- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Mit 78 Zimmern eine eher kleine, in den Hang hinein gebaute, nach Süden ausgerichtete Anlage. Die Zimmer sind auf mehrere, maximal dreistöckige Gebäude verteilt. Zur Ausstattung gehören ein großer Süßwasserpool mit Poolbar, Spa, klimatisierter und gut ausgestatteter Fitnessraum, Tennisplatz mit Flutlicht, zwei kleine Läden mit Bade- und Sanitärartikeln, karibischen Textilien, Geschenkartikeln, sowie ein Businesscenter mit kostenfreiem Internetanschluss. Eine Tauchbasis befindet sich direkt am Hotel. Die Ausstattung der Restaurants und Bars ist eher zweckmäßig. Wer ein Designerhotel erwartet, ist hier falsch. Zum Strand, der nur durch eine kleine, wenig befahrene Straße vom Hotel getrennt ist, führt eine längere Treppe. Für gehbehinderte Gäste dürfte dies ein Problem sein. Wir hatten zum ersten Mal "all inc-lusive" gebucht und waren angenehm überrascht. Die Atmosphäre sehr ruhig und gepflegt. Gästestruktur größtenteils Engländer, wenige Österreicher, Deutsche und Holländer. Altersstruktur gehobenes Mittelalter, bis auf einige junge Paare, die im Hotel geheiratet haben. Kinder waren während unseres Aufenthaltes nicht im Hotel. Wir würden es Familien auch nicht empfehlen, da keine Spielmöglichkeiten, Kinderpool, o.ä. Wer bereit ist, kleine Abstriche in Kauf zu nehmen und nicht mit übertrieben hohen Erwartungen anreist, wird sich im „Le Grand“ sehr wohlfühlen. Man ist in der Karibik, nicht in Europa, Thailand oder den USA. Sicherlich gibt es auf der Insel ein oder zwei Hotels, die vom Ambiente gehobener sind. Trotzdem glauben wir nicht, dass wir uns dort wohler gefühlt hätten, zumal in diesem Hotel das Preis-/Leistungsverhältnis absolut angemessen ist. „Liming“ ist das Zauberwort Tobagos und bedeutet soviel wie „nichts tun“. Genau das sollte man zum Urlaubsmotto auf dieser Insel machen. Seele baumeln lassen und sich einfach nur erholen.
Wir hatten das Glück, in einer Suite untergebracht zu sein, mit getrenntem Schlaf- und Wohnraum. Das Platzangebot haben wir sehr genossen, sind aber dennoch der Meinung, dass ein normales Standardzimmer, Deluxe Garden oder Ocean view, ausreichend ist. Die Zimmer sind geräumig, sehr sauber und mit allem ausgestattet, was man braucht: großer Kleiderschrank, kleine Sitzecke, Klimaanlage, Ventilator, Safe, TV (englischsprachige Sen-der), Kaffee- und Teezubereiter, Bügeleisen und –brett, Kühlschrank, Bademäntel. Das Bad ist ausreichend bemessen, mit Badewanne/Dusche (keine separate Dusche), Bidet, Fön und ausreichend Ablagefläche. Hier hat allerdings der Zahn der Zeit einige Spuren hinterlassen. Das Kingsizebett machte seinem Namen alle Ehre und war saubequem. Die gesamte Anlage ist sehr ruhig und es gab keine Geräuschbelästigungen durch andere Gäste. Unser Zimmer lag in erster Reihe, sodass wir vom Balkon einen traumhaften Blick über den tropischen Garten zum Meer hatten. Deshalb unser Tipp: versuchen, Zimmer im Gebäudekomplex mit den Suiten 6 und 8 zu buchen (1. Stock). Besser geht’s nicht!
