- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Naaa? Lieber Leser, kurz erschrocken bei dem Titel? Keine Angst es handelt sich nur um ein Langsamkeits-Syndrom welches jeden willigen Urlauber befällt, wenn er die Sansibaris mit ihrem Pole Pole erlebt. Dazu später mehr, denn hier soll ja erst mal das Hotel bewertet werden. Das gesamte Hotel besteht aus über hundert Bungalows, niemand muss übereinander wohnen! Der von uns bewohnte Bungalow (Nr.47) wurde kürzlich renoviert, jedenfalls gab es keine Beanstandungen, die Wände und Decken sowie die Fassade präsentierten frische Anstriche. Die allgemeinen Bereiche sind sehr gepflegt und täglich sind Handwerker unterwegs, die immer dafür sorgen, dass der Zustand auch so erhalten bleibt. Es sind verschiedene Leistungen buchbar; wir hatten AI und waren damit sehr zufrieden, uns hat es an nichts gefehlt. Im Gegenteil - häufig haben wir auf das Mittagessen verzichtet, weil es einfach zu viel ist. Während unseres Aufenthaltes wurde das Mittag à la carte serviert, alle anderen Mahlzeiten werden in Buffetform offeriert. Das Dinner wird nach Themen ausgerichtet, so gibt es z.B. ein Orientalisches Dinner, ein Galadinner, ein Internationales Dinner, ein Massai Dinner usw. Das Personal ist dann entsprechend dem Thema gekleidet, einige Urlauber hingegen eher nach Thema Müllhalde! Es macht schon traurig und wütend zu gleich, dass manche Leute (überwiegend Männer) wie die „letzte Fuhre Laub“ angekleidet zum Abendessen erscheinen! Es sind nicht nur Deutsche! Immerhin handelt es sich um ein Fünfsterne-Hotel ein Hemd und eine lange Hose wäre doch schicklich. Es ist einfach eine Missachtung der Gastgeber – zu hause bei sich würde sicherlich keiner in Turnhose und Achselshirt in einer Gaststätte zu Abend essen! Die sich angesprochen fühlen – bitte denkt mal darüber nach! Die Gästestruktur ist bunte Vielfalt, Franzosen, Südafrikaner, Äthiopier, Holländer, Deutsche etc. Im Alter von 20 bis 60, überwiegend jedoch Mittelalter. Der erste Tipp: Nehmt keine Reiseschecks mit! Die nimmt euch dort keiner ab, im Hotel wird die Kreditkarte akzeptiert (Visa, Master). Nichts falsch macht man nach der Devise nur Bares ist Wahres. Wir hatten zu zweit US $ 780,- plus ca. € 500,-. Davon verbraucht haben wir nur zirka $ 250,-! Wichtig ist $ 50,- p.P für das Visum bei Eintritt, sowie $ 30,- p.P bei Austritt! Wenn ihr gesehen habt, wie der Check In bei der Abreise abläuft, werdet ihr Verständnis für die Austrittsdollars haben, vermutlich sparen die Sansibaris für ein modernes Terminal. Für Trinkgelder empfiehlt es sich einige Eindollarnoten mitzuführen. Empfehlenswert ist es gleich am Flughafen einige Euro in Tansanische Schillinge zu tauschen, der Kurs dort entspricht dem aktuellen, was wir aber erst später bemerkten, tauschen im Hotel ist ungünstig, wie auch der Reiseleiter von Neckermann bestätigte. Geldautomaten gibt es nicht in nächster Nähe, vermutlich nur in Stonetown, die Fahrt mit einem Taxi dahin kostet $ 50,- und mehr! Tipp 2: Unbedingt AI buchen! Auf das Mittagessen kann verzichtet werden, bei den Getränken sieht das schon anders aus. Die kosten richtig Geld! Die von vielen beschriebene und verhasste Zettelwirtschaft habe ich mir zu Nutze gemacht und alle Kopien fein säuberlich gesammelt, so war nachvollziehbar wie viel es extra gekostet hätte. Nach dem Kurs vom 12.06.06 hätten wir € 794,- gezahlt! Nur für Getränke! Hier einige Preisbeispiele in Tansania Schillingen: Bier 0,33l = 5000,- / Konyagi 0,02l = 6000,- / Wasser 0,5l = 1500,- / Wein 0,2l = 5000,- / Cocktail = 9000,- ! Schaut im Web wie viel Euro das entspricht und ärgert euch schon mal, wenn ihr nur HP gebucht habt. Tipp 3: Das Buchen von Touren bei den Beachboys können wir bestens weiterempfehlen. Wer ein starkes Sicherheitsbedürfnis hat, kann auch gern mehr als das Doppelte bei den Reiseveranstaltern bezahlen, aber die Qualität der gebotenen Ausflüge unterscheidet sich nicht. Wir hatten die 3 in 1 – Tour (Urwald mit Affen und Mangroven, Spicefarm und Stonetown) für 35 Dollar, Neckermann bietet die gleiche Tour für 89 Dollar! Ihr müsst Jeff, Mr. Peace und Kollegen nicht suchen, sie sind da und werden euch finden. Einen völlig kostenfreien Streifzug gibt es zu Fuß nach Ras Michamvi. Nur aus dem Objekt raus und nach rechts gehen, ca. eine Stunde gemütlicher Gang (Pole Pole) und ihr befindet euch an einem absoluten Traumstrand! Feinster Sand wie Mehl, keine Steine, keine Korallen und keine Seeigel. Ein wunderbares Badevergnügen, fehlt nur der Cocktailservice. Tipp 4: Wenn ihr ein bisschen Luft im Koffer und dieses oder jenes Kilo noch frei habt, nehmt Sachen, die ihr nicht mehr tragen wollt, mit, die kommen als Geschenke, solltet ihr mal einen Dorfbesuch unternehmen, sehr gut an. Wir geben es nur ungern weiter, weil die Zähne der Kinder schon sehr schlecht sind, jedoch ein Besuch im Dorf ohne „Caramella“ ist ein absolutes No Go! Man kann auch im „Dorfkonsum“ Bonbons kaufen. Nun bleibt nur noch, euch einen traumhaften Aufenthalt zu wünschen. Lasst euch ruhig anstecken von Pole Pole (langsam, langsam), legt alles ab aus unserer hektischen Welt, lasst euch gebührend bedienen, Hakuna Matata.
