- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Das Hotel wirkt von außen eher unscheinbar. Es fällt bei all den Wolkenkratzern kaum auf, da es auf den ersten Blick recht klein wirkt. Die graue Fassade macht es noch unauffälliger und würden nicht im Sekundentakt Taxis vor der Tür stehen bleiben – man könnte dran vorbei laufen. Beim Eingang schon mal der erste Aha-Effekt: Man kann ausschließlich mit einer Rolltreppe in den 1. Stock fahren. Dort wird man vom redseligen Personal empfangen, denn man steht bereits in der Lobby. Diese macht einen sehr netten Eindruck, ist es doch eine relativ hohe Halle, die durchwegs mit Kletterpflanzen begrünt ist. Nachdem unser Zimmer beim Einchecken noch nicht fertig war, fuhren wir mit einem der sechs (?) Aufzüge in den Keller, wo man sein Gepäck einem Herren anvertrauen kann, der es einem dann auch bis ins Zimmer bringen wird. Dadurch hatten wir Zeit uns etwas im Hotel umzusehen. Der Innenhof ist mit Sitzgelegenheiten ausgestattet und erst dort wurde uns die Größe des Hotels bewusst: Wir waren regelrecht von Wolkenkratzern umzingelt, die allesamt zum Hotel gehören. Und alle hatten mindestens 25 Stockwerke aufzuweisen. Das Hotel selbst machte auf uns einen sauberen und modernen Eindruck. Lediglich das schummrige Licht in den Gängen bzw. bei den Aufzügen war gewöhnungsbedürftig. Karten für die Freiheitsstatue sollten in jedem Fall schon vor Urlaubsantritt online reserviert bzw. gekauft werden. Wer bis in die Krone hinauf möchte, sollte dies schon rund zwei Monate vorher erledigen. Empfehlenswert ist es auch so früh wie möglich am Tag auf die Insel zu fahren, da im Laufe des Tages immer mehr Leute ankommen. Da jede Form von Rucksack in Spints für einen US-Dollar verstaut werden müssen und die Zahl der Spinte sehr begrenzt ist, können hier sicherlich auch Wartezeiten entstehen, bis einer wieder frei wird.
Womit wir zu den Zimmern kommen. Uns war von vorn herein klar, dass Zimmer in New York nicht groß ausfallen. Wir stehen auch grundsätzlich auf dem Standpunkt, dass man für eine Städtereise kein Luxusdomizil benötigt, sondern lediglich einen Platz zum Schlafen (hier noch einmal der Hinweis auf den Nachtclub). Und wir haben auch sicherlich keine hohen Ansprüche. Aber dieses Zimmer hat unsere kühnsten Erwartungen übertroffen. Öffnet man die Zimmertüre und geht hinein, hat man gleich zur linken eine kleine Garderobe. Zwei Schritte voraus befindet sich ein Vorhang, der den Schlafbereich vom restlichen Zimmer trennen soll. Das Bett selbst ist zweckmäßig, allerdings hat man an den beiden Seiten des Betts nur ca. 40cm Platz – eben gerade so, damit man durchgehen kann. Bei den Füßen steht ein Tisch, auf dem aber nur Sachen abgelegt werden können, denn Platz zum davor Hinsetzen hat man definitiv keinen. Das Bett steht dafür aber wiederum ein paar Zentimeter zu weit entfernt. Ein Flachbildfernseher hängt an der seitlichen Wand, den man etwas ausklappen kann. Auf der anderen Seite befindet sich ein großer Spiegel, den man am besten nutzen kann, indem man sich ins Bett stellt. Nun zur Krönung: Das Badezimmer. Der Eingang dazu befindet sich mittels Schiebetür unmittelbar hinter der Eingangstür. Man kommt genau einen halben Schritt hinein, denn dann stößt man bereits an das Waschbecken – oder zumindest an etwas, das ein Waschbecken sein soll. Beugt man sich nach vor, um beim Zähne putzen auszuspucken, steht garantiert der Allerwerteste aus der Tür – stört aber nicht einmal so sehr. Einen halben Schritt seitlich davon befindet sich bereits die Toilette. Alle Frauen dürfen sich freuen: