Houda Golf & Beach Club

Von außen macht das Hotel einen ganz netten Eindruck, wenn man sich jedoch in den langen, kalten, labyrinthartigen Fluren bewegt kommt eher soetwas wie Knastatmosphäre auf. Auch in bezug auf die Anordnung der Treppen erwies sich das Hotel im Inneren als total verbaut. Außerdem ist das Haus leider sehr hellhörig, dadurch wird man durch lautes Türenschlagen anderer Gäste mehrmals nachts aus dem Schlaf gerissen. Ein Mietsafe in der Rezeption kostet pro Woche 10 Dinar zuzügl. 10 Dinar Kaution (1 Dinar = ca. 0,65 Euro). Die Sauberkeit im Hotel war insgesamt mäßig, die Sessel in der Lobby aber waren richtig speckig. Während unseres Aufenthalts waren dort ca. 60 % Deutsche, Österreicher, Schweizer, 20 % Engländer, Rest Holländer, Italiener, Franzosen etc. Aufgrund der am Strand gemachten Erfahrungen (siehe nächste Kategorie) haben wir auf Ausflüge verzichtet. Machen Sie doch lieber woanders Urlaub - Deutschland hat schließlich auch viele schöne Flecken. Wenn Sie sich jedoch nicht abhalten lassen, nehmen Sie auf jeden Fall Nutella und Nescafe mit. Sparen Sie sich die Buchung eines Zimmers mit Meerblick gegen Aufpreis. Kaufen Sie am Flughafen Monastir in dem Geschäft links von den Abflugschaltern keine CD's. Unseren nächsten Urlaub planen wir in Deutschland, leider ist diese Auswahlmöglichkeit unten jedoch nicht vorgesehen.

Die Größe des Zimmers war O.K. Der Kleiderschrank wie sooft reichlich klein. Die Matratzen stammten wohl aus der Haushaltsauflösung eines Fakirs, jedenfalls wachten wir jeden Morgen beide mit Rückenschmerzen auf. Die Beleuchtung war etwas schummerig, so dass das Lesen recht anstrengend war. Das Badezimmer war in Ordnung (Badewanne mit Duschmöglichkeit, Sauberkeit siehe Kommentar unter Service).

Das Hauptrestaurant verspüht den Charme einer Kasernenkantine. Das Angebot an Speisen wiederholte sich täglich mit kleinen Abwandlungen. Meistens war das Essen nur lauwarm, bis man sich jedoch Besteck, Getränke etc. organisiert hatte war es dann oft kalt. In den sogenannten ,,A la Carte'' Restaurants wurde und das gleiche Essen vorgesetzt, allerdings mit dem Unterschied, das am Tisch serviert wurde. Auf das tunesische Restaurant sollte man getrost verzichten, das italienische war hingegen noch schwach ausreichend. Einziger Lichtblick war das Frühstück, da sowohl Baguette als auch Croissants sehr lecker waren. Aufschnitt und Marmeladen waren jedoch ungeniessbar, so dass unsere einzige Rettung die selbst importierte Nutella war. Zu unserem Glück hatten wir in weiser Voraussicht auch noch Nescafe dabei, dadurch konnten wir andere Gäste, die auf den tunesischen Kaffee angewiesen waren, milde belächeln. Ach ja, einige Kellner waren meistens insbesondere mit blonden, weiblichen Gästen ,,beschäftigt'' (mal eben ungetragt in die Haare greifen, den Arm um die Schultern legen etc.)

Verständigungsschwierigkeiten gab es nicht, es sei denn man hatte eine Beschwerde... Ein angestrebter Zimmerwechsel wurde vom Manager an der Rezepzion erfolgreich vereitelt. Ein ,,Bitte nicht stören Schild'' an der Tür wurde von der Raumpflegerin geflissentlich ignoriert. Gegen einen Dinar Trinkgeld täglich wurden die Schlafanzüge nett arrangiert, die Betten gemacht und die Handtücher wurden nach Wunsch gewechselt. Eine echte Reinigung des Zimmers - insbesondere des Badezimmers - fand allerdings nicht statt.

Das Hotel liegt direkt am Sandstrand. Die Transferzeit vom Flughafen beträgt ca. 20 min. Fluglärm gibt es nicht. Strand und Meer waren insgesamt O.K., allerdings lagen im Sand doch sehr viele Zigarrettenkippen. Das Wasser war relativ sauber. Die Liegen (sehr unbequeme Schalen) standen einschl. der Auflagen im Prinzip kostenlos zur Verfügung. Auflagen verteilte jedoch der ,,Bademeister'', der dafür natürlich die Hand aufhielt. Wenn er übrigens keine Auflagen verteilte, war er damit beschäftigt Gäste zu belästigen. Apropos Belästigung: Am Strand gab es einen Zigarrettenverkäufer, einen Palmenverkäufer, einen Teppichverkäufer, einen bunte Bänder und Kopftuch-Verkäufer, einen Stoffkamele-Verkäufer und einen Zeitungsverkäufer. Diese boten ihre Waren jedem einzelnen Urlauber ca. dreimal stündlich mehr oder weniger aufdringlich an. Die Krönung war jedoch der geröstete Nüsse-Verkäufer, der seine Ware mit dem immer gleichen Singsang ,,Lecker-lecker-Zuckerbäcker'' den Gästen aufzunötigen versuchte. Von Entspannung konnte bei diesem Psychoterror natürlich nicht wirklich die Rede sein. Hinzu kamen noch die Drückerkolonnen des Ausflug-Anbieters, die ein ,,Nein'', auch wenn es mehrsprachig geäußert wurde, nur schwerlich akzeptieren konnten.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Der Pool war groß und sauber, die Liegen wesentlich bequemer als am Strand und auch die Gartenanlage war mit zahlreichen Palmen und Sonnenschirmen ansprechend gestaltet. Ein echtes Highlight war auch die Musikberieselung, allerdings nur für eingefleischte Alison Moyet Fans, denn von dieser Interpretin durften wir eine CD bis zu sechs mal täglich geniessen. Die Abendunterhaltung bestand aus bestenfalls drittklassigen ,,Showeinlagen'' der Animateure in der Discothek. Außerdem stand eine Spielhalle mit Münzspielautomaten zur Verfügung, in der wir an einigen Abenden gekickert haben (pro Spiel 1 Dinar). Für unsere 15-jährige Tochter war das Disco-Programm ab 23:00 Uhr aber zufriedenstellend. Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass die CD die für Gäste, die abends auf der Terasse saßen, gespielt wurde, regelmäßig gegen 21:30 Uhr einen ,,Sprung'' hatte - naja, soviel trinken ist ungesund, also ab ins Bett liebe Gäste.