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Lukas (31-35)
ÖsterreichAus Österreich
Verreist als Paar • Februar 2013 • 2 Wochen • Strand
Ballermann im Moor des ewigen Gestankes
3,3 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Sehr schlecht

Wäre es eine "5Sterne" Anlage in Ägypten oder der Türkei, für die man 400 € all inklusive für eine Woche bezahlt, würden die vielen Defizite unseres Aufenthalts, dort vielleicht sogar als unfreiwillig komisch durchgehen. Da es aber der hochpreisige Award Winner mit durchwegs positiven Bewertungen war, löste das Gebotene nur 2 wöchiges Kopfschütteln aus. Wir hatten eine Junior Suite gebucht und bekamen ein Zimmer am Rand der Hotelanlage zugewiesen. Um 5 in der früh wurden wir von einem bestialischen Gestank geweckt der uns in dieser Intensität unbekannt war. Ein Anruf bei der Rezeption brachte die Erkenntnis, dass sich sonst niemand beschwert hätte aber ein Zimmerwechsel kein Problem sei. Man versicherte uns das der Gestank von den Hotel nebenan kam und mit keinerlei weiteren Belästigungen zu rechnen sei. Eine ganz andere Auffassung davon hatte unser Reiseleiter, den wir am nächsten Morgen trafen. Er zeigte uns den Neckermann Katalog! (Den wir natürlich als HolidayCheck Benutzer nie gesehen hatten) in dem stand: durch die Erdölgewinnung in Varadero kann es zu Geruchsbelästigungen kommen, die zu erdulden sind. Erdulden muss man daheim schon genug, dafür fährt man nicht auf Urlaub. Es handelte sich übrigens um Schwefelsulfid, dem Geruch von faulen Eiern. Nichtsdestotrotz wollten wir mit neuem Zimmer den Urlaub unvoreingenommen jetzt endlich beginnen. Durch eine steife Brise vom Meer blieb uns der Gestank immerhin 10 Tage erspart, dann kam er wieder. Nach einer Dauerbeschallung durch Whitney Houstons "I will Always Love You" Deutschen Schlagern und DJ Ötzi, kam es uns gar nicht mehr so schlimm vor. Sie spielten tatsächlich 2 Wochen lang die selbe CD. Die vielen alten Herren mit ihren blutjungen Begleiterinnen taten ihr übriges zum Gesamteindruck. Karibisches Feeling kam fast nie auf. Wenn man dieses Hotel nun schon einmal gebucht hat dann sollte man auf jeden fall möglichst oft die A la Carte Restaurants aufsuchen. Die lange Wartezeit lohnt sich zumindest beim Japaner aufgrund der Showeinlagen beim kochen. Wichtig sind die Taxis vor der Tür, die einzige Verbindung zur Außenwelt. Nach Havanna auf jeden Fall ein Taxi nehmen und nicht den Bus buchen. Man spart sich nicht nur 2 Stunden in denen man die anderen Hotels abklappert, sondern vor allem den Kunstmarkt am Ende der Tour, auf dem man auch nochmal 1 Stunde verbringen muss, umring von Händlern. Das Taxi kostet ca. 150€ der Bus für 2 Personen 134€. Ein Ausflug nach Cayo Lago sollte man auch gemacht haben. Bananen mitnehmen für die Leguane auf der Insel und guten Sonnenschutz, da der Strand so Weiß ist dass man die Reflexion mit Schnee Vergleichen kann.


Zimmer
  • Gut
  • Wir hatten eine Junior Suite gebucht die für 2 Wochen immerhin 2600 inkl. Flug kostete. Das erste Zimmer war eine herbe Enttäuschung, da wir statt dem gebuchten Meerblick nur die Aussicht auf das Nebengrundstück hatten. Das Meer war durch Pflanzengürtel, welcher als Windschutz dient, verdeckt. In unserem 2. Zimmer im obersten Stock, konnten wir dann ein wenig vom Meer sehen. Die Anlage ist so angelegt, dass vielleicht 5% der Zimmer Meerblick haben. Sonst war die Suite geräumig und hatte alles im Katalog beschrieben zu bieten. Internet gab es leider nicht.


