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Bernhardt (66-70)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • März 2017 • 2 Wochen • Strand
Noch ganz viel Luft nach nach oben!
4,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Ich muss fairerweise vorausschicken, dass ich seit 1993 regelmäßig nach Ägypten reise, dieses Land kennen gelernt und lieben habe und mir jetzt nur noch Marsa Alam fehlt. Mir kommt es auch nicht darauf an, ob es mich im Hotel gefallen hat, sondern wie ich mich im Hotel gefühlt habe. Gefühle kommen von innen. Der Labranda Club Makadi ist eines der älteres Hotel mit teilweise renovierten Gebäuden. Ca. 80 % der wenigen Gäste waren deutschsprachig und gehörten teilweise renovierten meist der älteren Generation an. Von Russland aus wird Ägypten derzeit nicht angeflogen. Der ehemalige Hotel Azur Club wurde angeblich erst im Dezember 2016 von der Labranda-Gruppe übernommen und hat für mich noch zu viele Anlaufschwierigkeiten. Der schöne beheizte Pool mit mehreren Buchten und Tiefen (max. 1,40 m), die nur durch schwimmende Bojenseile abgetrennt sind, hat die Form eines riesigen Kleeblattes. Keine Wasserrutschen für Groß und Klein und keine Wasserspielgeräte für Kinder. Keine Treppen ins Wasser, sondern nur Leitern. Das kreisrunde "Planschbecken" hat eine Wassertiefe von durchgehend 50 cm und ist für Kleinkinder völlig ungeeignet, für mich geradezu gefährlich. Der kleine Kinderclub hatte anscheinend mangels Nachfrage nie geöffnet. Vor einem nahen großflächigen sandigen Strandabschnitt ist eine eigene schöne Bucht mit sehr sauberen Meerwasser. Das kleine hauseigene Riff links in der Bucht ist nicht sehenswert und voller Seeigel. Am späten Nachmittag waren öfters bläuliche und durchsichtige Quallen in der Bucht, deren Berührung für mich ohne Folgen blieb. Am Pool und am Strand aufmerksame Rettungsschwimmer. Keine rechte Ruhe konnten wir auf den Holzliegen mit Matten und Windschutz in der ersten Woche nicht finden, da wir viel zu oft von Seelenfängern (Spa, Massage, Frisör) aus und außerhalb des Hotels (Tauchen, Ausflüge) z.T. aufdringlich angequatscht wurden. Mit zunehmender Bräune hat das nachgelassen. In der hoteleigenen Apotheke habe ich für ein Rezept zu 40 € etwa das Vierfache wie in Hurghada-Stadt bezahlt. Der Hotelarzt ist im Nachbarhotel Labranda Royal (zuletzt stand Premium auf dem Logo) links in der Lobby und hat für Untersuchung, Rezept und 2 Injektionen 70 € verlangt. WLAN hat nur in der Lobbay funtioniert. Die Verbindung war sehr langsam und hatte zu Stoßzeiten (beim Essen, abends) auch Aussetzer. Ich habe mir beim lHändler im Gang hinter der Rezeption ganz hinten links eine Daten-SIM-Karte mit 3,5 GB für 10 € gekauft. Der Händler hat in einem seiner Handys die Karte gleich aktiviert und freigeschaltet. Die Karte wurde in meinem mobilen WLAN-Router gesteckt und beiden Smartphones und ein Tablet damit verbunden (3G). Vorbildlich waren die zwei Betreuer der FTI-Tochter Meeting Point. Sie halfen beim Einchecken und hatten jeden Vormittag Sprechzeiten. Die verkauften Ausflüge zur Insel Mahmya und zur Delfin Welt bei El Gouna mit anschließender Bootsfahrt durch die Lagunen waren preisgünstig und erlebnisreich – vorausgesetzt, dass man schnorcheln will. Bei der Stadtrundfahrt wurden wir so nebenbei in zwei Geschäfte (Parfumöl, Basar) geführt. Der Reiseleiter von Meeting Point hat aber für alle Beteiligten ein Getränk in einer nahen Bar ausgegeben. Meine Hochachtung! Zusätzlich arbeiten zwei deutsche Frauen in der Verwaltung des Hotels, die nach Anfrage bei der Rezeption die Gästebetreuung übernehmen. Abends gelegentlich in der Lobby Auftritte von Solosängern und -musikern. Wie es derzeit innenpolitisch in Ägypten aussieht, beschreibt für mich am Treffendes folgender Artikel: http://www.sueddeutsche.de/politik/merkel-in-aegypten-halten-stuetzen-stabilisieren-1.3403332 Sehr informativ finde ich auch den folgenden Internetauftritt: https://www.aegypten-spezialist.de


