- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Eins vorne weg: Seit 1.1.2004 ist das Hotel in die deutsche Maritim-Kette gewechselt. Das Hotel ist sehr weitläufig angelegt und verfügt über insgesamt 391 Zimmer. Die Landschaftsgestaltung ist sehr ansprechend und die dort plazierten 2-stöckigen Bungalows im typisch kolonialistischen Stil geben einem das Gefühl von Karibik pur. Das 2001 erbaute Hotel wird stets sauber gehalten und man kann es da durchaus einige Tage aushalten. Zu der Rezeptionshalle: Von der meist zitierten kubanischen Gastfreundlichkeit war hier leider nicht viel zu spüren. Ich hatte bereits bei der Ankunft (und später auch) immer das Gefühl " zu stören" , obwohl ich, der einzige Gast vor der Rezeption, mich aber oftmals mindestens 3 Angestellten gegenüber sah. Geldwechseln im Hotel ist ein absoluter Nepp. Beim gegenwärtigen Kurs von Euro 1 zu ca. 1,27 $ bekam man hier nur 1,13 $ abzüglich 5 % Kommission (Katastrophal ist es allerdings im Plaza Americas-Einkaufszentrum ca. 5 km südlich im gut sortierten Supermarkt, da bekommt man für 1 Euro ganze 0,80 $). Also am besten die ganze Barschaft in Deutschland in $ umtauschen, da man z.B. für Travellerschecks auch einen geringen Kurs erhält. Auch wird das Telefonieren vom Hotel aus zum reinen Luxus. Die nehmen sage und schreibe 4,15 $ pro Minute. Im Internet surfen kostet vergleichsweise nur 6 $ die Stunde, aber bitte... und ich habe leider viele gesehen, wer surft den im Urlaub stundenlang im Netz !? Das Hotel beherbergt überwiegend Kanadier, Franzosen, Russen und natürlich Deutsche. Einkaufsmöglichkeiten: Es gibt 2 teure Souvenirshops. In dem einen überwiegend Zigarren, Alkohol und Edelkitsch. Auch hier war die Bedienung stets hellauf begeistert, wenn man bezüglich der Zigarren eine Frage hatte. Ein Preisbeispiel: für einen popeligen Plastikzigarrenabschneider (den man allerdings benötigt) 7,20 $. Ansonsten sind die Preise insgesamt ähnlich hoch wie im Flughafen. In dem anderen Souvenirshops gibt es überwiegend Klamotten, Snacks + Getränke und Sachen die die Welt nicht braucht. Fazit: Besser ins Plaza America oder wenn man sich ein Auto mietet irgendwo außerhalb Varaderos. Zum Pool: Wenn man nicht gerade Liliputaner ist wird man hier Schwierigkeiten haben im stehen mehr als den Bauchnabel mit Wasser zu benetzen. Ferner muß man bei gutem Wetter ziemlich früh aufstehen um eine Liege zu ergattern (aber für was gibt es denn auch den Strand). Auf dem Weg zum Strand denkst Du wirklich " Wow-Klasse" . Die Sonne brennt und Du wirst durch die Sonnenbrille von der Weißheit des Karibikstrandes geblendet. Der Strand ist wirklich absolut O.K. Stets sauber, nicht so viele Schirme, das Wasser hat die typisch herrlichen Farben, allerdings gibt es manchmal nicht genug Liegen, aber dann legt man sich halt einfach mit dem Handtuch an den Strand. An den stets anhaltenden + manchmal bei schlechten Wetter kalten Wind muß man sich gewöhnen. Strandhandtücher gibt es gegen eine Kaution kostenlos. Man sollte sich auch sehr viel Taschengeld mitnehmen. Es gibt zwar sehr viele Angebote für Touren, die Kosten allerdings entsprechend viel, sind zwar teilweise sehr informativ, jedoch haben Sie auch einen sehr hohen Abfertigungscharakter. Ich weiß nicht, ob sich die Umstellung von LTI auf Maritim für den Kunden lohnen wird, für den Hotelbesitzer auf jedenfall, den der hat ab dem 1.1.2004 z.B. die Preise für ein Doppelzimmer von 225 $ auf stolze 280 $ erhöht! Das ganze bleibt also Preis-/Leistungsmäßig abzuwarten. Mein Fazit: Für einen Single absolut nicht empfehlenswert, da