Wie schon erwähnt bewohnten wir den Bungalow Nummer 47. Ausgestattet mit einem XXL-Bett, komplett umspannt von einem Moskitonetz. Wunderbar das große Bad mit Dusche, Waschtisch, WC, BD, und täglich frischen Handtüchern. Mit dem Schrankzimmer und der Terrasse hinzugerechnet nannten wir ca. 60 Quadratmeter unser Refugium. Das ist schon beachtlich für ein Hotelzimmer! Im Schrankzimmer befand sich ein Safe, der sehr leicht zu bedienen war und völlig kostenfrei genutzt werden konnte. Zur Ausstattung gehörte weiterhin eine moderne Klimaanlage mit Flüsterlauf und Fernbedienung, ein Telefon, Kühlschrank, Schreibtisch, Fön und kein Fernseher! Das ist auch gut so, besonders wenn Kinder dabei sind, denn wenn sie immer nur die Glasbilder anstarren, vergessen sie noch völlig ihre Umwelt! Gilt auch für Erwachsene, macht auch mal vom Fernsehen Urlaub! Das Zimmer wurde täglich gereinigt und frisch mit Hibiskusblüten geschmückt. Am Abend gab es, nachdem das Moskitonetz gerichtet und gegen Mücken gesprüht wurde, ein Betthupferl und eine nette Karte mit Gutenachtwünschen.
Es gibt ein Hauptrestaurant für Frühstück, Mittag und Abendessen und ein weiteres am Strand, dort jedoch nur gegen Bezahlung, ist mehr für die Halbpensionäre gedacht, wir waren nie drin deshalb gibt es auch keine Bewertung. Alles was im Hauptrestaurant an Speisen angeboten wurde war immer köstlich und nach unserem Geschmack sehr ausgewogen gewürzt, es war nicht zu üppig, aber immer ausreichend. Vor allem gab es fast immer Seafood - köstliche Meeresfrüchte, diverse Fische, besonders Tintenfisch in verschiedenen Variationen, auch Krabben wurden angeboten deren Fleisch ist echt köstlich. Freilich gab es naserümpfende Leute die sich dann bei der Nudel anstellen mussten, die wurde nämlich immer nach Wunsch des Essers frisch angerichtet. Ansonsten gab es Hühnchen, Hähnchen, Beef, Ziege, auch mal ein Spanferkel und viele andere, eher landestypische Köstlichkeiten. Frisches Obst wurde immer angeboten, ein extra Lob geht an die zum Frühstück gereichten, frisch gepressten Säfte, nicht, wie international üblich die mit Wasser verdünnten Konzentrate aus dem Plastikkanister! Der Morgenkaffe oder Tee wird ebenfalls an den Tisch geliefert, der Gast muss sich nicht mit einem schlecht gelaunten Kaffeeautomaten abplagen. Tische waren immer ausreichend vorhanden, jeder Gast konnte sitzen solange es ihm beliebte, das Speisen war kein Durchgangsverkehr. Jeder Gast wurde begrüßt und zum Tisch begleitet und wurde mal kein gefälliger gefunden, disponierte das Personal den Passenden. In den Genuss dieser Leistungen kommt man auch ohne Trinkgeldgabe, dennoch schadet es keinesfalls, hin und wieder einen US-Dollar zu reichen. Für die Versorgung mit Getränken außerhalb der Essenzeiten stehen zwei Genussrampen (Bar) zur Verfügung, zum einen die Zanzi Bar, mit herrlichem Blick auf das Meer, den Pool und andere Attraktionen, zum anderen die Pool Bar. Hier kann der Leib gleichzeitig von Innen und Außen bewässert werden. Im AI gibt es nur zwei Cocktails, beide basieren auf dem einzig existierenden nationalen Schnaps Namens Konyagi. Der Geschmack ist ähnlich einem Gin. Tipp: Einen Doppelten bestellen und dazu ein Tonicwasser und selbst mischen, ist gut gegen Malaria. Es kann auch direkt Gin Tonic bestellt werden dieser kostet dann freilich, weil er mit Importspirituosen kreiert wird. Bier gibt es zwei Sorten, das Dosenbier Kilimanjaro und ein Flaschenbier Serengeti. Beim Wein ist die Qual der Wahl nicht größer auch hier nur einen Weißen und einen Roten. Gegen Bezahlung gibt es selbstverständlich mehr.
