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Yannyp (41-45)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Familie • Mai 2000 • 1 Woche • Sonstige
Sehr gut - wenn man auf Freundlichkeit keinen Wert legt und
3,8 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Gut
  • Allgemeine Sauberkeit
    Sehr gut

Wir waren knappe zwei Wochen um Mitte Mai mit zwei Erwachsenen und einem Kind (9 Jahre) dort. Meine Vergleiche beziehen sich auf andere türkische All-inclusive-Clubs der Marke Magic World, in denen wir in den vergangenen Jahren zu Gast waren. Magic Life ist teurer (ca 1000 Euro für zwei Wochen mit 2,5 Personen), deshalb ist klar, dass in diesem günstigen Club Abstriche zu machen sind. Dennoch gibt es Dinge, die nicht preisabhängig sind und an denen es im Princess fehlt. Im Einzelnen: Positiv ist die Sauberkeit und Hygiene im Club - gerade beispielhaft. Ähnliches haben wir in keinem anderen Club erlebt. Gut ist auch die technische Qualität der Speisen; Warmes wird warm und Kaltes kalt dargebracht; das ist nicht überall selbstverständlich. Sehr schön ist auch die Anlage und zudem top gepflegt. Kleiner Nachteil: Zum Strand muss man ca 150 Stufen herabsteigen, aber dafür findet sich dort feiner Sand und der Strand fällt ganz sanft ins Wasser ab. Das sind dann auch schon die positiven Elemente. Garnicht verstehen können wir den vorstehenden Beitrag: Von Freundlichkeit des Personals haben wir, die wir nach unseren bisherigen Erfahrungen schon sicher waren, dass eben diese Freundlichkeit untrennbares Bestandteil der türkischen Mentalität ist, absolut nichts gemerkt. Richtig ist vielmehr: NIEMAND grüßt zB die Gäste. Dies beginnt beim Anzugträger und setzt sich bis zum untersten "Abräumer" fort. Man sollte meinen, dass ein Kellner, wenn er erstmals an einen Tisch tritt, um zB Geschirr abzuräumen, ein freundliches Hallo, Guten Abend oä von sich gibt. Hier nicht. Mit steinernen Gesichtern wird abgeräumt, dabei bisweilen noch mit einem Kollegen geplaudert. Deutsch spricht man hier kaum und bemüht sich auch nicht darum; Verkehrssprache ist Englisch. Niemand scheint einen Kontakt zum Gast zu suchen; man fühlt sich wie in einer Stadt der Untoten - der Gast als Schmutzproduzent, nicht mehr. Nicht einmal die Animation geht auf die Gäste zu (der einzige deutschsprechende Animateur ausgenommen). Die Organisation ist bisweilen kurios. Da gibt es zB eine Heerschar von "Sammlern" - junge Kellner, deren einzige Aufgabe es ist, tagsüber die Gläser vom Pool einzusammeln. Dabei gibt es manchmal mehr Sammler als geleerte Gläser. Einmal haben wir binnen 16 Minuten 10 Sammler gezählt, die aus zwei Richtungen an unseren Liegen vorbeipatroullierten. Während des ganzen Urlaubs ist es aber nicht einmal vorgekommen, dass einer dieser Kellner etwa mit einem Tablett Erfrischungsgetränke herumgegangen wäre und diese angeboten hätte. Getränke werden nur an der Bar ausgegeben, egal, wieviel Personal zur Verfügung steht. Die Bar am Pool öffnet um 11 Uhr. Um 10.58 Uhr, auch wenn die Barbesatzung schon bereit steht und sich nur noch unterhält, gibt es noch kein Getränk. Womöglich aber passt sich das Personal dem Publikum an. Die Schattenseite eines günstigen Clubs ist oft halt das rustikale Publikum. So war es hier auch und es war schlimm. In unserer ersten Woche waren ferienbedingt weit überwiegend Holländer mit Kleinkindern im Club, fast keine Deutschen. Diese ließen ihre Kinder machen, was sie wollten. Im Speisesaal herrschte ein Lärm, dass man sein Gegenüber nicht verstand. Und um Mitternacht in der Disco tanzten Eltern selbstvergessen mit ihren vier-, fünfjährigen Kindern - toll für die anderen erwachsenen Gäste. Einmal habe wir es erlebt, dass ein Vater seine vierjährige Tochter, die schon völlig