JOIA Paraiso by Iberostar

Zum vierten Mal, erstmals nach Corona, war ich für 14 Tage in diesem einstigen Flaggschiff der Iberostar-Karibikhotels. “Ein Traum, den man nicht zu träumen wagt“ lautete die Überschrift zu meiner Bewertung aus 2018. Was soll ich sagen? In 2023 wurde ich gnadenlos geweckt. Es war eine herbe, eine krachende Enttäuschung in nahezu allen Bereichen. Überall wurden die Leistungen und Angebote abgespeckt. Sei es bei Speisen und Getränken, sei es bei den Shows, sei es beim Service – alles runtergefahren bzw. gleich komplett weggelassen. In Summe jedenfalls ist das Grand Paraiso kein Luxushotel mehr, sondern ein akzeptables Strandhotel – allerdings zu Luxuspreisen. Vieles wurde versucht, als neues Konzept oder mit ähnlichen, durchschaubaren Ausreden zu begründen. Wenn die Reduzierung von Leistung, von Service und Empathie bei gleichzeitiger Kostensteigerung von mehr als 50 % das neue Konzept ist – weiß ich jedenfalls, wo ich nicht mehr Urlaub machen werde.

Die Zimmer sind wirklich sehr schön groß, ebenso der Balkon. Allerdings hätte ihm eine regelmäßigere Reinigung gutgetan. Die Hängeliege wurde gar nicht gereinigt, so dass ich mir dieses Vergnügen angesichts von Vogelkot und sonstigen Flecken gespart habe. Die Minibar beinhaltete nur noch das Nötigste, sprich ohne Rum, Gin, Wodka, Whiskey. Auffüllung funktionierte nur nach regelmäßiger Erinnerung am Servicedesk. Warmes Wasser ist an zwei Tagen komplett ausgefallen, der Strom immer mal wieder. Die früher noch so liebevoll drapierten Handtücher und Blütenblätter oder kleine Schokotäfelchen zur Nacht – gestrichen.

Was früher ein echtes Highlight war, entpuppte sich nun als die allergrößte Enttäuschung. Das Frühstücksbuffet war ok, wenngleich, nach Wunsch zusammengestellte, frisch gepresste Obst- oder Gemüsesäfte – gestrichen. Das Abendbuffet strotzte mit seinen Themen vor Einfalt. International (3), italienisch (3), mexikanisch (8) – drei Themen in 14 Tagen. Lobster gab es nur noch häppchenweise, Rind oder Steaks gar nicht mehr. Stattdessen überwiegend Schwein, Wurst und Geflügel. Die Sushi-Ecke hatte man auf etwa 1/5 zusammengestrichen, das Käsesortiment bestand nicht mehr aus mehr als 10, sondern aus fünf verschiedenen, immer gleichen Sorten. Die Weinauswahl wurde zusammengestrichen auf zwei verschiedene Rot- oder Weißweine und einen Rose. Rioja zB – gestrichen. Das gleiche gilt auch für das Angebot der Bars. Das Restaurant am Strand mit Meerblick war renovierungsbedingt, bis auf eine kleine Terrasse, komplett geschlossen. Die Spezialitätenrestaurants haben in etwa ihr Niveau gehalten. Allerdings schien mir vieles vorbereitet bis fertig gewesen zu sein, denn es ging ratzfatz ohne Pause von Gang zu Gang. Auch in den Bars wurde die mir von früheren Urlauben bekannte exquisite Auswahl kompromisslos eingestampft. Spanischer Brandy – gestrichen, vernünftige Auswahl an Gin – gestrichen.

Der früher inkludierte Butlerservice – gestrichen, bzw. nur gegen Aufpreis zubuchbar. Reservierungen sollten, so die Empfehlung am Servicedesk, vorzugsweise per Iberostar-App vorgenommen werden, was angesichts der regelmäßigen Abstürze nervig wurde. Ansonsten mühte man sich redlich und freundlich.

Die Transferzeit beträgt ca. 30 Minuten. Den starken Seegrasbefall hatte man während meines Urlaubs einigermaßen im Griff. Vermutlich tritt das Problem auch eher im Februar/März auf. Das auf dem Gelände angesiedelte Shoppingcenter als völlig überteuert (Sonnencreme 60 €) und vielleicht auch deswegen nicht gut besucht.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Reibungslos geklappt hat der Service am Strand. Was sich allerdings nicht auf den von früher bekannten Service, Sonnencreme anzubieten, bezieht – gestrichen. Im Poolbereich hat sich wenig geändert bis auf die Tatsache, dass die Amis lauter waren und das Servicepersonal zahlenmäßig geschrumpft wurde. Die von früher bekannten, sehr guten täglichen Abendshows im hoteleigenen Theater – gestrichen. Stattdessen gab es 2-3 mal pro Woche Shows in der viel zu engen Lobby und 2 mal pro Woche kostenpflichtige Shows in einer der Bars.