- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
- BehindertenfreundlichkeitGut
- Zustand des HotelsGut
- Allgemeine SauberkeitGut
Wir haben nach jahrelanger bewusster Ägypten-Abstinenz wieder mal einen Versuch gewagt und waren vom 29.08.15 bis 12.09.15 im Lahami Bay Beach Resort. Wir wurden nicht enttäuscht! Das Hotelgelände ist riesig. Baulich und gärtnerisch sind viele Aktivitäten sichtbar, die aber den Erholungsuchenden in keiner Weise stören. Im Gegenteil: Wir sind immer wieder erstaunt, mit wieviel Mühe die grüne Insel innerhalb der Hotelgrenzen gepflegt werden muss, damit ein schönes Gesamtbild erhalten bleibt. Solche Bemühungen könnten mit vernünftigem Werkzeug für die Gartenarbeiter hervorragend unterstützt werden. Was wir da an Werkzeug zu Gesicht bekamen, übertraf allerdings alle bisher in Afrika gesehenen Arbeitsmittel. Ich denke da nur an das Erlebnis, als mit einer Schippe total verwürgte (oder kaum noch vorhandene) Zinken einer Harke gerichtet werden sollten. Für ordentliche Arbeiten ist auch im gärtnerischen Bereich ein Minimum an ordentlichen Arbeitsgeräten die Voraussetzung – das sollte zum Nachdenken anregen. Unsere Unterkunft war sauber und wir hatten trotz der vier Parteien im Haus wirklich unsere Ruhe. Das einzig Gewöhnungsbedürftige ist das Türschloss. Egal, wie behutsam man die Tür schließen will – den Abschluss bildet ein Donnerhall durch das ganze Haus. Wenn wir morgens noch vor 06:30 so die Mitbewohner aus dem Schlaf gerissen haben – wir wollten ganz bestimmt leise sein! Durch die Knallerei bekamen wir zum Ende unseres Urlaubs auch mit, dass mindestens zwei Familien unter uns noch früher als „Liegenblocker“ unterwegs waren. Ein paar Worte zum Service: Unsere Klimaanlage hat nicht auf Anhieb richtig funktioniert. Nach kurzzeitig einströmender kühler Luft schaltete die Klimaanlage gar nicht mehr ab und wir hatten um die 30°C im Raum. Ein kurzes Gespräch an der Rezeption genügte, und das vorgeschaltete Filterpaket wurde sofort gereinigt, die Kompression in der Anlage gecheckt und alles war paletti. Oder meine im Flieger bekleckerte Wäsche wurde schnell und super (und preiswert!) gereinigt. Und unser Zimmer war täglich noch vor dem Mittagessen „bezugsfertig“ und wir konnten der brüllenden Hitze wenigstens für eine Stunde entfliehen, bevor es wieder an den Strand ging. Im Restaurant angebotene Speisen und Getränke haben wir im Ägyptenurlaub erstmalig ohne verheerende Magen-Darm-Ausfälle vertragen, was für gute hygienische Bedingungen im Küchen- und Restaurantbereich spricht. Bei Hochbetrieb im Restaurant war das Personal leider oft sichtbar überfordert, kam mit dem Abräumen und Eindecken kaum hinterher, Bestecke waren oft unvollständig gedeckt, man musste auf Kaffee oder Milch warten. Für uns als Kurzzeit-Gäste ist es allerdings schwierig, auf Anhieb Verbesserungsmöglichkeiten für interne Abläufe aufzuzeigen. Die Zuweisung von festen Tischen würde das Ganze sicherlich vereinfachen und erleichtern, aber das lässt sich bei einem solchen Konzept – Gäste können wahlweise drinnen oder draußen sitzen - kaum realisieren. Auffällig war, dass die voluminösen Pflastersteine für die sehr breiten und großzügig angelegten Wege teilweise eine ganz miese Qualität aufwiesen und an der Oberfläche schon enorm zerbröselten. Eine Firma, die in Deutschland so etwas verkaufen würde, wäre schon lange pleite. Nun ja, da meine Füße bei solchen pieksigen Oberflächen sofort streiken, kam barfuß gehen nicht nur wegen der oft glühend heißen Steine nicht in Frage. Die Liegen am Strand machen meistens einen jämmerlichen Eindruck, haben aber sicherlich auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Hoffentlich verfällt das Management nicht auf den Gedanken und schafft Ersatz in Plastik an. Die Holzliegen würden auch noch die nächsten 20 Jahre überdauern, eine Grundüberholung (raus mit den hässlichen und verrosteten Bügeln für die Kopfstützen!) und ein Glätten der gröbsten Ecken und Kanten würde schon viel ausmachen. Und bei der Gelegenheit könnten auch die Sonnenschirme zumindest etwas überholt werden. Das Reservieren der Liegen am Strand wird zeitweilig auch im Lahami ausgiebig gepflegt und ist direkt proportional zum momentanen Anteil deutscher Urlauber. Wenn wir gegen 06:30 zum alltäglichen Morgenschnorcheln am Nordstrand unsere Sachen auf einer Liege ablegten, war nicht nur die erste Reihe fast vollständig und z. T. sogar mit Handtüchern aus dem Zimmer