Las Morlas

Wir waren zu dritt, ich hatte ein Einzelzimmer und war alles in allem zufrieden, wenn man bedenkt, dass Kuba eben noch Kuba ist und man mit seinen Maßstäben entsprechend zurückhaltend sein muss. Bis auf einen Zwischenfall in der Rezeption darf man nicht meckern, ich war auch 1 Woche auf Rundreise mit verschiedenen z.T. 3 Sternhotels und da gab es doch wesentliche Unterschiede. Was mir im Hotel wirklich fehlte war der Karibikflair oder sagen wir es so, die Seele und das Feeling eines Hotels war nicht vorhanden. Alles eher nüchtern und herzlos aber sonst ok. Für Kinder glaube ich nicht geeignet. Nehmen Sie was zum Lesen mit. Zeitungen gibt es in Kuba keine. Lernen Sie Englisch, dann tun Sie sich in der weiten Welt viel leichter. Versuchen Sie kubanisch zu denken, zu handeln und zu fühlen, also lassen Sie dieses ekelige hochnäsige Getue mitteleuropäischen Denkens zu Hause. Vielleicht entdecken Sie wieder ganz neue persönliche Gefühle und Gedanken und beschäftigen sich nicht den ganzen Tag mit Essen und Trinken und Sauberkeit und ich will was für mein Geld und was weiß ich noch..... Bewundern Sie die einheimische Bevölkerung für ihre Lebenseinstellung, Fröhlichkeit, Gelassenheit und großteils herzliche Gastfreundschaft.

Es war nicht wirklich das Gelbe vom Ei aber auch wieder nicht so fürchterlich, dass man nicht dort hätte wohnen können. Natürlich sind vor allem die Hygieneeinrichtungen so, wie man sie auch noch in Osteuropa vor 40 Jahren kannte. Die Fliesen abgenutzt, die Armaturen hängen am letzten Zacken, der Fernseher hat die Qualität der 60-er Jahre (mit nur 1 stundenweisen deutschen Programm, DW) aber alles in allem muss man sich eben vorstellen, dass man in Kuba ist und nicht in einem überhygienisierten Wellnesshote Mitteleuropas.

Das Büffetessen war zu allen 3 Hauptmahlzeiten gut und abwechslungsreich. Es stimmt einfach nicht, wenn behauptet wird, es hätte immer dasselbe gegeben. Natürlich gibt es manches jeden Tag, schließlich ist Kuba eine (vom Embargo betroffene) Insel und muss vieles autark bewältigen. Dass es da nicht jeden Tag eine Fülle von Obst und Mehlspeisen, Gemüse und was weiß ich noch alles geben kann, müsste man eigentlich schon vor Antritt einer solchen Reise einkalkulieren. Jedenfalls weiß ich aus Erfahrung, dass die größten Meckerer solcher Büffets daheim bei sich selber von so einem Essen nur träumen können. Selbst beim, zugegebenermaßen schrecklichen, Morgenkaffee konnte man an die Bar ausweichen und dort einen sehr guten Kaffee genießen.

Das war bis auf wenige Ausnahmen (die hat man wohl überall) in Ordnung. Wenn man am Anfang seines Urlaubs ein wenig Trinkgeld verteilt (die leben angeblich nur von einem Gehalt von ca. 50 Euro im Monat), wird man sofort freundlichst bedient und wenn man selber auch freundlich ist, das wird ja oft bei Hotelbewertungen nicht gefragt, ist der normale Kubaner ein ausgesprochen netter und freundlicher Mensch. Viele Kunden meckern und glauben mir ihren paar Euros Kuba samt Bevölkerung gekauft zu haben, sind aber oft selbst wirklich seltsame und unfreundliche Zeitgenossen.

Die Lage ist sehr gut, wenn man keinen Rummel um sich haben will. Ins Zentrum Varadero geht man doch (mindestens) 20 Minuten. Der Strand ist sehr schön, die Poollandschaft auch aber eben ohne Leben und Unterhaltungswert. Einkaufsmöglichkeiten eben nur im Zentrum aber das muss ja nicht unbedingt ein Fehler sein, man muss sich ja auch bewegen, wenn man in einem AI-Hotel den ganzen lieben Tag nur isst und Cocktails schlürft. Allerdings hätte innerhalb des Hotels ein bißchen mehr los sein können.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Also da habe ich wirklich nicht sehr viel gesehen. Eher sehr hausbackene Unterhaltungsspiele aus der Urzeit des Cluburlaubs. Wer also wirklich "unterhalten" werden will, a la Robinson oder so ähnlich, der sollte dieses Hotel nicht buchen. Obwohl sich das Animationsteam sehr bemühte, wirklich viel Brauchbares (und das ist natürlich meine subjektive Einschätzung) kam (für mich) da nicht heraus. Die Shows (o.s.Ähnlich) am Abend waren tänzerich und choreografisch eine Augenweise aber beim wiederholten Male dasselbe (lediglich die Kostüme wechselten ein wenig) hat man doch bald genug davon. Bewundernswert wie die Bewegung und der Rhythmus der Kubanerin und dem Kubaner in den Genen liegen.