Achtung SERVICE! - mir ist bekannt, dass im Text keine Großbuchstaben verwendet werden sollen, aber Service wird in diesem Gästehaus wirklich groß geschrieben. Wir waren angenehm überrascht, vielleicht spielte ja auch der Umstand der Unterbelegung eine Rolle, wir jedenfalls waren sehr zufrieden und empfanden es sogar als angenehm, dass sich das Servicepersonal langsam bewegt und es trotzdem schafft, die Wünsche der Gäste zu erfüllen. Es strahlt eine gewisse Gelassenheit aus, die sich überträgt, vorausgesetzt man lässt es zu. Spätestens hier besteht die einleitend genannte Ansteckungsgefahr! Lieber Gast, es dauert zwei bis drei Tage bist du begreifst, dass du eigentlich im Paradies angekommen bist. Du musst einfach nur sein, den Rest erledigen andere für dich. Selbst am Buffet musst du nicht selber deinen Teller in die Hand nehmen du triffst nur deine Auswahl, der Bedienstete legt auf und trägt dir den Teller bis an deinen Tisch. Natürlich nur wenn du es auch willst, wir Deutsche tun uns ja da etwas schwer… Auch am Strand, in die entlegenste Ecke, kommt alsbald ein Bediener und fragt nach deinen Wünschen. Hin und wieder erscheint der Supervisor, zu unserer Zeit Namens Katoka, und erkundigt sich nach deiner Zufriedenheit.
Der Transfer vom Flughafen zum Hotel sowie Retour beträgt 60 bis 90 Minuten, je nach Temperament des Fahrers. Der Bus, organisiert von „Herrn Neckermann“, war etwas gebrechlich, dessen ungeachtet sind wir sicher hin und her gekommen. Die Entfernung zum Strand muss gar nicht erst erwähnt werden, denn es gibt keine. Die gesamte Anlage liegt direkt am Indischen Ozean. Bei Ebbe eher weniger, was jedoch nicht problematisch ist, ein etwa 200 Meter langer Betonsteg führt bis in eine „Badewanne“. Die Sandkuhle erscheint in der Tat so, dort kann bei nicht allzu bewegter See hervorragend geschwommen und gebadet werden. Auch für Schnorchelfreuden ist gesorgt, die allerdings sind bei halber Flut am besten entlang dem Steg. Wer kein Geld weiter ausgeben möchte, ist im Karafuu bestens aufgehoben. Einkaufsmöglichkeiten gibt es nur beschränkt, eine kleine Boutique direkt im Hotel, da braucht der Gast nicht einmal Geld, geht alles in den Computer und wird später abgerechnet. Am Strand läuft ein Tuchmann auf und ab und versucht seine Tücher (wesentlich preiswerter als in der Boutique) an die Frau zu bringen. Des Weiteren sind noch vorhanden: der Coconut Shop und Big Mamas Laden. Deren Angebote beschränken sich auf geschnitzte Werke, teilweise Kitsch und jede Menge Dinge, die die Welt nicht braucht. Wer sich größere Einkaufsfreuden gönnen möchte, muss schon nach Stonetown. Eine beschwerliche Reise und die Stadt ist so toll nicht…
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Der Pool ist mit Meerwasser gefüllt welches fortwährend über Pumpen ausgetauscht wird und kommt folglich ohne Zugabe von Chlor aus. Die sportlichen Aktivitäten halten sich sehr in Grenzen: einmal am Vormittag ist der Animateur auf Opfersuche nach Gästen die übersteigerten Bewegungsdrang verspüren und bittet zur Gymnastik am Strand oder im Pool. Am Nachmittag wird geladen zum Strandvolleyball. Wer „nein“ sagt ist sofort raus und wird nicht weiter belästigt, das ist sehr angenehm. Die Liegen an Strand und Pool sind zu hundert Prozent Naturbelassen, Holzgestelle mit Sisalnetzen bespannt, obendrauf kommt eine Matratze die sofort, nachdem sich der Liegewillige für eine Liege entschieden hat, angeschleppt wird. Sonnenschutz spenden Kokospalmen und andere nette Bäume. Absturzexponierte Früchte, besonders die der Kokospalme, werden im Liegebereich vorsorglich entfernt.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Juni 2009 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Jörg |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 9 |