- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
- Zustand des HotelsGut
- Allgemeine SauberkeitGut
Mein ursprünglicher, spontan vorgesehener Titel für diese Hotelbewertung hätte gelautet: „Betonklotz mit herrlicher Aussicht“, welcher – bevor uns der Aufenthalt reichlich vermiest wurde – aber dennoch volle Gültigkeit hat. Unser Zimmer im 11. Stock bot einen wunderschönen Ausblick sowohl auf die Bucht von Almádi als auch auf die Stadt (siehe Fotos). Wer die Möglichkeit hat, sollte unbedingt vom 12. Stock über ein paar Stufen in die Sky-Lounge hinaufsteigen und von dort aus einen Rundgang über das Flachdach machen: Man sieht dabei auch die Bucht von Balatonfüzfö – was erklärt, dass von allen Hotelzimmern aus ein Seeblick garantiert ist. Doch von Anfang an: Vom Norden (Veszprém) kommend nehmen Sie am besten von der B8/E66 die Ausfahrt Richtung Szentkirályszabadja. In Almádi angekommen, achten Sie auf die links abzweigende (nicht besonders gut ausgeschilderte) Bajcsy-Zsilinszky utca, welche direkt zum Hotelparkplatz führt – so ersparen Sie sich eine kleine Stadtrundfahrt. Wie schon von einem anderen Hotelbewerter trefflich festgestellt, ist das Check-In erst ab 15 Uhr möglich (also selbst in der Vorsaison). Von der ansonsten sehr freundlichen Rezeptionistin nicht vorgewarnt hatten wir schon Probleme beim Eintreten ins Zimmer: Die Key-Card muss hier nicht – wie international üblich – waagrecht eingeführt werden, sondern in ziemlich steilem Winkel von unten nach oben. Die Tür wies aufgrund eines Selbstschließers einen starken Zug auf, was besonders mit Gepäck in der Hand sehr hinderlich war. Trotzdem fiel die Tür nie wie bezweckt von selbst ins Schloss, sondern musste hiezu immer mit einem kräftigen Ruck nachgeholfen werden. Das Zimmer erwies sich als hell und freundlich, wenn auch eine 50 x 50 cm breite Stahlbetonsäule in der Nähe der Fenster den Gesamteindruck ziemlich störte (siehe Foto; eine solche Säule ist allerdings in fast allen Zimmern vorhanden – wohl aus statischen Gründen). Die Zimmerausstattung entsprach durchaus einem 4*-Niveau (gute Klimaanlage / trotzdem war erfreulicherweise auch ein Fenster zu öffnen; kostenloser Safe, Minibar, geräumiger Doppelkasten, sogar 2 Festnetztelefone [wozu?], allerdings sehr kleines altes TV-Röhrengerät). Im Bad freuten wir uns über eine relativ große Wanne, in der man sich sogar halbwegs ausstrecken konnte (also doch keine Dusche lt. ITS-Reisekatalog). In der Waschmuschel fehlte dafür der Stöpsel im Abfluss, der sogar größere Gegenstände wie Zahnbürsten zu verschlingen drohte. Zimmerreinigung: Schön langsam kommt uns vor, dass ungarische Stubenmädchen generell eine Phobie vor Staubtüchern haben – so auch hier. Und vor der Mittagszeit war das Zimmer nie gemacht. Das Frühstücksbuffet bot einige Merkwürdigkeiten wie Letscho, gedünstete Zwiebel und einen unappetitlichen Milchgrießbrei, doch waren auch alle anderen üblichen Standardspeisen und –getränke reichlich und in guter Qualität vorhanden. Allerdings gab es keine einzige Schwarzteesorte – lediglich Früchteteebeutel, deren Auswahl von Tag zu Tag geringer wurde. Tipp: Vermeiden Sie morgens den hinteren Teil des „Scirocco“-Speisesaals – dort bläst die Klimaanlage mit Maximalstärke –man verkühlt sich garantiert (ein echter Scirocco-Wind ist ein Schmarrn dagegen)! Das Frühstück verlief aber soweit in gewohnten, geordneten Bahnen. Chaotische Zustände herrschten hingegen beim Abendessen: Begonnen hat es schon damit, dass uns der Kellner den Zutritt zum Speisesaal verweigerte, weil wir angeblich keine Halbpension gebucht hatten. Dieser Irrtum konnte erst mühsam durch Vorsprache bei der Rezeption geklärt werden. Die nächste Enttäuschung bestand darin, dass das Abendbuffet aus lediglich 3 Hauptgerichten bestand (eines davon war an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen ständig Rindsgulasch, zudem mit ganzen Knoblauchzehen und Lorbeerblättern untermischt - ?!). Angesichts dieser geringen Auswahl muss der HP-Zuschlag von 11 € p.P. als horrend bezeichnet werden – wir haben in Ungarn hiefür bisher noch nie mehr als 5 € bezahlt (egal, ob in 3*- oder 4*-Unterkünften). Um 22 € kann man zu zweit in den zahlreichen umliegenden Lokalen fürstlich dinieren – und das bei wesentlich größerer Auswahl! Doch zurück zum Hotel: An manchen Abenden herrschte ein derartiger Ansturm zum Speisesaal „Scirocco“, dass der Zugang zeitweise gesperrt wurde und Warteschlangen entstanden (auf die Idee den