Marriott Mena House, Cairo

Als wir vor einem halben Jahr die Reise mit Flug-Nr. LH 584, Ankunft 2.20 Uhr s. t., buchten, gingen wir bei diesem Fünf-Sterne-Hotel mit Geschichte, als erste Adresse von Kairo-Gizeh, davon aus, daß man in diesem Fall beim Einchecken ein Übergangszimmer zum Frischmachen bekommt, besser natürlich ein verfrühter Zugang zum gebuchten Zimmer. Stattdessen bekamen wir gegen 3.30 Uhr einen Sitzplatz in der Lobby zugewiesen, in der selbst zu dieser Zeit ein Kommen und Gehen war. Mein Handy durfte ich an einer Bodensteckdose aufladen, die Koffer ständig im Blick... Ich bin zwar so etwas noch von Jugendherbergen und Pfadfinder-Zeltlagern gewohnt, aber damit hätte ich in diesem Fall nicht gerechnet. Wenn man bedenkt, was man alles auf sich nimmt, um solche Entfernungen von zu Hause aus zu bewältigen, wäre manchem gar noch eine Besenkammer lieber gewesen. Es ist schwer zu glauben, daß von den über 500 Zimmern kein einziges frei war. In der öffentlichen Toilette dort (zum "Frischmachen") stand dann eine Toilettenpapierrolle als Papierhandtuch bereit. Richtiges Feeling kam aber erst auf, wenn man neben sich dem Security-Service beim Füssewaschen im Handwaschbecken zusah. Das Zimmer war im historischen Palast mit Pyramidenblick gebucht und bezahlt (ca. 360 €/Nacht u. HP): Bekommen haben wir Zimmer 438 im neuen Gebäude, sicherlich dort das schönste, mit Pyramidenblick vom Bett aus, da angeblich der Palast komplett renoviert wird ... Als wir dann in der ersten Nacht ausschlafen wollten, fand eine Marathon-Hochzeitparty mit Liveübertragung statt. Selbst bei geschlossenem Fenster war von Schlafen nicht die Rede. Hier hatte man schon den Eindruck, daß der Tourist, aus dem sich größtenteils ein solches Hotel finanziert, sich zum Lakaien dekratieren läßt, der dann aber kein Trinkgeld dafür bekommt. In der letzten Nacht fand eine Siegerehrung von Sportschützen mit Böllern und Raketen statt; wieder also von historischem-romantischem Flair auch keine Spur. Was bei uns überhaupt nicht gut ankam, war die Tatsache, daß uns der Reiseleiter versuchte, das Einreisevisum für 50 € pro Person anzudrehen. Da wir uns schon im Vorfeld erkundigten, war meine Antwort darauf: "Mehr als 30 Euro würde ich dafür nicht bezahlen." Er: "OK. Gut, dann 30 Euro für jeden!" Als wir dann bar bezahlt hatten, zog dieser die selbstklebenden 25-$-Sigel aus seiner Hosentasche und klebe sie in unsere Reisepässe. Very nice - good price! Ebenso seine dringliche Empfehlung, die Pyramiden und das Ägyptische Museum nicht alleine aufsuchen zu wollen, und stattdessen bei ihm Ausflüge zu buchen, war nichts als Mumpitz. Die Pyramiden kann man direkt vom Hotel aus jeden Tag ab 8 Uhr besuchen. Eine Taxifahrt zum obigen Museum kostet 20 €, keinesfalls mehr. Folgende Eintrittsgelder (zusätzlich zu Toilettenbesuchen) sind einzukalkulieren (1 € = 10 L.E.): Gizeh-Pyramiden: 80 L.E. Gizeh-Pyramide: 200 L.E. Ägyptisches Museum: 75 L.E. Fotografie-Ausweis hierfür: 50 L.E. Mumien-Abteilung: 100 L.E. Zitadelle von Salah Al-Din: 60 L.E. Imhotep & Saqqara: 80 L.E. Rahina-Museum: 40 L.E. Katharinen-Kloster: 30 L.E. Museum dort: 50 L.E. Wer sich im Urlaub kein schlechtes Gewissen machen will, tauscht sich bei der nächstbesten Gelegenheit 20 € in Ägyptische Pfund, idealerweise kleine 5-L.E.-Scheine, insgesamt also 40 davon. Dann kann man auch demjenigen, der einem den Koffer entrissen hat, um ihn in ein Auto zu heben, mit einem Lächeln im Gesicht 5 Pfund in die Hand drücken. Ansonsten wird hier in Ägypten in Euro bezahlt! Die weitere Empfehlung von unserem Reiseleiter, ein paar Euro in Pfund zu tauschen, stellte sich hinterher als "nicht pfundig" heraus: Als wir später zurückflogen, gab es am Flughafen keinen geöffneten Schalter an dem ich meine restlichen Ägyptischen Pfund hätte zurücktauschen können; nicht einmal im Duty-Free-Shop konnte ich etwas dafür kaufen - hier nahm man nur Euros oder Dollars. In Deutschland zahlte man mir für ca. 20 L.E. einen Euro, also doppelter Wertverlust...

Ich bin jetzt davon überzeugt, daß ich mir in Zukunft nur noch Federkernmatrazen, wie sie hier anzufinden sind, kaufe.

Hier gab es für jeden etwas. Morgens schon ab 6 Uhr Buffet, auch vegetarisch. Abends ab 19 Uhr, je nach Plan, Buffet oder Menü nach Karte, tagsüber fast zu jeder Zeit mit höflichster Bedienung. Alles sehr sauber; hier kann man auch bedenkenlos Rohkostsalade oder Sahnetorten genießen. Wenn man möchte, von der Terrasse aus mit Blick auf die Pyramiden-Kulisse.

Deutsch spricht man hier nicht. Englisch, na ja... Ansonsten ist die Rezeption rund um die Uhr besetzt, und ebenso zu jeder Zeit kann man hier Geld tauschen oder wechseln, also "klein machen".

Für Pyramiden und Ausflüge hat das Hotel hier die beste Lage. Auch ist die Hotelanlage sehr großzügig geschnitten. Der Transfer zum Flughafen dauert je nach Verkehr ca. eine Stunde.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Das "Entertainment" wie schon anfangs beschieben - für uns eine Katastrophe! Ansonsten lädt die Poolanlage lädt zum Relaxen ein, wurde aber von niemandem genutzt.