- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Eine persönliche Premiere: Nie zuvor hatte ich ein Urlaubshotel gebucht, in dem ich schon einmal war. Nach dem wundervollen Urlaub 2007 im Playa la Arena waren diesmal bei der Anreise die hohen Erwartungen noch verbunden mit Ängsten, ob ich mir nicht doch meine Erinnerungen schöngefiltert hatte – vorweg, auch der zweite Aufenthalt überzeugte, obwohl diesmal einiges anders war. Die Aschewolke des isländischen Vulkans hatte massiv für Stornierungen gesorgt. Wir kamen in eine große, wunderschöne und fast menschenleere Anlage. Auf den diesmal mitgebrachten Fotos fällt das erst auf den zweiten Blick auf, dann aber deutlich. Solche Bilder werden hoffentlich, so „schön“ sie auch aussehen, nie wieder fotografiert werden können. Mittendrin, am 01.05.2010 gab es ohne Ankündigung das zweite einschneidende Ereignis: Das Hotel war verkauft worden. Bisher „Spring“, nun „Oasis“. Das hatte durchaus Konsequenzen auch für die anwesenden Urlauber, zum Beispiel konnte man plötzlich nicht mehr aus dem Hotelzimmer heraus nach Deutschland telefonieren, und die Kellnerinnen und Kellner schrieben die Bestellungen plötzlich wieder auf Zettel.. Das Hotel ist offensichtlich bereits einige Jahre alt. Wenn man sehr aufmerksam und kritisch hinguckt, dann sieht man, dass jeder Mangel umgehend repariert wurde. Soll heißen, das sicherte zwar die Funktionalität (bis heute!), geschah nicht immer mit der größtmöglichen Handwerkskunst. Eine spannende Frage ist, wie das neue Management mit solchen natürlichen Abnutzungserscheinungen mittelfristig umgehen wird. Am Strand herrschen starke Strömungen. Das macht das Baden zu einem besonderen Erlebnis, allerdings ist das Baden dort oft (durch rote Flagge angezeigt) nicht erlaubt. Zum Glück sind die Hotel-Pools mit 1,34 m Wassertiefe bei jedem Wetter ungefährlich. Ein Mietauto ist Pflicht, es sollte bereits in Deutschland gebucht werden. Alle Läden am Ort, die elektronische Geräte (insbesondere Digitalkameras) anbieten, sollte man nach meiner Erfahrung DRINGEND meiden. Ich habe es in bester Kaufabsicht dreimal getestet Das Verkaufsgespräch läuft in jedem Laden nach demselben einstudierten Muster und führt über ein Lockangebot zu einem Modell, das in Deutschland vor drei Jahren oder so wesentlich günstiger verkauft wurde. Das Lockangebot ist plötzlich nicht mehr verfügbar. Will man das Geschäft daraufhin ohne Kauf verlassen, wird man übelst beschimpft, auch mehrere Meter auf der Straße noch. Nicht umdrehen und nix wie weg. Lösung: Digitalkamera vor dem Urlaub in Deutschland kaufen und den Fängern vor den Läden einen Vogel zeigen.
Recht große Zimmer, Balkon mit Meerblick, Boden gefliest und alles sehr sauber. Bad mit Wanne und Duscharmatur und große Duschkabine außerdem. Der Kühlschrank enthielt ein Begrüßungsgeschenk. Auffüllen muss man ihn selbst, etwa mit Mitbringseln aus den umliegenden Läden. Man kann aber auch in der Piano-Bar Getränke für die Mini-Bar in Flachen abholen (wie Bier, Fanta oder Wasser zum Beispiel), man muss es nur selbst tun.
