Marriott Mena House, Cairo

Das Hotel ist sicher in der ägyptischen Kolonialzeit und der damaligen Architektur als ein ziemlich hübsches Haus geplant und gebaut worden. In Zeiten der raffgierigen Geldbeschaffung hat man es allerdings bis zur stilveruntreuenden Unkenntlichkeit vergewaltigt. Zwar hat man aus den billigen "Pyramidenblickzimmern" auch einen recht guten Ausblick auf selbige, allerdings ist dieser durch inkompetente Gartenarchitektur eines schlechten Hobbygärtners getrübt. Der Anbau hat maximal 4 Stockwerke, das Haupthaus 7. Gesamt betrachtet ist das Hotel mehr als abgewohnt, die Betten sind durchgelegen und die Hygiene lässt zu wünschen übrig. Das Hotel wird in keiner Weise seinen Ausschreibungen und Beschreibungen gerecht und ist für ein 5-Sterne-Haus falsch kategoriesiert worden. Das Haus ist mit internationalen Gästen belegt, nahezu jeder ist dort zu finden. Naja, wem ein etwas international geprägtes Haus zu einem wirklich günstigen Preis mit Top-Pyramiden-Lage wichtig ist, sollte dorthin gehen. Wer einen 5-Sterne Anspruch an das Hotel in den Vordergrund stellt ist fehl am Platz und geht lieber ins Grand Hyatt, Sheraton Cairo oder Sheraton Royal Garden Resort. Vieles ist durchaus verzeihbar und nachzusehen. Allerdings sollten die Reiseveranstalter über deren Katalogtexte nachdenken. Schon in Reiseführen wie Merian o.a. wird darauf hingewiesen, dass das Hotel gut liegt, aber ansonsten sehr zu wünschen übrig lässt.

Es erinnert alles an ein Zimmer aus den Siebzigern. Viele Möbelteile gibt es nicht. Die, die es gibt sind abgenutzt bzw. durchgelegen.

Es gibt insgesamt 5 Restaurants. Eines am Pool, überdacht und seitlich offen. Mittags werden dort Tourigruppen durchgefüttert, die einen Pyramidenausflug gemacht haben. Das beste Restaurant des Hauses soll wohl ein französisches Restaurant sein - wohl kaum. Der Raum ist sehr hübsch - die Umsetzung der Menükarte in eine High-Level Cuisine scheitert jedoch völlig. Es gibt ebenfalls im Haupthaus noch ein Internationales Restaurant, welches eher an ein Kaffeehaus erinnert, aber eben von der Hardware recht attraktiv wirkt - wenn man auf Qualität und Service keinen Wert legt. Letzendlich gibt es noch ein Restaurant im Anbau - dieses steht schon als Frühstücksrestaurant zur Verfügung. Man kann unter Markisen draußen sitzen und bedient sich vom Buffet.

Es gab Service. Allerdings nur auf dringende und lautstarke Äußerung. Am Pool musste man schon nahezu jemanden begrabschen, damit man etwas abkaufen durfte. Ansonsten waren die Damen meistens sehr nett und hilfsbereit, die Herren dann eben sehr reserviert. Nervig sind diese ständigen Metalldetektoren und Sicherheitskontrollen, die so schlecht sind, dass diese ohnehin nur Arbeitsbeschaffungsmassnahmen sind. In den Restaurants sitzt man lange, Sonderwünsche sollte man sich abschminken und von Fachkunde (bei Wein oder den Gerichten) kann man beim Personal auch leider keine Spur finden.

Das Haus liegt direkt an der Rückseite des Pyramidenhügels. Bis zum nahe gelegenen Eingang läuft man etwa 5-10 Minuten. In der direkten Umgebung befindet sich der tyiche Charakter Kairos. Wenn man hofft, man hätte großzügige Landschaft und Ruhe ist man leider falsch. Möglichkeiten zum Shopping und lokale Restaurants (wem's gefällt) sind innerhalb eines kurzen Spaziergangs erreichbar. Vom Flughafen braucht man mit dem Taxi etwa 35-45 Minuten dort hin - für 15 € kein Problem.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Es gibt einen Pool (ohne Poolbar), mit Kinderbereich. Allerdings ohne weiteren Schnickschnack inmitten einer Wiese mit Sitzgruppen und Liegen, Schirmen sowie Duschen. Das Hotel selbst hat als Show im franz. Restaurant einen Folkloreabend und eine Kellerdiskothek (garnischt mal so schlecht - nur leer) zu bieten. Dann war es das auch schon mit dem Entertainment.