Jaz Dar EL Madina

Das relativ kleine Hotel verfügt in drei miteinander verbundenen Gebäudeteilen über ca. 140 Zimmer, die um einen beheizten Swimmingpool gruppiert sind. Die einzelnen im wesentlichen identisch ausgestatteten Zimmer sind auf zwei Stockwerke verteilt, ein Lift ist nicht vorhanden. Die Anlage ist schon etwas älter, aber dennoch in sehr gutem Zustand. Die Hotelleitung achtet auf peinliche Sauberkeit. Ständig wird gekehrt und nass gewischt. Als Verpflegung wird ausschließlich "All inclusive" angeboten. WIFI ist für die ersten 150 MB kostenlos. Die Gästestruktur war im Februar 2014 gemischt. Den größten Anteil stellten deutsche Gäste, gefolgt von Italienern und einigen Briten. Die Handy-Erreichbarkeit ist gut, die Kosten für Telefonate aber extrem hoch. Günstiger telefoniert man mit einer SIM-Karte von "mobinil", die man im Flughafen erstehen und - wie bereits erwähnt - im "Supermarkt" gegenüber aufladen kann. Das Preis-, Leistungsverhältnis für den Hotelaufenthalt ist sehr gut. Die beste Reisezeit dürfte zwischen November und Mitte März liegen. In der restlichen Zeit wird es sehr heiss. Das einzige Ärgernis, das jedoch nichts mit dem Hotel zu tun hat, haben wir bei der Einreise am Flughafen in Marsa Alam erlebt. Das was hier offensichtlich täglich abläuft, ist absolut inakzeptabel. Konkret geht es um den Erwerb des Visums. Die Gäste werden nach Eintreffen in der Ankunftshalle von vier bis fünf "Mitarbeitern" des Reiseveranstalters (in unserem Fall von Schauinsland) lautstark zu deren "Schalter" getrieben, um dort das Visum (zum Preis von 18 €) zu erwerben.Jeder Ägyptenkenner weiß allerdings, dass sich in den Ankunftsterminals ein Bankschalter befindet, bei dem sich der Einreisende das Visum zum staatlich festgelegten Preis von 15 US-Dollar besorgen kann. Wir haben deshalb trotz großem Geschrei der Mitarbeiter des Reiseveranstalters diesen Schalter aufgesucht, mussten aber feststellen dass der Bankmitarbeiter nicht anwesend war. Uns wurde dann von den erwähnten Mitarbeitern unisono erzählt, dass die Bank heute geschlossen habe (obwohl das Gegenteil deutlich zu erkennnen war). Nachdem dann alle Mitreisenden die Passkontrolle passiert hatten, blieb uns nichts anderes übrig, als das Visum von dem Schauinsland-Mitarbeiter zu erwerben. Und wie wir uns dann zur Passkontrolle begaben, war der Bankmitarbeiter wie ein Wunder in seiner Kabine wieder erschienen. Fazit: Das Ganze kann kein Zufall sein und lässt sich auch ganz einfach erklären, nämlich durch die Tatsache, dass die Mitarbeiter des Reiseveranstalters an jedem Visum ca. 7 € "verdienen" (15 US-Dollar sind ungefähr 11 €). Da sich in unserer Maschine ca. 140 Passagiere befanden, betrug der "Gewinn" rd. 1000 €. Bei geschätzten drei Maschinen pro Tag macht das rd. 3000 € (und die Summe im Monat möchte ich lieber nicht ausrechnen).

Empfehlenswert sind die zum Pool gelegenen Familienzimmer, die wie die "normalen" Doppelzimmer, aber mit zusätzlichen Sofabetten ausgestattet und deshalb etwas größer sind. Es gibt einen Flachbild-TV mit zwei deutschen Sendern (ARD und ZDF). Die zum Garten (besser zur Wüste) gelegenen Zimmer sind zwar genauso groß und genauso ausgestattet wie die zum Pool gelegenen Familienzimmer, aber der Ausblick ist dort halt nicht so toll. In jedem Zimmer befindet sich auch eine Kaffeemaschine, die wohl von den meisten Gästen nicht benutzt werden dürfte, weil an den beiden Bars ohnehin alle warmen und kalten Getränke geordert werden können. Das Bad ist leider etwas dunkel, aber relativ groß mit einer abgeteilten Dusche (bei der man sich allerdings vorsehen muss, um nicht auszurutschen).

