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Birgit (36-40)
DeutschlandAus Deutschland
Alleinreisend • November 2007 • 2 Wochen • Strand
Naturparadies mit "Macken"
3,1 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Das Hotel ist eine kleine, familiäre Anlage. Es liegt unmittelbar am Strand - so dicht war ich noch nie! D. h. vor dem Frühstück konnte man schnell schwimmen gehen, dann duschen und dann gemütlich 1, 5 h auf der Restaurantterasse abruhen (falls keine Sandflöhe da waren). Es ist nach einem Hurrikan komplett wieder aufgebaut worden. Die Sauberkeit der Zimmer war i. O., dass allerdings der Swimmingpool gereinigt wurde, habe ich in zwei Wochen nicht gesehen. Das dazugebuchte Frühstück war so bescheiden, wie es in solchen Ländern üblich ist - Auswahl zwischen Omelett, Rührei, Spiegelei mit Tomaten/Paprika und/oder Schinkenspeck/Käse, drei Scheiben Toast, zwei Wochen abgepackte Erdbeermarmelade. Kaffee (dünn) und Orangensaft (verdünnt) open end. Die anderen Pauschal-Gäste kamen aus Deutschland (z. T. Langzeiturlauber) und den Niederlanden. Allerdings war mittendrin Thanksgiving und da okkupierte eine amerikanische Großfamilie (ca. 20 Personen mit Kindern) nicht nur den größten Teil der Restaurantterrasse, sondern auch die Aufmerksamkeit der Kellner, wo dann schon mal ein Stündchen auf das Essen abends zu warten war. Das Frühstücksangebot wurde dann auch auf eine Version reduziert. Beim ganzen bin ich unentschlossen: Die anderen Hotels auf Holbox liegen aus meiner Sicht schlechter und sind, gemäß den in den Katalogen abgebildeten Fotos, deutlich dichter gebaut. Villas Flamingos ist noch einigermaßen großzügig, auch wenn die Restaurantkapazität den letzten Anbauten und Neubauten nicht mehr ganz entspricht. In den dt. Katalogen ist das Hotel ja auch mit akzeptablen Preisen ausgewiesen - da ist die Direktbuchung vor Ort (mit über 100 USD pro Nacht) vollkommen unangemessen. Das Frühstück sollte man dazubuchen, weil man morgens in der Nähe keine Alternative hat und es einfach gemütlich ist, dort herumzusitzen und aufs Meer zu schauen. Ob andere Jahreszeiten günstiger oder schlechter sind, ist mir unbekannt - über die Sandflöhe schimpfen auch im mexiko-forum viele. Mitnehmen sollte man auf jeden Fall ein Fernglas und ausreichend zu lesen (die angekündigte Bibliothek ist eher lausig). Auch an ausreichend Bargeld ist zu denken. Zusätzliche Reisemedizin braucht man eigentlich nicht, es gibt auch (mindestens) eine Apotheke im Ort. Wer etwas flexibel ist, braucht den Transfer nicht über das Reisebüro buchen: Ich hatte in Cancun hin- und rückzu eine Zwischenübernachtung in Downtown, d. h. um die Ecke vom Busbahnhof (Hotel Margharita, auch kein Prunkstück, aber ok und in Dtl. dazuzubuchen möglich). Dort kommt man vom Flughafen für 4 USD hin und von dort für ca. 7 USD drei Stunden mit dem Bus zum Fährhafen in Chiquila, dann noch mal 4 USD für die Fähre und 5 USD für das Taxi. Der letzte Bus fährt aber m. W. mittags. Auch andersherum ist das kein Problem, zumal der Bus auf die Fähre wartet. Handy funktioniert angeblich nicht (hatte keins mit, wäre sicher auch Dreiband notwendig). Im Ort gibt es zwei Internet- Anbieter. Bereut habe ich die Reise keinesfalls - es war eine schöne Zeit, aber natürlich mit "Macken".


Zimmer
  • Eher schlecht
  • In der ersten Woche war ich trotz Standard-Buchung im Superior untergebracht, d. h. in einem eigenen Bungalow mit ca. 30 qm Grundfläche und 5-6 m hohem Maisstrohdach. Das war sehr angenehm. Es gab keine Glasfenster, sondern Fliegengitter und Holzlamellen - dadurch war dort eigentlich auch immer eine angenehme Luft. Das "Plumpsklo" war geruchlos, die Dusche mit dem Muschelausguß einfach nett. Auf der Terrasse war eine Hängematte, allerdings war die dort wie im anderen Zimmer offenbar mit Tierchen versetzt, weil ich irgendwelche anders nicht zu erklärenden Stiche am Oberschenkel bekam. Auch im Bett mußte man aufpassen, wozu aber die weißen Unter- und Oberlaken praktisch waren: da ging ich jeden Abend vor dem Schlafen auf Durchsicht und schnappte jeden schwarzen Krümel, was meistens ein Sandfloh war. Das zweite "Standard"-Zimmer war dann damit verglichen ein harter Abstieg. Keine Bodenfliesen, sondern zwei Jahre nach dem Bau verdreckter gestrichener Bodenbeton (der trotz guter Reinigung nicht mehr sauber zu bekommen war). Das Zimmer war ebenerdig, d. h. die Sandflöhe hatten kurzen Weg. Meine Intervention beim Chef, ich lasse mich dort nicht auffressen, er solle mir eins im Obergeschoss geben, wurde damit abgetan, das seien dann "Junior-Suiten", ich hätte Standard gebucht - im meinem Katalog und in den anderen drei deutschen gibt es gar keine Junior-Kategorie. Im übrigen sei er überbucht. Morgens waren dann am Fliegengitter der Terrassentür mal 2 m hoch die Viecher, alles schwarz. Auch das Bad war im zweiten Haus, das für mich einen unfertigen Eindruck machte, uncharmanter - vor allem mit typisch mexikanischem WC, in dem man kein Papier reinwerfen darf. Die Möbilierung war sehr bescheiden, zwei Makramee-Sessel und ein Tisch, kein Kleiderschrank, aus dem Holzbalken an der Decke waren morgens wiederholt Tierchen herausgefallen. Es gab einen Luftquirl mit begrenzter Wirkung. Das Zimmer lag nach Osten, weshalb den ganzen Nachmittag die Sonne hereinschien und man nie frische Luft ins Zimmer bekam. Die Terrasse - wg. der Tierchen ohnehin nur begrenzt nutzbar - war gemeinsam ohne Abtrennung mit der des Nachbarzimmers; es gab auch keine Möglichkeit zum Aufhängen des Badeanzugs oder nasser Handtücher. Wenn die Frau vom Chef zu ihrem benachbarten Haus an der Terrasse vorbeilief, rannten und schnüffelten ihre Köter meistens darüber.


