Majestic Colonial Punta Cana

Wir hatten All Inklusive gebucht und versprachen uns von dieser Anlage sehr viel. Doch der Urlaub begann nervenaufreibend und endete letztlich zu unserer Zufriedenheit. Aufgrund des langen Fluges entschieden wir uns für eine Sitzplatzreservierung und buchten bei Air Berlin für 90€ drei Mittelplätze in der fünftletzten Reihe des A330-200. Diese waren angeblich nicht mehr zur Verfügung, doch kurz vor Abflug in Düsseldorf gab es doch noch die bestellten Bordkarten. (Hat jetzt zwar nix mit dem Hotel zu tun, aber gehört irgendwie mit erwähnt). Nach chaotischem Empfang am Flughafen Punta Canta, gab es in diesem Hotel noch eine Steigerungsform. Obwohl wir für diesen Urlaub 6500€ legten und ein Dreibettzimmer für unseren Aufenthalt buchten, erhielten wir ein Zimmer mit einem Doppelbett. Die dritte Person sollte womöglich im Stehen nächtigen. Nachdem wir die Mitarbeiter der Rezeption informierten und ein anderes Zimmer verlangten, sagte man uns es gäbe keines mehr. Man versprach uns schnellstmöglich ein Beistellbett zu liefern, damit man nach stressigen 23 Stunden irgendwie zu Bett gehen konnte. Nachdem wir nach 22 Uhr Ortszeit alle Hoffnungen auf ein zusätzliches Bett begruben, schliefen wir erschöpft zu dritt in einem (1 !!!) Bett ein. Noch vor Mitternacht klopfte es an der Tür und ein Aushilfsbett wurde uns gerreicht. Hier gehen halt die Uhren anders - dennoch eigentlich ein Unding für ein 5-Sterne-Hotel. Ein freundlicher Mitarbeiter (Juan) an der Rezeption versicherte uns dann für den nächsten Tag die von uns gebuchte Junior-Suite (2-4 Personen) zu beziehen, gab uns noch einen Kredit von 100$ und für die Zeit des Aufenthaltes kostenfreien Zugang fürs Internet. Die restliche Zeit im Resort verlief zum Glück unfallfrei. Das Hotel ist verhältnismäßig preisintensiv. Oberflächlich gesehen sind die fünf Sterne beinah okay, jedoch die USA-Urlauber drücken eindeutig auf das Niveau des Luxus-Resort. Deshalb würde ich die Anlage nicht mehr besuchen, sondern würde sorgfältiger recherchieren, welche Nationen sich vorwiegend oder bevorzugt in bestimmten Hotels aufhalten. Weiterempfehlung ja, aber nur bei Erfüllung gewisser Kriterien. Das war im Groben unser Eindruck, der vielleicht mit anderen Meinungen nicht konform geht. Deshalb selber hinfahren und vor Ort sich ein Urteil bilden.

Der Wohnbereich war großzügig, die Möblierung war ausreichend jedoch schon ziemlich abgewohnt. Aber man ist ja nur zum Schlafen im Zimmer, deshalb nicht so bedeutend. Der Sanitärbereich ist gewöhnungsbedürftig, denn eine halboffene gläserne Toiletten- und Duschtür war selbst für uns neu.

Essen und Trinken ist für die meisten Urlauber anscheinend das Wichtigste. Was einige in den Tagen des Aufenthaltes in sich hineingestopft haben, war teilweise beeindruckend. Zugegeben, es war aber auch wirklich alles lecker. Über Esskultur kann man sich natürlich streiten, doch wie sich die ca. 80% der Urlauber aus den USA benahmen, hob sich kaum von den vielzitierten Russen (die hier kaum zugegen waren) ab. Wenn es schon so etwas wie Dresscode gibt, sollten sich auch die US-Boys und -Girls daran halten. Wenn in den Restaurants die Base-Caps auf den Birnen kleben blieben, brauch man von der Hosenwahl gar nicht erst berichten. Übervoll beladene Teller und teilweise Verzehr mit bloßen Händen ließen uns erstaunen. Letztlich für 5-Sterne Fresstempel nicht nachvollziehbar. Aber da die Anlage voll auf Amerikaner fixiert ist, fühlt man sich als Deutscher (Anteil deutscher Urlauber etwa ein Prozent) als Exote. Auch haben die USA-Bürger die Trinkgeldausgaben versaut, denn diese Yankee's schmeissen mit den Dollars nur so um sich. Wir gaben des öfteren One-Dollar-Noten an Trinkeld, doch der Ami gab gleich 2-3 Scheine. So hatte man den Eindruck, dass die Wertschätzung beim Personal auf ein Minimum herabgesunken ist. Das sah in diesem Land 2005 noch ganz anders aus. Restaurants gab es genügend, doch die Massenabfertiung beim Japaner kann man sich schenken. Vergeudete Zeit.

Auch hierbei kann man nichts Negatives sagen. Man brauch sich jedenfalls nicht wundern, dass Deutsch in diesen Breiten nich zum Repertoire der Dominikaner gehört. Dennoch konnte man mit den beiden Rezeption-Mitarbeitern Fransisco und Juan auf deutsch Unklarheiten beseitigen. Mit Englisch kommt man auf alle Fälle weiter und Spanisch wäre das Optimum. Die Freundlichkeit des Personals ist natürlich bemerkenswert. Warum sollten die Angestellten auch Trübsal blasen, denn im Gastronomiebereich arbeiten zu dürfen ist schon ein Privileg. Außerdem ist ein Trinkgeld (welches reichlich gibt - dazu später genaueres) ein willkommenes Zubrot ist. Das Reinigen des Wohnbereiches war nicht perfekt (eine Zigarettenkippe lag 5 Tage lang in einer Ecke des Balkons), aber auch nicht mangelhaft. Serviceleistungen wurden von uns nicht in Anspruch genommen.

In diesem Punkt gab es nichts zu mäkeln.Tolle Anlage, toller Pool, toller Strandabschnitt. Leider war der Badebereich stark eingeschrenkt, da lästige Motorboote mit viel Geräusch und Diesel-Gestank ständig patroullierten. Man kann auch so dieses idyllische Fleckchen Erde allmählich vernichten. Die davorgelagerten Korallenriffe sind jedenfalls schon tot. Irgendwie traurig. Außerhalb der Anlage sollte man auf eigene Faust nichts unternehmen, die lauernde Gefahr in diesen armen Land war jederzeit augenscheinlich. Man hat weiße Hautfarbe und muss für die Bevölkerung logischerweise reich sein. Und äußert man, dass unser Herkunftsland Alemania ist, dann ist man folglich Millionär und zum abzocken freigegeben. 10$ für eine Schachtel Zigaretten oder 35$ für ein Sonnenschutzmittel soll nur ein Beispiel sein. Erfreulich war, dass keine versteckten Kosten auftauchten. Zimmersafe inklusive und ständige Auffüllung des Kühlschränkchens mit allerlei Getränken sollten als Ausführung genügen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand