- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Das Hotel besteht aus rund 450 Zimmern und ist damit recht groß, was aber während des Aufenthalts nicht sonderlich ins Gewicht fiel. Von Außen wirkt es schon mit dem Palasttor beeindruckend. Die wirklich schön angelegten Grünanlagen werden vom Personal stets gepflegt und gut in Schuss gehalten. Von Innen macht das Hotel ebenfalls einen ordentlichen Eindruck, jedoch gibt es hier und da einen Renovierungsstau mit kleinen Mängeln, auf die wir nachfolgend näher eingehen werden. Wir hatten einen 11-Tage-Aufenthalt mit Alltours und haben Halbpension gebucht. Während dieser Zeit bestand die Gästestruktur überwiegend aus französischsprachigen und osteuropäischen Gästen. Die üblichen Klischees können wir jedoch nicht bestätigen und haben uns in dieser Konstellation sehr wohl gefühlt. Zum Ende der Reise haben zunehmend Last-Minute-Urlauber das Hotel gebucht, so dass die Gästestruktur weniger angenehm wurde. WiFi ist in diesem Hotel leider nicht inklusive und auch das Roaming kostet in außereuropäischen Ländern meist unangemessen viel. Tipp: Beim Hotelshop oder auch beim Anbieter direkt (Oreedoo) kann eine tunesische Simcard für 10 Dinar erworben werden, mit der ihr während eures gesamten Aufenthalts mit wirklich guter 3G Qualität ins Internet könnt. Anrufe über Skype sind damit auch möglich.
Die Zimmer waren ausreichend groß und angemessen ausgestattet. Zur Verfügung standen ein Flachbildschirm mit einigen Deutschen Programmen. Etwas unverständlich bleibt, warum das Hotel beispielsweise ZDF-Info, aber keine Sender der ProSieben-Sat1-Gruppe anbietet. Statt einer Minibar gibt es einen kleinen Kühlschrank zum Getränkekühlen, in den rund drei 1,5 Liter Flaschen hineinpassen. Bad und Toilette sind in den Hotelzimmern getrennt und die Klimaanlage kann in drei Stufen geregelt werden. Die Sauberkeit ist für den Standard südlicher Länder vollkommen in Ordnung, man sollte dort allerdings nicht zu kleinlich sein und sich über jede dreckige Fuge aufregen.
Das Hotel verfügt über den großen Speisesaal, ein Fischrestaurant, eine Snackbar, eine Hotelbar und eine kleine Bar am Pool. Wir hatten Halbpension gebucht und können daher überwiegend über das Frühstück und Abendessen im großen Speisesaal berichten. Neben der Freundlichkeit im Service sehen wir hier die größte Baustelle des Hotels: Zwar ist die Vielfalt der angebotenen Speisen durchaus beachtlich und groß, allerdings hat diese über unseren 11-tägigen Aufenhalt kaum variiert. Frühstück: Es gibt eine Auwahl an Brot, Brötchen, Baguette und anderen üblichen Sorten. Dazu Cornflakes, Aufschnitt, Marmeladen etc. An einer Theke werden frische Krapfen und Omlettes und Crepes zubereitet. Die Wartezeit kann dort aber schon einmal bis zu 10 Minuten betragen. Selbst Bratkartoffeln, Würstchen und andere herzhafte Dinge sind vorhanden. Einige Kleinigkeiten fehlen jedoch oder sind nur gegen Aufpreis zu erhalten. Frischer Osaft kostet beispielsweise 5 Dinar, was in einem Hotel dieser Kategorie selbst in Tunesien nicht in Ordnung ist. Wir haben in den meisten Fällen einen freien Tisch bekommen. Zum Ende unseres Aufenthalts wurde das Personal im Zuge der aufkommenden Nebensaison jedoch deutlich reduziert, so dass die Kellner mit dem Abräumen und Eindecken von Tischen nicht mehr hinterherkamen. Abendessen: Auch hier gibt sich das Hotel eigentlich große Mühe und kann beispielsweise mit einer abwechlungsreichen und liebevollen Dekoration punkten. Leider schlägt sich diese Vorgehensweise nicht in der Variation der Speisen nieder. Es gibt jeweils eine größere Theke mit eher europäischen Speisen (Hähnchen, Rind, Nudeln, Reis, Kartoffeln etc.), eine Theke mit tunesischen Spezialitäten und eine Showecke, mit frisch gegrilltem Fisch oder Fleisch. Über Geschmack lässt sich zwar streiten, aber uns haben vor allem die europäischen Gerichte nicht geschmeckt, da diese in einheimischer Art und Weise gewürzt waren. So hat der Reis beispielsweise an einem Abend nach Weihnachtsplätzchen geschmeckt ;-). Gefehlt haben vor allem Speisen, mit denen man sich in jedem Fall hätte sattessen können. Gerade für die vielen Kinder wäre auch eine Auswahl an Pommes, Pizza, Tintenfischringen/ Fischstäbchen oder anderen Klassikern schön gewesen. Beim Abendessen war es nie ein Problem einen freien Tisch zu bekommen. Die Getränke müssen bei Halbpension extra bezahlt werden und sind teilweise wirklich teuer. Für eine kleine Flasche Cola wurden 4 Dinar verlangt, was im Vergleich zum Preis im Shop (1,5 L für rund 1 Dinar) schon erheblich ist. Wir haben im weiteren Verlauf nichts mehr getrunken, was glücklicherweise keine Pflicht im Hotel ist. Das Personal kann mit ein wenig Trinkgeld bei Laune gehalten werden, insgesamt haben wir die Kellner aber nicht als sonderlich motiviert und freundlich empfunden. Tipp: Während des Aufenthalts ist ein zweimaliges Essen im Fischrestaurant anstelle des Abendbuffets möglich (1x Fisch, 1x tunesisch).
