- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Die Hotelanlage ist gross genug, um die in einer 5 Sterne Infrastruktur üblichen Annehmlichkeiten zu beherbergen, bleibt jedoch übersichtlich, so dass auch die Wege innerhalb des Gebäudekomplexes noch akzeptabel sind. Abgesehen vom Hauptrestaurant, ist die Sauberkeit, zumindest oberflächlich, gut. Die in allen Zimmern angepriesene WiFi Verbindung ist nicht in allen Zimmern verfügbar. Der im Zimmer zur Verfügung gestellte Kühlschrank wird nicht vom Hotelpersonal aufgefüllt, sondern muss vom Kunden selbst bestückt werden; dies jedoch ausschliesslich mit im Hotelrestaurant oder in der hoteleignen Bar gekauften und überteuerten Getränken. Von beiden Aufzügen im von uns belegten Flügel war nur einer in Betrieb. Das Hotel wurde während unserem Aufenthalt hauptsächlich von Touristen aus den früheren Ostblockstaaten belegt; alle Altersklassen waren vertreten, jedoch überwogen die älteren Kategorien deutlich. Bei der Ankunft im Hotel erhält man an der Rezeption lediglich ein paar wenige mündliche Informationen zu den Öffnungszeiten des Hauptrestaurants, schriftliche Informationen fehlen jedoch gänzlich; ein üblicherweise in Hotelzimmern verfügbarer Ordner mit Infos zu verfügbaren Infrastrukturen, Dienstleistungen und anderen Annehmlichkeiten glänzt ebenfalls durch Abwesenheit. Das Preis-/Leistungsverhältnis empfanden wir, angesichts des Null-Services, als reine Zumutung. Aufgrund der im Hotel zur Schau gestellten Urkunden der Kürung dieses Hotels zum Tophotel durch die Plattform ‘Holidaycheck’ im Jahre 2011 sowie der Vergabe von 4 von 5 Sternen durch ‘Tripadviser’ im Jahre 2012 fragt man sich, was seit dem Erhalt dieser Auszeichnungen zu den beschriebenen Missständen geführt hat. Aufgrund des Erlebten sei deshalb ausdrücklich davor gewarnt, älteren Auszeichnungen sowie Bewertungen blind zu vertrauen, da ein vor wenigen Jahren gekürtes ‘Tophotel’ sich in Null Komma Nichts in einem wahren Alptraum verwandeln kann.
Die Hotelzimmer sowie Bad, Toilette und Balkon haben eine angenehme Grösse, die Möblierung ist zwar nicht mehr neu, jedoch noch gut in Schuss. Die Sauberkeit war oberflächlich gut, in Ecken, Nischen und Kanten, findet man auch schon Mal Staub oder andere Beanstandungen; wir empfanden dies jedoch als annehmbar. Während unseren 11 Tagen Aufenthalt wurde unser Zimmer 2 Mal nicht gereinigt. Der sich im Zimmer befindliche Kühlschrank muss selbständig aufgefüllt werden, jedoch zwingend mit Getränken, respektiv Speisen, welche man in den Hoteleignen Restaurants oder Bars zu überteuerten Preisen kaufen muss; ein Import von ausserhalb wird aktiv vom Hotelsicherheitspersonal am Hoteleingang kontrolliert und unterbunden.
Das Hotel verfügt über ein Hauptrestaurant, in welchem die Gäste sich an Büffets selbst bedienen, sowie ein à la carte Restaurant und eine nahe dem Pool gelegene Snack Bar (einfachere Speisen wie z.B. Pizzas, Teigwaren…). Die jeweiligen Büffets im Hauptrestaurant waren sowohl mit internationalen wie auch landestypischen Speisen bestückt. Der Empfangstresen im Eingang des Hauptrestaurant ist zwar normalerweise besetzt, erfüllt jedoch keinen ersichtlichen Zweck; wir wurden weder vom zug ehörigenPersonal begrüsst, noch verabschiedet; Tischplatzierungen wurden keine vorgenommen und es wurde auch nicht geprüft, ob man überhaupt berechtigt war, im Restaurant zu essen oder nicht…Qualität sowie Quantität der Speisen waren gut, Hygiene der Speisen auf den ersten Blick in Ordnung, allerdings hatten 2 von uns Dreien ein paar Tage lang Bauch weh, teils mit leichtem Durchfall. An einer ‚Zapfbar‘ kann man sich selbständig verschiedene Fruchtgetränke beschaffen; diese gezuckerten Chemiecocktails haben jedoch mit Fruchtsäften rein gar nichts gemein. Für einen frisch gepressten Orangensaft wurden im Hauptrestaurant 5 Dinar verlangt, vorausgesetzt dieser Stand war auch von einem Angestellten besetzt. Die Sauberkeit im Hauptrestaurant war nur während den ersten 15 Minuten nach der täglichen Öffnung gegeben; danach sorgten die Gäste für mehr oder weniger grosse Schweinereien auf Tischen und Boden und die Kellner vermieden tunlichst die besagten Essensabfälle zu entfernen. Will man essen, so muss man sich selbständig um einen freien Tisch bemühen. Da die Tische nach deren Nutzung nicht automatisch neu eingedeckt werden, muss man sich an einen dreckigen Tisch setzen, vollbepackt mit Geschirr und Essensresten von den Vorgängern, anschliessend muss man sich aktiv um einen Kellner bemühen, welcher anschliessend abräumt und neu eindeckt. Die Atmosphäre im Restaurant ist hektisch, dies vor Allem bedingt durch die umherwuselnden überforderten Kellner und ebenso durch die Kunden, welche sich übereifrig an die Büffets drängen, wohl fürchtend dass die anderen Gäste ihnen die Speisen wegessen. Trinkgelder haben wir, in Anbetracht dieser Servicewüste in Reinkultur, bewusst keine vergeben; dies war für uns eine grosse Premiere. Da die Kellner des Hotels hoffnungslos überfordert schienen haben wir uns entschlossen, dieses Hotel in den nächsten 100 Jahren zu meiden und so aktiv dazu beizutragen, die besagte Überforderung zu verringern !
