Das Hotel war wirklich toll! Riesig groß (ca. 500 Zimmer) und sehr beeindruckend! Die Architektur ist wirklich einmalig und trotz der Größe findet man gemütliche Ecken in der Lobby und an der Bar. Unser Zimmer befand sich ganz oben im vorderen Bereich. Es war ziemlich groß, sehr sauber und zur Straße gelegen. Man bekam vom Straßenlärm aber nichts mit und von den Zimmer-Nachbarn auch nicht. Wir müssen aber dazu sagen, dass März nur die Nebensaison ist. Wir können uns vorstellen, dass wenn das Hotel voll belegt ist, es vorbei ist mit der Stille. Selbst in der Nebensaison war dort am Wochenende eine Menge los. Der Animateur erzählte (nur auf Englisch), dass am Wochenende viele einheimische Anwälte und Geschäftsleute mit ihren Familien dort Kurzurlaub machen. Das haben wir bemerkt! Denn es war sehr laut. Bis mitten in die Nacht wurde arabische Musik gespielt und die Kinder machten auch viel Lärm (bis ca. 1:00h). Allerdings wird man das Problem nicht so stark haben, wenn man im hinteren Teil des Hotels wohnt, da dieser Teil eher abgeschottet ist. Die Zimmer verfügen alle über ein Bad mit Badewanne, ein großes Bett, einen Fernseher (mit einigen deutschsprachigen Programmen [RTL, Pro7, VOX, ZDF, ect.]) und einen Balkon. Unseres hatte eine separate Toilette. Einen Safe gab es kostenlos dazu. Das Personal ist sehr nett, jedoch immer irgendwie auf Trinkgeld aus. Wenn man denn welches gibt, wird man besonders nett behandelt. Das Essen war völlig in Ordnung! Wir sind immer Satt geworden und die Auswahl war auch groß, obwohl nur wenig Gäste da waren. Auch wenn man einiges nicht mochte gab es meistens noch Spaghetti. Auch wurde nichts gesagt, wenn man Obst mit aufs Zimmer nahm. Die Getränke musste man selbst zahlen (üblich bei HP). Eine große Flasche Wasser kostete ca. 1,50 Dinar und eine Cola (0,5l) ca. 3,50 Dinar [1 Dinar = ca. 0,60 €]. Zum Frühstück gab es Kaffe, Tee, Milch und Sirup-Säfte (kostenlos). Der Pool war auch super, allerdings könnte es in der Hauptsaison eng werden. Direkt hinter dem Hotel befindet sich der Strand (von einer Straße getrennt). Der sah aber jetzt im Winter nicht sonderlich einladend aus. Die Umgebung haben wir uns nur in Maßen angeschaut. Wenn man aus dem Hotel raus und nach links geht, kommt an der nächsten Ecke ein Supermarkt, wo man sich mit Getränken und Süßigkeiten eindecken kann. Auch Zigaretten bekommt man da. Nur sind die, je nach Kassierer, unterschiedlich teuer. Ansonsten waren an der Promenade einige Läden mit typischen Souveniers. Vom Hotel aus nach rechts gegangen, gelangt man zur Mehdina. Jetzt die Nachteile: Wenn man nett behandelt werden möchte, muss man genug Trinkgeld geben. Die Kellner konnten soweit alle deutsch, aber an der Rezeption konnte nur einer deusch. Also: auf Englisch oder Französisch einstellen. Direkt nach dem ersten Frühstück kommen einige Typen auf einen zu und möchten das Hotel vorstellen. Das tun die auch ca. 2 min und dann möchten die eine "Animation" vom Hotel anbieten. Eigentlich melden die einen sofort an, wenn man nicht aufpasst. Das Ende vom Lied ist, dass die eigentlich nur eine Kameltour für sehr viel Geld verkaufen möchten und patzig werden, wenn man das "tolle" Angebot ablehnt. Das hat uns den ersten Tag schon ein wenig vermiest. Danach lassen die einen aber immer in Ruhe! Man ist im Hotel schon relativ sicher, aber sobald man das Hotel verlässt ist man für die Tunesier Freiwild. Die würden sogar ihre eigene Mutter verkaufen. Ansonsten wurde uns viel Schrott und verschiedene Drogen angeboten. Die sind sehr penetrant und lassen einen nur schwer in Ruhe. In der nähe ist die Mehdina. Da wir nicht wussten was das ist, sind wir dort hingegangen. Auch den Eintritt von 1 Dinar haben wir bezahlt (obwohl das wohl nicht üblich ist) nur um dann feststellen zu müssen, dass das die "Innenstadt" mit lauter Souvenierläden ist. Da wieder rauszukommen ist gar nicht so einfach. Die Tunesier lasse einen aus den Läden nicht mehr raus, bis man was gekauft hat und zerren an einem und sind allgemein sehr aufdringlich. Am Hotel haben wir auch über Alltours bei der Reiseleitung einen Markt in Naboul besucht. Der Verlauf des Aufenthaltes ist allerdings etwas anders ausgefallen, als die Reiseleitung mitteilte (wir sollte noch eine Töpferei, u.ä. besuchen). Aber nach einer Menge Protest von den anderen Urlaubern, ging es dann direkt zum Markt. Sehr interessant, aber nichts für schwache Gemüter! Handeln kann man aber bis der Arzt kommt! Zum Schluss noch einen Tipp: Tauscht Euer Geld immer im Hotel und behaltet den Zettel, den Ihr dort erhaltet! Wir haben unser Geld nämlich in Deutschland getauscht und wollten den Rest auch in Deutschland wieder umtauschen. Das ist aber verboten! Die haben uns am Flughafen die Geldbörse abgenommen und das Geld gesehen und wollten uns nicht mehr ausreisen lassen. Dann haben die Beamten uns noch die Boardkarten weggenommen und uns erstmal festgehalten. Leider können die dann auch nur noch Englisch und bis wir verstanden hatten, dass wir dieses Papier brauchen, dass man am Hotel bekommt, wenn man Geld tauscht, ist einige Zeit vergangen. Da uns dieser Zettel fehlte, durfte einer von uns zu den Gates und die Leute anhauen, ob die uns so ein Papier geben könnten. Dann, nach einer Menge Schmiergeld, durften wir Geld tauschen und haben unsere Boardkarten zurück erhalten und durften zu den Gates. Das ganze hat etwa 1,5 Std. gedauert und wir hatten Glück, dass wir 2 Std. vor Abflug am Flughafen waren. Also, wir können wirklich sagen: Nie wieder Tunesien. Die Mentalität ist doch weiter weg von der europäischen als wir dachten. Aber wenn jemand Tunesien super findet oder einfach nur Hotel-Urlaub machen möchte ist das Vincci Lella Baya absolut zu empfehlen.

Zimmer