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Ariane (36-40)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • September 2008 • 3 Wochen • Strand
Tolles Hausriff, der Rest eine Servicewüste
3,6 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Schlecht

Das Hotel wirkt mit seinem für Ägypten typischen maurischen Stil sehr imposant auf den ersten Blick. Eine wunderschöne Lobby in der wie üblich mit den schönsten Werkstoffen auf ägyptische Art und Weise gehaust wurde. Auf den zweiten Blick entdeckt man jedoch sehr schnell, daß das Hotel größere Renovierungsarbeiten nötig hätte. Uns wurde bei unserer Ankunft eine sehr warme Begrüßung zuteil, was nicht bedeuten soll, daß wir äußerst herzlichst begrüßt wurden, sondern lediglich, daß der Strom wegen hotelerweiternden Baumaßnahmen ausgestellt war. Hierin zeigt sich auch die Mentalität der Hotelorganisation, die mehr Wert auf Neubau als auf erhaltende Maßnahmen legt. Während unseres Aufenthaltes wurde ein neuer Pool in Betrieb genommen und im östlichen Teil ein neuer Anbau ausgebaut mit einer Lärmkulisse insbesondere zu nächtlichen Uhrzeiten. Die Außenanlagen sind gut gepflegt und geben dem Hotel insbesondere nachts ein schönes Ambiente. Im Rezeptionsbereich läßt sich schnell die Gästestruktur bzw. deren Nationalität erkennen. Eine der drei Uhren über der Rezeption gibt den Gästen die Moskauer Uhrzeit an. Grundkenntnisse in russisch sind zwar nicht zwingend nötig, aber sicherlich sehr hilffreich. Englisch wird ansatzweise verstanden, aber verhungern wird man hier gewiß nicht, wenn man nur deutsch spricht. Nichts gegen unsere russischen Mitgäste, aber natürlich fallen immer die unangenehmen auf, auch wenn der Großteil sehr unauffällig war. Ansonsten tummeln sich hier noch Ägypter, Holländer, Franzosen, Österreicher und Deutsche herum und die Schweizer will auch nicht unterschlagen. Ob das Hotel behindertengerecht eingerichtet ist, bedarf reiner Auslegung. Es gibt zwar keine Aufzüge, aber die Ägypter setzen hier auf "manpower", und die Kofferboys sind relativ schnell zu Lebendguttransportern umgerüstet. Ägypten ist immer eine Reise wert. Wenn man sich mit einer Sammlung an Macken arrangieren kann und nicht den normalen Preis für dieses Hotel bezahlt, ist es gewiss erträglich. Auf Service sollte man eventuell nicht so großen Wert legen, dann klappt es auch mit diesem Hotel. Ganz gut ist auch, wenn man das erste Mal in Ägypten ist und noch keine Vergleichsmöglichkeiten hat. Mein letzter Tip heißt immer handeln, da jeder Ägypter ein Alibaba ist.


Zimmer
  • Eher gut
  • Über die Zimmer gibt es nicht ganz so viel zu berichten, da hier alles im Großen und Ganzen ganz passabel war. Die Zimmer waren gepflegt, auch wenn das Mobiliar schon ziemlich abgegriffen war. Ganz toll fand ich den Wasserkocher für Tee oder Kaffee und die Minibar, die für AI unüblicherweise wirklich AI war. Das Auffüllen klappte meist auch ganz gut. Ab und zu hat sich auch mal eine Stellaflasche rein verirrt. Das Bad funktioniert, man sollte sich aber nicht an kleineren Ecken oder Kanten, größeren Fugen, defekten Fliesen oder abfallender Badewannenverkleidung stören. Ein bißchen problematisch dürfte sich die nahe Lage der Toilette an der Wand für etwas korpulentere Gäste darstellen. Eine weitere tolle Sache, die ich keinesfalls unterschlagen will, ist der Flaschenöffner im Bad, der sich direkt neben der Tür befindet. Einen kleinen Hinweis auf diese Extravaganz findet man auf der Kühlschranktür. Für was ein Flaschenöffner im Bad ist, habe ich noch nicht herausgefunden, aber trotzdem super!!!