An der Freundlichkeit sollte das Hotel besonders stark arbeiten. Bei unserer Ankunft wurden wir routinemäßig begrüßt und mussten erst einmal rund eine Stunde in der Lobby auf unser Zimmer warten, auch wenn uns hierfür ein Begrüßungsdrink serviert wurde. Generell wurden uns viel zu wenig Informationen über die Abläufe und Angebote im Hotel gegeben und man musste sich alles mühsam erfragen oder über versteckte Infotafeln selbst erarbeiten. Fragen an die Rezeption konnten auf Deutsch und Englisch meist beantwortet werden, jedoch fühlte man sich dort nicht unbedingt willkommen. Selbst beim Checkout wurde nicht nach unserer Zufriedenheit gefragt und auch keine gute Heimreise gewünscht. Alles sehr oberflächlich. Beschwerden oder Wünsche wie ein Arzt werden relativ zügig und angemessen bearbeitet. Bei einem Arztbesuch werden 30 Euro Anfahrt berechnet. Ganz im Gegensatz dazu haben wir unsere Putzfrau erleben dürfen. Sie war diejenige, die uns bei einer verlorenen Zimmerkarte weiterhalf, immer ein Lächeln auf den Lippen hatte und auch stets für Smalltalk und Scherze zu haben war. Mit ein klein wenig Trinkgeld zauberte sie uns allerlei Kunstwerke aus Handtüchern und Nachthemden - wirklich toll!
Vom Flughafen Enfidha ist eine rund zweistündige Busfahrt mit einem recht komfortablen Reisebus nach Mahdia von Nöten. Das Hotel liegt in der Tourismuszone des Ortes und ist damit je nach Fahrstil des Fahrers rund 10 Minuten mit dem Taxi vom Stadtzentrum entfernt. Tipp: Eine Fahrt sollte niemals mehr als 5 Dinar (also rund 2.50 Euro) kosten. Hierfür sollte der Preis vor dem Einsteigen mit dem Taxifahrer ausgehandelt werden, wir haben die Fahrt auch häufiger für 4 Dinar bekommen. Das Hotel hat eine unmittelbare Anbindung zum wirklich wunderschönen Strand, der zweifelsohne das Highlight der Anlage darstellt. Die weitere Umgebung ist geprägt von anderen Hotels und einige Shops, in denen Souvenirs und Lebensmittel günstiger als im Hotelshop erworben werden können. Tipp: Es ist offiziell nicht erlaubt, Lebensmittel und Getränke mit ins Hotel zu bringen. Allerdings finden keine Taschenkontrollen statt, so dass man seine Einkäufe einfach nicht offen durch die Lobby tragen sollte. Direkt über die angrenzende Straße gibt es einige Cafés, die jedoch überwiegend von Einheimischen aufgesucht werden. Über deren Qualität können wir genauso wenig Auskunft geben wie über das Nachtleben. Es gibt jedoch zwei Clubs in der Innenstadt. Ausflüge in direkter Umgebung bestehen in Form von den üblichen Strandaktivitäten, wie Bananaboat, Jetski, Parachute etc. Tipp: Auch in diesem Fall lohnt sich das Handeln mit dem Anbieter in jedem Fall. Wir haben für den Fallschirmflug rund 20 Dinar bezahlt (also rund 10 Euro). Desweiteren bieten die zahlreichen und teilweise wirklich nervigen Strandhändler weitere Aktivitäten wie Quadfahren oder Kamelreiten an. Tipp: Lieber die Ausflüge direkt beim Reiseveranstalter buchen, da ist man auf der sicheren Seite und kann aus einer größeren Vielfalt auswählen. Direkt in Mahdia können wir hierfür das Tauchen (75 Dinar) und die Delfintour (40 Dinar) beim Anbieter Subway empfehlen. Die Tauchgänge erfolgen 1:1, also ist für jeden Anfänger ein Tauchlehrer zuständig. Man wird hierfür kostenlos vom Hotel abgeholt. Auf dem Hotelgelände befindet sich zudem ein Golf- und Minigolfplatz, der vom aus dem TV bekannten Markus betrieben wird. Die Folgen aus Goodbye Deutschland könnt ihr mit einer kleinen Suche bei Google nach wie vor über das Internet ansehen und so bereits