Malikia Resort Abu Dabbab

Eine sehr schöne, weitläufige Anlage. Dies im wahrsten Sinne des Wortes, denn die Wege zum/vom Strand sind doch etwas länger. aber man hat ja Urlaub, und bei dem guten Essen in Ägypten tut Bewegung gut. An manchen Stellen ist es noch ein bissl kahl, aber auch Pflanzen brauchen ihre Zeit zum Wachsen. Die Pool-Anlage ist sehr weitläufig im italienischen Stil angelegt, lagunenartig mit Brücken, die an Venedig erinnern. Kein Wunder, das Hotel ist in italienischer Hand. Und das ist kein Nachteil. Trotz der Bauarbeiten (Hotelerweiterung) hört man keinen Baulärm. Selbst als die großen Betonmischer anrückten, blieb alles im Rahmen. Die Zimmer sind geräumig und sauber. Über Kleinigkeiten sieht man hinweg (ägyptische Bauart hat mit deutschen Standard wenig zu tun). Die Gäste kamen hauptsächlich aus Italien, aber auch Russen und viele Deutsche hatten zu dieser Zeit eingecheckt. Preis-Leistungs-Verhältnis ist voll in Ordnung. wir waren 2 Wochen da, da wird es pro Woche nochmal günstiger. Wer die Ruhe, Abgeschiedenheit und das Schnorcheln liebt, ist hier genau richtig. Klar werden wegen der Schildkröten und Seekühe jede Menge Touristengruppen hergekarrt. Aber die haben ihren eigenen Strand und sind nur halbtags da (ab Mittag sind fast alle wieder weg). Wem diese (teilweise sehr wilden) Paddler stören, geht zu dieser Zeit einfach nicht ins Wasser. Die Bucht ist eh viel zu groß, um sich beim Schnorcheln auf die Füße zu treten.

Das geräumige Zimmer mit Balkon war sehr schön. Die sonst gemauerten Einzelbetten in den Hotels gab es hier nicht. Ein wunderschönes Doppelbett, geschmackvoll eingerichtetes Mobiliar, im Bad eine Wanne mit Duschvorhang, der Schrank im Flur groß genug für alle Wäsche. Der Fußboden war überall gefliest – keine Angst vor Fußpilz. Allerdings war nur ein deutsches Programm zu empfangen: ZDF. Das war doch etwas gewöhnungsbedürftig. Jeden Abend klopfte der Zimmerboy und fragte, ob alles in Ordnung sei. Das kannten wir vorher so auch noch nicht. Kühlschrank und Telefon im Zimmer, die Klima funktionierte ebenfalls tadellos. Nix zu meckern. Internetanschluss gibt es gegen Bares an der Rezeption.

Das Essenangebot war ausreichend und üppig. Durch die italienische Führung gab es auch mal Sachen, die sonst nicht auf der Speisekarte in Ägypten stehen. Schinken beispielsweise oder andere Wurst- und Käsesorten (die landestypischen sind ja doch etwas gewöhnungsbedürftig). Das Mittagsangebot abwechslungsreich, aber wie fast überall wiederholt sich der Speisenplan nach einer Woche. Damit kann man leben. Fisch (nicht mein Ding, ich schau mir die lieber beim Schnorcheln an) in allen Variationen, Rind und Lamm (und einmal Kamel)natürlich und Geflügel. Wir sind das siebte Mal in Ägypten und hatten mit der Küche noch nie Probleme. Auch hier nicht. Vielleicht hilft auch der tägliche Ouzo am Abend... Apropos Abend. Tolles Abendbuffet mit Extra-Koch drinnen und einem Grill auf der Terasse. Übrigens, wer wirklich mal nichts findet zum Mittag oder Abend, da gibt es noch den italienischen Nudelkoch. Spitze war das süße Buffet mit Torten und Törtchen, Kuchen und Süßspeisen aller Art. Wer es ganz gesund mag, auch daran hatten wir unsere Freude. Das Salat-Buffet war sehr abwechslungsreich, sowohl was angemachte Salate betraf als auch Zutaten zum selber mixen. Und Obst (Bananen, Äpfel, Melonen etc.) war auch reichlich vorhanden.

Also, wir konnten nicht klagen. Das Personal war supernett, sowohl die Handtuchboys, die Zimmerjungs als auch die Kellner. Ein Bakschisch hier und da wirkt manchmal Wunder. In Englisch war alles kein Problem. An der Rezeption verstand man auch Deutsch. Die Kellner bemühten sich ebenfalls um ein paar deutsche Brocken. Wir hatten einen sehr netten Kellner, der uns jeden Abend den Tisch auf der Terasse reservierte und auch die Getränke brachte. Die Zimmerreinigung funktionierte tadellos. Fast täglich gab es auch die berühmten Handtuch-Tiere auf dem Bett. Für die Kinderbetreuung gibt es einen Kinderklub in Strandnähe, der gut besucht war. Man war stets bemüht, auch kleine Probleme schnell und unbürokratisch aus der Welt zu schaffen. Unser gebuchtes Meerblickzimmer (in diesem Hotel gar nicht nötig, die Gartensicht ist prächtig) erwies sich als Blick auf einen "Bauzaun". Am nächsten Tag konnten wir nochmal umziehen, ein Stockwerk höher und hatten so wenigstens ein bissl Meer in Sicht. Für die Unannehmlichkeiten gab es als Kulanz für uns beide je eine Massage gratis. Das ist doch ein netter Service, oder?

