Juffing Hotel & Spa

Meinem Faible für kleinere, schicke Wellness-Hotels mit schmackhafter, aber noch bodenständiger Küche stattgegeben hatte ich mich diesmal für das Hotel Juffing in Hinterthiersee entschieden. Das Örtchen liegt abgeschieden außerhalb von Kufstein, mit dem Auto ist man aber gut mobil. Ein kleiner Skihang mit Schlepplift liegt genau gegenüber. Das Hotel verfügt über Tiefgaragen, in denen auch fast allen Gästen ein Stellplatz zur Verfügung steht. Ein besonderes Kriterium war für mich die literarische Verbundenheit des Hotels mit der großen Bücherauswahl. Für mich ist Lesen im Urlaub wahrer Luxus abseits vom Alltag und ich freue mich, dass die Hotelchefin eine so reichhaltige und vielfältige Bibliothek pflegt. Nebenbei befindet sich in jedem Zimmer noch ein Samsung-Tablet, dass intuitiv zu bedienen ist und auf dem man problemlos die aktuelle Tageszeitung und mehrere Magazinformate lesen kann. Von dieser Möglichkeit habe ich reichlich Gebrauch gemacht und denke jetzt auch über die Anschaffung eines solchen Geräts im häuslichen Umfeld nach ;) Ganz besonders hervorheben möchte ich die Sauberkeit im Hotel: Diese ist wirklich Oberliga und präsentiert sich in einer ausgesprochenen Perfektion. Meinem Zimmer sah man nicht an, dass es zuvor schon von anderen Gästen bewohnt wurde. Auch die architektonische Aufteilung des Zimmers ist wirklich mal originell-anders, auch wenn ich weiterhin das Konzept der offenen Bäder nicht mag. Da ich alleine verreist war, hat mich das diesmal allerdings nicht sehr gestört. Das Publikum ist eher gediegen, viele ältere und einige jüngere Paare. Zweiter Schwerpunkt des Hotels neben der Literatur in ansprechendem Interieur ist sicherlich die Küche. Viele saisonale und lokale Produkte, schmackhaft und sättigend. Kein nerviges low-carb oder LOGI, kein Verzicht. Alles ist bekömmlich und abwechslungsreich. Ganz toll ist der persönliche Empfang der beiden Hoteliers zu den Mahlzeiten, immer für einen Plausch zu haben und gerne mit persönlichen Tipps zur Tagesgestaltung. Ein weiteres i-Tüpfelchen: die Weinkarte. Man merkt, dass die Chefin hier echte Expertise besitzt und nur persönlich ausgewählte Weine angeboten werden. Dazu passen auch sehr stimmig die in regelmäßigen Abständen durchgeführten, für Gäste kostenlosen, Weinseminare. Besondere Glücksmomente waren für mich der Nachmittagskaffee mit tollen Kuchen und frischem Strudel in der ersten warmen Frühlingssonne auf der Außenterrasse. Ich habe mich gefühlt wie Gott in Frankreich :) Etwas schwierig ist für mich das Thema Wellness, da ich in Hotels dieser Kategorie auch einen gewissen Wert auf Sauna und Massage lege. Da schneidet das Juffing im Vergleich zu bisher besuchtem leider etwas spärlich ab. Man hat den Eindruck, dass hier nicht mit ganz so viel Liebe und Hingabe geplant wurde wie in den anderen Bereichen. Positiv zu bemerken ist, dass der Wellness-Bereich keinen externen Tagesgästen zu Verfügung steht und es daher nie überlaufen wirkte. Auffallend reichlich gestaltet sich die Sauna-Verpflegung: Tee und Wasser, Trockenobst und Nüsse in großer Auswahl - das ist tatsächlich sehr ungewöhnlich. Dafür besteht eine gewisse Nüchternheit bei der Durchführung der Massagen, der Massagebereich ist nicht separiert vom restlichen Wellness-Bereich, es gibt auch keinen eigenen Ruheraum nur für Massagegäste. Besonders ernüchtert war ich vom textilfreien Sauna-Areal: klein und wenig durchdacht. Unmittelbar vor den Saunen fehlt es an Aufhängemöglichkeiten für den Bademantel oder Handtücher, so muss man um in die Dampfsauna zu gelangen erstmal nackt durch den halben Bereich laufen - sehr zur Unterhaltung der Sauna-Gäste, deren einziger Ausblick auf den Flur und die Duschen vor der Sauna ist. Statt einer Infrarot-Sauna, die gefühlt sehr wenig genutzt wurde, hätte ich mir lieber eine Zirben-Biosauna mit Fenster nach draußen gewünscht, so, wie ich es aus anderen Hotels dieser Kategorie kenne.

Beliebte Aktivitäten

• Wellness
• Sport