Schafskäse, Butter, Brot, Marmeladen (die offene mit Orangengeschmack ist sogar lecker!). "Tee" ohne jede Kultur: Beutel - 2 Stück auf ca. 1,5 Liter Wasser. Für ein gekochtes Ei mußte ich extra bezahlen - das darf doch wohl nicht wahr sein! "Frischen O-Saft" gab es gratis (!) aus Karaffen - Freunde schworen aber, der sei verwässert... Das warme Abendessen eine Katastrophe - da war so gar nichts von türkischer Eßkultur zu spüren. Stocherte - nach bester russischer Manier in den Billig-Hotels an der Küste drüben - lustlos darin herum und ließ es zurückgehen. Als "Kleftigo" (griechisch "Kleftiko") auf dem Speiseplan stand, freue ich mich auf Lamm - und bekam - schon wieder mal - Hähnchen serviert. Auf Nachfrage hieß es: Lamm muß man an der Rezeption anmelden und 10 Lira extra bezahlen. Hätte ich doch gerne getan - aber es sagt einem in dem Laden keiner was! Am Salat keine glatte Petersilie, Essig und Öl mußte man extra ordern. Ich lebte von MEZE (Vorspeisen), die ganz ordentlich waren - und ganz viel RAKI. Den habe ich übrigens - trotz mehrsprachigem GROSSEM VERBOTSSCHILD mitten im Eingang des Hotels - meist in Girne gekauft. Sorry, Freunde: Wer mich für ein Frühstücks-Ei extra abkassiert, kann in Sachen Getränke von außen nicht mit meiner Solidarität rechnen. Wo Geiz pur regiert, werde auch ich kleinlich...
Wer hier warmherzige Gastfreundschaft wie in der Türkei erwartet, wird bitter enttäuscht. Der "Direktör" des Hauses sah z.B. grundsätzlich über seine Gäste hinweg hatte nicht mal ein "Hallo" für uns übrig. Auch keine Frage, wie es uns denn so gefiel. (Nehme an, er hat wegen der ungepflegen Anlage schon viele böse Kommentare gehört.) Fühlte mich wie im griechischen Teil (Aya Napa), wo ich "einmal und nie wieder" war. Es mag dies und das nicht perfekt sein - ein wenig FREUNDLICHKEIT wiegt das für mich auf. Die drei Sonnen erreicht das Haus NUR wegen AYCAN (natürlich vom Festland!), der nicht nur wie die anderen Kellner freundlich war, sondern "seine Leute" liebevoll umsorgte und einem auch mal einen von zwei Frühstücks-Tellern abnahm und zum Tisch trug. Nett auch AZIZ an der Rezeption, der aus Usbekistan (!) stammt, sein Studium auf Zypern an der Rezeption verdient und nicht so wortkarg wie der Rest ist. Und der junge Pakistani, der sich um die Minibar kümmert. Wenn man oft das Gefühl hat, das Personal mit seinen Anliegen "zu belästigen", stimmt doch wohl etwas nicht...
Das Haus liegt direkt am Meer, am Fuß des Restaurant-Bereichs wurde etwas Sand aufgeschüttet, der vom Meer durch eine breite Beton-Barriere abgetrennt ist, auf der man gehen und theoretisch über drei Badeleitern ins Meer gelangen kann, die ich jedoch nicht nutzte, weil sich andere Gäste über fehlende Stufen beklagten und der Meeresboden voller Steine war, die dem Badenden kaum das Stehen ermöglichten. Auf dem "Strand" standen mehrere senkrechte, etwa brusthohe Teile von großen Kanalisationsröhren, die wohl einmal bepflanzt waren, um den Anblick freundlicher zu gestalten, jetzt aber mit vor sich hin kümmernden niedrigen Gewächsen (Unkraut?) nur ein trauriges Bild boten. Rechts vom Beton eine sandige Mini-Bucht, in der am Flutsaum ca. kniehoch vor sich hin gammelnder angeschwemmter Tang lag. (In der türkischen Ägäis wird solches Strandgut morgens zusammengerecht und mit der Schubkarre abtransportiert. Aber das hätte ja Arbeit bedeutet...)
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Der Pool ist klein, aber wunderschön. Umgeben von viel Grün (u.a. Bananen-Stauden und über 20 Jahre alte Palmen). Wäre der Rest der Anlage auch so gepflegt - sie wäre ein Kleinod - und mit Köchen, die ihr Handwerk verstehen und lieben ein echter "Geheimtipp". (Selbst die Köfte waren so miserabel, daß ich sie nicht an die Katzen draußen verfüttern mochte...) Animation, Kinderclub und Disco gab es keine - habe das alles nicht vermißt. IM GEGENTEIL. Anlage insgesamt sehr ruhig - kein "Kampftrinken" wie bei "All In" - kein Lärm von Besoffenen. Positiv zu vermerken: Einmal in der Woche kommt ein Alleinunterhalter, der Musik macht und wirklich gut singt. Hits für Leute ab 50 + - das kommt gut an. Er holt die Gäste dann später auch zum Tanzen - mit Erfolg. Und am Ende, wenn fast alle gut drauf sind, gibt es dann auch mal TARKAN ! Woooow !!! BEWERTUNG: ZWISCHEN 3 UND 4
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 2 Wochen im September 2013 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Christine |
Alter: | 61-65 |
Bewertungen: | 11 |