- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Seit über 30 Jahren bin ich mehrmals jährlich in der Welt unterwegs. Ich habe sowohl in 3- als auch in 6-Sterne Hotels übernachtet. Von den Mitbewerbern von Robinson kenne ich viele Club-Med Anlagen, einige Aldiana-Clubs; von Robinson selbst allerdings nur das Athenee Palace auf Djerba, das es zwischenzeitlich nicht mehr gibt. Den Rezensionen über das Hotel von Simone und Simone & Achim vom März diesen Jahres ist nichts hinzu zu fügen. Es handelt sich hier um einen gehobenen Mittelklassestandard, der mit 4 Sonnen angemessen bewertet ist. 5 Sterne sind durch nichts gerechtfertigt. Herausheben sollte man jedoch, dass die gesamte Anlage behindertengerecht ist. Überall gibt es Rampen, die Stufen umgehen. Die Rampe zum Restaurant und zur Rezeption ist allerdings ca. 30 Meter lang, relativ steil und nur von sehr gut trainierten Rollstuhlfahrern ohne Schubhilfe zu bewältigen. Ich verstehe die Geschäftspolitik von Robinson nicht. Wenn man schon einen Club in einer solch schlechten Lage erwirbt, muß man Gäste durch andere Attraktivitäten, z. B. exzellente Küche, ködern und zum Wiederkommen bewegen. Zu diesem Thema meinte ein "Robin" bei Tisch: "da dies der preiswerteste aller Robinson-Clubs sei, könne man nicht mehr erwarten". So einfach ist das also. Bei solch einem Tischgespräch teilte mir ein anderer "Robin" mit, dass es schon vorkomme, dass Gästen, die nicht zufrieden seien, kein Bewertungsbogen ausgeteilt werde. Diese würden ja eh nur schlechte Beurteilungen abgeben. Meine hier abgegebenen und noch viele weitere Kritikpunkte habe ich der Clubleitung zur Kenntnis gebracht. Am Abreisetag habe ich auch auf die entsprechende Frage einer Rezeptionistin, ob ich zufrieden gewesen sei, nicht überschwänglich reagiert. Und siehe da, auch ich habe keinen Beurteilungsbogen erhalten. Ein Schelm, der Böses dabei denkt!! Auf jeden Fall wette ich, falls nicht vielseitige und gravierende Änderungen hier eintreten, dass es diesen Robinson-Club in spätestens 2 Jahren nicht mehr geben wird. Topp, die Wette gilt.
Die Kategorisierung ist stark von der Lage abhängig. Unser Zimmer lag im Erdgeschoß mit direktem Blick auf die ca. 10 - 12 Meter entfernt befindliche Häuserwand des Nachbargebäudes. Dazwischen liegt ein Fußweg. Den vorhandenen Sitzplatz kann man nicht benutzen, wenn man sich den direkten Blicken der vorbeilaufenden Personen nicht ausgesetzt sehen will (kein Sichtschutz). Aus Scihtschutzgründen mußte auch der Vorhang immer zugezogen bleiben. Dadurch war es im Zimmer immer relativ dunkel. Das Zimmer selbst war relativ groß und zweckmäßig eingerichtet. Dies trifft auch für das Badezimmer zu.
Eine Katastrophe!! Mir ist völlig schleierhaft, wie man hier Lobpreisungen aussprechen kann. Ich bin voller hoher Erwartungen in diesen Club gekommen, weil ich in den Rezensionen immer wieder vom außergewöhnlich hohen Standart der Gastronomie bei Robinson-Clubs gelesen und dies im Athenee Placae auf Djerba ja auch erfahren habe. Hier ist beim Frühstück und beim Mittagessen der Tisch "blank", das heißt ungedeckt; nicht einmal ein Papierset steht zur Verfügung. Man deckt sich seinen Platz mit den in Tischmitte liegenden Utensilien ( Servietten, Besteck usw.) selbst. Wenn man Pech hat muß man jedoch noch zuvor vorhandene Eßspuren des Vorgängers beseitigen, denn Wischlappen werden hier, wie an der Bar, wahrscheinlich aufgrund der in Spanien bestehenden Wasserknappheit, nur sehr selten eingesetzt. Zum Frühstück gab es eine Plörre, der man die Bezeichnung Orangensaft verliehen hat; ein gelbliches Getränk in dem sich nicht einmal homöopathische Anteile einer Orange befanden und so auch schmeckte; und dies in einem Land, in dem Orangen heimisch sind. Spiegeleier wurden auf Vorrat produziert und zu einem Berg unter einem Warmhaltelicht aufgetürmt. Natürlich scherte es keinen, wenn das Eigelb dabei ausgelaufen war. Man muß zum besseren Verständnis wissen, dass in diesem Club die "Robins" auch verstärkt beim Showcooking eingesetzt werden. Nicht nur das, auch jugendliche Gäste waren zum Essenausteilen eingesetzt. Auf meine Nachfrage habe ich erfahren, dass die "Robins" nach dem Schema: see one, do one, teach