Zimmer
  • Schlecht
  • Die Zimmer sind spartanisch eingerichtet. Schon das Tierschloss muss mit einem Dreh nach rechts geöffnet werden. Die Klimaanlage heizt nicht. Sämtliche Möbel sind schwarz lackiert (etwas dunkelgrüne Farbe schimmert noch durch), was sich bei mir mit der Zeit aufs Gemüt legte. Die alten massiven Betten mit harten Matratzen sind durch einen Nachtkasten getrennt, dessen obere Steinplatte lose aufliegt. Im ganzen Zimmer ist eine einzige freie Steckdose, so dass zum Laden von Smartphones etc. gleich von zu Hause ein Verteiler mitgebracht werden sollte. Die Leuchten sind alten Öllampen nachgebildet. Das Licht reicht nicht zum Lesen. Flachbildfernseher mit 34 Kanälen. Ein Infokanal fehlt. In Deutsch gibt es mit pixeliger Bildqualität nur ARD, ZDF und Comedy Central. Das ZDF hat besonders abends Aussetzer. Die Deutsche Welle sendet auf Englisch. Das vergilbte Uralt-Telefon funktionierte nicht, so dass wir das Telefon im winzigen Bad (mit ebenfalls nur einer Steckdose) benutzen mussten. Beim Duschen war Vorsicht geboten, da das Heißwasser stoßweise kam. Hoteleigene Benachrichtigungen wurden seitlich in die Tür gesteckt, weil diese unten dicht abschließt, dafür aber oben rechts einen wahrscheinlich noch nicht entdeckten ca. 1 cm großen Spalt hat. Auf der linken Abgrenzungsmauer des in der Größe in Ordnung gehenden Balkons hat der Putz tiefe Risse. Es fehlt auch eine Einrichtung zum Aufhängen der Handtücher oder der Wäsche. Der Putz der Wände im Gang des Gebäudeblockes war an viele Stellen z.T. großflächig abgeblättert. Erst nachdem ich Fotos gemacht hatte, wurde diesen Stellen überstrichen.


    Restaurant & Bars
  • Sehr schlecht
  • Da ist die ist meiste Luft nach oben. Beim Frühstück waren in der ersten Woche in den Tassen noch Rückstände. Wurst und Käse waren dreimal "angelaufen". Am Faschingsdienstag fehlte die Butter. Nicht weiter schlimm? Doch, wenn das Herbeischaffen fast eine halbe Stunde dauert. Die Wahl zwischen Butter oder Margarine hat man gleich gar nicht. Mehr als drei Sorten Wurst waren auch nicht zu finden. Außerdem wird schon beim Frühstück versucht, frische gepresste Säfte zum Sonderpreis von 1 € statt 2,50 € zu verkaufen. Mehr als drei Sorten Wurst waren auch nicht zu finden. Trotzdem habe ich im Frühstück noch die beste Mahlzeit gesehen. Das Mittag- und Abendessen war wenig abwechslungsreich und selbst für landestypische Verhältnisse nur lauwarm bis kalt. In 6 bis 7 Warmhaltebehältern kann man auch keine große Auswahl unterbringen. Am heißesten waren die "vorgeglühten" Teller. Im Hähnchenfleisch fand ich immer Knochen, auch wenn es paniert oder am Spieß war. Mit Fleisch und Fisch wurde generell gegeizt. Da die alkoholfreien Getränke aus Flaschen ausgeschenkt wurden habe ich mir immer diese mit Eis bestellt, weil sie zu wenig gekühlt waren. Apropos Eis: Speiseeis gab es zu keinem Zeitpunkt. Getränkeautomaten mit Selbstbedienung (Säfte, Kaffee usw.) waren nur im Speisesaal. Zum Abendessen, wo man sich am Eingang einen Cocktail nehmen konnte, wurde "angemessene" Kleidung erwartet. Dies sehe ich in keinem Verhältnis zu dem, was da angeboten wurde und wie es beim Personal zuweilen hektisch zuging. Das orientalische Restaurant im 1. Stock blieb dunkel. Ein italienisches Restaurant habe ich nicht gefunden. Das Strandrestaurant, wo ich mir unter anderem die Zutaten meiner Pizza selbst aussuchen konnte, machte nach drei Tagen zu und nicht wieder auf. Gerade dort im Halbschatten kamen nach dem Essen die besten Unterhaltungen mit anderen Gästen zustande. Die Toiletten für den Strand wurden auch gleich mit dicht gemacht. Hier wusste man aber sich zu helfen: Über die Terrassen wurde Zugang zu zwei leeren Gästezimmern und deren Toiletten getrennt für Mann und Frau geschaffen. Das nenne ich Improvisationsoptimierung! Hinter der Bar in der Lobby, am Pool und im Strandrestaurant stand jeweils nur ein Mann. Obwohl diese schnell arbeiteten und unter dem ganzen Personal für mich die Fleißigsten waren, gab es immer wieder Wartezeiten. Gut, in der kleinen Lobbybar haben zwei Personen keinen Platz. Auch hier muss sich etwas ändern, standen doch neben dieser Bar am späten Vormittag und nachmittags immer zwei Teller: einer mit Kuchen, der andere mit Gebäck. Wenn ich nachmittags etwas zu essen brauchte, musste ich vom Strand bis in die Lobby laufen. Warum wurde im Strandrestaurant nichts dergleichen bereitgestellt?


