Marina Lodge At Port Ghalib

Wir haben diese Hotel wegen guter Bewertungen gebucht. Was wir aber bei der Ankunft vorgefunden haben, ist alles andere als ein gepflegtes Hotel, wie es beschrieben wurde. Das grauenvolle Bad mit Schimmel und einer so laut pfeiffender Dusche, dass wir uns unter die Dusche gequält haben, wurde von uns noch nirgendwo gesichtet. Der pfeiffende Duschkopf wurde erst nach der zweiten Aufforderung ausgetauscht, der Schimmel blieb unberührt. Unter dem Bett wurde während unseres Aufenhalts vllt. nur ein einziges Mal sauber gemacht, wenn überhaupt. Die Fenster wurden von außen seit dem Erbau des Hotels nicht geputzt und bescherten uns mit diffusem Sonnenlicht.

Das Zimmer hat uns angenehm mit seiner Größe überrascht: an Platz und Sitzgelegenheit hat es nicht gemangelt, es gab auch einen kleinen Balkon mit Rattanstühlen. Es gab auch den intakten TV-Gerät aus der Zeit unserer Kindheit, wobei einer der zwei vorhandenen deutschen Sender immer wieder aussetzte. Für andere Sprachen war die Auswahl noch ärmer: der polnische Sender zeigte nur doofe Musikvideos der schlechtesten Sorte, Niederländer durften sich auch nicht über das TV-Programm freuen, der englischsprachige Sender zeigte nur minderwertige Spielfilme. Davon abgesehen muss ich nochmals auf das voll verschimmelte Bad hinweisen; die Wäscheleine war kaputt, mein Ehemann musste sie selbst reparieren. Die schweren Gardinen waren so marode, dass sie beim auf- und zumachen in unseren Hände praktisch zu Staub zerfallen waren. Apropos Staub: Wurden diese Gardinen je gewaschen? Allergikeralptraum! Die Lage des Zimmers war aus unserer Sicht grauenvoll - direkt über dem Restaurant und dem Amphitheater. Auf meine Nachfrage, ob wir ein ruhiges Zimmer bekommen könnten, da ich wegen Schwangerschaft Ruhe haben wollte, wurden wir versichert, dass sei ein SEHR ruhiges Zimmer. Dank der Krise und wirklich weniger Gäste waren die ersten eineinhalb Wochen wirklich ruhig. Danach wurde zunehmend lauter. In Gesprächen mit Animationsteam haben wir erfahren, dass diese Sachlage unüblich sei und dass dieses Zimmer eigentlich unter keinen Umständen in ruhiger Lage wär. Also dank der Tourismuskriese konnten wir alle Nächte durchschlafen. Interessant ist auch die Toilettentür: sie geht nämlich nicht bis zum Boden! Wenn einer von uns auf die Toilette musste, musste der/die andere auf dem Balkon die Zeit verbringen, damit es keinem der beiden unangenehm wurde.

Gastronomische Verpflegung ist ein Desaster. Wir wussten schon, dass es in Ägypten kaum gute Verpflegungen gibt, aber was wir hier (nicht) probieren durften, verschlug uns den Atem. Fangen wir mit der ewig dreckigen Kaffeemaschine an und Kaffeetassen, von denen mindestens die Hälfte große Risse und zum Teil scharfe abgebrochene Kanten hatten. Darauf folgen die NIE sauberen Wassergläser. Am Tag der Abreise durfte mein Ehemann einen indirekten Kuss von einer fremden Frau bekommen: Sein Kaffeebecher war nur ausgespühlt und auf der äußeren Seite prangte - wie eine Fahne - der rote Lippenstift vom Vortag. Die kulinarischen "Leckereien" waren gerade essbar. Ich möchte bitte erklärt bekommen, warum die Köche sich mit deutschen, italienischen, thailändischen usw. Gerichten abmühen, die weder landesspezifisch noch schmackhaft waren, anstatt jeden Tag einfache ägyptische Küche zuzubereiten. Diese, wenn es sie gab, war lecker. Kommen wir nun zum Salat-Gemüse-Buffet: Das war immer voll, aber qualitativ schlecht. Das Gemüse war immer angetrocknet, wenn nicht, dann schwamm dieses im Wasser. An den letzten vier Tagen unseres Aufenthalts haben wir KEINE frischen Tomaten, Gurken und Karotten bekommen. Wenn es die gab, dann schwammen sie im bereits trüben Wasser und waren einfach verdorben. Das abendliche Süßspeisenbuffet war immer gut gedeckt, obwohl es immer wieder dieselben Biskuit-Küchlein gab, die nur unterschiedliche Aufstriche bekommen haben. Aus unserer Sicht wäre eine kleinere, aber qualitativ bessere Auswahl an Speise genau die richtige Lösung gewesen.

Das Personal ist der Rettungsring dieses Hotels. Alle sind sehr freundlich und zuvorkommend, obwohl es einige nennenswerte Mängel auch hier gab: An zwei Tagen wurden wir zu der Mittagszeit vom Restaurantspersonal ignoriert und mussten unser Mittagessen ohne Getränke zu sich nehmen. Das Cleaningteam hat den Putzwagen permanent im Durchgang zu unserem Zimmer platziert, obwohl im selben Stockwerk nicht belegte Zimmer gab, wo man den gemütlich abstellen könnte. Nach der ersten Bitte, den Wagen nicht DIREKT vor unserer Tür abzustellen, hat das Hotelteam schnell reagiert und entfernte ihn, die nächsten Tagen durften wir den Wagen mit vollen Mülltüten in unserem Durchgang bewundern. Eine Bitte den großen Spiegel sauber zu machen wurde ebenfalls ignoriert, sodass wir den zweiten Anlauf machen mussten, erst dann hat es mit der Reinigung geklappt. Das sind jedoch einzelne Unannehmlichkeiten innerhalb von 14 Tagen, an allen anderen Tagen gab es keine Beanstandungen. Das gesamte Personal war stets freundlich, hilfsbereit und immer gut gelaunt.

Alles wäre halb so schlimm, wenn nicht der fehlende Steg ins Wasser. Der Einstieg ins Meer über Korallen ist alles andere als komfortabel. An tagen mit Ebbe musste man fast bis zum Rand des Riffs laufen, bis man endlich schwimmen konnte und das sind gute 40 Meter: ohne Schuhe, ohne Flossen wird das zur Mutprobe. Dazu kommt, das jeder Touri den halbwegs guten Einstiegsweg selbst ertasten soll. Es gibt keine Beschilderung, an welcher Stelle man bequemer und ohne Verletzungen das seichte Wasser überqueren kann. Die 400m zum Strand haben wir nicht als störend empfunden, wir gehen gern zu Fuß, viele Gäste haben den Shuttle-Bus genutzt. Am Strand gibt es eine Bar, wo man sich Getränke haben kann. Es gibt auch einen kostenlosen Shuttle in den Port, der mehrere Male am Tag hinfährt. In der Stadt selbst gibt es nicht viel zu sehen bis auf einen ordentlichen Buchladen und seinen überaus positiven und sehr klugen Inhaber.

Beliebte Aktivitäten

• Strand