Das im Thomas-Cook-Reisekatalog als 5-Sterne-Hotel ausgewisene Haus (war früher offenbar mit 4 Sternen gekrönt, was man an den Handtüchern und einigen anderen Objekten im Hotel noch ablesen kann) muß noch etwas üben, um sich wirklich mit dieser Auszeichnung schmücken zu können. Man bemüht sich, doch wäre es besser gewesen diesen Reifeprozeß abzuwarten und sich dann erst die 5 Sterne aufs Haupt zu setzen. Die Lobby ist sehr großzügig, jedoch für meine Begriffe etwas kahl, jedoch sehr sauber und offenbar kürzlich renoviert. Sehr große, weit verzeweigte Anlage, knapp 400 Zimmer, bis zu 5 Stockwerke pro Gebäude. Der Gesamtzustand der Anlage muß mit sehr gut bezeichnet werden, die Architektur ist sehr interessant und aufgelockert. Die Gartenanlage ist extrem gepflegt und sehr schön. Die Sauberkeit in der Lobby, den Gemeinschaftsräumen usw. kann als sehr gut bezeichnet werden, in den Zimmern kann ich nur meinen persönlichen Eindruck wiedergeben und der war sehr gemischt. Wir hatten Halbpension gebucht. Die Gästeklientel setzt sich aus allen Nationen zusammen, wobei ich jedoch in unserem Fall betonen möchte, daß keine Nationalität, auch die sonst so verrufenen, negativ aufgefallen wäree. Das Alter der Gäste bewegt sich zwischen Säugling und Greis. Das Hotel ist behindertengerecht und manchmal etwas zu familienfreundlich (siehe ab Abend in der Bar). Ich für meinen Teil denke, im Hotel "Plantacion" (etwas weiter westlich, habe ich mir angesehen) wäre ich besser aufgehoben gewesen, da das "Anthelia" letztendlich doch ein Massenbetrieb mit Ambitionen zu Höherem ist.
Die Zimmer (wir bewohnten ein Executive-Zimmer) sind sehr geräumig und schön und wirken durch das zweite Fenster besonders lichtdurchflutet und ansprechend. Die Ausstattung ist jedoch nicht besonders luxuriös und so sehe ich hier keine 5 Sterne. Der Kleiderschrank ist etwas klein. Man bedenke, daß es sicher Gäste gibt, die 3 Wochen in diesem Hotel bleiben und entsprechend Ablagemöglichkeiten benötigen. Die Betten sind sehr bequem, doch frage ich micht, wo es diese extrem hohen Matratzen zu kaufen gibt. Weil die Matratzen so hoch sind, eignen sich die Betten bestens für Personen, die Probleme haben, Ihr Nachtlager zu besteigen. Hier kann man sich aus dem Stand umfallen lassen. Die Handtücher sind, obwohl neu (das zeigt die neue Stickerei mit den 5 Sternen) keineswegs sehr flauschig und dürften nach einigen Wäschen den Zustand erreicht haben, in dem die noch verbliebenen 4-Sterne-Emblem-Handtücher sind, die aufgebraucht werden. Doch wenn man ein solches erwischt, kann man sich auch gleich mit Tempotaschentüchern abtrocknen. Bettwäsche wird sehr selten gewechselt, auch bei offensichtlichen Verschmutzungen. Das Bad ist auch so eine Sache. Obwohl der Reisekatalog darauf hinwies, daß alle Zimmer in den Jahren 2006 und 2007 komplett renoviert wurden (für mich gehört das Bad zum Zimmer) konnte ich das in unserem Bad nicht feststellen. Die Kunststoffbadewanne bog sich am Boden durch und knarzte, so hatte man immer das Gefühl auf Bootsplanken zu stehen. Der Kosmetikspiegel hing windschief an der Wand (wurde jedoch nach Reklamation umgehend befestigt). Die Armaturen hatten schon einige Jährchen auf dem Buckel. Also auch hier keine 5 Sterne. Ebenfalls wurde uns im Reisekatalog versprochen, daß Thomas Cook nur die besten und oberen Etagen für seine Gäste bereithält. Was mußten wir uns wundern, als wir ankamen und in einem 5stöckigen Gebäude im 1. OG untergebracht waren. Meerblick war zwar da, wir hatten jedoch sämtliche tieferliegenden Dächer weiterer Gebäude direkt in Augenhöhe, was ich nicht gut fand. Da ich bereits in diversen 5-Sterne-Hotels genächtigt habe ist mir aufgefallen, daß der typische 5-Sterne-Service, daß am Abend die Tagesdecke abgedeckt und das Bett für die Nacht bereitet wird, fehlte. Ebenso vermißte ich einen Bademantel und (wie heute sogar in einigen 4-Sterne-Hotels üblich) die Frotteehausschuhe, zumal man auf dem Fliesenboden keinerlei Bettvorleger oder ähnliches vorfand. Die Sauberkeit in den Zimmern ließ sehr zu wünschen übrig, an einem Tag war es besonders schlimm (das Bidet und die Toilette waren nicht geputzt und der Badfußboden verschmiert) reklamierten wir, war zur Folge hatte, daß das Zimmer umgehend nochmals gereinigt wurde, doch der gleiche Schlendrian an den darauffolgenden Tagen wieder Einzug hielt. Der Flachbildschirm im Zimmer ist zwar ganz nett, doch hatte ich lieber tadellosen Empfang auf einem althergebrachten Gerät als Hi-Tech im ausgeschalteten Zustand. Die Zimmer verfügen über einen sehr geräumigen wurnderbar schattigen Balkon mit einem Tisch und zwei Stühlen sehr geschmackvoll aus Korbgeflecht. Platz wäre allerdings auch noch locker für zwei Liegen gewesen, doch da erwarte ich offensichtlich zu viel.