one auf ihre Aufgabe vorbereitet wurden und dementsprechend fällt das Ergebnis auch aus: persönlich habe ich erlebt, wie ein Gast morgends ein Omelett wollte. Beim ersten Versuch brannte das Omelett an und beim zweiten fiel es auseinander. Daraufhin der "Robin" zum Gast: darf es auch ein Rührei sein? Soll man jetzt hierüber lachen oder sich angesichts des Preises, den man bezahlt hat, vor Wut schäumen? Das Obst kommt fast alles aus der Dose; ob Obstsalat, Pfirsiche, Mandarinenstücke, Ananas, alles Dosenprodukte. Auch der im Spargelsalat und beim Spargel mit Schinken verarbeitete Spargel kam aus der Dose. Auch was man einem beim sog. Showcooking vorköchelte, waren größtenteils Fertigprodukte, die man in Deutschland z. B. bei METRO findet. Z. B. die Röstis, die es zum Züricher Geschnetzelten gab: Fertigprodukt, die Cordon Bleu - egal ob Pute oder Schwein: Fertigprodukt; die Scampis im Teigmantel: Fertigprodukt. Selbst beim Past-Abend war nicht ein Pastagericht dabei, das die Bezeichnung "selbstgemacht" verdient hätte. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Ich will auch gar nicht länger davon berichten, dass einmal ein "Robin" ein, möglicher Weise von den Robinson-Köchen selbst, gebratenes Spanferkel portionieren mußte und dies dann so aussah, dass selbst Koch vor allen darum herumstehenden Gästen bemerkte: "das hast du aber gehörig zerfleddert". Er hatte Recht; dieses arme Schweinchen hätte nicht anders ausgesehen wenn es auf eine Tretmine getreten wäre. Er selbst aber griff nicht ein, um die Situation wenigstens noch halbwegs zu retten. Haben Sie in einem Cluburlaub bei Robinson schon einmal gegrillten Schweinebauch oder Schweineleber gegessen? Kommen Sie hierher. Hier gab es beides in 2 Wochen 2 Mal. Ach wie lecker und gesund! Zum Schluss noch eine kurze Bemerkung zu den sog. Themenabenden. Das einzige was sich dabei am Restaurant gegenüber den sonstigen Abenden änderte, waren die dazugehörigen Schilder am Eingang, sonst nichts. Ich habe z. B. noch nirgends einen so lausigen Gala-Abend erlebt der unter dieser Bezeichnug firmierte. Man bemüht sich nicht einmal, das was man zubereitet hat, halbwegs hübsch zu präsentieren.
Was um Gottes Willen soll man hier bewerten? Das Zimmer wurde immer ordentlich gesäubert; die ausschließlich mit Abräumen beschäftigten Kellnerinnen und Kellner gingen ihrer Arbeit nach, mit manchen war sogar ein mal kleiner Scherz möglich. Dies gilt sowohl für das Restaurant als auch für die Bar. Als wir Wäsche zum Waschen geben wollten stellte es sich heraus, dass es dafür keine Einrichtung gab. Trotzdem hat man es irgendwie geschafft, dass unsere Wäsche gereinigt wurde. Soll ich jetzt hier lobend diesen Einsatz erwähnen oder bemängeln, das ein 5-Sterne Hotel keinen Wäscheservice hat? Über meine Erfahrungen im Umgang mit Beschwerden bzw. Mängelrügen siehe unten.
Vor dem Hotel ein Grobkieselstrand; während unseres Aufenthaltes teilweise verdreckt und zum Baden vollig ungeeignet. Im Eingangsbereich und damit im Rücken des Hotels Ferienwohnungen im Wohnburgenstil ohne jegliche Infrastruktur wie Restaurants, Bars, Geschäfte usw. Wäre bei schönem Wetter nicht die Sierra Nevada zu sehen, wäre in dieser Kategorie auch eine Sonne als Bewertung ausreichend.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Segeln wurde zwar im Prospekt und Hotelvideo angeboten, in Wirklichkeit aber nicht durchgeführt. Gerüchte unter Gästen besagten, dass die spanische Lizenz dafür momentan nicht vorliege. Da wir nicht vorhatten zu segeln, kein Problem. An Regentagen hat sich das Animationsteam wirklich Mühe gegeben für die, die unterhalten werden wollten, ein Programm aufzustellen (Brettspiele, Kartenspiele, sonstige Spiele). Wer hier Golf spielen will, hat mein Mitleid (bin selbst kein Golfer). Der Golfplatz ist dreigeteilt, führt durch Häuserschluchten und man muß eine Straße überqueren. Wie man so etwas überhaupt planen und bauen kann ist mir total schleierhaft. Alles andere ist in der Rezension von Simone nachzulesen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im April 2007 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Helmut |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 1 |