Manchester Marriott Hotel Piccadilly

Die Zimmer sind groß. Das war's aber schon. Ansonsten ist Marriott dabei, sich im Budget-Sektor zu etablieren. Im Deluxe Doppelzimmer gibt es keine Fächer, keine Ablagen, keinen Schreibtisch, keine Adapter für die englischen Steckdosen ("Können Sie am Bahnhof kaufen"). Das Frühstückbuffet ist nicht besser als in einem mittleren Hotel in Thüringen. Die Erinnerung an ein Full English Breakfast, das am Tisch serviert wird, verblasst. Ein Orangensaft, der nach allem schmeckt, nur nicht nach Orangen. Die Rezeption wirkt überfordert. Zum Mittagsschlaf und ab halb 8 in der Früh bohren Bauarbeiter von außen an den Fenstern, die sich nicht öffnen lassen. Ein musealer Fahrstuhl hält zwischen den Stockwerken, wenn man den Finger von der Taste nimmt. Sonntags ist das Restaurant geschlossen, an der Bar gibt es kein Mineralwasser, auch das Budweiser vom Fass ist ausgegangen. Und das alles für immerhin 200 Euro und mehr pro Nacht. Wenn Sie sich inmitten der Gäste aus 380 Zimmern wohlfühlen, sind Sie hier genau richtig. Die E-Mail-Adresse des Hotels ist ein wohlgehütetes Geheimnis. Wenn man an der Rezeption danach fragt, wird sie einem, fehlerhaft, handschriftlich notiert. Fazit: die Staybridge Suites von Holiday Inn in Birmingham sind billiger, aber doppelt so angenehm. Was nützt einem das, wenn man in Manchester zu tun hat?

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