Hotel Wagnerhof

Ein mittelgroßes Hotel in Pertisau, einem sehr touristisch geprägten Ort. Zu unserer Zeit dominierte die Generation 50+, keine Kinder im Hotel, insgesamt eine sehr ruhige Atmosphäre. Hauptsächlich deutsche Gäste, einige Österreicher und Niederländer. Pertisau ist sicher sehr touristisch, an schönen Wochenenden wird es von Tagestouristen geradezu überrannt. Da herrscht an den Hauptstraßen schon massiver Autoverkehr, deshalb würde ich dort nie ein Hotel buchen. Trotzdem finden wir Pertisau schöner als Achenkirch (ist so extrem langgestreckt und bedeutet lange Wege, wenn man nicht den Bus nutzen will) und Maurach (wird von Durchgangsstraßen durchzogen, alle Geschäfte und Einrichtungen befinden sich an diesen).

Wir hatten eine Suite Typ A gebucht und dann wohl eher eine Familiensuite bestehend aus zwei Räumen bekommen, was natürlich toll war. Sehr schön eingerichtet (im traditionellen Stil, aber alles sah sehr neuwertig aus). Auch die Matratzen waren sehr gut; wir haben wunderbar geschlafen. In beiden Räumen gab es einen Flachbildfernseher , mehr als ausreichend Schrankraum. Im Grunde waren die Zimmer nicht hellhörig, man hat selten etwas aus Nachbarzimmern oder vom Flur gehört, nur wenn einer an- oder abreiste, hörte man das Öffnen und Schließen der Schrankschiebetüren doch recht deutlich (selbst bei größtem Bemühen lassen sich diese nicht leise schließen). Ist aber nicht wirklich ein großes Problem. Toilette und Bad waren getrennt (beides auch sehr modern und sauber), leider gab es aufgrund der baulichen Gegebenheiten kein Waschbecken im Klo. Was uns wirklich genervt hat, war die Lampe im Eingangsbereich, die per Bewegungsmelder anging, wenn man die Toilette verließ und sich ins Bad begab. Diese war sehr hell und grell, was dazu führte, dass der Partner immer aufwachte, wenn der andere nachts aufs Klo musste. Leider konnten wir diesen auch nicht deaktivieren, es gab zwar einen Schalter, aber der deaktivierte gleich die gesamte Elektroversorgung. Das Ganze trifft wahrscheinlich nur auf diesen Zimmertyp zu. Vielleicht könnte man die grelle Lampe einfach durch eine sehr lichtschwache ersetzen, würde dann weniger stören.

Das Frühstück war für ein Dreisternehotel absolut phänomenal. Ich habe nicht genau nachgezählt, aber es waren wohl mindestens 8 Wurstsorten und 8 Käsesorten verfügbar, alles sehr schmackhaft. Dazu verschiedene Sorten Obst, Müsli, Joghurt, verschiedene sehr gute Marmeladensorten, Rührei (ordentlich, nicht aus Pulver wie so oft), gekochte Eier, eine Vielzahl verschiedener Brötchen. Das Abendessen wurde außer dem Salat- und Vorspeisenbuffet serviert, was wir sehr schätzen, da immer alles richtig heiß und nicht abgestanden ist. Das Vorspreisenbuffet enthielt eine Vielzahl verschiedenster Salate, einige waren jeden Tag da, aber dann gab es auch jeden Tag etwas Neues und auch einige andere Leckereinen. Wirklich vorbildlich. Die Suppen und Nachspeisen schmeckten auch immer ganz lecker. Lediglich bei den Hauptspeisen gab es manchmal einige etwas seltsame Zusammenstellungen, z.B. Roulade mit Nudeln (hätten wir lieber mit Klößen gesehen). Aber insgesamt waren auch diese immer sehr schmackhaft und auch reichlich. Ganz große Klasse war das Galadinner am Sonntag. Die Preise der Getränke entsprachen dem allgemeinen Niveau am Achensee (welches relativ hoch ist). Wir nahmen das Essen in einer kleinen hübsch eingerichteten Stube ein und hatten auch einen Zweiertisch für uns. Was uns nicht so gut gefallen hat, war die ständige Berieselung mit einem Radio-Dudelsender, was auch dummes Gequatsche und Werbung mit einschließt. Es war nicht sehr laut, aber wir denken, dass man darauf verzichten könnte.

Die beiden Mädels, die im Restaurant bedienten, waren sehr freundlich, insbesondere die Tochter der Chefin. Auch Witz und Humor kamen nicht zu kurz. Die Zimmer waren immer sehr ordentlich gereinigt. Nur die Chefin könnte beim Checkin etwas mehr aus sich herausgehen und mehr Informationen anbieten (auch wenn es viele Stammgäste gibt, die natürlich alles schon wissen). Wir als Pertisau-Neulinge hätten uns z.B. gewünscht, dass wir auf die Achensee-Erlebniscard hingewiesen worden wären (sonst bereiten wir uns diesbezüglich immer sehr gut Per Internet vor, diesmal hatten wir dazu wenig Zeit). So erfuhren wir erst davon, als wir die preisintensiven Sachen wie Schiffsrundfahrt und Fahrt mit der Dampfzahnradbahn schon absolviert hatten.

Das Hotel liegt inmitten von Wiesen und ist nur über sehr kleine Straßen angebunden, deshalb recht ruhig. Sicher kommen auch einmal ein Lieferfahrzeug oder andere Fahrzeuge für das Hotel selbst und die benachbarten Hotels, aber wenn man sieht, was auf den Hauptstraßen Pertisaus so abgeht, kann man froh über die Lage sein. Fast alle Zimmer haben einen wunderbaren Ausblick; die Zimmer mit Seeblick allerdings nur morgens Sonneneinstrahlung, was bei sehr heißem Wetter von Vorteil sein kann. Bei etwas kühlerer Witterung empfehlen sich eher die Zimmer zur Westseite.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Das Hotel deklariert sich nicht als Wellnesshotel, hat aber seit kurzem eine sehr schöne Saunalandschaft, brandneu und pieksauber. 3 verschiedene Saunen, Kneippbecken für die Füße, Infrarotkabine und eine Sway-Liege. Dazu einen sehr schönen Ruheraum, in dem es auch wirklich ruhig ist, mit tollem Karwendelblick und auch einigen Liegen im Freien. Doch Vorsicht: niemals die Tür nach draußen von außen schließen, man kommt dann nicht wieder zurück. Die Saunalandschaft war in dieser Jahreszeit nur gering besucht, ein paar Mal war ich ganz allein, manchmal waren 2-3 Personen anwesend. Weiterhin möchten wir noch positiv erwähnen, dass in unserem Zimmer WLAN sowohl mit Handy als auch mit Tablet unterbrechungsfrei und unkompliziert (ohne Passwort) funktionierten. Wir haben auch gesehen, dass im Korridor mehrere Router installiert waren. So sollte es sein, auf diese Weise konnten wir zum Tagesausklang noch wunderbar Internet-Radio hören (da gibt es viele Sender mit toller Musik ohne lästiges Gequatsche).