- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Iberostar Cala Barca ist ein typischen Familienhotel mit 567 Familienzimmern, sowie 9 Suiten und etwa ein Dutzend Juniosuiten. Das bedeutet in erster Linie, es ist höllisch betriebsam dort, besonders zu den Mahlzeiten (die sich praktisch von morgens 7:30 Uhr bis Abends 21:00 Uhr, mit nur kurzen Pausen dazwischen, hinziehen). Wir hatten eine Juniorsuite mit Meerblick (Haus 34) und All Inclusive gebucht. Vom Meer war aber durch den dichten Pinienwald kaum etwas zu sehen. Dafür ist die Lage an einer eigenen Bucht mit Sandstrand und schroffen Felsen grandios. Die Suite war vielleicht so 25qm groß, mit einem extra Schlafraum und Balkon (oberstes Geschoss). Bad und Toilette waren aber nur durch eine Glaswand vom Wohnraum/Flur abgetrennt. Das war schon gewöhnungsbedürftig. Die allgemeine Sauberkeit war aber völlig in Ordnung und die Reinung erfolgte sehr flexibel. Das Hotel wird von Deutschen (DE, Ö, Schweiz) dominiert, aber es waren auch viele Familien aus Großbritannien, Russland, Spanien, Belgien, Polen, Frankreich u.a. vor Ort. Auch wenn sich einige ältere Paare dort aufhielten, so waren doch Familien absolut in der Überzahl. Man kann durchaus sagen, dass es im Durchschnitt in jeder der > 600 Familien wenigstens ein Kind gab. Wir haben für zwei Erwachsene und einen Jugendlichen (14J) rund 5500 € bezahlt und sind der Meinung, das war das Hotel in der Summe nicht wert, weshalb wir auch keine direkte Empfehlung aussprechen können. Insebesondere das Essen, die Probleme mit dem Zimmer, die penetrante Anwesenheit selbst von Kleinkindern bis nach Mitternacht und einige andere Punkte führen uns zu diesem Gesamturteil - auch wenn es durchaus eine Menge positiver Punkte gibt. Letztendlich entscheidet jeder selbst, was ihn stört und was nicht.
Das Zimmer war an sich nicht schlecht und auch sauber, allerdings recht eng. Die Aussicht zum Meer (obwohl mit Meerblick gebucht und sogar extra gewechselt, weil im ersten Zimmer noch weniger Sicht war) ist eigentlich keine. Und es gibt auch praktisch kein Zimmer, wo die Sicht besser wäre. Alle Zimmer haben Telefon, eine Klimaanlage, die allerdings zeitweise wohl zwangsabgeschaltet wird (auch in der Nacht), einen Safe und einen kleinen Kühlschrank (keine Minibar). Wohnraum und Schalfraum haben jeweils einen Flachfernseher mit einigen deutschen Programmen. In beiden Suiten, die wir hatten, entwichen in der Nacht aber Gase im Bad, sodass es dort am Morgen übel stank. Die Lüftung im Bad ist kaum der Rede wert. Das Wasser ist nicht trinkbar und manchmal sogar salzig (wohl durch das auf Mallorca immer stärker werdende Problem, dass Meerwasser ins Grundwasser eindringt).