    Restaurant & Bars
  • Schlecht
  • Hier muss man ein wenig ausführlicher werden, insbesondere durch die völlig Verzückten Bewertungen, die meine Erwartungshaltung prägten. 1.) Man kann beim Frühstück und beim Abendessen nicht im freien sitzen. Am Abend ist einem durch eine Spiegelfolie nicht einmal ein Blick ins freie vergönnt. Beim Mittagessen gibt es dann doch die Möglichkeit im freien zu Essen, die Stühle sind allerdings von Vogelkot übersät. Es war jeden Tag aufs neue eine Aufgabe den saubersten zu finden, sauber war keiner. 2.) Hauptrestaurant ist sehr eng bestuhlt und das Verhältnis, Speisesaal zu Buffetfläche, fordert geradezu ein Gedränge heraus.Die Atmosphäre verdient die Bezeichnung Speisesaal, der allerdings irgendwo auf der Welt sein könnte. Von Kuba merkt man nichts. 3.) Wer in die Karibik fährt um vielleicht frischen Fisch oder sogar Meeresfrüchte zu essen, der muss anderswo sein Glück versuchen. Am Buffet war fast nur Tiefkühlkost zu finden. mit dem Tiefpunkt der täglichen Variation von SURIMI ! 4.) In einem der 3 A la Carte Restaurants, welche nur 3 mal die Woche und nach Voranmeldung besucht werden dürfen, wurde tatsächlich Languste serviert. Leider nur eine halbe und noch dazu die kleinste die ich je in Kuba gesehen habe. Zum Vergleicht kostet eine Portion, die ein guter Esser kaum schafft, in Havanna durchschnittlich 10 €. 5.) Die Hygiene an sich war auch mangelhaft. Beim Obstschneiden hatte der Koch mal Handschuhe an dann wieder nicht. Die Teller waren zumeist noch nass vom Spülwasser. 6.) Sämtliche alkoholfreien Getränke kommen aus einer Sirupmaschine, werden mit also Leitungswasser, Sirup und Co2 gemischt. Das Leitungswasser war meiner Meinung nach untrinkbar. Eine Wasserflasche zum Essen zu bekommen ist unmöglich. 7.) Nachdem ich derart entsetzt war von dem Angebot, habe ich die anderen Bewertungen nochmals gelesen. Wenn für jemanden kulinarische Höhepunkte aus Pizza und Burger bestehen, die waren gar nicht schlecht. Die Salatauswahl auch nicht.


    Service
  • Eher gut
  • Service war durchwachsen aber zumindest immer recht freundlich, Trinkgeld war obligatorisch aber brachte leider keinerlei Verbesserung. Normalerweise schaffte ich es immer zumindest einen Barkeeper auf meine Wünsche zu konditionieren, hier nicht." Du kannst mich nicht kaufen Kapitalist aber dein Geld nehme ich trotzdem."


    Lage & Umgebung
  • Eher schlecht
  • Direkt am Strand. Der Strandabschnitt selber ist nicht der allerschönste in Varadero und sicher nicht der schönste in Kuba aber auch nicht schlecht und vor allem sehr breit. Dadurch findet sich leicht ein ruhiges Plätzchen. Die Einkaufsmöglichkeiten im Hotel sind gut, in der Umgebung nicht, jedoch ist Kuba und Shopping eigentlich ein Wiederspruch in sich. Das Hotel ist leider vom Varadero-Bus( Dem einzig öffentlichen Verkehrsmittel welches Hotels mit der Stadt verbindet) 15 Gehminuten entfernt, dazu kommt noch eine Durchschnittswartezeit von 20 Minuten. Die Tickets hatte uns der Reiseleiter leider schon verkauft. Durch die geographische Lage Varaderos bedingt ist das Hotel natürlich völlig abgeschieden. Eine Fahrt nach Havanna lohnt sich wenn man es richtig macht aber dazu später.


    Aktivitäten
  • Eher gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Der Lichtblick. Poollandschaft ist recht schön, wenn einem auch eine Abtrennung unter der Brücke daran hindert, Runden zu schwimmen. Das Fitnesscenter hat recht alte Geräte, die aber zu 80% funktionieren(ein ziemlich guter Wert, kein Scherz)und die Trainer sind sehr nett. Auf Animation und die Abendshows wird ein Hauptaugenmerk gelegt. Die Hälfte des Personals scheinen Animateure zu sein, die dann auch als Akteure in den Abendshows auftreten, welche uns nicht sonderlich interessierten aber zweifelsohne Aufwendig gestaltet waren. Der Nachteil eines jeden Hotels das eine derart intensive Animation (beim Altersschnitt der Gäste eher Reanimation); es artet schnell mal in Ballermann aus. DJ Ötzi Beschallung und dazu ein Anpeitscher dessen Wortschatz aus WHOPWHOP PARTYPARTY besteht, vermischt mit Rumroulette, was soll dabei auch anderes rauskommen.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Sehr schlechtHotel ist schlechter als in der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:2 Wochen im Februar 2013
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Lukas
    Alter:31-35
    Bewertungen:1