Das Frühstück fand ich am ersten Tag sehr gut. Am zweiten Tag fand ich es auch gut, denn es hatte sich nichts verändert. Am zehnten Tag hatte sich immer noch nichts geändert, da fand ich es denn nicht mehr soooo toll. Am Sonntag gab es Sekt, auf frischen Lachs oder irgendwelche Raffinessen hoffte ich jedoch wie an allen anderen Tagen vergeblich. Das Mittagessen gab es wegen der geringen Auslastung nur in der Snack-Bar am Pool. Dafür war es erstaunlich gut, auch am Geschmack gab es nichts zu deuteln. Doch nach weniger als einer halben einer Woche konnte es zumindest Entdecker-Zungen nicht mehr befriedigen. Ich weiß von meinem Aufenthalt 2007, dass es dieses Hotel auch besser kann. Zum Abendbrot war man wieder im Hauptrestaurant eingeladen, da war offenbar ein ganz anderes Team am Kochen. Es gab wirklich Auswahl. Jeden Tag stand ein anderes Land für den variablen Teil, aber die beliebtesten Konstanten, gab es natürlich durchgängig. Diese Auslegung der Länder-Themenabende empfand ich als sehr angenehm. Die Palette an frischem Obst und Gemüse war dagegen deutlich unter meinen Erwartungen, insbesondere was Salate aller Art angeht.
Freundlich. Professionell. Dieses Gefühl hatte ich sogar an der Rezeption, was mich wirklich verwundert hat. Deutsch geht nicht so gut, Englisch ist besser, von Spanisch (kann ich leider nicht) ganz zu schweigen… Bei wichtigen Themen findet sich aber auch immer jemand, der alles auf Deutsch vermitteln kann. Das Zimmer wurde mal früher und mal später, aber immer sehr gut gereinigt. An einem Tag wollten wir die Zimmerreinigung bis spätestens zehn Uhr, dazu mussten wir lediglich die Reinigungsfrau finden und es ihr sagen. Wir haben es absichtlich ohne Trinkgeld-Vorkasse gemacht, doch um zehn Uhr war alles OK. Will man diesen Luxus täglich, sollte man besser mit dem Management verhandeln, denn die Zimmerfrauen können die Reihenfolge ihrer Arbeit offenbar nur begrenzt bestimmen, was ja normal ist.
Google Earth fliegt mit 28°13'55" N 16°50'23" W zum Hotel. „Playa de la Arena“ ist in vielen Landkarten gar nicht verzeichnet. Der korrekte Ortsname „Santiago del Teide“ taucht natürlich auf Verträgen (Mietwagen usw.) auf, die gängigen Touristen-Karten kennen diesen Namen eher nicht (auch „google maps“ versagt kläglich…), eher den Ortsteil „Puerto de Santiago“. Ganz sicher ist aber auf allen Karten, fast egal in welchem Maßstab) der Ortsteil „Los Gigantes“ zu finden. Übrigens: Das kann man alles zu Fuß erlaufen, wenn man Anstiege nicht scheut. Playa de la Arena hat eine Touristen-Einkaufsmeile mit Produkten auf T€di-Niveau zu deutlich überhöhten Preisen zu bieten, dazu einige Restaurants, mehr nicht.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Zur wahrlich unauffälligen Animation hatte ich keinen Kontakt, ich wollte es so. Die Jungs und Mädels machten wohl allerlei lustige Spielchen und Wettbewerbe, man konnte sich damit ein TShirt erkämpfen oder ergattern. Super, dass die zwar fast immer präsent waren, dass man sie aber nie abwehren musste. Und laute Musik am Pool wie anderswo gab es auch nicht. Nicht im Katalog steht der Fitnessraum, denn der wird (nach einem mir völlig unverständlichen Businessplan) privat betrieben. Fünf Euro pro Nutzung, 20 Euro pro Woche. Positiv: Da gibt es alles, was man im Urlaub für Ausdauer- und Muskeltraining braucht, moderne Geräte und in sehr gutem Zustand. Ich habe es jeden zweiten Tag wirklich genossen. Negativ: Wer ohne Sportzeug anreist, hat ein Problem. Zwar gibt es einen Laden für Sportzeug direkt am Hotel, ein kurzer Test zeigte aber, dass man da eher kein Kunde werden will. Beide Pools waren absolut in Ordnung.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im April 2010 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Hans-Peter |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 45 |