einen ersten Eindruck über das Hotel gewinnen. Eine Partie Minigolf kostet 7 Dinar und kann auch noch spät am Abend gespielt werden, da ist es von den Temperaturen angenehmer. Lohnenswert ist auch der kleine Zoo von Mahdia, der fußläufig in 15 Minuten erreicht werden kann. Der Eintritt beträgt hier 5 Dinar. Von den Ausflügen der Reiseveranstalter können wir die zweitätige Wüstentour von TUI empfehlen, die im Hotel über den Veranstalter ITS gebucht werden kann. Wichtig: Ihr seid bei der Buchung nicht auf euren Reiseveranstalter angewiesen, mit dem ihr die Reise gebucht habt. Für die Tour haben wir rund 240 Dinar pro Person bezahlt. Sie beinhaltet den Besuch des Kolosseums El Jem, die Höhlenwohnung der Berber in Matmata, einen Kamelritt durch die Sahara, eine aufregende Jeepfahrt durch die Wüste zu den Kulissen des Films Krieg der Sterne, eine Bergoase, einen Stopp in der Stadt Kairouan und sehr informative Erklärungen zu Land und Leuten vom kompetenten Reiseleiter. Essen und Übernachtung ist dabei inklusive, die Getränke müssen selbst bezahlt werden.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Das Hotel verfügt über ein breites Angebot an Sport und Unterhaltungsmöglichkeiten. Neben den bereits erwähnten kostenpflichtigen Aktivitäten bietet die Animation Spiele wie Volleyball, Beachsoccer, Wasserball, Boccia, Bogenschießen etc. an. Dazu Wassergymnasik, Clubtanz und was man sonst noch so aus den üblichen Clubhotels kennt. Prinzipiell wird der Aufruf zur Teilnahme sehr dezent und keineswegs penetrant gemacht, was positiv zu bewerten ist. Zur Poolanlage: Wir haben mehrere Hotels in Mahdia gesehen und können den Pool des Hotels wirklich als besonders schön hervorheben. Er ist trotz der hohen Gästezahl nie überfüllt und wird stets von Rettungsschwimmern überwacht. Auch die Sauberkeit war zu keinem Zeitpunkt zu beanstanden. Die Liegen sind wie in jedem Hotel umkämpft, es werden aber regelmäßig neue Liegen dazugestellt, wenn es einmal zu voll sein sollte. Wer auf jeden Fall Liegen mit Schirm haben möchte, kommt um das Reservierungsspiel in der Frühe jedoch nicht herum (zumindest in der Hauptsaison). Geschmackssache: Am Pool läuft über mehrere Stunden sehr laute Musik, was von manchen Gästen sicher als störend empfunden werden könnte. Strand: Der unmittelbar ans Hotel angrenzende Strand ist wirklich sehr schön und sauber. Es gibt unserer Meinung nach ausreichend viele Liegen, die mit weichen Auflagen versehen werden können. Hierbei kann einem gegen ein kleines Trinkgeld auch der Strandmeister behilflich sein. Ebenso wie am Pool muss für einen gesicherten Platz mit Schirm reserviert werden, allerdings sind humane Zeiten wie 9.00 Uhr auf jeden Fall ausreichend. Der Weg vom Strand zum Pool und zurück zum Hotel ist mit Duschen ausgestattet, so dass man sich Salz und Sand nach seinem Aufenthalt schnell abduschen kann. Etwas nervig am Strand sind die zahlreichen Händler und Anbieter von Aktivitäten, die die Besucher schon sehr häufig ansprechen und in ihrer Ruhe stören. Hier wäre ein stärkeres Durchgreifen der Security wünschenswert, damit man sich auch wirklich erholen kann. Tipp: Das Hotel bietet einen Handtuchservice für Strand und Pool an. Für 10 Dinar Pfand können jeden Morgen frische Handtücher am Pool abgeholt werden, sofern diese am Vortag bis 18.00 dort wieder abgegeben wurden.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im August 2014 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Katharina |
Alter: | 26-30 |
Bewertungen: | 1 |