JS Cape Colom - Adults only

Das Hotel hat schon bessere Tage gesehen. Eine ansprechende Eingangshalle täuscht über den Gesamtzustand hinweg. Auf fünf Stockwerken verteilen sich die Zimmer überwiegend zu den Seiten hin, eine kleinere Anzahl mit direktem Blick nach vorne in die Bucht der Cala Marsal. Das Publikum zu unserer Reisezeit war gemischt, von etwa Ende 20 bis 70 war alles dabei, Nationalität überwiegend Deutsch. Die hervorragende Lage für Ruhe suchende und Urlauber, die auf Strandnähe verzichten wollen, sollte dem Betreiber jedoch nicht genügen. Dringend erforderliche Reparaturen, Moderisierung, gründliche Sauberkeit und insbesondere eine bessere Küche würden dem Hotel zu altem Glanz zurück helfen. Wenn es das JS Cape Colom sein soll, dann unbedingt eines der Zimmer auf der Kopfseite buchen, am Besten im 3.-5. Stock. Ruhig einmal auf das All-in Essen verzichten und eines der kleinen Restaurants in Porto Colom ausprobieren!

Auf Nachfrage konnten wir eines der Zimer auf der Kopfseite mit Meerblick gegen Aufpreis belegen. Ein Einbauschrank ohne Regale bot Platz für den kleinen Koffer, der nicht ausgepackt werden konnte, bei einem der Betten fehlten zwei Latten, der Mangel konnte jedoch mit eigenen Mitteln behoben werden. Für den an der gegenüberliegenden Wand zum Bett befestigten Mikro-Fernseher sollten Ungeübte ein Fernglas mitbringen. Leider befand sich in einer Ecke des Raumes Schimmel an der Wand und die Gründlichkeit der Reinigung ließ auch zu wünschen übrig. Bei der Konstruktion des kleinen Badezimmerfensters, welches auf den Balkon des Nachbarzimmers hin zu öffnen war, zeigte sich die besondere Planungssicherheit des Architekten.

Es ist eine Bar im Foyer/ Aufenthaltsbereich sowie ein Speisesaal vorhanden. Im Speisesaal ist Buffet angesagt, eine "Durchreiche", in der das Küchenpersonal seine "Köstlichkeiten" morgens, mittags und abends auf einer eingeölten, großen Kochplatte zubereitet, und dessen Aroma den gesamten Speisesaal einhüllt, ergänzt die teiweise in Öl schwimmenden Kreationen des Küchenchefs unter den Wärmelampen. Sicher, der Preis für All inclusive war günstig, aber zumindest die Qualität des Essens sollte darunter nicht so gravierend leiden. Die auf dem Speiseplan am Eingang abenteuerlich anmutenden Gerichte, deren Ausführung in Deutsch uns jedes Mal erheiterten, konnten nicht annähernd den Ideenreichtum seines Schöpfers erfüllen. Die Getränke, einschließlich der drei inbegriffenen AI Cocktails kamen alle aus dem Automaten. Insbesondere das spanische Personal an der Theke schien genervt, vermutlich auch, da sich zwei Personen (eine Dame war u.a. auch für das Abräumen der Tische im Speisesaal zuständig) die Arbeit rund um die Uhr zu teilen schienen. Mitunter waren auch Essensreste vom Ansturm auf das Buffet am Vortag auf dem Boden zu finden, die Tischdecken wurden während einer Essensphase nicht oder nur selten gewechselt/ gedreht, sodass die Hinterlassenschaft der Vorgänger bereits ins Deckengewebe "eingearbeitet" war.

Die Bewertung liegt zwischen 3 und vier, die Dame an der Rezeption war freundlich und hilfsbereit, das Küchen- und Barpersonal schien teilweise genervt vom AI-Publikum. Die Zimmerreinigung war eher mittelmäßig, für 5 Tage jedoch ausreichend. Die Sauberkeit eines Hotels sollte aber nicht mit der Anzahl der Sterne (***) begründet werden können...

Das Hotel selbst ist für Ruhe suchende zu empfehlen. Es liegt unmittelbar auf einem Steilfelsen am Eingang der Cala Marsal. Zum Strand bedarf es eines Fußmarsches von etwa 1km, wir waren jedoch ausschließlich am Pool. Die Lage und der Blick trösten über die eine oder andere negative Eigenschaft hinweg. Im Ort selbst gibt es ein paar kleine Shops, es ist jedoch auf keinen Fall mit Cala D'Or o.ä. zu vergleichen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die Freizeitangebote im Hotel sind begrenzt, neben einem "Olympia"-Becken mit abgegrenzten Bahnen zum Schwimmen in 1,55m Tiefe gibt es einen weiteren, kleineren Pool. Beide Pools haben schon bessere Tage erlebt, die Ein-/Ausstiegsleitern sind teilweise locker und diverse kleine Fliesen am Beckenboden fehlen. Das Wasser war angenehm, die Pools wurden jedoch wenn überhaupt, kaum gereinigt. Die Liegeplätze unter den wenigen Sonnenschirmen waren meistens schnell besetzt, die Schirme selbst einbetoniert, es bestand jedoch die Möglichkeit in der weitläufigen Anlage eine der (oft altersschwachen) Liegen unter schattenspendende Bäume zu bringen. Zwei Hartplatz-Tennisplätze sowie ein Squash-Platz wurden von uns nicht genutzt. Im 6. Stock des Hotels wurde ein Fitnessraum eingerichtet, man sollte allerdings von den Geräten, die scheinbar nicht gewartet werden, nicht zu viel erwarten. Der rundherum von Scheiben eingefasste Fitness- und Saunabereich bietet, insbesondere von der Dachterrasse aus, einen herrlichen Blick aufs Meer und die Buchten von Cala Marsal und Porto Colom. Leider herrscht in dem Fitnessraum eine unerträgliche Hitze, da nicht klimatisiert. Im Bereich hinter der Rezeption befanden sich drei PC mit Internetzugang gegen Gebühr, diese wurden von uns nicht genutzt. Im Foyer befindet sich ein Fernseher, der bei Sportübertragungen sehr beliebt war, am kleinen Pool steht eine Tischtennisplatte. Die Abendbelustigung war höchstens aufgrund der teilweise zu bemitleidenden Akteure amüsant. Die Krönung jedoch war ein etwa 18jähriger "Animateur", der überwiegend durch seine Lustlosigkeit auffiel. Immerhin schaffte er es (trotz Verbotshinweis) als Einziger, mit T-Shirt in den Pool zu hüpfen, und seine Nichtschwimmerkenntnisse einem Hotelgast zu zeigen, der darauf wohl auch verzichten konnte.