Neben dem Buffettrestaurant gibt es noch 2 oder 3 weitere Restaurants, die jedoch meiner Meinung nach so gut wie nicht frequentiert werden. Wenn man Halbpension gebucht hat, bekommt man in den Restaurants eine Gutschrift von EUR 9, 00 pro Menü, sollte man mal nicht am Buffett essen wollen, was ich allerdings nicht verstehen kann, denn das ist wirklich hervorragend, läßt kaum Wünsche offen, Speisen werden auch frisch und auf Wunsch (medium usw.) zubereitet. Zum Frühstück gibt es ebenfalls ein äußterst köstliches und reichhaltiges Buffett mit fünf verschiedenen frischgepreßten Obstsäften. Die Preise für den Wein am Abend sind sehr moderat, die verschiedenen Themenrestaurants haben jedoch relativ hohe Preise, was uns wieder dazu bewog, beim köstlichen Buffett zu bleiben. Es werden internationale und typisch spanische und kanarische Spezialietäten angeboten und auch für die Kids fehlen die unsäglichen Hamburger und der oder das Ketchup nicht. Zum Buffettrestaurant muß noch gesagt werden, daß ich es niemandem wünsche, drinnen sitzen zu müssen. Abgesehen von den unvermeidlichen Gerüchen sitzt man äußerst dicht gedrängt. Wenn man einen Tisch im Freien ergattert ist der Weg zum Buffett zwar etwas länger, doch der Platz ist es allemal wert.
Bei unserer Ankuft wurden wir sehr freundlich begrüßt und es wurde uns ein Glas Saft angeboten. Offizielle Servicesprache im Hotel ist laut Angaben englisch und deutsch, was jedoch nur gilt, wenn man an die richtigen Personen gerät, sonst kann man schon mal Probleme bekommen. Insgesamt ist das Servicepersonal extrem nett und freundlich, jedoch sollte vom Hotelmanagement darauf geachtet werden, daß das Personal auch geschult wird, um den Ansprüchen, die man an ein 5-Sterne-Hotel stellt, gerecht zu werden. Hier einige Beispiele: Beim Frühstücksbuffet gingen mein Mann und ich gemeinsam, um uns am Buffett zu bedienen. Als wir zurückkamen, war der komplette Tisch abgedeckt, obwohl einige Utensilien von uns auf den Stühlen lagen. Ähnliches passierte uns am Abend in der Bar. Wir hatten Drinks auf dem Tisch, meine Handtasche und Jacke lagen auf dem Stuhl und wir tanzten. Als wir zurückkamen, war alles komplett abgeräumt und die Handtasche hatte man als Fundstück an der Bar aufbewahrt. Selsbtverständlich gab man uns sofort neue Getränke und händigte meine Handtasche wieder aus. Doch was soll das? Es ist doch normal, daß man zum Tanzen den Tisch verläßt, um anschließend zurückzukommen. Ebenfalls wurde auf die einfachsten Fragen zu den Weinen nur mit Schlterzucken geantwortet.
