Iberostar Selection Royal El Mansour

Das Iberostar Royal el Mansour in Mahdia ist definitiv eine Reise wert, wenn man ein Hotel sucht, in dem man tollen Service, gepflegte Anlagen, einen schönen Strand vor der Tür und durchaus auch Abwechslung beim Essen sucht. Wir haben eine Woche All-Inclusive-Urlaub gebucht mit der Absicht, einen reinen Entspannungsurlaub unter der Sonne Tunesiens zu erleben. Und genau das haben wir auch bekommen, wenngleich es ein paar kleine Kritikpunkte gibt, die ich in den einzelnen Punkten anspreche.

Ein sehr großes Zimmer mit auch sehr großem Bad und vom Bad getrennter Toilette fanden wir im Hotel für uns vor. Wir hatten keinen Meerblick gebucht und somit einen Balkon in Richtung Mahdia, was für uns aber auch ok war. Das Zimmer wurde täglich geputzt, die Handtücher stetig gewechselt und wir können hier nichts wirklich Negatives über das Zimmer sagen. Der Boden im Zimmer ist gefliest, was es einfach macht, gut zu putzen und beispielsweise den Sand vom Strand und Schmutz zu entfernen. Eine Ausnahme sind da die Gänge in den Etagen vor den Zimmern, denn da ist ein deutlich in die Jahre gekommener Teppich verlegt, der entsprechend des Klimas in Tunesien sehr muffig riecht und auch inzwischen nicht mehr schön aussieht. Dennoch ziehe ich keinen Stern ab, da dies nicht das Zimmer betrifft.

Man muss hier die Kirche im Dorf lassen: Es ist ein All-Inclusive-Hotel und dafür finde ich, dass das Essen hervorragend ist. Jeden Abend und jeden Morgen eine große Auswahl an verschiedensten Speisen für jeden Geschmack. Ich bin Fleischesser und fand jeden Tag andere Arten der Zubereitung (auch schön, dass es täglich tunesische Spezialitäten gab) und meine Frau als Vegetarierin konnte sich anhand der Vielfalt der Speisen auch nur zufrieden sattessen. Ja, es fehlt manchmal etwas Salz, aber da kann man ja nachwürzen. Besser zu wenig und man würzt nach als zu viel und das Essen ist "verwürzt", denke ich mir hier. Auch wiederholten sich natürlich manche Dinge täglich (Pizza, Nudeln, gebratener Fisch, Pommes), aber wer sich nur an diesen Speisen bedient, sollte vielleicht auch mal überdenken, warum er dafür (den Fisch mal ausgenommen) nach Tunesien fahren muss. Bei den Nachspeisen habe ich auch immer genug Auswahl gefunden und war auch meistens zufrieden. Toll waren die ab und zu abends präsentierten Besonderheiten wie ein großes Käse-Buffet oder auch ein italienisches Spezialitäten-Buffet. Bei den Getränken haben wir uns von den Cocktails ferngehalten, da diese viel aus Automaten gezapft wurden (einige der Zutaten). Das hat mich dann doch davon abgehalten. Auch die Spirituosen, die inklusive sind, sind in meinen Augen (getestet: Rum und Whisky) eher sehr minderwertig. Allerdings mache ich daran keine Bewertung fest, denn es gibt genug andere Dinge zum Trinken.

Hier gibt es nichts zu sagen außer: TOP! Ich habe selten so aufmerksames Hotelpersonal gesehen und das in jedem Bereich. An der Rezeption ging es los mit sehr freundlicher Begrüßung (in gutem Deutsch) und viel Aufmerksamkeit. Die Reinigungskräfte in den Zimmern waren ebenfalls wie bereits erwähnt sehr aufmerksam und fleißig. Richtig auffällig wurde es dann jedoch im Bereich Gastronomie, denn hier übertraf der Service definitiv meine Erwartungen. Vom ersten Tag an hatten wir den gleichen Kellner und damit auch den gleichen Tisch zum Abendessen und wurden dort sehr aufmerksam bedient. Unsere Getränke wusste der Kellner schon am zweiten Tag und fragte nur kurz nach, ob wir einen anderen Wunsch hätten, ansonsten wurden unsere Standard-Drinks direkt gebracht. Auch das Personal der Küche ist zu loben, denn auf Sonderwünsche (Spiegeleier beim Frühstück) wurde sofort freundlich eingegangen. Jeder Kellner und jede(r) Angestellte(r) hatte zu jeder Zeit ein Lächeln für die Gäste, auch wenn dies mitunter sehr schwergefallen sein dürfte angesichts der teilweise unverschämten Verhaltensweisen mancher Gäste und auch angesichts des Benehmens mancher Gäste im Hotel und im Restaurant.

