Labranda Ephesus Princess

Beim Epheshus Princess hat man es geschafft, ein (nach türkischem Standard) 5-Sterne-Haus mit Materialen in Baumarktqualität zu bauen. Was verbaut wurde wirkt nie teuer geschweige denn luxuriös, aber alles ist liebevoll gepflegt und sauber. Wenn man nicht gerade lauffaul ist, schrecken die zahlreichen Treppen nicht besonders ab. Auch mit unserem 2,5 Jahre alten Sohn waren wir binnen 3 Minuten vom Zimmer (fast ganz oben in der Anlage) im Haupthaus. Wenn Kinder noch auf den Buggy angewiesen sind, muss man kleinere Umwege im Kauf nehmen. Zum Strand runter geht es nur über Treppen oder ab 13 Uhr mit dem "Traktor-Taxi", das bis 18 Uhr pendelt. Der "Miniclub" betreut Kinder erst ab einem Alter ab 4 Jahren. Die Kinderfreundlichkeit des gesamten Personals war unglaublich: unser Kleiner wurde andauernd getätschelt, geknuddelt, hochgehoben oder geknutscht. Die Anlage selbst ist im Grunde ein großer Park mit vielen kleinen Wegen. Ein Heer von Gärtnern sorgt dafür, dass alles blüht und akkurat aussieht. Geldwechseln: in Kusadasi kaum nötig. In Selcuk jedoch manchmal notwendig, allerdings kaum Möglichkeiten Geld umzutauschen (wir waren in der Post). Ephesus: Tour mit Reiseanbieter ist zwar etwas teurer als auf eigene Faust mit dem Dolmus rüber zu fahren, hat aber einen entscheidenden Vorteil: Man wird oben abgesetzt und läuft die 2 Kilometer den Hang hinunter und spart sich somit einen Weg. Für Kleinkinder ist der Ausflug ungeeignet.

Die Zimmer ("Villen" - Einheiten bis zu 15 Zimmer) zwar geräumig, aber sind SEHR einfach gehalten. Auch wenn wir dies dank anderer Bewertungen hier auf der Seite gewusst haben, war es doch anfangs etwas entäuschend - und nach zwei Tagen vergessen. In Steno: Klimaanlage ist vorhanden (haben wir nicht gebraucht), fast jedes Zimmer hat Meerblick, die Duschen sind groß und haben einen kräftigen Wasserstrahl, Der Schrank ist recht klein, jedes Zimmer hat einen Safe (Schlüssel an der Rezeption beim Einchecken gleich mitgeben lassen). Die Villen sind recht hellhörig. Toilettenspülung und Dusche der Nachbarn deutlich zu hören. Gut: Fliegengitter sind Standard.

Das Essen im Hauptrestaurant war sehr gut. Jeden Tag stand die Hauptmahlzeit unter einem anderen Motto (wiederholt sich teilweise in 2 Wochen). In der Nebensaison zwischen Pfingst- und Sommerferien hatte leider nur eines der Spezialitätenrestaurants geöffnet (Zutritt stets nur ohne Kinder). Dank starkem Babyphon und "totgespieltem" Kind, konnten wir den Besuch dennoch realisieren. Ein Erlebnis! Zwar nicht unbedingt in kulinarischer Hinsicht, wie wir fanden (die meisten anderen Gäste fanden auch das toll), das Zelebrieren der einzelnen Gänge war aber klasse. Im Grunde kann man rund um die Uhr im Hotel essen. Der Fast-Food-Bereich an der Poolbar und am Strand ist aber etwas eintönig und kann mit dem Restaurant nicht mithalten (das Kebap am Pool mal ausgenommen). Das Beste am Essen war für uns jedoch das Frühstück: sehr entspannt (wenig los), abwechslungsreich (von der Fett- bis zur Vitaminbombe alles möglich) und lecker. Besonders gut gefallen haben uns die in der Anlage verteilten schönen Kneipen und Cafés. Im Haupthaus befindet sich ein Irish Pub und die Lobby-Bar (toller Blick von den Terassen). Oben in der Anlage findet man das Türkische Café und ein Wiener Heurigen. Gemessen an der Zahl der Gäste war es in den Kneipen immer sehr leer. Ich will nicht wissen, wie viele Urlauber sich nach dem Essen auf das Zimmer verzogen haben und die Glotze angeschmissen haben...