Wir haben uns noch niemals vorher in einem Hotel so unwohl und nicht willkommen gefühlt, wie im Mahdia Palace Thalasso: Hotelangestellte mit einem freundlichen Lächeln im Gesicht sind eine absolute Ausnahme; als Gast wird man nur gegrüsst, wenn man aktiv auf sich aufmerksam macht und kundenorientierter Service ist ein absolutes Fremdwort respektive wird bewusst unterdrückt und dies sowohl von Seiten des Managements, wie auch von Seiten des Personals. Als Ausnahmen zur Regel seien hier aufgeführt die Hotelrezeption (Service akzeptabel jedoch weit entfernt von dem eines 5 Sterne Hotels), der für die Ausgabe der Pool-/Strandhandtücher verantwortliche Angestellte sowie der für die Liegen am Strand verantwortliche Angestellte. Freundliche, kurze Wortwechsel mit Hotelangestellten konnten wir am Urlaubsende an einer Hand abzählen. Wir hatten den Eindruck, dass spezifisch die in den Gatronomiebereichen (Restaurants, Bars, Snack Bar…) arbeitenden Kellner einen minimalistischen Dienst (strikt nach Vorschrift ?) verrichteten. Ob dies eine Konsequenz von Misswirtschaft (Personalmangel, Personalführung usw.) seitens der Geschäftsleitung war oder durch andere Ursachen begründet war bleibt eine offene Frage, Fakt ist jedoch eine absolute Unzufriedenheit unsererseits mit dieser Servicewüste in Reinkultur. Beschwerden bezüglich ‘Importverbot’ von Essen und Getränken sowie den unzumutbaren Zuständen im Hauptrestautrant wurden gänzlich ignoriert. Fremdsprachenkenntnisse sind mal gut, mal weniger gut, abhängig vom jeweiligen Angestellten. Im Hoteleignen Thalassobereich wollte ich meine Haare schneiden lassen. Meine beiden ersten Besuche an der Rezeption des Thalassobereichs um einen Termin zu vereinbaren scheiterten kläglich da keine Angestellten anwesend waren; beim dritten Besuch wurde mir gesagt, der Männerfrisör sei in Urlaub und ein Haarschnitt sei demnach nicht möglich. Ob und wann der Frisör – falls überhaupt – seine Arbeit wieder aufnimmt wurde mir nicht mitgeteil und da dies mir zu blöd war habe ich auch nicht extra nachgehakt. Aufgrund von diesem Erlebnis habe ich dann auch meine Pläne mir ein paar Massagen im Thalassobereich zu gönnen wegen bösen Vorahnungen aufgegeben. Da es leider nicht möglich ist, eine Null-Bewertung für den Service zu vergeben, beschränke ich mich zähneknirschend auf eine Sonne.
Vom Flughafen Enfidha (Hammamet) fährt man knappe 2 Stunden bis zum Hotel; dieses befindet sich um die 5 Kilometer ausserhalb der nächstgelegenen Stadt Mahdia. Mahdia erreicht man binnen 10 Minuten per Taxi für 5 Dinar. Gegenüber dem Hotel findet man ein paar kleinere Geschäfte und Restaurants. Ein kleiner Supermarkt ist ebenfalls vorhanden, jedoch ist es lächerlicherweise verboten, ausserhalb des Hotels gekaufte Esswaren sowie Getränke ins Hotel mitzubringen. Das Hotel liegt direkt am hoteleigenen Strand, welcher eher klein für die vielen aneinandergereihten Liegen und Sonnenschirme ist. Das Hotel bietet täglich musikalische Abende an, welche sich im Poolbereich abspielen und die Gäste, welche die teureren zum Pool/Meer hin ausgerichteten Zimmer, mit viel zu lauter Musik bis spät abends am schlafen hindern.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die Freizeitangebote waren eher einfach gestrickt, jedoch in Verbindung mit den Angeboten externer Anbieter kommt keine Langeweile auf. Der Strand war klein aber fein, jedoch mit Liegen und Sonnenschirmen überladen, welche jedoch trotzdem nicht reichen, um alle Hotelgäste zufrieden zu stellen. Der Pool ist sehr schön, jedoch reichen auch hier weder Liegen, noch Sonnenschirme aus. Das Manktum an Liegeplätzen führt dann auch zu der bekannten und nervtötenden Untugend der Reservierung mittels Handtüchern. Hat man seine Liege nicht vor 10.00 Uhr morgens in Beschlag genommen riskiert man in die Röhre zu schauen. Die Sauberkeit am Strand und im Poolbereich waren, zumindest laut dem was das Auge sieht, einwandfrei.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im September 2014 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Joël |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 3 |