belegt. Was ist das doch für eine schöne deutsche Untugend! Zu den Riffen selber: Viele große Fische sahen wir nicht, aber einmal kreuzte ein ausgewachsener Weißspitzen-Riffhai unseren Weg. Ab und zu bekamen wir auch hautnah einen Brocken von Napoleon vor die Linse, und eine der häufiger zu sehenden Schildkröten hatte überhaupt keine Kontaktängste. Sie hat einmal sogar mit Kopf-stößt-an-Maske "Guten Tag" gesagt. Ansonsten trifft man sowohl am Banana Reef als auch rund um das Big Reef eher die üblichen Verdächtigen in Form größerer und kleinerer Schwärme von Korallenfischen. Am Banana Reef hat man oft sehr gute Sichtweiten, muss dort auf dem Rückweg aber immer mit mehr oder weniger starker Gegenströmung rechnen. Immerhin ist das Banana Reef etwa einen Kilometer lang, und wer völlig ungeübt solche Strecken und mit Gegenströmung angeht, der kann schnell in Schwierigkeiten geraten (und besonders ohne Flossen!). Übrigens: Das weiter draußen liegende runde Riff an Boje 4 ist nicht so einfach für Schnorchler zu finden und war bei weitem nicht so interessant wie das Big Reef. Mit Peilung über markante Objekte an Land und Kompass für die kurze Freiwasserstrecke findet man aber hin. Ich muss noch anmerken, dass mir auch an diesem Urlaubsort immer wieder weit draußen Idioten im Wasser begegneten, die vom Salzwasser zwar getragen wurden, die aber wie ein Radfahrer trampelnd ohne Schwimmflossen unterwegs waren - und das auch am Banana Reef. Ich vergesse in diesen Momenten schlicht das Luftholen und bete inbrünstig, dass eine eventuell notwendige Rettungskette unvergesslich teuer für diese leichtsinnigen und scheinbar auch lebensmüden Mitbürger werden möge. So ganz verstehen kann ich auch die Pärchen nicht, die da Hand in Hand am Riff unterwegs sind, weil ein Partner kein Vertrauen zu sich selbst oder nicht die nötigen Fertigkeiten zum Schnorcheln besitzt. Wer noch nie gegen eine Strömung gekämpft hat, der kann sich auch nicht vorstellen, dass ein nicht so fitter Partner im Falle eines Falles „abgeht wie ein Zäpfchen!“ Ich habe zwar bei bekannter Strömung meistens eine Sicherungsleine dabei und könnte meine Partnerin auch eine gewisse Zeit am Haken unterstützen oder schleppen – wenn jemand allerdings keinen Gurt mit Öse hat, dann wäre ich auch mit meinem Latein am Ende und könnte nur eine Schlaufe um den Hals legen ;-) Ich habe in diesem Zusammenhang eine Abendveranstaltung für alle Urlauber vermisst (oder nur nicht mitbekommen?), in der z. B. vom Hotel und ergänzend vom Tauchcenter auf die Besonderheiten am Strand und im Wasser hingewiesen wird. Es gibt geschützte und gesperrte Bereiche (die Trillerpfeife vom Turm warnt immer zu spät!), es gibt Bojen, zu benutzende Einstiege ins Wasser, angeblich zwei Flaggen mit bestimmten Bedeutungen (wovon eine nur als Pfahl existiert), Wetterhinweise, Strömungen usw. usf. Aus Unkenntnis und wegen fehlender Informationen passiert im Urlaub leider sehr viel Vermeidbares, und hier sehe ich Management und Tauchcenter in der Pflicht. Das Tauchcenter kann nicht nur das Hotel als lukrative Einnahmequelle und den Taucher als zahlungskräftiges Objekt sehen. Es hat auf Grund der Ortskenntnis und der Qualifikation der Ausbilder auch eine gehörige Verantwortung gegenüber allen normalen Urlaubern und kann durch eine gute Öffentlichkeitsarbeit vor den Hotelgästen auch das eigene Image nachhaltig aufpolieren. Unser Fazit: Das Hotel hat uns insgesamt sehr gefallen, auch wenn hier und da nicht immer 100 von 100 Punkten vergeben werden können. Und wir werden im nächsten Jahr ganz bestimmt überprüfen, ob sich etwas positiv verändert hat - und wir werden wieder berichten!
- ZimmergrößeSehr gut
- SauberkeitGut
- Ausstattung des ZimmersGut
- Atmosphäre & EinrichtungGut
- Sauberkeit im Restaurant & am TischGut
- EssensauswahlGut
- GeschmackGut
- Kompetenz (Umgang mit Reklamationen)Sehr gut
- Freundlichkeit & HilfsbereitschaftSehr gut
- Rezeption, Check-in & Check-outSehr gut
- Kinderbetreuung oder SpielplatzEher gut
- FamilienfreundlichkeitGut
- Einkaufsmöglichkeiten in UmgebungEher gut
- Restaurants & Bars in der NäheGut
- FreizeitangebotGut
Beliebte Aktivitäten
- Strand
- Zustand & Qualität des PoolsGut
- Entfernung zum StrandEher gut
- Qualität des StrandesEher gut
- Lage für SehenswürdigkeitenGut
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im September 2015 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | R.-G. |
Alter: | 66-70 |
Bewertungen: | 14 |