Beim Einchecken werden die Koffer gleich zum Zimmer gefahren. Hinter das Thema (ehrliche) Kinderfreundlichkeit kann man schon mal einen Haken machen - besser geht es nicht. Unser Zimmer wurde täglich gesäubert und die Minibar neu aufgefüllt (6 Liter Non-Alkoholika) - tadellos. Handtücher wurden ebenfalls (beinahe) täglich getauscht. Neue Badetücher gibt es zwei mal pro Woche neben der Poolbar. Das Personal spricht besser englisch als deutsch, bei den vielen Lehrlingen sind dies aber oft nur ein paar Floskeln. Unser Sohn hatte sich leider eine Platzwunde am Kopf zugezogen, so dass wir den Arzt in Anspruch nehmen mussten. Die Sanistation ist 24 h besetzt, der Arzt, der mehre Hotels betreut, jedoch nur stundenweise da. 10 Minuten nach dem Anruf war er jedoch schon da. Wir mussten anschließend weiter in die Privatklinik nach Kusadasi. Die Rechnung des Krankenhauses (424 EUR für 10 Minuten Arbeit - ein Hoch auf die Auslandsversicherung) war gepfefferter als das beste türkische Chili - immerhin waren die Leistungen des Hotelarztes und das Fädenziehen bereits inkludiert, was uns lästige Wege erspart hat.

Die Bucht in der das Hotel liegt ist recht groß. Bei klarem Wetter hat man von fast überall aus einen herrlichen Blick (die Sonnenuntergänge sind klasse) aufs Meer. Je nach Strömung ist das Meer manchmal aufgewühlt und braun eingetrübt. Vom Hotel aus gibt es sehr gute Dolmus-Verbindungen nach Kusadasi und Selcuk (jeweils ca. 20 Minuten Fahrtzeit). Wer zum Shoppen in die Orte fährt hat in Kusadasi die größere Auswahl und in Selcuk die besseren Preise. Das Hotel hat einen kleinen Kiosk, der die Urlauber mit dem üblichen überteuerten Kleinkram versorgt, eine Boutique und den unvermeidlichen Juwelier. Das Ephesus Princess liegt mittlerweile zwischen 2 Aquaparks (Adaland & Aquapark), die zwar kaum zu sehen sind, allerdings verfügt der neuere über ein angeschlossenes Hotel mit mitunter lautstarker Animation. Zwei weitere 5-Sterne Hotels und eine Hotelruine liegen in Sichtweite, trüben das Bild aber keineswegs - die weite Bucht dominiert den Ausblick. Unsere Transferzeit von Izmir betrug 75 Minuten. Einige Anbieter fliegen jedoch nur von Bodrum aus (Transfer: 3 Stunden!) - bei Buchung unbedingt beachten!

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Wer direkt am Hauptpool liegt und sich über die Lautstärke der Animation beschwert ist selbst schuld. Insgesamt kann die Animation als angenehm zurückhaltend bewertet werden. Sport- und Freizeitmöglichkeiten gibt es en masse. Dank des "Ultra-All-Inclusive"-Konzepts ist fast alles umsonst (beim Wassersport gibt es einige verständliche Ausnahmen). Beispielsweise: Tennis, Minigolf, Beachvolleyball, Fitnessraum, Hamman, Sauna, Billiard, Wasserski, Tretboot und Kajak - alles für lau. Die Disco war in der Nebensaison schwach besucht. Der Charakter der Hotels ist in dieser Hinsicht eindeutig: hier kann man sich prima erholen. Wer permanent Party will, sollte woanders hin fahren.