- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Es handelt sich um ein einstöckiges modernes Eckgebäude mit Schrägdach in einem grau-weißen Farbstil gehalten. Das Hotel imponiert als einfaches aber doch nettes Boutique-Hotel. Man kann es durch drei verschiedene Eingänge betreten, die allerdings alle meist verschlossen waren, so daß man das Gebäude grundsätzlich nur mit einem Code betreten konnte. Insofern erschien das Hotel recht geschlossen. Auch die wenigen Gäste erschienen mir recht geschlossen, keiner öffnete die Tür als er mich sah. Es war ein Mittelklassepublikum, viele Einheimische. Die Flure in dem ganzen Haus wirkten dunkel und mit wenig Licht versehen, zudem in dunklen Farbtönen gehalten. Es gab zwei Treppenhäuser in das erste Stockwerk, jedoch keinen Aufzug. Die Gänge waren teils mit einem anthrazitfarbenen Teppich ausgelegt, teils Steinboden. Im ersten Stock gab es einen kleinen Durchgangsraum mit Sesseln und einer Dachluke, durch die etwas Licht einfiel. Eine richtige Rezeption im Erdgeschoß oder eine Lobby gab es nicht. Im Erdgeschoß gab es aber vor der Bar eine kleine Lounge mit gemütlichen stylischen Sesseln im Grauton. Ebenfalls ebenerdig gab es einen begrünten Hof mit Tischen und Stühlen. Insgesamt ein modernes aber doch einfaches Hotel mit großen Zimmern. Für einen Kurzurlaubsaufenthalt war es gut geeignet.
Mein Zimmer lag im oberen ersten Stockwerk. Auch die Zimmertür ließ sich mittels des vorab mitgeteilten Codes öffnen, es lag im Zimmer aber auch ein Schlüssel bereit. Dieser sperrte allerdings auch nur das Code-Schloß auf, das nicht immer gleich reagierte; ich mußte teilweise mehrfach sperren bis sich die Tür endlich öffnete. Es war ein geräumiges Eckzimmer, mit leichten Dachschrägen, einem grau-braunen Laminatboden, grauen Wänden, grauer Decke und grauem Mobiliar, das aber reduziert war und sich im Grunde auf zwei gepolsterte Sessel beschränkte. Das Zimmer hatte ein breites Doppelbett mit zwei Matratzen und einem Leintuch darüber. Kissen waren mir etwas zu klein und zu hart, Decken etwas zu dünn. Ich habe aber gut geschlafen. Daneben gab es ein Stockbett für Kinder in dem Zimmer. Etwas unpassend fand ich den Stil, als Schreibtisch einen grau lackierten Biertisch aufzustellen. Das WLAN auf dem Zimmer funktionierte gut. Auf dem Biertisch-Schreibtisch standen zwei geschwungene Keramikplatten mit je zwei Wein- und zwei Wassergläsern bereit. Ansonsten bot das Zimmer keine Amenities wie Bademantel, Hausschlappen, Wasserkocher, Kühlschrank o.ä. Es gab auch keinen Schrank, nur eine offene Hängestange als Gardarobe. Ungeachtet der kargen Ausstattung wirkte das Zimmer stylisch-modern. Das Zimmer hatte ein Doppelfenster Richtung Norden und zwei kleine Fenster mit Schräge Richtung Westen, von denen sich theoretisch beide öffnen ließen, das kleinere wurde aber de facto durch die Vorhangstange blockiert, die schräg nach unten verlief. Die Vorhänge ließen sich mittels eines speziellen Schnursystems öffnen und schließen. Sie verdunkelten nicht vollständig. Jalousien oder Rolläden gab es nicht. Bei dem zweiten Fenster waren beide Hälften öffenbar, die eine war mit einem Fliegengitter versehen. Insgesamt war das Zimmer eher duster, da die Fenster zu klein waren. Mehr Licht hätte hier gut getan. Das Bad war ebenfalls relativ geräumig, graue Boden- und Wandfliesen, grauer Deckenanstrich. Es gab eine gläserne Duschkabine. Der Fön schaltete sich innerhalb kürzester Zeit aus, wenn man ihn auf volle Stärke stellte. Es gab keine zusätzlichen Pflegeprodukte im Bad.