Es gibt zwei Restaurants im „Le Grand“. Das Hauptrestaurant „Pinnacle“ im ersten Stock, in dem auch das Frühstück eingenommen wird. Von der offenen Veranda genießt man einen herrlichem Blick über das Meer. Im Erdgeschoss das kleinere, sehr gemütliche „Carribean Bistro“. Für beide Restaurants müssen die Gäste bereits beim Frühstück ihre Abendreservierung abgeben. Es empfiehlt sich, dies so früh wie möglich zu tun, da die Tische um 20.00 Uhr sehr schnell ausgebucht sind und als Alternative nur eine 19.00 Uhr oder 21.00 Uhr Reservierung bleibt. Das all inclusive Angebot beinhaltet neben Frühstück und Abendessen ein Mittagsbuffet im Bistro, Nachmittagskaffee mit kleinen Snacks in der Bar sowie lokale alkoholische und nichtalkoholische Getränke, ausgenommen Flaschenweine und Champagner. Das Abendessen wird größtenteils in Buffetform angeboten, im „Pinnacle“ an einigen Tagen auch à la carte. Die Küche des „Le Grand“ können wir ohne Abstriche nur loben. Das Angebot an Speisen ist sehr vielfältig, abwechslungsreich und geschmacklich hervorragend. Wir hatten uns nach kurzer Zeit für das „Bistro“ als Dauerdomizil entschieden, und die dortige Küchenchefin und ihre Gerichte ins Herz geschlossen. Die Auswahl an Cocktails ist in Ordnung. Sonderwünsche werden problemlos erfüllt. Einziger Wertmutstropfen war für uns das Frühstück, das sehr auf den Geschmack der Engländer als Hauptkunden des Hotels abgestimmt ist. Toastbrot, Konfitüre, an einigen Tagen eine Sorte Wurst und/oder Käse, eine kleine Auswahl an Früchten. Ansons-ten Eier in jeglicher Form, Porridge, Bohnen und was unsere britischen Nachbarn sonst noch so lieben. Hier hätten wir uns über etwas mehr Phantasie gefreut.
Wer den Service eines europäischen oder asiatischen 4 Sterne Hotels erwartet, der war entweder noch nie in der Karibik, oder dem ist nicht zu helfen. Unser Tipp: mit etwas Geduld und viel Humor erreicht man fast alles. „Easy going“ heißt die Devise und wenn etwas nicht beim ersten Mal klappt, dann eben beim zweiten oder dritten. Grundsätzlich war das Personal in allen Bereichen des Hotels sehr bemüht. Am Anfang hat uns eine gewisse Form der Arroganz den Gästen gegenüber irritiert, die wir aber schnell als ein gesundes Maß an Stolz erkannt haben. Und mit einem kleinen Scherz im richtigen Moment ist der Taupunkt schnell erreicht. Ohne englische Sprachkenntnisse kommt man im Hotel nicht weiter. An den kreolischen Akzent muss man sich gewöhnen. Damit haben aber selbst Engländer Probleme, wie uns unsere britischen Mitbewohner versicherten. Wenn es um Serviceleistungen geht, die keinen Aufschub dulden, sollte man das „easy going“ nicht allzu wörtlich nehmen. Auf die Frage an der Rezeption, ob das Taxi zum Flughafen auch wirklich bestellt sei, erhält man gerne die erschöpfende Antwort „könnte sein...“. Hier empfiehlt es sich, genauer nachzuhaken, da es ansonsten passieren kann, dass der Flieger Richtung Heimat ohne einen abhebt.
Verglichen mit anderen Hotels der Insel, die wir uns angesehen haben, gehört das „Le Grand“ unserer Meinung nach von der Lage zu den attraktivsten. In den kleinen, verschlafenen Ort „Black Rock“ läuft man ca. 10 Minuten. Dort gibt es zwei Läden, die recht gut ausgestattet sind. Direkt gegenüber vom Hotel befindet sich eine Bushaltestelle. In die Hauptstadt „Scarborough“ fährt man 15-20 Minuten (TTD 2,-- = ca. 0,30 €). Die genauen Abfahrtszeiten waren nicht herauszukriegen. Einfach mit einer ordentlichen Portion karibi-scher Gleichmut hinstellen und warten. Irgendwann kommt der Bus. Eine Mietwagenstation ist an das Hotel angeschlossen (PKW US $ 50,-- bis 55,-- pro Tag). Zum Flughafen sind es mit dem Taxi keine 10 Minuten ( TTD 70,-- = ca. 9,-- €). Der Strand ist nicht das, was wir uns unter einem „karibischen Traum“ vorstellen. Das mag aber auch daran gelegen haben, dass es während unseres Aufenthaltes – und auch die Wochen davor – häufig geregnet hat und das Meer sehr aufgewühlt war. Dadurch war der Strand teilweise unterspült und das