    Restaurant & Bars
  • Eher gut
  • Das Essen ist im Großen und Ganzen absolut okay. Die Speisen wiederholen sich zwar nach einer Zeit, aber die Auswahl zu Hause dürfte kaum größer sein. Im Hauptrestaurant und am Strand ist das Essen leider meist nur lauwarm, so daß man ab und zu auf den zu empfehlenden "Italiener" zurück greifen sollte. Hier hat man auch nicht so das Gefühl in einer Bahnhofshalle zu sitzen wie im Hauptrestaurant. Die unterschiedlichen Themenabende bringen etwas Abwechslung in den Speiseplan und in die musikalische Unterhaltung. An einem "normalen" Abend wird das Büffet von einer teilnahmslosen Fidlerin untermalt, zum orientalischen Ambiente gehört dann auch mal die entsprechende Musik dazu, so daß man mitbekommt, daß man in Ägypten ist. Das hier schon häufiger erwähnte Problem im Strandrestaurant mit den Horden von Spatzen wird immer so extrem lustig dargestellt. Natürlich ist es vorteilhaft seinen Teller immer zu bewachen schon alleine gegen das Personal, aber das Brot am Büffet würde ich nicht mehr essen, die Körbe sind mit Vogelkot dekoriert, die Brötchen ausgehöhlt und die Bestecke, die vor den Essenskontainern liegen, dienen den fedrigen Gesellen als Restaurant. Eine andere nervige Sache ist, daß man nicht erst um 10: 15 sich ans Frühstücksbüffet begeben sollte, da man dann dazu aufgefordert wird, mehr oder weniger freundlich, im hinteren Teil Platz zu nehmen, da das Personal schon mit dem Eindecken für das Abend- oder das nächste Frühstücksbüffet beginnt. Ich finde es ganz nett, wenn die Sonne schon am Himmel steht, auch ein bißchen Licht beim Essen zu genießen, was im hinteren Teil des Hauptrestaurant nicht der Fall ist. Das Gleiche ist im Strandrestaurant zu beobachten, wo bereits ab 15 Uhr schon wieder umdekoriert wird für das Abendessen, und man diese Tische dann nicht benutzen sollte. Leider wird bei den verbleibenden Tischen kein Besteck mehr bereitgestellt und man muß es sich häufig selbst organisieren. Ob man sich dieses Vorgehen gefallen läßt, ist jedem selbst überlassen, aber wir haben es bevorzugt dort zu essen wo es uns gefiel und haben uns nicht in einer Dunkelkammer plazieren lassen. Die grundlegende Frage ist hier, ob man sich als Gast dem Personal anpassen soll oder doch vielleicht umgekehrt.


    Service
  • Schlecht
  • Ansatzweise ist eine gewisse Bereitschaft zur Serviceleistung zu erkennen, oder ich kann auch sagen, das Personal hat sich stets im Rahmen seiner Fähigkeiten bemüht die ihnen gestellten Aufgaben zu lösen oder zu vergessen. Die mangelnden Fremdsprachenkenntnisse habe ich schon vorher angesprochen. Der Check-In war die erste Herausforderung die Hotelanlage zu erkunden, da man lediglich einen kopierten Zettel mit dem angekreuzten Zimmer in die Hand gedrückt bekommt. Keine Info in welche Richtung das Zimmer auch nur liegen könnte. Service? Gut ist an dem Lageplan, daß die Restaurants mit ihren Öffnungszeiten dort vermerkt sind, da man sich dann beschweren, wenn diese früher geschlossen werden. Wir haben dies ab Ramadan erlebt, als die Snack Bar Tropicana statt um 18 Uhr bereits um 17: 15 geschlossen wurde. Da ich zu Ramandan auch keinen vergünstigten Reisepreis bezahlt habe, wollte ich auch kein reduziertes Angebote akzeptieren. Auf diese Beschwerde, die ich an die Reiseleitung und die Rezeption gerichtet habe, wurde sehr prompt reagiert, und wir konnten sogar unsere Drinks in der Poolbar bis 17: 45 bestellen. Jedoch sollte man auch auf abweichende Beschreibungen in der Hotelinfo im Zimmer achten, worin es heißt, daß die Snack Bar am Pool bis "Sonnenuntergang" geöffnet ist, was in der dortigen Hotelsprache bedeutet, wenn die Sonne hinter dem westlichen Hotelgebäude verschwunden ist. Am Strand haben wir in der 1. Woche einen absolut fähigen Mitarbeiter des Hotels erlebt, der uns die Liegen zusammenstellte, die Auflagen brachte und die Handtücher darauf legte. Selbst ohne Trinkgeld, was wir ihm nach ein paar Tagen auch eher aufzwingen mußten. Es war für uns auch das einzige Mal, daß wir Trinkgeld gegeben haben, da ich eine Leistung auf Bestechung sehr fragwürdig finde bzw. das Hotel sich so einen höheren Lohn für seine Mitarbeiter ersparen kann. Wir buchen gerne AI, da wir uns keinen Kopf um Bargeld machen wollen. Ab der 2. Woche im Hotel ging aus irgendeinem Grunde das Liegenreservieren los, und auch der super "Strandboy" wurde an einer anderen Stelle eingesetzt. Der neue "Strandboy" bot uns gegen Trinkgeld an Liegen zu reservieren, was wir dankend ablehnten. Einen Platz konnten man immer irgendwie finden, wenn man sich von dem Gedanken befreite, daß ein gelbgestreiftes Handtuch eine belegte Liege darstellen sollte. Ein belegter Platz fängt bei mir mit persönlichen Gegenständen an. Das Hotelmanagment interessiert diese nächtlichen bzw. morgendlichen Resevierungsorgien in keiner Weise, da eher befürchtet wird die Gäste zu verstören. Sorry, aber das ist kein Urlaub in dem man um 5 Uhr sich aus dem Bett schälen muß, um ein Handtuch auf eine Liege zu werfen. Man sollte auch bei dem Royal Azur bedenken, daß das Liegenproblem mit dem neuen Anbau bestimmt nicht besser werden wird, selbst wenn mehr Schirme gestellt werden sollten. Hier wird dann das Sardinenerlebnis aus Spanien oder Italien wahr. Die Zimmer waren immer ordentlich geputzt, und auch die Minibar war einigermaßen gut wieder aufgefüllt. Zusammengefaßt möchte ich sagen, daß das Hotel in der Lösung von Problemen äußerst schleppend arbeitet oder dafür kein Interesse hegt. Man sollte auch darauf achten, daß es ein Unterschied ist, ob man beim normalen Gebrauch des stark benutzen Inventars etwas zu Bruch bringt oder ob durch das Hotel aus Gästebesitz etwas zu Schaden kommt. Der Hotelgast wird bei der ersten Variante gerne mal an die Rezeption zur Stellungsnahme zitiert und soll für den entstandenen Schaden bezahlen, das Hotel reagiert auf den zweiten Fall erst nach mehrmaliger Nachfrage. Uns ist aus unserem Zimmer ein Hemd abhanden gekommen, worauf vorerst gar nicht reagiert wurde und erst nach mehrmaliger Anfrage eine Reaktion kam. Darüber hinaus besuchte uns dann der Sicherheitsdienst des Hotels und schaute in unserem Kleiderschrank nach, ob wir ein entsprechendes Hemd nicht irgendwo versteckt hätten. Ohne weiteren Kommentar.