überwiegend jüngere und ältere Paare sowie Familien vertreten sind. Ab 12 Uhr ist hier absolut tote Hose. Für Leute die 3 Wochen gar nix machen wollen (und die habe ich wirklich erlebt) ist das in Ordnung, nur dann können Sie auch preiswert und schneller nach Malle fahren. Für mich als kulturinteressierten Individualreisenden mußt Du nach oder in die Nähe von Havanna (absolut großartig!!!), Dir selbst einen Wagen mieten und damit das Land erkunden. Das habe ich selbstverständlich mit einer netten Kanadierin getan und habe u.a. Havanna, Matanzas, Santa Clara, Trinidad und Cienfuegos gesehen. So hast Du wiklich die Möglichkeit Land und Leute kennenzulernen und es muß nicht immer ein Hotel sein wo Du absteigst, sondern es kann durchaus auch mal ein Privatzimmer (particulares) für 20 $ sein. Denn ganz Varadero ist nur für die heile touristische Welt künstlich geschaffen. Wer aber Kuba zum ersten Mal besucht und richtig kennenlernen möchte, dem empfehle ich ersteinmal eine 6-10 tägige Rundreise und wer danach Erholung sucht, der kommt in dieses Hotel oder wer auf den Geschmak gekommen ist der geht lieber wieder zurück zum 10 km östlich gelegenen Strand von Havanna (einfache Hotels) und kann von dort aus nochmal das Nachtleben von Havanna in vollen Zügen genießen.
Das Zimmer war für einen Single ein Traum (jedoch bezahlte ich ja auch einiges mehr). Riesengroß, sauber, relativ großes Zimmer mit Badewanne, Klimaanlage, kostenloser Safe, kostenlose Minibar, Fernsehen. Ansonsten sehr ruhig und Betten auch O.K. Alles in allem 5 Sterne bis auf einen winzigen Hacken. Wenn Du mit Deiner Freundin/Frau dahinfährst, lebst Du als Mann mit Sicherheit 2 Wochen aus dem Koffer, da der sogenannte " Kleiderschrank" nicht größer als eine Kabadose ist.
Zu den 3 Bars: Die Lobbybar hat Nonstop auf und hier bekommt man auch die am besten zubereiteten Getränke z.B. den beliebten Mojito. Zu Stoßzeiten wartet man schon ein bischen länger und dann ist eher Selbstbedienung angesagt (leider fehlt hier die Hintergrundmusik) Alles in allem aber gut. Die Poolbar hat auch 24 Stunden geöffnet und hier erhält man zwischen den Hauptmahlzeiten kleinere Snacks die allerdings einem billigen Fast-Food-Niveau entsprechen. Aber um satt zu werden langts allemal. Die Strandbar hat durchweg pfiffiges und lustiges Personal. Öffnungszeit bis ca. 17 Uhr. Neben der Strandbar werden zu bestimmten Zeiten noch unterschiedlich belegte Sandwiches, Salate und kleine warme Speisen angeboten. Das Hotel verfügt über 3 sogenannte Spezialitätenrestaurants und über das Buffet. Allerdings habe ich die Restaurants nicht ausprobiert, da man in der Rezeptionshalle einen Tag vorher buchen mußte und das war mir einfach zu albern. Außerdem habe ich gehört, das man da teilweise ziemlich lange anstehen muß, da der Schreiber es nicht so richtig gebacken bekommt (Nervig). Allerdings habe ich mir sagen lassen, daß das kubanische Restaurant vom Essen, Service und der Athmosphäre am besten sei. Aber Achtung: Überall bezahlt man für den Wein extra. Da ich essensmäßig überhaupt nicht verwöhnt bin kann ich nur sagen, wer hier zu meckern hat dem kann man wirklich nicht helfen. Klar ist das ein oder andere warmgehaltene Rumpsteak zäh wie Leder, die Kalamaris dehnbar bis Jamaika oder der Fisch trocken wie Champagner, aber es gibt viel direkt zubereitetes Essen und die Auswahl ist von kalt bis heiß, süß oder sauer riesengroß und dann probiert man sich einfach durch. Witzig sind die riesen Gabeln aus Ur-Omas Zeiten mit der man schon die ein oder andere Maulsperre erfährt. Zu trinken bekommt man bis auf Cocktails auch alles und die Bedienungen sind durchweg fit. Daher die Note 2+