Das Hotel ist nichts für Partygänger, denn weit und breit ist nix. Der nächste größere Ort ist El Quseir, aber auch der ist gut 100 Kilometer entfernt. Man kann einen Ausflug buchen in das kleine Fischerstädtchen, kostet auch nicht die Welt (um die 15 Euro, je nach Anbieter) und lohnt sich, wer Land und Leute wenigstens mal ein bissl kennenlernen möchte. Im Ausflug sind enthalten: die Besichtigung von zwei Moscheen, der koptischen Kirche, Markt und ein Drink an der Strandbar. Bei uns war noch der Besuch eines Marktes des Reiseveranstalters (OFT) mit dabei. Völlig überteuert, Hände weg! Auf der Marktstraße sollte man sich mal die Zeit zum Tee trinken und Handeln nehmen. Angenehm ist die kurze Entfernung zum Flughafen. Keine ellenlangen Transfers und Abholorgien aus anderen Hotels. Es sind nur etwa 20 Minuten bis zum Flughafen. Der Strand ist sehr weitläufig und gut besucht. Wer in der ersten Reihe liegen will, muss früh aufstehen. Heißt, die Handtuchplatzhalter sind auch hier allgegenwärtig. Liegen und Sonnenschirme sind kostenlos, viele Plätze haben auch noch einen Windschutz. Der ist manchmal nötig, denn die Gegend um Marsa Alam ist für den Wind bekannt. Meist kommt er von Nord/Nordost in die Bucht geweht. Wir hatten das Pech, von 14 Tagen 12 mit Wind. Ist fürs Schnorcheln nicht so ideal, aber die Bucht schützt ein wenig. Schnorcheln ist ideal. Es gibt ein Nord- und ein Südriff. Das Südriff steht schon bald im Gegenlicht und ist besonders an windigen Tagen ab Mittag trüb. Meines Erachtens schöner und auch bevölkerter ist das Nordriff. Hier ist die Sicht auch noch am Nachmittag sehr gut. Es fällt nicht sehr steil ab, sondern eher ganz sanft. Am sandigen Grund haben Blaupunktrochen, Krokodilfische und beim genauen Hinsehen auch manch Steinfisch ihr Zuhause. Korallenfische gibts die ganze Palette: Doktoren, Papageien und Drücker, Kugelfische, Falterfische, der lustig anzuschauende Besenschwanz-Lippfisch, die neugierigen Sergeants, und, und, und.. Rotfeuerfische bleiben tagsüber in Deckung. Oft lugt nur eine Flossenspitze unter dem Überhang hervor. Mein Tipp: Frühmorgens oder am späten Nachmittag schorcheln. Am Südriff habe ich früh gleich fünf Rotfeuerfische auf einen Fleck entdeckt! Das Schönste an der Bucht ist die Schildkröten-Garantie. Sie äsen jeden Tag auf den Seegraswiesen. Meist sind es fünf bis zehn Tiere, die man beobachten kann. Es ist immer wieder ein Erlebnis, wenn sie ganz langsam an die Oberfläche schwimmen, um Luft zu tanken. Die Seekuh (die eine, die es noch geben soll in dieser Bucht) hatte leider Urlaub. Trotz intensiver Suche war sie nicht zu entdecken. Für einen Schnorchel-Urlaub reicht das Riff völlig aus, finde ich. Es werden verschiedene Touren angeboten (z.B. Blaue Reise, ca. 45 Euro), aber das muss nicht unbedingt sein. Wer Delfine erleben will, sollte den Ausflug Delphin House buchen, ist aber kein Schnäppele (ca. 65 Euro). Und es gibt auch keine Garantie, sie wirklich zu sehen. Wir hatten das Glück, eine Riesenschule von ca. 50 Tieren zu erleben. Allerdings besteht prinzipiell Schwimmwestenpflicht. Das schmälert das Erlebnis ein wenig. Ein Tipp noch für wirklich enthusiastische Schnorchler: Es gibt in der Bucht von Abu Dabab ein interessantes wie unscheinbares Fleckchen Erde, wo ich fast ständig Tolles entdeckt habe. Es ist eher eine Steinwüste, gelegentlich mit Korallen überzogen, etwa Buchtmitte, ca. 2,50 tief. Getroffen habe ich da: eine Riesenmuräne, einen Kraken, Sepien, einen Kalmar, Kaiserfische, Riesendrücker und Riesenkugelfisch. Das lohnt sich immer, da mal vorbeizuschauen. Der Krake übrigens wohnt da, 2010 haben wir uns wieder begrüßt!!

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Der Pool war sehr schön, wurde aber selten genutzt. Warum auch, wenn man das Meer vor der Nase hat. Täglich gereinigt, war er auch immer sauber. Etwas nervig war die italienische Animation am Strand. Mit gebührenden Abstand allerdings (man muss sich ja nicht daneben legen) war auch das zu ertragen. Es gibt Beach- und Fußball-Möglichkeiten am Strand. Bei der angeschlossenen Tauchbasis kann man sicherlich auch mal auf die Weise die Unterwasserwelt erkunden. Leider sprach da aber niemand Deutsch. Duschen am Strand sind vorhanden, auch Toiletten, die sauber sind.