Selbst Männer müssen sich hier hinsetzen, denn Platz um davor zu stehen gibt es keinen. Um eine entsprechende Sitzposition einzunehmen, empfiehlt es sich bereits neben der Toilette in Position zu gehen, um sich dann seitlich über die Muschel zu schieben. Sitzt man einmal, darf man sich auf keinen Fall nach vorbeugen, denn sonst stößt man sich den Kopf an der Wand, die eine Nasenlänge vor den Knien aufhört. Ebenfalls gewöhnungsbedürftig ist, dass man sich je nach Bedürfnis eher nach vor oder hinten schieben muss, sofern man ein Unglück verhindern will. Zum Abschluss: Die Dusche. Diese ist überraschend groß, da man sich ohne Hindernisse darin bewegen kann. Allerdings ist es sehr wohl notwendig, über die Klomuschel zu steigen, um in selbige hineinzukommen. Und ab hier dürfen sich alle Paare freuen, denn die Peep-Show ist bereits inkludiert, da die Dusche auf der Einstiegsseite zwar einen Vorhang hat, aber auf der anderen Seite eine Plexiglasscheibe hat, womit man seinem Partner, der gerade im Bett liegt, von der Dusche aus zuwinken kann. Weiters sollte darauf geachtet werden, dass alle drei möglichen Vorhänge zugezogen sind, wenn man auf dem Klo sitzt, da sonst vom Bett aus live zugesehen werden kann. Manche sollen sogar das mögen. Und um Koffer in diesem Zimmer unterzubringen, bedarf es einiges an Schlichtgeschick. Auspacken darf man den Inhalt der Koffer aber nicht, da sonst kein Platz mehr zum Schlafen ist. Das Zimmer ist auch der Hauptgrund, weshalb wir für dieses Hotel sicher keine Weiterempfehlung geben können.
Da sich in unmittelbarer Umgebung zum Hotel drei Supermärkte befinden, haben wir uns immer selbst versorgt und können daher auch keine Aussage über Restaurants oder Bars tätigen.
Das Personal war stets freundlich, allerdings beschränkten sich die Fremdsprachenkenntnisse auf Englisch bzw. war Deutsch definitiv keine Alternative. Auf Beschwerden wird nicht eingegangen.
Die Lage des Hotels war nahezu optimal. Zwei Gehminuten entfernt liegt die Metrostation „Columbus Circle“, in der etliche U-Bahn-Linien halten, mit denen man ganz Manhattan durchfahren kann. Selbst die Linie A, die unweit vom Flughafen JFK fährt, kommt dort vorbei. Wir fuhren trotzdem mit dem Taxi von JFK zum Hotel und retour (jeweils ca. 45 Minuten). Das kostet in etwa 50 US-Dollar (je nach Laune des Taxifahrers und exklusive Tringeld). In der Stadt selbst waren wir stets zu Fuß unterwegs, da sehr viele Sehenswürdigkeiten (Times Square, Broadway, Empire State Building, Rockefeller Center) – ausgenommen jener an der Südspitze Manhattans – auch ohne Verkehrsmittel in einer halben Stunde machbar sind.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Zur Unterhaltung ist folgendes zu sagen: Im Hotel gibt es einen Nachtclub. Allerdings kann man sich den Weg dort hin getrost sparen, denn wenn man das Glück hat (wie wir), ein Zimmer mit Blick in den Innenhof zu bekommen, wird man durch die laute Musik auch noch im 10. Stock und bei geschlossenem Fenster vorzüglich unterhalten. Dabei wird grundsätzlich keine Rücksicht auf die Hotelgäste genommen, denn die Musik kann auch schon mal bis nach Mitternacht spielen. Und das Nacht für Nacht. Wer also Schlaf nach einem anstrengenden Tag sucht, ist hier auf jeden Fall falsch. Beschwerden diesbezüglich werden an der Rezeption zwar zur Kenntnis genommen, bewirken aber rein gar nichts. Für uns ein absoluter Minuspunkt.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im September 2010 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | PatriciaMartin |
Alter: | 26-30 |
Bewertungen: | 2 |