Das Hotel besitzt drei Restaurants: das Baleares, was das Hauptrestaurant mit dem besten Angebot ist, die Pizzeria für Frühstück und Snacks zwischendurch, sowie das Mediterraneum, für Frühstück und Abendessen. Was allerdings zu den Mahlzeiten im Baleares abgeht ist echt hart. Eine Betriebskantine ist dagegen ein gemütliches Plätzchen. Wir haben deshalb fast immer im Mediterraneum gegessen, wofür man abends aber einen Tisch an der Rezeption vorbestellen musste (kostenlos). Zwar war es dort auch recht geschäftig, aber noch in einem erträglichen Rahmen. Echte Ruhe zum Essen gibt es im Hotel nirgendwo. Leider war das Essenangebot im Mediterraneum deutlich eingeschränkt und außerdem viel mehr auf Seafood ausgerichtet, als die anderen Restaurants. Wer das mag, war ganz gut dran. Ein Steak darf man dort aber nicht erwarten. Insgesamt waren die Speisen sehr schlecht gewürzt und damit sehr fad. Auch die Auswahl blieb recht konstant und wurde damit nach einigen Tagen eintönig. Weitgehend gefehlt hat die Anrichtung der Speisen, wie wir es von anderen Hotels dieser Kategorie kennen oder thematische Abende. Ebenso wenig funktionierte die Kalt- und Warmhaltung. Das Eis war immer eine matschige Pampe (schmeckte aber dennoch lecker) und die warmen Speisen meist lauwarm. Es gab immer Baquette und Brötchen (zum Frühstück), Käse, Wurst und Schinken (der Schinken ist das einzig empfehlenswerte), leider aber immer mehr oder weniger die gleiche Auswahl. Dazu gab es auch noch Toast, Kaffee, Tee (Beutel), Säfte, Cappucino, verschiedene Salate + Dressing usw. Alles in allem sehr durchschnittlich ohne ein nennenswertes Highlight. Durch die vielen Kinder kam es häufig zu kleinen und großen Unfällen mit Essen + Trinken, das ist nun einmal so. Manchmal aber sahen die Tische hinterher wie Schlachtfelder aus. Es ist uns ein Rätsel, wieso manche Eltern da nicht eingreifen. Glücklicherweise war das Personal meist sehr flink mit aufräumen, was allerdings auch seinen Teil zur allgemeinen Geschäftigkeit beitrug. Da wir in anderen Bewertungen gelesen hatten, wie gut das Essen sei, waren wir von der minderen Qualität und geringen Abwechslung besonders enttäuscht. Wer aber gern jeden Tag Pommes mag (selbst Salzen nicht vergessen) oder auch gern mal Muscheln isst, der wird wahrscheinlich glücklicher werden, als wir.
Aufgrund der Überfüllung des Hotels war das Personal teilweise extrem gefordert und es hat seine Sache sehr gut gemacht. Dass die Tischabräumer nicht immer so freundlich waren kann man gut verstehen, wenn man gesehen hat in welchem miserablem Zustand manche Familien ihre Tische nach dem Essen verließen. Ansonsten waren gerade die Rezeptionisten sehr zuvorkommend, geduldig und hilfreich. Jeder spricht dort mehrere Sprachen, fast alle deutsch (englisch sowieso). Es gibt einen Wäscheservice und eine eigene Krankenstation mit Arzt. Auch den Spa Bereich mit fähigem Personal und einem guten Preis-Leistungs Verhältnis kann man nur empfehlen. Die Zimmerreinigung fand jeden Tag (auch Sonntags) statt und wurde sehr ordentlich durchgeführt. Der Reinigungsdienst ist dabei sehr flexibel und aufmerksam, sodass man nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt unbedingt das Zimmer verlassen haben muss. Das Hotel besitzt ein gut organisiertes Animationsteam und Kinderbetreuung wird groß geschrieben. Zwar ist auch hier deutsch dominant, aber es viel multilingual gearbeitet. Details können wir aber nicht dazu geben, da wir diese Betreuung nicht in Anspruch genommen haben. Die Animateure haben es auch nie bis an den Strand geschafft, sodass wir auch zu deren Aufdringlichkeit keine Auskunft erteilen können.