Im Hotel gibt es ein Hauptrestaurant sowie im Nebentrakt zwei Spezialitätenrestaurants. Wir haben nur das Hauptrestaurant besucht, weil wir mit den angebotenen Speisen rundum zufrieden waren. Deren Qualität und Quantität verdienen besonderes Lob, und zwar auch und gerade im Vergleich zu anderen 4/5-Sterne Hotels in Ägypten oder in der Türkei. Es gibt jeden Tag ein ausgezeichnetes Fischgericht und zweimal in der Woche noch "Seafood" von der heißen Platte, sowie jeweils zwei verschiedene Hühnchen- und Rindfleischgerichte. Außerdem kann man sich alle möglichen Pastagerichte gesondert zubereiten lassen. Die Sauberkeit und Hygiene im Restaurant ist vorbildlich, die Köche (z.B. der "Eiermann" beim Frühstück) sind blitzsauber gekleidet und stets bemüht, etwaige Sonderwünsche zu erfüllen. Und noch eine Anmerkung: Es werden Rot-, Weiss, und Roseweine ausgeschenkt, die unseren Geschmack voll und ganz getroffen haben.

Der Service im Restaurant ist perfekt. Die Kellner sind durchwegs ausgesprochen freundlich und hilfsbereit, gleichwohl nicht servil oder nur auf einen "tip" erpicht. Mehrere staffs sprechen durchaus passables Deutsch sowie Italienisch und Englisch. Sprachprobleme gibt es also keine. Die Zimmerreinigung ist tadellos, wobei die aus Handtüchern täglich neu kreierten "Kunstwerke" ihresgleichen suchen. Zusatzleistungen haben wir nicht in Anspruch genommen. Es gibt eine "Clinic", die jeden Tag zwischen 12 und 13 Uhr sowie zwischen 20 bis 21 Uhr geöffnet ist. Das Rezeption sorgt bei allen Problemchen umgehend und zuverlässig für deren Beseitigung.

Das Hotel liegt an der schönen Coraya Bucht, also relativ weit weg vom "Schuss", und rund um die Bucht gibt es nichts außer Wüste. Die Entfernung nach Marsa Alam beträgt etwa 70 km. Der Flughafen ist nur ca. 5 km entfernt. Erfreulicherweise ist im Hotel kein Fluglärm zu hören. Neben dem Hotel und vis`a vis beim Iberotel Lamaya Resort gibt es einige kleinere Einkaufsläden, die überwiegend typisch ägyptische Souvenirs anbieten, sowie eine Apotheke, einen Friseur und einen sog. "Supermarkt", in dem man auch Telefonkarten für ein Prepaidhandy mit SIM-Karte von mobinil erhalten kann. Das Hotel verfügt über einen eigenen Strandabschnitt, der entweder nach etwa 200 m direkt oder über das Nachbarhotel Lamaya Resort in ein paar Minuten erreichbar ist. Für Ausflüge stehen öffentliche Verkehrsmittel nicht zur Verfügung

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Das Freizeitangebot, insbesondere die Animation, war eher eine matte Sache, aber vor allem deshalb, weil von Seiten der Gäste so wenig Resonanz kam. An den Animateuren lag es jedenfalls nicht. Ich habe jeden Tag das Fitnessstudio besucht, das mit zwei Laufbändern, einem Stepper und einem Ergometer sowie einer "Kraftmaschine" ausreichend ausgestattet war und perfekt sauber gehalten wurde. Der Pool wird täglich gereinigt. Liegestühle stehen in mehr als ausreichender Zahl zur Verfügung (was einige Landsleute aber nicht abhält, mehrere Liegen bereits um 7.30 Uhr zu belegen, obwohl auch gegen 11 Uhr noch 50 Liegen frei sind). Am Strand sind ebenfalls genügend Liegestühle vorhanden, so dass man selbst am späten Vormittag noch eine große Auswahl hat. Die für den Strand durchwegs erforderlichen "Windabweiser" sind auch in ausreichender Zahl vorhanden und in der Strandbar des Hotels ist eigentlich immer ein Plätzchen frei.