Malikia Resort Abu Dabbab

Ich hatte mich wegen der Bucht für das Hotel entschieden. Diese habe ich vor 3 Jahren bei einem Tagesausflug kennengelernt und dachte, dass ich mit einem 4,5* Sterne Hotel nichts falsch machen kann. Dies war mein 26. Urlaub in Ägypten und leider auch der Schlechteste. Das Hotel war ungepflegt, schmuddelig und renovierungsbedürftig. Die Wege waren baufällig, zerbröselten und waren vor allem bei abendlicher Beleuchtung eine Stolperfalle. In den Zimmergängen sammelte sich der Müll. Abends wurde eine Chemienebel versprüht, in dessen Folge im Gang meines Zimmers die Eidechsen tot von den Wänden fielen - auf einem Quadratmeter lagen 5 tote Eidechsen. Die verwesten dann im Laufe der Tage vor sich hin - ich bin dann lieber einen Umweg gelaufen. Besonders unhygienisch war es in der Beachbar. Die Stuhlauflagen waren fleckig und verschmiert, die Tische klebten. Man bezahlt für ein 4,5* Hotel unnd bekommt maximal 3 Sterne. Der Besitzer hat vor kurzem gewechselt und es wirkt so, als hätte der vorherige Besitzer den Rahm abgeschöpft und das Hotel abgestossen, bevor Investitionen fällig wurden. Eigentlich lebt das Hotel von der Bucht und da diese mittlerweile ihre frühere Schönheit verloren hat, einet sich das Hotel maximal noch für normalen Strand/Badeurlaub und Schnorchler, die noch nicht viel gesehen haben.

Das Zimmer war von der Grösse her okay und schön. Das Badezimmer hätte eine Renovierung nötig. Duschvorhang verschimmelt, Klobürste fern aller Hygienevorstellungen, der Toilettenpapierhalter hing wackelig halb aus der Wand. An einem Abend verstopfte meine Badewanne- trotz sofortiger Bitte wurde sie erst im Laufe des nächsten Tages repariert.

Es gab ein Hauptrestaurant und eine Beachbar, an der man mittags Snacks bekommen konnte. Es war das schlechteste Essen, das ich je in Ägypten gegessen habe: Tomaten überlagert und matschig, Orangen trocken und strunkig, kaum Obst, das Gemüse entweder völlig verkocht oder noch hart, Kartoffeln ebenso. Brot war nicht frisch, wabbelig vom Vortag. Irgendetwas war immer "Aus" -Butter, Milch, Geschirr und wurde, wenn überhaupt, nur zögerlich aufgefüllt. Ich habe nach dem 3. Tag nur noch Reis und Brot gegessen und trotzdem Magen-Darm-Probleme bekommen wie viele Mitreisende- auch dies für mich das 1. Mal in Ägypten. Ein kaltes Bier/Cola/Limo habe ich im Restaurant bzw. in der Lobbybar nie bekommen. Das lag daran, dass die Gläser wohl aufgrund Gläsermangels noch heiss mit den kühlen Getränken befüllt wurde, was denen nicht wirklich gut tat.

Ich brauchte einmal den Arzt wegen einer Bandscheibenreizung. Der Arzt war kompetent, die Behandlung so, wie es in Deutschland auch gewesen wäre, mit Injektionen und Tabletten. Die Kosten in Höhe von 125 Euro fand ich absolut angemessen. (Ich habe natürlich eine Reiseversicherung) Um den Reiseleiter zu erreichen, brauchte ich 4 Tage. Einmal tauchte er nicht auf, die Rezeption meinte, er sei nicht gekommen. Am nächsten Abend kam er 45 Minuten zu spät, hatte dann einen Termin mit einem Ehepaar. Ich hatte parallel einen Arzttermin. Als ich von dem wieder kam, war der Reiseleiter wieder weg. Den nächsten Tag hatte er frei, erst am Abend darauf konnte ich meine Beschwerden vorbringen. Er wirkte sehr genervt, füllte aber den Beschwerdebogen nach meinen Wünschen aus.

Das Hotel liegt an einer Bucht, die von 2 ehemals sehr schönen Riffen begrenzt wird. Wie schon erwähnt, war die Bucht für mich der Grund, das Hotel zu buchen. Daher war ich entsetzt über den Zustand des Riffes, da ich mich gut an den noch intakten Zustand vor 3 Jahren erinnern konnte. Mittlerweile sind die Hälfte der Riffe zum Ufer hin zerstört. Abgebrochene Korallen, versandet, mit viel weniger Fischbestand als bei meinem Tagesbesuch. Man muss schon sehr weit herausschwimmen, um intaktes Riff zu bestaunen. Dabei ist die Bucht nicht ohne: Je nach Wellengang ist es nicht ungefährlich. Während meines Aufenthaltes ertrank ein 55jähriger Mann. Lifeguard und Hotelgäste versuchten noch, ihn am Strand wiederzubeleben - erfolglos. 2 Tage war es sehr stürmisch, mit üblen Folgen für die Bucht. Sie wurde völlig vermüllt - Plastiktüten, Folien, Plastikbecher, Eisverpackungen, Windeln (!) schwammen dicht an dicht im Wasser. Einige Hotelgäste organisierten sich, gingen mit grossen Säcken ins Wasser und sammelten Müll. Danach kamen die Quallen - es waren tausende. Dicht an dicht standen sie wie Wände im Wasser - es war nicht möglich, einige Meter ins Wasser zu gehen und nicht mit ihnen in Kontakt zu kommen. Beim Schwimmen Quallen überall, man musste sich durch die Wände vorarbeiten. Dabei kann es je nach Berührung zu Hautreizungen kommen, die unangenehm waren. An diesen 3 Tagen war kaum jemand im Wasser. Traurig fand ich, dass das Seegras verschwunden ist und damit auch die grossen Schildkröten. Vor 3 Jahren war in der Bucht ein riesiges Seegrasfeld, 50 cm hoch, das vielen grossen Schildkröten Lebensraum bot. Diese Wiese gibt es nicht mehr - nur noch klägliche 0,5 Zentimeter-Gräser wuchsen vereinzelt. Erschreckend- das Personal meinte, es läge am zu warmen Winter.

Beliebte Aktivitäten

• Strand