Lindos Imperial Resort & Spa

Bewertung: Zwischen Baustelle, Buffet und guter Absicht – unser Aufenthalt im „Luxusresort“ Wir haben uns auf einen entspannten Urlaub in einem angeblichen Luxusresort gefreut – bekommen haben wir eine Erfahrung irgendwo zwischen Abenteuerurlaub, Improvisationstheater und dem Gefühl, versehentlich in einer Folge „Hotel **********“ gelandet zu sein. Hotel & Anlage Schon beim Betreten des Hotels wird man von den guten alten Corona-Aufklebern begrüßt – sie kleben noch immer stoisch auf dem Boden, als würden sie auf das nächste Virus warten. Leider klebt auch sonst vieles… Staub etwa. Der ist ziemlich allgegenwärtig und scheint zur Grundausstattung zu gehören. Ein echtes Highlight war die Liftfahrt in den dritten Stock des Hauptgebäudes: Man öffnet die Türen – und steht mitten in einer unfertigen Baustelle. Kein Warnschild, keine Absperrung, einfach direkt ins Abenteuer. Vielleicht wäre hier ein Schild wie „Betreten auf eigene Gefahr“ oder einfach „gesperrt“ nicht verkehrt? In anderen Teilen des Hotels – besonders in den Gängen – trifft man auf ähnliche Baustellenidylle. Und als Bonus gibt’s in der Liftkabine hübsch hohe Bodenplatten, damit man sich beim Stolpern auch wirklich wie ein Entdecker fühlt. Haus 5 bietet dann noch einen besonderen Effekt: Bei Regen staut sich dort das Wasser in den Fluren. Die Lösung? Frottiertücher. Ernsthaft. Türen werden damit wie bei einer Wasserschlacht im Kinderzimmer verbarrikadiert. Im Zimmer selbst setzt sich das Bild fort: Der Stuhl hat sich offenbar schon länger vom Polsterbezug verabschiedet, und das Bad gibt mit offenen Dübellöchern ein eher „ehrliches“ Bild ab. Das Resort zeigt sich eben unverkleidet. Auch der Strand – der auf der Homepage wie aus dem Werbekatalog aussieht – entpuppte sich als etwas... mülliger. Realität und Website haben sich wohl noch nie persönlich getroffen. Was wir aber sehr positiv erwähnen möchten: Am Abreisetag durften wir am Nachmittag noch einmal ein Zimmer nutzen, um uns frisch zu machen. Ein wirklich großzügiger und durchdachter Service! Essen & Trinken Im Hauptrestaurant fühlten wir uns ein bisschen wie in einer Kantine am letzten Tag vor den Betriebsferien. Verbogene Gabeln (jede einzelne ein Unikat!), fehlende Teller, beschriftete Speisen, die nicht zu dem passen, was man auf dem Teller findet – da kommt Stimmung auf. Das Geschirr und Besteck hatte offensichtlich auch schon bessere Tage gesehen, und auch die Mehrwegflaschen hätten dringend ein Wellnessprogramm gebraucht. Das Personal tat sein Möglichstes – das Engagement war spürbar. Nur leider war das Team offensichtlich völlig unterbesetzt, was zu einem eher gestressten Serviceerlebnis führte. Besonders beim Buffet stand man öfter mal ratlos da – sowohl wegen der Speisenauswahl als auch wegen des fehlenden Bestecks. Jedoch möchten wir erwähnen, dass grundsätzlich das gesamte Personal in allen Bereichen (Reception, Bar’s, Spezialitätenrestaurants, Animation) stets freundlich war. Eine herbe Enttäuschung war auch die plötzliche Stornierung einer Reservierung in einem Spezialitätenrestaurant – ohne Erklärung und Vorinformation. Später haben wir gesehen, dass eine große Gruppe genau zu dieser Zeit dort dinierte. Transparent war das nicht gerade. Aber: Die Spezialitätenrestaurants sind tatsächlich eine Klasse besser. Essen, Service, Ambiente – hier stimmt’s. Wir hätten uns gewünscht, dass sich dieser Standard auf das ganze Resort überträgt. Unterhaltung & Animation Hier gab’s nichts zu meckern – die Animation war gelungen und hat uns positiv überrascht. Einziger Nachteil: Sie konnten leider auch keine Gabeln geradebiegen oder Dübellöcher stopfen. ________________________________________ Fazit Wer ein echtes Luxusresort erwartet, wird hier wahrscheinlich eher ernüchtert sein. Wer aber mit einer guten Portion Humor anreist, sich mit schiefem Besteck arrangieren kann und keine Scheu vor unfreiwilligen Baustellenbesuchen hat – der erlebt hier eine einmalige Geschichte. Das Potenzial ist da – das Personal bemüht, die Spezialitätenrestaurants top. Aber der Rest braucht dringend ein Update. Oder besser noch: eine ehrliche Selbstbeschreibung auf der Homepage.

Beliebte Aktivitäten

• Strand