Hotel Tropic Garden

An und für sich schönes Hotel. Die Anlage ist ansprechend, aber zerlegt sich schon jetzt (nach einem Betriebsjahr)in seine Einzelteile. Ich habe selten in einem Hotel so viele Schilder mit " out of order" gesehen wie dort. Zu unserer Erheiterung waren sie in einer wirklich anmutigen ortografischen Verfassung. Z. T. gefährlich scharfkantige, defekte Bodenfliesen im Poolbereich werden tagelang mit Flatterband abgeriegelt. Die Animation hatte außer dem offenbar sehr kinderfreundlichen Programm nichts Vernünftiges zu bieten. Die Abendveranstaltungen waren geistlos, dafür schön kurz (45 Minuten, wofür es über den Tag verteilt ca 26 Ansagen gab). Ich persönlich fand die Animateure lustlos und abgehoben. Besonders die Oberanimateuse " BEA" brillierte durch Arroganz und Frechheit.Und pünktlich zur Siesta um 15:00 gab es einen " Solino-Weckruf" der Animature, der einem auch noch das bißchen Schlaf nahm, was man nachts ohnehin nur begrenzt erfahren konnte. Die Zimmertüren, recht robust gebaut, wurden von jedem zweiten Gast in einer Weise zugeschlagen, die das Nähern zur Tiefschlafphase utopisch machte. Capuccino aus dem Automaten schmeckt wässrig. Zuerst Espresso in die Tasse, dann den Capu drauf, das paßt und es schmeckt zumindest so, als wenn das Milchpulver schon mal ein Bild von einer Kaffeebohne gesehen hätte. Die Cocktails schmecken erstens alle gleich und zweitens mitnichten nach Alkohol. Wir haben alle durchprobiert und gar nicht gemerkt, daß im " San Francisco" gar keiner drin ist. Also immer sagen " un pina colada especial" oder wie im Rheinland " tu misch ma en tropical garden schpeziahl" . Dann wird die erste Hälfte des Glases mit Bacardi (nachgemacht) oder ähnlichem gefüllt, bevor der Farbstoff draufkommt. mmhh...schmeckt schon besser. Nötig ist diese Vorgehensweise nicht zuletzt, um dem nächtlichen Türenschmeissen ein wenig Bettschwere präventiv entgegenzusetzen. VOR dem Betreten des Speisesaals Luft anhalten, zügig einmarschieren und bloß die vorderen Plätze am Küchenausgang vermeiden. Das ist zu schaffen und man hat nicht dieses unangenehme Würgen im hinteren Halsbereich.

Alles ok. Wir hatten ein Apartment, zwei Räume mit separat regelbarer Klimaanlage, die wirklich kühlt. Betten, Möbel, Ausstattung waren großzügig, funktionell und geschmackvoll eingerichtet. Für ein Touri-Hotel wirklich nett gemacht. Allerdings empfinde ich es immer noch als Frechheit, für einen Safe, bei dem der Schlüssel (das gibt es heute nun wirklich moderner) separat rumgeschleppt werden muß, pro Woche EUR 14,40 berappen zu müssen. Sowas wird in anderen 4,5 Sterne-Häusern als Serviceleistung empfunden.

All inclusive! Eine Philosophie für sich! Aber betriebswirtschaftlich offenbar machbar. Ein paar Abstriche auf seiten der Gäste und schon gehts. Mehr als 3 Bier hab ich unmöglich reinbekommen pro Tag (sonst kann ich mehr), weil da mehr Kohlensäure drin war als alles andere. Die sog. Cocktails waren der Gipfel der Abstinenz. Mit Sicherheit wären diese bunten Zuckerwässerchen aus einem Plastikbehälter während der Prohibition ohne Mängel durchgekommen. Kein alkoholisches Getränk war ein Original, selbst die originaletikettierte " Hierbas" -Flasche wurde mit einem Billiglikör nachgefüllt. Das Essen war einfach zum Kotzen. Der Geruch beim Betreten des netten Speisesaals verdarb einem aber glücklicherweise jäh den Appetit, da fiel es kaum auf, daß die optisch durchaus beeindruckenden Speisen nichts für die bedauernswerten Mitmenschen sind, die bei der Berührung mit Kaltem unter Zahnschmerzen leiden. Oft konnte man bei der mageren Auswahl noch nicht mal ahnen, welcher Tierart die vermeindlichen Körperreste entschnitten wurden. Schön beschriftet waren dagegen immer " Pommes frites" und " Nudeln" . Mitleidende berichteten zu Hauf von tagelang dauernden Magenleiden aller Art.

Rezeption bis auf eine Dame, die noch nicht einmal ihre Muttersprache so wirklich versteht, sehr gut. Man bemühte sich sehr, uns ca. 5 Stunden nach Ankunft unser Zimmer bereitzustellen, noch größer allerdings war die Mühe, uns rechtzeitig wieder rauszusetzen. Vom Angebot, am Abreisetag gegen EUR 25,- das Zimmer bis 18:00 zu verlängern, wollten wir Gebrauch machen, durften aber nicht. Ansonsten war das Personal überwiegend sympathisch und freundlich. Sauberkeit war in Ordnung, 2mal pro Woche bleiben die Betten ungemacht. Der Reiseleiter von 1-2-fly ist einfach nur klasse! Scheint ein linksuferiger Holländer oder sowas zu sein, der auch noch freundlich lacht, wenn die ganze Bude in spätestens 5 Jahren wegen Wartungsmängel zusammengefallen sein wird. Aber DER kümmert sich echt!

Die Lage ist eigentlich ganz gut, man kann den Ort in ca 20 Minuten zu Fuß erreichen. Die Angabe " 800m zum Strand" ist noch nicht einmal bei Luftlinienberechnung nachzuvollziehen, mit Kindern kaum zu realisieren, also verbleibt man am Pool, es gab aber ausreichend Liegen (auch noch um 11:00h). Zu deutsch liegt das Touristen-Anwesen am Arsch der Welt, zur Freude des gegenüberliegenden Monopolisten, der mit seinem kleinen Supermarkt die Versorgung übernimmt. Sonst ist da nix außer Brachgelände und Baustellen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Da will ich fair sein, ich bin kein Sportler. Allerdings entnehme ich der Häufigkeit, mit der harmlose Poolterrassennutzer den Ball vor den Latz geknallt bekamen, daß im Pool regelmäßige Ertüchtigungen stattgefunden haben müssen. Die lärmenden Animateusen tun aber regelmäßig Kund, daß es Gelegenheiten zur Bewegung gäbe, von daher keine Kritik. Das Unterhaltungsprogramm beginnt im Kern mit den Clubtanz, bei dem man aussieht, als wäre man ein Fasan beim Tanz auf dem Ceranfeld, mündet mittags mit einem müden Spielchen um abends mit dem Preis für Langeweile zu schließen. Aber diese Animateure wurden geliebt - von den Kindern. Ich bin davon überzeugt, daß die ganz prima betreut wurden. Die Poolanlage war, abgesehen von den oben beschriebenen Mängeln ohne Tadel und hat mir gut gefallen, ausreichend Liegen und Schirme inklusive.