Das Hotel liegt in Mahdia und damit relativ weit weg vom Flughafen Enfidha, auf dem wir landeten. Das hatte leider eine dreistündige Busfahrt in einem relativ klapprigen Bus zur Folge, aber dafür kann das Hotel letztlich nichts. Vielleicht bei der Buchung darauf achten, ob als Zielflughafen auch Monastir möglich ist, denn der ist deutlich näher am Hotel dran. Das Hotel selber liegt direkt an einem ziemlich gut gepflegten und sauberen Sandstrand. Rund ums Hotel ist tendenziell eher weniger zu finden, weswegen wir auch mehr im Hotel geblieben sind.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Hier muss deutlich unterschieden werden. Für uns als Paar war ein sauberer Strand und ein schöner Pool wichtig und dazu die Möglichkeit ein Fitness-Studio zu nutzen. All diese Anforderungen wurden absolut zu unserer Zufriedenheit erfüllt. Ein ordentliches Fitness-Studio, ein sehr sauberer Strand und eine große (zugegebenermaßen nicht sehr abwechslungsreiche, aber dafür saubere) Poolanlage waren vorhanden. Auch was die Liegen angeht, kann ich nichts Negatives sagen: Es gab/gibt viele davon und wir konnten jeden Tag bequem nach dem Frühstück noch gut platzierte Liegen für uns finden, auch wenn es natürlich ohne Ende "Liegen-durch-Handtuch-Reservierer" gab. Die Krönung für uns war, als wir an unserem Abreisetag morgens um 05:30 Uhr Gäste sahen, die mit Handtüchern schon Liegen reservierten für den Tag. Da fällt mir echt kaum noch was ein! Der andere Punkt, den ich ansprechen möchte, ist die Animation: Hier muss ich klar sagen, dass ich in meinem gesamten Leben noch keine schlechtere Animation erlebt habe wie im Royal el Mansour. Ich möchte hier gar nicht die Qualität der Sportangebote oder den Miniclub bewerten, denn von beidem haben wir uns ferngehalten, aber es gibt ohne Ende Kritik an den ausführenden Personen und an den abendlichen Shows. Zu den Shows kann ich nur raten, diese zu meiden. Jeden Abend Technik-Probleme mit DJ und Licht, ständig das immer (!) gleiche Lied zwischen einzelnen Beiträgen und darüber hinaus nervten die Animateure damit, spätestens alle zwei Minuten (leider ist das hier keine Übertreibung) durchs Publikum zu gehen, weil sie die Gäste zum Klatschen animieren wollten. Die Krönung war allerdings eine Show namens "Varieté", in der trotz der Anwesenheit vieler kleiner Kinder stark sexualisierte Inhalte (obszöne Gesten innerhalb einer Travestie-Einlage) dargeboten wurden und als "Highlight" eine vielleicht als Satire gedachte Szene gezeigt wurde, wie ein Animateur einen Hotelgast zur Gymnastik überreden wollte. Der "Gast" (dargestellt durch einen Animateur) machte mehrfach deutlich, dass er deutscher Herkunft ist und daher nur lesen will, sich ständig eincremen möchte (dargestellt durch Eincremen der Achseln und Fußsohlen) und kein Interesse an Animation hat. Auch diese Nummer endete in einem inszenierten Kopulationsakt auf der Bühne zwischen den beiden Männern, wonach der "Gast" dann Dinge wie "Fuck Animation and Fuck Gymnastics" ausrief. Ein extrem nerviger Aspekt ist die Tatsache, dass vor allem die männlichen Animateure quasi jede Aktion, jede Bewegung und auch alles Andere durch die Nutzung ihrer schrillen Trillerpfeife unterstützten. So wurde meistens sogar die Musik (die bereits in sehr hoher Lautstärke bei den Aktivitäten am Pool schallte) durch die Trillerpfeifen übertönt. Ein weiterer Kritikpunkt an den männlichen Animateuren ist die "Auswahl" ihrer Gesprächspartner: den gesamten Tag über konnte man die Animateure dabei beobachten, wie sie penetrant (und ausschließlich) junge Frauen und auch (offensichtlich) minderjährige Mädchen ansprachen und Zeit an deren Liegen verbrachten. Ob es nun an den knappen Bikinis lag oder ob sie gar den Auftrag dazu hatten... Wer weiß das schon. Auffällig war es jedenfalls, dass es junge Frauen gab, die keine zehn Minuten ohne die Anwesenheit eines Animateurs (oder auch Bademeisters) am Pool sein konnten, da ständig ein Neuer dazukam und wieder das Gespräch und den Flirt suchte. Hier wäre deutlich mehr Professionalität angebracht und ggf. sollte man den Animateuren mitteilen, dass es nicht nur junge Frauen im Hotel gibt.