    Restaurant & Bars
  • Eher schlecht
  • Das Essen hat, wenn ich dort auch abends aß, nicht schlecht geschmeckt, aber vom Hocker gerissen hat es einen nicht. Gerade hinsichtlich Gewürzen erwartet man ja da etwas mehr, oder hat man sich schon so auf europäische Gäste eingestellt? Da war manches Restaurant im Ort dann eine echte Entdeckung, die zumeist auch deutlich billiger waren. In der zweiten Woche habe ich gar nicht mehr im Hotelrestaurant gegessen, außer zum Frühstück.


    Service
  • Eher schlecht
  • Der Chef vom ganzen ist ein "Schlitzohr". Seine Märchen sollte man sich anhören, aber sie nicht glauben (z. B. wann das Wetter umschlägt, die Sandfloh-Invasion besser wird etc.). Er spricht kein Deutsch. Bestimmte fehlende Lebensmittel heranzuschaffen, war er oft nicht in der Lage. Die Möglichkeit des Hotelsafes war, daß er die Dinge mit in sein Privathaus genommen hat - das war mir echt zu heiß, weshalb ich auf klassische Verstecke zurückgriff, zumal man (s. u.) ausreichend Bargeld benötigt. Bei anderen Servicefragen wird es auch schwierig - um ein Moskitonetz mußte ich kämpfen und bekam dann eins mit extra großen Löchern. Auf der Insel gibt es (noch) keinen Geldautomaten - die Zahlung mit Kreditkarte im Hotel wird aber mit deutlichem Aufschlag berechnet. Überhaupt wich die Endabrechnung etwas von meinen privaten Mitschriften ab; man unterschreibt nicht nach jeder Mahlzeit, sondern die Kellner notieren das allein. Die beiden Kellner selbst sind wirklich in Ordnung gewesen; einer ist der aufgeschlossene, der sich auch in fremden Sprachen müht und immer um die Gäste schwirrt und alle beim Namen anspricht, der andere ist ein stiller, netter, der seine Arbeit auch ordentlich macht. Die Zimmerreinigung wurde von einer sehr jungen "Truppe" vorgenommen - sauber war es, aber es dauerte immer ziemlich lange. Wenn Handtuch-Wechsel war, mußte man sich sicherheitshalber eins vorher verstecken oder an den Strand nehmen, weil man nie wußte, wann es wiederkommt.


    Lage & Umgebung
  • Gut
  • Das ist nun Geschmackssache: ich fand es toll - das letzte Hotel am Strand vom Dorf aus gesehen, d. h. nur begrenzt Durchlaufverkehr, sehr dicht am Strand und keine Golfcar-Straße dazwischen. Bis zum Dorf konnte man in Ruhe am Strand laufen (nur nicht während der Dämmerung wegen der Moskitos), bei Vollmond ging die Straßenlaterne förmlich mit. Ich fühlte mich dort als alleinreisende Frau auch immer sicher (auch nachts am Strand). Taxi kostet zum Hafen 50 Pesos, die Familien haben sich z. T. zum Dorf-Ausflug mal eins so bestellt. Aber da man sonst nur "herumliegt", tut Bewegung auch gut. Nach der anderen Seite beginnt dann das Naturschutzreservat; dort konnte man lange laufen und vor allem Vögel beobachten. In der Vollmond-Woche war auch tagsüber ein oder zwei Tage eine Sandbank ca. 100 m ins Wasser vollkommen frei, auf der man 1, 5 Stunden spazieren gehen konnte, dabei Seesterne, Tintenfische, Schnecken, Muscheln, Krabben und vieles andere Wassergetier beobachten konnte.


    Aktivitäten
  • Eher schlecht
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Es gab nichts, das war aber vorher bekannt, und ich habe nichts vermisst. Bis auf den schon wegen der Sauberkeit kritisierten Swimmingpool waren nur noch die Strandliegen relevant - die waren allerdings aus Holz, also sehr hart. Auflagekissen waren knapp (und wurden, entgegen dem Ruf der Deutschen, eher von den Holländern gehortet), so dass man da gelegentlich wegen Kreuzschmerzen von dannen ziehen mußte. Der Strand selbst ist nicht so schön wie in Tulum, am nervigsten waren aber die Sandflöhe, die bis auf zwei oder drei Tage nicht ermöglichten, einen kompletten Tag dort zu verbringen. Meist bin ich mittags auf Spaziergang geflüchtet. Das Wasser war bis auf einige Tage bei Ebbe meistens etwas trüb, nichts zum Schnorcheln. Außerdem hat es fast nie Wellen.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: AngemessenHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
    Infos zur Reise
    Verreist als:Alleinreisend
    Dauer:2 Wochen im November 2007
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Birgit
    Alter:36-40
    Bewertungen:2