Das Hotel liegt nahe einer kleinen Bucht, die sehr steinig ist, an einem Sandstrand. Es gibt dort keine Liegen oder Schirme, alles muss man sich selbst mitbringen. Dafür ist das Wasser aber sehr sauber und fischreich. Man sieht praktisch schon nach wenigen Schritten ins Wasser die ersten neugierigen Fische herumeilen. Manchmal beginnen einige auch gleich wie Putzerfische mit "anknabbern", besonders, wenn man z.B. eine kleine Verletzung am Fuß hat. Das ist nicht unangenehm, nur etwas überraschend. Aufgrund dieser Fauna ist eine beliebtesten Beschäftigungen das Schnorcheln und wer eine wasserdichte Kamera dabei hat, kann sehr schöne Aufnahmen machen. Etwas weiter draußen findet man mit etwas Glück auch einen kleinen Oktopus oder sogar einen Seehasen. Das Hotel ist sehr weitläufig und man muss gelegentlich einiges an Auf und Ab in Kauf nehmen, wenn man von einem Ende zum Anderen geht. Für Kinderwagen nur bedingt geeignet, aber auch nicht weiter schlimm. Der Urlaub spielt sich weitgehend im Hotel selbst ab. Es gibt kleinere Orte in der Nähe und man kann selbstverständlich auch Touren nach Palma oder ins Inselinnere machen. Ein Mietwagen ist dabei zu empfehlen. Den Flughafen in Palma erreicht man mit dem Bus in ca. 1,5h. Die Straßen auf Mallorca sind generell in einem sehr guten Zustand. Es gibt praktisch keine Ampeln, alles wird über Kreisverkehre geleitet. Wir besuchten u.a. das Aquarium nahe Palma, die Drachenhöhle in Porto Christo und das Kloster in LLuc. Leider sind vor allem die ersten beiden sehr überlaufen und auch sonst gibt es auf der Insel keine wirklichen Highlights, außer der Natur selbst.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Das Hotel besitzt Internetzugang und man kann in der Lobby entweder über bereitstehende Computer oder per WLAN mit dem eigenen Gerät (z.B. iPad, Laptop) jeden Tag kostenlos für 30 Minuten ins Netz. Die Registrierung, die dazu notwendig ist, ist aber eine kleine Zumutung (zumindest für den WLAN Zugang). Man auch auf dem Zimmer kostenpflichtig WLAN genießen. Die 25 € für zwei Wochen sind absolut in Ordnung. Nur ist auch hier das ständig erforderliche Login über eine Webseite eine echte Zumutung. Man kann sich den Zugang nicht teilen (wir hatten z.B. 4 iOS Geräte dabei, das war ein Krampf), weshalb man nach letzter Nutzung jeweils 30min warten musste, ehe sich ein anderes Gerät anmelden konnte (Achtung: WLAN in den Geräten nach Nutzung abschalten, weil der Hintergrundtraffic sonst ständig den Zugang offen hält). Auch die Nutzung eines Mobilfunkrouters (SIM Karte in einem kleinen Router, der dann ein privates WLAN bereithält) lohnt sich nicht, da die Mobilfunkabdeckung dort miserabel ist. Das Hotel führt einen eigenen Kinderbetreuungs- und Sportbereich. Dort gibt es u.a. Bogen- und Luftgewehrschießen. Außerdem gibt es eine eigene (PADI) Tauchbasis, mit einem wirklich netten Team, die eine sehr gute teschnische Ausstattung führt, einschließlich Flaschen, Neoprenanzüge usw. für Kinder. Leider werden alle Tauchplätze nur mit dem Auto angefahren. Das bedeutet viel Ausrüstung schleppen. Allerdings ist der Fischreichtum um Mallorca sehenswert und man kann einige echte Highlights sehen (z.B. Seehasen, einen Mondfisch und durchaus auch mal einen Delphin). Auch die Unterwasserlandschaft ist wunderschön, allerdings gibt es keine Wracks zu betauchen. Zum Sport- und Animationsangebot können wir nichts weiter sagen, weil zum einen davon kaum etwas zu sehen war und wir zum anderen auch nichts davon genutzt haben. Jeden Abend gab es auf der Bühne an der Poolanlage ein Programm mit teilweise durchaus sehenswerten Shows, alles in allem aber sehr schlichte Kost. In der Bar wurde anschließen noch recht gute Musik gespielt, sodass man durchaus hätte auch einmal ein wenig "abzappeln" wollen. Da aber leider einige Eltern es für amüsant hielten ihre 3-6 jährigen Racker bis Mitternacht dort rumhampeln zu lassen (und sie dabei auch noch voller Stolz filmten), wurde jede Ambition auf ein wenig Disco im Keim erstickt (und das wirklich jeden Tag). Da es im Umfeld des Hotels keine weitere Möglichkeit für abendliche (erwachsene) Unterhaltung gibt, war die Abendgestaltung meist sehr eintönig. Wer es dann aber gern etwas ruhiger wollte, konnte sich noch ein wenig am Strand entspannen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im August 2012 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Mike |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 6 |