    Lage & Umgebung
  • Eher gut
  • Das Hotel liegt mit einigen wenigen Nachbarhotels abgetrennt von der eigentlichen Makadi-Bay, was nicht unbedingt störend ist, wenn man nicht das Bedürfniß verspürt die Anlage zu verlassen, da man dann auf den Shuttlebus oder ein Taxi angewiesen ist. Hier sollte man den Bus aus preislichen Gründen bevorzugen. Wissenswert ist auch, daß man am Strand ohne Probleme zu Fuß ins Makadi-Center kommen kann. Diese Außenlage hat natürlich zur Folge, daß die Geschäfte in den Hotels und im Makadi-Center die Monopolstellung deutlich in ihrer Preisgestaltung ausnutzen.


    Aktivitäten
  • Eher gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Das kostenfreie Sportangebot mit Surfbrettern, Tretboot, Schnorchelausrüstung, Tennis- und Squashplatz und vielem mehr ist absolut top, auch wenn das Equipment nicht mehr ganz so toll ist, und man beim Ausleihen etwas Geduld mit bringen muß, um ein Brett zu ergattern, aber das ist man ja schon mit den Liegen geübt. Nun aber zum absoluten Highlight des Hotels, dem Hausriff!!! Alleine hierfür würde sich ein zweites Mal lohnen. Entgegen aller Emfpehlungen würde ich immer den Weg über die Landzunge auf der die Chalets stehen nehmen. Man muß dann zwar ein gehöriges Stück nach draußen schwimmen und ab und zu den Bauch ein wenig einziehen, um keinen Seeigel auf zu gabeln, aber das was man dann sieht ...... Die Landzunge über die man mit festem Schuhwerk den direkten Eingang zum Riff findet, scheint zwar einfacher zu sein, man sollte sich die vermeintlichen Steine über die man läuft aber fairerweise mal genauer anschauen und wird dann feststellen, daß da verdammt viel Lebendiges vorhanden ist. Das Hotel hat wohl vor hier einen Steg zu bauen, aber wann ist wohl die gute Frage daran. Das Animationprogramm ist definitiv Geschmackssache. Ich kann auch ohne sehr gut leben. Wenn durch Zufall mal wieder Karaokezeit ist, kann man sich darüber freuen russische Volksweisen zu hören. Welcome to the hotel california kann ich nach diesem Urlaub nicht mehr hören, da mir der nette Ägypterimmer ins Gedächtnis kommt, der dieses Lied fast jeden Abend quälte. Die Urlaubsvariante des russischen Bolschoi Theaters bzw. das Animationsteam hat täglich ihre Beine geworfen mit höchster Anerkennung meinerseits, aber nach dem 3. Abend wurde es doch ein bißchen dröge. Aber wie schon weiter oben erwähnt, konzentriert sich das Hotel gerne auf eine bestimmte Nationalitätengruppe.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher schlechtHotel ist schlechter als in der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:3 Wochen im September 2008
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Ariane
    Alter:36-40
    Bewertungen:2