übermüdet und gestresst von dem Discosound, den Flashlights ua nur noch weinte, wieder zurück auf die Tanzfläche zwang, weil er selbst augenscheinlich noch nicht schlafen gehen wollte. Aber: Alle Ver- und Gebote im Club - und davon gibt es einige, kommuniziert auf großen Schildern - wurden exakt eingehalten. Es gab weder Badekleidung im Restaurant noch spielende Kinder im Fitnessraum oder Fahrstuhl und auch keine Liegenreservierung. Danach brach die Woche der Deutschen an und das Niveau fiel ins Bodenlose. Ver- und Gebote wurden mit größter Selbstverständlickeit missachtet. Ab 9.15 Uhr - 8.15 Uhr nach deutscher Sommerzeit, also noch nicht wirklich warm - gab es keinen guten Liegeplatz mehr am Pool, der nicht "reserviert" war, wiewohl die Leute zu der Zeit noch frühstückten - geliebter deutscher Handtuchtourismus. Der Hit war der Essenstourismus: Das Abendessen begann um 19.30 Uhr. Die Profis schickten ihr ältestes Kind oder Oma um 19 Uhr in das Restaurant, um die besten Plätze zu besetzen. Um 19.20 Uhr stellte sich dann auch der Rest der Familie ein und stand vor der Absperrung zum Buffet Schlange. Sobald die Absperrung weggenommen wurde, fiel die Meute über das Buffet her. Und dort ging es zu wie wohl in den schlimmsten Kriegstagen, obwohl von den allermeisten Speisen viel mehr da war, als verzehrt werden konnte. Ich habe mit eigenen Ohren gehört, wie ein sehr rustikaler Bayer (nur BW und Bayern hatten Pfingstferien)einem Schwaben eine Tracht Prügel am Buffet androhte. Gedrängelt wurde ohne Scham. Typisch dann andererseits wieder, dass jemand, der sich in einer zehn Leute umfassenden Schlange nach vorne gewartet hatte, dann jede Erbse einzeln auf seinen Teller zählte und sich danach nicht etwa flott fortbewegte, sondern vor den Töpfen stehend noch einmal gemütlich nach einem neuen Ziel umsah und so den Fortgang an diesem Stand blockierte- völlig unreflektiert, aber in dieser mangelnden Umsicht eben kennzeichnend für dieses Publikum. Das setzte sich nahtlos am Pool fort: Liegen wurden so aufgestellt, dass niemand mehr ohne Hindernislauf den Pool umrunden oder die Verbindungsbrücke überqueren konnte, Luftmatrazen wurden im Weg abgelegt und Schirme so gestellt und aufgespannt, dass man den Weg nur gebückt passieren konnte. Es wäre komisch gewesen, wenn nicht auf Dauer ausgesprochen nervig. Mein Fazit: Wer kein Problem mit wirklich rustikalen Leuten mit Tätowierungen, reichlich Piercings, rudimentärer Sprache und elementaren Tischmanieren hat, der wird diesen Club und besonders seine Gäste mögen. Allen anderen kann ich nur empfehlen, einen Tausender draufzulegen und einen x-beliebigen Magic Life - Club zu buchen. Dort gibt es zwar auch keine Garantie für akzeptable Umgangsformen, aber wenigstens sind die derben Typen dort in der Minderzahl.


Zimmer
  • Gut
    • Zimmergröße
      Sehr gut
    • Sauberkeit
      Sehr gut
    • Ausstattung des Zimmers
      Eher gut

    Restaurant & Bars
  • Eher schlecht
    • Atmosphäre & Einrichtung
      Eher schlecht
    • Essensauswahl
      Eher schlecht
    • Geschmack
      Eher gut

    Service
  • Sehr schlecht
    • Freundlichkeit & Hilfsbereitschaft
      Sehr schlecht

    Familien
    • Familienfreundlichkeit
      Sehr gut

    Lage & Umgebung
  • Eher schlecht

  • Aktivitäten
  • Gut
    • Freizeitangebot
      Eher gut

    Pool
    • Zustand & Qualität des Pools
      Sehr gut

    Strand
    • Entfernung zum Strand
      Eher schlecht
    • Qualität des Strandes
      Eher gut

    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher gut
    Infos zur Reise
    Verreist als:Familie
    Dauer:1 Woche im Mai 2000
    Reisegrund:Sonstige
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Yannyp
    Alter:41-45
    Bewertungen:1