angrenzenden, brach liegenden zweiten Speisesaal „Levante“ zu öffnen, kam man erst einige Tage später). Die wenigen Kellner waren vom Andrang derart überfordert, dass sie weder nach den Getränkewünschen der Gäste fragen noch gebrauchtes Geschirr abservieren konnten. Detto das Küchenpersonal: die Buffetspeisen wurden einfach nicht mehr nachgefüllt. Dass frische Teller und Besteck später auch nicht mehr greifbar waren – nebensächlich, weil ohnehin schon egal. Jedenfalls ein Desaster. Positiv zu erwähnen ist lediglich, dass man sich beim Abendessen kostenlos Wasser von einem Getränkespender holen konnte. Die Hotelbar „Mistral“ war – trotz Fußball-WM-Übertragung und dementsprechendem Gästeaufkommen – personalmäßig ebenso unterbesetzt. Als besondere Frechheit empfanden wir den 10%-igen Bedienungszuschlag, der auch bei Selbstbedienung eingehoben wurde, sowie den „Cocktail-Schmäh“: Beim Einchecken erhält man gemeinsam mit der Schlüsselkarte p.P. einen 500 Ft.-Rabattgutschein für Cocktails. Dass dieser nur für 5 bestimmte Cocktails gilt, erfährt man erst beim Bezahlen. Wir haben uns das nicht gefallen lassen, gehörig Krach geschlagen und schlussendlich Recht bekommen. Ein weiteres Ärgernis waren die Lifte: Nicht nur, dass 4 Aufzüge für über 200 Zimmer in 12 Stockwerken an sich schon zu wenig sind, war einer ständig außer Betrieb und führte ein zweiter ein tückisches Eigenleben (erreichte zwar zunächst die gewünschte Etage, öffnete dort aber nicht die Tür und fuhr stattdessen stets selbständig ins Kellergeschoß hinab). Der Besuch des Indoor-Pools (großes 25 m-Becken) wird einem dadurch vergällt, dass es rundherum keine einzige Liege gibt. Ca. 10 unbequeme Holzpritschen stehen in einem Neben(ruhe)raum, und im Freien nochmals ca. 15 Nylon-Sonnenbetten. Wie soll das bei Vollbelegung (400 Gäste) funktionieren? Kein weiterer Kommentar ….. À propos Hotelgäste: Diese stammten erstaunlicherweise zu 95% aus Ungarn (trotz der gehobenen Preise). Als „Ausländer“ wurden wir vom Personal daher eher herablassend behandelt und links liegen gelassen, obwohl ich die ungarische Sprache einigermaßen beherrsche und natürlich auch gesprochen habe (umgekehrt waren die Deutschkenntnisse des Hotelpersonals rudimentär). Über eine die Hauptstraße und Eisenbahn querende, entsprechend hohe Brücke, an deren Ende sich eine Wendeltreppe mit 50 Stufen befindet, gelangt man vom untersten Hotelniveau (noch mehr Stiegen / kein Lift) in den wunderschönen Öreg-Park am Ufer des Balatons. Von dort sind es noch ca. 500 m zum Hotelstrand, für den man unverständlicherweise p.P. 620 Ft. Eintritt bezahlen muss. Es empfiehlt sich daher, gleich das daneben liegende öffentliche Bad zu besuchen, das um ein Vielfaches größer ist und wesentlich mehr Attraktionen zu bieten hat (Erw.-Tageskarte: 630 Ft.). Balatonalmádi liegt an einer landschaftlich reizenden Bucht und erstreckt sich weit die umliegenden Hügel hinauf – einer der schönsten Orte, die man am Plattensee vorfinden kann. Touristisch nicht so überlaufen wie zB das nahe gelegene Balatonfüred verfügt Almádi dennoch über eine tadellose Infrastruktur und bietet vor allem eine Fülle von nicht überteuerten gemütlichen Gastronomiebetrieben (siehe auch Reisetipps). Vom Hotel ist zu Fuß alles in wenigen Minuten erreichbar, allerdings ist der Höhenunterschied zwischen dem Hotel und dem Ortskern zu bedenken. Weniger mobilen, aufs Auto angewiesenen Gästen kommt daher zugute, dass in ganz Almádi keine Parkgebühren eingehoben werden (auch nicht im Zentrum oder beim Strandbad). Als Balaton-Liebhaber sollte man also unbedingt auch einmal ein paar Tage Urlaub in Almádi machen, wobei wir von der Buchung des RAMADA-Hotels allerdings aufgrund der zahlreichen oben geschilderten Missstände leider abraten müssen.
- ZimmergrößeEher gut
- SauberkeitSchlecht
- Ausstattung des ZimmersGut
- Atmosphäre & EinrichtungGut
- Sauberkeit im Restaurant & am TischEher schlecht
- EssensauswahlSehr schlecht
- GeschmackEher schlecht
- Kompetenz (Umgang mit Reklamationen)Sehr schlecht
- Freundlichkeit & HilfsbereitschaftEher schlecht
- Rezeption, Check-in & Check-outEher gut
- Einkaufsmöglichkeiten in UmgebungSehr gut
- Restaurants & Bars in der NäheSehr gut
Beliebte Aktivitäten
- Strand
- Entfernung zum StrandSchlecht
- Lage für SehenswürdigkeitenSehr gut
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Juni 2014 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Oliver |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 100 |