- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Die Anlage auf Cala Barca ist riesig groß und eigentlich ganz hübsch gelegen. Für die guten, weil leisen Zimmer ist allerdings etwas Sportlichkeit gefragt, was bei einem All-inclusive-Urlaub ja nicht schaden kann. Problem ist die aus der Größe resultierende Anzahl an Personen im Verhältnis zur Strandbucht, dem Pool oder den Restaurants. Zu unserer Zeit Ende August/Anfang September war das Hotel zu 98% mit Familien belegt, die durchschnittlich zwei Kinder hatten. Der Geräuschpegel war dementsprechend immer immens, der Kampf um Plätze und Büffet immer hautnah spürbar. Eine gesunde Durchmischung der Zielgruppe findet nicht statt: Der klassische Bildleser, der seinen Kinder zu Feier des Urlaubs alles durchgehen lassen, war von deutscher Seite der Standardurlauber. Nur für Familien mit einer hohen Lärmtoleranz geeignet. Achtung das Hotel wir von unterschiedlichen Veranstaltern auch innerhalb eines Iberostar-Glückshotel-Roulettes angeboten. Uns wurde es als Vier-Sterne-Haus verkauft, wovon es definitiv um Längen entfernt ist.
Die Zimmer fanden wir nicht sensationell, aber o.k. Wir hatten aber auch ein Eckzimmer, sodass wir nicht zum Laubengang schlafen mussten, wie die anderern Bewohner unseres Flurs, und wir waren unter dem Dach, sodass keine Kinder uns auf dem Kopf herumtrampelten oder Ball spielten konnten. Die letzten zwei Tage hatten wir hier um 5 Uhr schon genug Freude mit dem Kind der Bewohner unter uns. Die Abflüsse im Badezimmer stanken, hier durfte man nicht empfindlich sein. Auch das Putzen verschuf hier immer nur für 2-3 Stunden Abhilfe. Safe konnte im Hotel gemietet werden. Das Zimmer war sauber, Bettwäsche und Handtücher wurden nach Wunsch gewechselt.
Es gibt ein Hauptrestaurant und zwei kleinere Restaurants (abends reservierungspflichtig) auf die sich alles verteilt. Da bereits kleine Kinder ohne Eltern sich am Buffet bedienen, darf man nicht zu heikel sein. Angetaschtes Essen, auf das Buffet kletternde Kinder, die versuchen einen Puddingtopf in der in der zweiten Reihe zu erreichen, waren Normalität. Leider sah man aber auch viel zu viele Erwachsene Essen zurücklegen oder sich den Seranoschinken von den Brotscheiben oder alle Muscheln von der Paella picken. In Ruhe essen war unmöglich, Kleinkinder benutzen die Löffel als Spielzeug zum runterwerfen, kein Tag an dem nicht Gläser oder Teller zerbrachen. Im Restaurant war auch der Lärmpegel immens. Wenn man draußen keinen Tisch bekam, war das Essen alles andere als erholsam.
Außer vom Kundenservice haben wir viel Geschäftigkeit aber kaum Freundlichkeit oder zuvorkommendes Verhalten des Personals erlebt. Angesichts der Masse an Leuten bleibt die Freundlichkeit auf der Strecke. Ziel schient eher eine korrekte Massenabfertigung und Masssenverpflegung zu sein. Reklamationen werden gar nicht behandelt oder abgewiegelt. Unseren ausgefüllten Reparaturzettel (Das untere Türscharnier verabschiedete sich, das zweite war locker) sahen wir nicht wieder, eine Instandsetzung fand während unserer Zeit nicht statt. Uns wurde das Haus als Iberostar Vier-Sterne-Haus angeboten. Bereits am Aushang ersichtlich, hat das Hotel nur 3 Sterne. Unsere mehrtägigen Versuche hierzu eine Bestätigung vom Hotel zu erhalten scheiterten. Die Unternehmenskultur bei Iberostar ist "Wir bestätigen nichts". Als Kunde fühlt man sich des öfteren als störendes Element. Die Organisation ist streng hierarchisch, der Kunde steht hier am Ende der Kette. Unser Fazit: Nie wieder Iberostar, egal welches Hotel.
Das Hotel liegt an einer kleinen Strandbucht, zwei weitere Badebuchten, darunter die Cala Mondrago mit etwas größerem Strand sind zu Fuß erreichbar. Zur Cala Mondrago fährt auch ein "Bähnle". Die nächst größere Stadt ist Porto Pedro, Fußweg ca. 30 Minuten, wenn man den Fußweg an der Küste entlang wählt. Auch hier gibt es eine Verbindung mit der Touristenbahn. Während im Hotel die Leihwagen sehr teuer sind, gibt es in dem Supermarkt in Porto Pedro preiswerte Angebote (Firma ROIG, die beispielsweise auch die Hoteltransfersfür Neckermann macht). Wir haben dort für 5 Tage Leihwagen mit Transfer nach Cala Barca soviel bezahlt wie für drei Tage bei Buchung im Hotel. Es empfiehlt sich eine kleine Wagenklasse zu nehmen, wenn man mit dem Auto in die Berge fahren will, da dort die Straßen sehr eng sind. In Porto Pedro gibt es kleine Supermärkte und einige Strandshops. Wer groß einkaufen möchte fährt nach Cala D'Or (Bähnle oder Glassbottom Boat) oder gleich zu einem Stadtbummel nach Palma (mit dem Mietwagen eine knappe Stunde). Wer abends noch unterwegs sein möchte ist auf ein eigenes Auto angewiesen oder bezaht Taxigebühren.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Das Unterhaltungprogramm ist auf Familien ausgelegt. Die Shows sind alle kindertauglich, mit der Konsequenz, dass eine gesehen zu haben reicht. Ein Open-Air-Kino zeigte an jedem zweiten Tag nicht nur reine Kinder-, sondern auch Familienfilme (z.B. Fluch der Karibik). Es gibt mehrere Tennisplätze und sogar Pferde. Wir haben dieses Angebot nicht genutzt. Die Leihfahrräder fanden wir mit 12 Euro pro Tag sehr teuer. Internetzugang war mit 4 Rechnern mit Münzautomat vorhanden (10 Minuten 1 Euro). Leider auch hier dasselbe Bild, wie allgemein im Hotel: Kinder dürfen hier alles. Kleinkinder von 3- 4 Jahren hackten ohne das Internet nutzen zu wollen auf den Tastaturen herum und benutzten diese als Spielgerät, die Eltern schritten oft sogar dann nicht ein, wenn Leute auf einen Zugang warteten.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im September 2006 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Susanne & Jürgen |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 2 |