Bis auf das o.g. Rezeptions- und Souvenirshoppersonal war das restliche Personal überaus zuvorkommend und hilfsbereit. Es ist wie überall: Wenn man mit entsprechendem Charme und Witz den Leuten begegnet, bekommt man mindestens das gleiche zurück. Die Fremdsprachenkenntnisse sind bei allen (Englisch und logischerweise Spanisch) ausreichend, nur das " alte Mütterchen" aus Deutschland wird schon ein bischen mehr Probleme haben, da fast niemand Deutsch spricht (jedoch sind viele Kellner an deutschen Standardfloskeln wie " Alles klar" sehr interessiert und da kommt schon der ein oder andere Lacher am Buffet zustande). Ein Kellner verdient (ohne Tips!) ca. 18 $ im Monat, damit verdient er im Schnitt ca. doppelt so viel wie jeder andere Kubaner. Rechnet man das Tip dazu gehen die meisten für kubanische Verhältnisse mit einem stolzen Gehalt nach Hause. Allerdings ist es absolut O.K.,wenn man für gute Bedienung auch mal ab und an Trinkgeld gibt. Die Zimmermädchen waren absolut Top und es war jedesmal wieder sehr amüsant was für skurille Figuren man mit einem einfachen Handtuch doch so zaubern kann. Auch sollte man die überaus fleißigen Reinmachefrauen bezüglich eines Trinkgeldes oder einem kleinen Geschenk bedenken.
Das Hotel liegt am nördlichsten Ende der Halbinsel, d.h. ca. 10 km von Varadero-City (gäähhn) entfernt. Um vom Hotel wegzukommen (und das muß man irgendwann) hat man mehrere Möglichkeiten. Entweder mit dem Fahrrad (was im Hotel mitangeboten wird), mit dem ganz netten offenen Doppeldeckerbus (Kosten $ 5,-/p.P.,Abfahrt jede Stunde von 9 - 21 Uhr) man kann an diesem Tag so viel pendeln wie man will, Nachteil aber das jedes Hotel abgeklappert wird und es daher sehr lange dauert. Die dritte und beste Möglichkeit ist eine Automatikvespa für $ 9,- für die erste Stunde und jede weitere für $ 3,-. Da ist man unabhängig, aber Achtung: bei schlechterem Wetter ziemlich früh hingehen, ansonsten wartet man stundenlang bis eine frei wird, da viel zu wenig Roller vorhanden sind. Man kann ebenfalls einen Jeep oder PKW für 70 $ pro Tag mieten (die ersten 100 km frei). Nicht zu empfehlen ist das teure Taxi.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Das komplette Unterhaltungsprogramm ist für ein sogenanntes 5-Sterne Hotel eher als lausig zu bewerten (wie sagte einer: " das kommt mir hier vor wie betreutes wohnen!" ) Die Animation war Gott sei Dank überhaupt nicht als aufdringlich zu bezeichnen. Wenn sich z.B. ein überaus interessantes Bingo-Spiel fast eine Stunde hinzieht und danach noch ein paar Gruppen-Hula-Hoop-Spielchen mit einem sagenhaft Unterhaltungwert angeboten werden ist das im großen Ganzen als ziemlich lasch zu bewerten. Auch alle anderen angebotenen Spielchen am Strand oder am Pool ragten über ein Kinderprogramm nicht hinaus. Wer sich allerding für Wassersport interessiert konnte am Strand einiges machen. Angefangen vom kleinen Segler, Katamaran oder Tretboot was nichts extra kostete. Ferner konnte man noch Tennis,Fußball, Basketball und Volleyball spielen, was jedoch die nötigen Mitspieler voraussetzte. Ganz nett war der Fitneßraum, die kleine Sauna und der Whirlpool. Ebenfalls gibt es eine Disko, wo jedoch fast nie jemand drin war und jeden Abend Showprogramm was aber den allgemeinen Ansprüchen zur Erheiterung durchaus gerecht wird.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 2 Wochen im Januar 2004 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Alex |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 1 |