Im Erdgeschoß gab es ein Cafe, das tagsüber stundenweise geöffnet war und nur Getränke anbot. Ein Restaurant hatte das Hotel nicht. Im Wintergarten wurde morgens ein Frühstücksbuffet serviert, das aber auch eher übersichtlich war. Es gab Übliches an der kalten Theke. Ein warmes Buffet gab es nicht, auch keine fertigen Eier, Rührei oder dergleichen. Am zweiten Morgen wurde von dem Herrn vom Personal jedem einzelnen Gast ein weiches Ei angeboten, er bereitete auf Wunsch aber auch ein Rührei zu. Auf das weiche Ei wartete ich relativ lange, so daß das Frühstück unfreiwillig in die Länge gezogen wurde. Tee konnte man sich selbst bereiten; der Wasserspender an der einschlägigen Maschine funktionierte nicht richtig.
Der Service war eingeschränkt aber freundlich. Eine richtige Rezeption gab es nicht. Der Check-in wurde von dem Herrn vom Cafe vorgenommen. Nach 20 Uhr war kein Personal mehr im Haus. Ich rief daher von unterwegs aus an, um ins Haus zu gelangen. Angeblich war mir hierfür ein Code per Email zugeschickt worden, ich hatte diesen jedoch nicht erhalten. Er wurde mir dann telephonisch durchgegeben, zusammen mit meiner Zimmernummer. Ich konnte das Haus so betreten. Der Check-in durch Abgabe des Meldescheins erfolgte am nächsten Morgen im Frühstücksbereich. Der Check-out war rasch und unkonventionell, schlicht durch Abgabe des Schlüssels und Übergabe meiner Rechnung. Die hinterlegte Kreditkarte wurde automatisch belastet. Unpraktisch war auch hier, daß das Hotel nach meiner Abreise praktisch geschlossen war. Das Cafe machte ab 1. Juni, meinem Abreisetag, Betriebsferien. Der Herr, der alles gemanaged hat vor Ort ließ jedoch eine Tür mittels eines Holzklotzes offen, so daß ich mein Gepäck noch für ca. eine Stunde deponieren und dort wieder abholen konnte.
Das Hotel liegt im Zentrum des Ortes, insofern recht zentral, zur Kirche läuft man rund fünf Minuten. Zum Bahnhof braucht man zu Fuß rund zehn Minuten. Von dort gibt es Verbindungen in Richtung Seewinkel/Ungarn und in Richtung Neusiedl und Wien. Nach Wien Hbf. fährt man ca. eine Stunde mit dem Zug. Bis zum Seepark läuft man rund 30 Minuten. Der See ist insofern relativ weit vom Hotel entfernt. Allerdings gibt es auch kaum einen freien Seezugang. Der Neusiedler See ist durch viel Schilf in den Uferregionen geprägt, die wenigen Zugänge sind meist kommerzialisiert. Am Weidener Seepark kann man abends und frühmorgens kostenlos ans Ufer und baden, tagsüber kostet es EUR 5,50 Eintritt pro Erwachsenem. Attraktiv sind auch die Wege in die Weinberge, vom Hotel in ca. 30 Minuten mit schönem Blick auf Ort und See machbar. Rund um das Hotel gibt es zahlreiche Weingüter, die nicht alle geöffnete Türen haben, aber einige hiervon. Dort kann man verkosten. Es gibt auch gute kleine Lokale mit Heurigem, Brotzeit und mehr in fußläufiger Entfernung bzw. am Bahnhof. Im Seepark gibt es ein angesagtes In-Restaurant, das einen neureichen Eindruck auf mich machte.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
In dem Hotel gab es weder Fitness- noch Wellnesseinrichtungen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im Mai 2024 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | David |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 672 |