Baden aufgrund der starken Brandung und Strömung nur bedingt möglich. Der Strand ist öffentlich, aber nur wenig besucht. Liegen (ohne Auflagen) und einige wenige Sonnenpilze sind für die Hotelgäste kostenfrei. Vom Hotel werden verschiedene Ausflugsmöglichkeiten angeboten, die im „all in“ Package nicht enthalten sind: Inselrundfahrten, Segeltörns, Wanderungen durch den Regenwald, etc. Wir haben uns für einen Mietwagen entschieden, um die Insel auf eigene Faust zu erkunden. Auch hier sollte man auf Überraschungen gefasst sein: obwohl Tage im voraus gebucht, war die Reservierung irgendwo zwischen Hotel und Leihwagenstation auf der Strecke geblieben. Dadurch mussten wir von dem ursprünglich bestellten, und vom Reiseführer empfohlenen Jeep auf einen normalen PKW umsteigen. Tobago ist touristisch noch kaum erschlossen und die wenigen Se-henswürdigkeiten zu finden, ist eher Glückssache. An den Linksverkehr gewöhnt man sich schnell, zumal der Fahrstil auf der Insel sehr rücksichtsvoll und höflich ist. Wir haben trotz holpriger Straßen den Jeep im nachhinein nicht vermisst und uns stattdessen über die Klimaanlage in unserem Wagen gefreut. Wer allerdings vor hat, jeden sich bietenden Feldweg abzufahren, um auch die letzte Zuckerrohrplantage ausfindig zu machen, ist auf Vierradantrieb angewiesen. Ob sich die Mühe lohnt, muss jeder selbst entscheiden. Empfehlen können wir eine Halbtagestour mit dem Glasbodenboot inklusive Schnorchelausflug am Riff, die wir über das Hotel gebucht haben (US$ 25,-- pro Person). Die Unterwasserwelt ist wirklich sehenswert. Und wenn man auf dem Oberdeck zu karibischer Reggaemusik in den Sonnenuntergang fährt, geht es einem richtig gut.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Wir hatten das Hotel über Meier’s Weltreisen gebucht und kamen so in den Genuss einer täglichen Spa Behandlung, die im all in Package enthalten ist. Der Spa gehört laut Katalog zu den besten der Karibik. Trotzdem sollte man auch hier hinsichtlich Ausstattung und Ambiente die Erwartungen nicht zu hoch setzen. Wir haben die Anwendungen (Maniküre, Pediküre, Massagen, Aromabäder, Kosmetik, etc.) als angenehme und entspannende Abwechslung empfunden. Die Termine werden bereits vor Anreise der Gäste für den gesamten Aufenthalt festgelegt. Umbuchungen sind im Einzelfall möglich. Ansonsten werden verschiedene Aktivitäten wie Yoga, Tai Chi und Wasseraerobic angeboten. Die Animation ist sehr dezent und findet ausschließlich im Hintergrund statt. Liegen und Sonnenschirme stehen am Pool kostenfrei zur Verfügung. Leider hat sich auch im „Le Grand“ eine Unsitte breit gemacht, die uns schon in anderen Urlaubsländern negativ aufgefallen ist: wer nicht spätestens um 7.00 Uhr in der Früh schlaftrunken zum Pool wankt, und seine Liegen mittels Handtüchern, Büchern, Sonnencreme, o.ä. „markiert“, geht leer aus. Dies liegt unserer Meinung nach nicht an einem zu knapp bemessenen Kontingent, zumal nicht alle Hotelgäste gleichzeitig den ganzen Tag am Pool verbringen. Vielmehr ist es das Phänomen (ähnlich wie im Flieger, wenn nach der Landung alle gleichzeitig aufstehen und die nächsten 10 Minuten im Gang festklemmen...)., erst einmal auf Verdacht eine Liege zu blockieren. Egal, ob man nach dem Frühstück tatsächlich die Morgensonne genießen, oder vielleicht erst einmal einen ausgedehnten Ausflug über die Insel machen möchte. Das abendliche Musikentertainment, das größtenteils aus karibischer Karaoke besteht, findet in der Bar statt. Wenn es denn stattfindet. Während unseres Aufenthaltes ist die ein oder andere angekündigte Band einfach nicht erschienen. „No show“ wie das Management sachlich feststellte. Einige Gäste haben sich darüber beschwert. Uns hat es nicht gestört. Wir haben es genossen, einmal nicht berieselt zu werden und dem Meeresrauschen zuzuhören.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im Januar 2005 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Babette |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 72 |