Die Lage des Hotels ist schön, doch die weiten Wege durch die Anlage (dabei hatten wir unser Zimmer im Block A und der gehört nicht gerade zu den abgelegenen), um zum Meerwaserpool zu gelangen oder zum Strand, nerven manchmal schon etwas. Man darf nichts im Zimmer vergessen, sonst geht die Wanderung wieder los. Sie haben mittels der Zimmerschlüssel-Magnetkarte direkten Zugang von der Strandpromenade zur Hotelanlage. Sehr schöne und gute Hotels sind in der direkten Umgebung ebenso Einkaufmöglichkeiten vom Supermarkt bis zu Edelboutiquen und kleinen Restaurants etx. Die Transferzeit zum Flughafen ca. 20 Minuten.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Sollte man den Meerwasserpool erreicht haben (lange Wege) kann man gegen die beim Einchecken erhaltenen Bonkärtchen je Person ein Badelaken erhalten, das man so oft man will gegen ein frisches eintauschen kann. Die Liegen werden natürlich (obwohl ausdrücklich untersagt) selbstverständlich von unseren lieben Mitbürgern im Morgengrauen reserviert und so gibt es bei schönem Wetter empfindliche Engpässe mit der Liegensuche. Hat man dann das begehrte Objekt gefunden, muß man feststellen, daß auch nicht der Hauch einer Intimsphäre vorhanden ist. Ich will damit sagen, daß die Liegen so eng stehen, daß es auch schon keinen Unterschied mehr macht, ob Sie ihren Partner oder den Nachbarn auf der anderen Seite eincremen, der Abstand ist der gleiche. Der Strand ist relativ klein, mit schwarzem Lavasand. An dem Tag, als ich im angenehm warmen Meer badete, mußte ich mich jedoch mit soviel Unrat (Plastiktüten, Flaschen, Holz, Gras) konfrontiert sehen, daß ich das Vergnügen abbrach und zu meiner Liege zurückkehrte. Im Untergeschoß des Hotels befindet sich eine kleine Boutique mit Bademode und dem üblichen Zubehör, das man so erwartet. Das Hotel bietet am Nachmittag Animation wie Bingo, Darts und Kinderunterhaltung. Eine Tischtennisplatte ist vorhanden sowie ein Billardtisch. Die Abendunterhaltung besteht aus täglich wechselnden Shows, die einerseits vom Animationsteam bestritten werden (hier muß gesagt werden, daß diese Leute wohl den ganzen Tag auf den Beinen sind und dann am Abend noch eine (Playback-) Show bieten, die nicht mal schlecht ist. Das ist zu honorieren). Ansonsten erlebten wir sehr gute Akrobatik, und die "Platters". Diese Shows finden alle in der Bar, der sogenannten "Anthelia Mall" statt. Was nicht sehr gut bei uns ankam ist die Tatsache, daß am Samstag die angekündigte Flamenco-Show ersatzlos und kommentarlos gestrichen wurde, weil eine Firma ein Galadinner ausrichtete und das ausgerechnet in der "Anthelia Mall" stattfand (die haben wohl besser bezahlt, als die dummen Touristen...). Die Tatsache, daß einige Eltern ihre Kinder offenbar nicht mehr erziehen, gipfelt darin, daß am Abend während der Shows die Kinder vor der Bühne auf der Tanzfläche sitzen oder rumhampeln, die einzelnen Showacts behindern, indem sie sich keinen Zentimeter bewegen, auch wenn Sie gewahr werden, daß der Künstler im Rahmen seiner Choreographie die Bühne verläßt und auf der Tanzfläche weiter agiert. Die Bar ist riesengroß und ich könnte mir vorstellen, daß dort jeder Hotelgast Platz finden kann. Es sind zwar (trotzdem das Hotel fast ausgebucht war) jeden Abend nur relativ wenige Personen bei den Shows anzutreffen (obwohl die Preise in der Bar nicht überteuert sind), doch kaum ist diese vorbei, verlassen alle fluchtartig (jeder Krisenstab wäre über eine derart schnell gelungene Evakuierung eines Raumes froh) den Saal, obwohl anschließend noch getanzt werden kann. Die geschieht allerdings meistens nur zu Musik aus der Konserve. Was ebenfalls sehr negativ auffällt ist, daß nachdem die Show vorbei ist ein unglaubliches Aufräumen und Tischerücken durch die Ober in der Bar stattfindet, was einem schon signalisiert "so, wenn Ihr nun auch noch gehen würdet, könnten wir hier dichtmachen". Obwohl erst um Mitternacht die Bar offiziell geschlossen wird und solange auch die sogenannte Konservenmusik (einmal war eine Band mittlerer Qualität anwesend) zum Tanze spielt. An einem Abend wagten wir es, tatsächlich bis Mitternacht an unserem Drink zu schlürfen und etwas zu tanzen. Das war wohl nicht so gerne gesehen, denn wir waren die einzigen Gäste und als wir um 1 Sekunde nach Mitternacht das Lokal verließen, knallte man hinter uns die Türen ins Schloß. War ich froh, daß ich keinen Rock trug, er wäre wahrscheinlich in der Türe eingeklemmt worden. Das alles ist meiner Meinung nach in einem 5-Sterne-Hotel nicht üblich. Sieht eher nach Abfertigung aus.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Juni 2007 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Margit |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 14 |