    Service
  • Schlecht
  • Da ist noch nichts eingespielt. Viel zu schnell sind bei „Schwierigkeiten“ drei, vier Männer beisammen. Es wird diskutiert und gefuchtelt. Bewegt wird aber wenig. Am ersten Tag dauerte es - bei wenigen Gästen - ganze 25 Minuten, bis der Kellner zwei Sodadrinks brachte, wobei der Ausschank in Sichtweite war. Allerdings haben sich hier Manager, Oberkellner, Kellner und Tischabräumer beteiligt. In der zweiten Woche dauerte dieser Vorgang nur zwei Minuten, weil er von einer einzigen Person erledigt wurde. Es ist für mich - auch als Gast - ein Charakterfehler, wenn Vorgesetzte ihre Untergebenen vor den Gästen und der eigen Mannschaft anpfeifen und immer alles besser machen wollen. Ein Teamwork oder ein Hinarbeiten zu diesem sehe ich bei allem Respekt für meine Gastgeber mit ihrer landestypischen Mentalität noch in weiter Ferne. Krönung des Ganzen ist die jeden Samstag um 18 Uhr stattfindende Präsentation der Manager, die erst von den Animateuren und dann zögernd von den Gästen beklatscht werden. Damit viele kommen, wird ein Stehempfang vorbereitet, bei dem farbenprächtige Cocktails und hübsches Gebäck anlocken sollen. Muss dieser Schaulauf sein? Ich bin während der ganzen 14 Tage im ganzen Hotel nur gastfreundlichem Personal begegnet, solang dies allein oder zu zweit war. Und letztlich zum Thema Trinkgeld: Viele der Bediensteten verdienen so wenig, dass sie auf ein Trinkgeld angewiesen sind. 50 Cent oder 1 € werden dankbar angenommen. Mehr halte ich für „normale“ Leistungen als ungut. Wer jemanden im Hotel eine ganz große Freude machen will, der sollte am besten eine Tafel Schokolade oder einen Kugelschreiber verschenken. Das sind schlechthin die besten „Hinbringsel“.


    Lage & Umgebung
  • Schlecht
  • Das Hotel liegt am südlichen Ende der ca. 5 km langen Makadi Bucht. Transfer vom Flughafen ca. 35 Minuten. Nach dem Passieren des Eingangstores fährt der Transferbus ca. 800 m duch eine Palmenallee mit blühenden Bougainvillea-Sträuchern. Im Hotelarreal selbst sind keine einzige Blume und kein blühender Strauch zu finden. Für Taxis steht neben der schlichten Rezeption ein Taxi-Ruf-Service bereit. Zu Fuß konnten wir nur am Strand entlang und ins Nachbarhotel Labranda Royal laufen. Zwischen dem Hotel und dem Royal befindet sich voraussichtlich bis Mai 2017 eine Großbaustelle, bei der 5 Gebäudeeinheiten, eine Straße und ein kleiner Park entstehen. Die Baustelle ist zwar mit einem Sichtschutz abgeschirmt; der Baulärm von frühmorgens bis spät in den Abend nicht zu überhören. Momentan werden die Fundamente erstellt. Auf einem anderen Reiseportal steht das Hotel auf Platz 22 von 29 Hotels in der Makadibucht, was für mich als angemessen erscheint.


    Aktivitäten
  • Eher gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Die weiche, unaufdringliche Art der Hotelanimateure hat mir gut gefallen. Laute Musik am Pool gab es nur bei Übungseinheiten, ansonsten gemäßigte Entspannungsmusik. Die Animateure hatten das, was ich in diesem Hotel oft vermisst habe: ein Lächeln. Zudem war beim Abendessen immer jemand vor dem Eingang, der „Guten Appetit“ wünschte und auf die Abendveranstaltungen dezent aufmerksam machte.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Angemessen
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:2 Wochen im März 2017
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Bernhardt
    Alter:66-70
    Bewertungen:49
    Kommentar des Hoteliers

    Sehr geehrter Herr Bernhardt, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben einen Bericht auf Holidaycheck zu schreiben. Durch konstruktive Rückmeldungen sind wir in der Lage, unsere Dienstleistungen stets zu verbessern. Wir bedauern es sehr, dass Sie Ihren Urlaub bei uns nicht wirklich genießen konnten. Durch den wechsel von Azur zu Lanbranda werden nun nach und nach die Zimmer renoviert. Wir hoffen jedoch dass Sie trotzdem bald Ihren Urlaub wieder bei uns machen . Wir haben alle betroffenen Abteilungen über Ihre unangenehmen Erfahrungen unterrichtet und die notwendigen Korrekturmaßnahmen werden umgehend umgesetzt. Mit freundlichen Grüssen Mahmood Zakaria Hotel Manager Bei weiteren Fragen stehen wir Ihnen gerne jederzeit unter der Email -Adresse guestrelationmanager.royalmakadi@labranda-hotels.com zur Verfügung.